• Im nobelsten Abschnitt des Wohnviertels von Carthago Nova steht die Casa der Matinier, eine schöne Villa, die allerdings längst nicht so groß ist wie die Casa Matinia in Tarraco. Hier wohnt jetzt Quintus Matinius Valens, der Duumvir von Carthago Nova.

  • Valens wusste, dass es sein könnte, dass eer es nie weit bringen würde, wenn er immer in dieser Villa herumlag und nichts tat... also ergriff er eine Feder und einen großen Holzspan, wo er ein paar Ideen hineinritzte. Das war es. Schnell holte er sich ein paar Wachstafeln, in denen er flüchtige Gedanken hineinkritzelte. So... würde er das wirklich schreiben, würde ihn das entweder in den Olymp oder in den Kerker bringen... berühmt würde er auf jeden Fall werden. Schreiben schadet nichts, später könnte er das Pergament ja noch immer wegwerfen. Er ließ sich also nun ein paar Anfänge für den Text durch den Kopf gehen.

  • Valens schreckte auf. Instinktiv schaute er sich nach einem Sklaven um... aber es war keiner da. Genau. Gut so. Nur seine alte Haushälterin. Er eilte selber zur Tür und öffnete sie. Er erblickte ein vertrautes Gesicht. "Alienus! Wie schön, dich zu sehen! Tritt ein! Setz' dich! Möchtest du einen Becher Wein haben? Was verschlägt dich denn nach Carthago Nova?"

  • Ruhig Blut Valens


    Alienus Gesicht zeigte den Anflug eines Lächelns.


    Danke, ich hätte gerne etwas Wein, das viele Reisen trocknet die Kehle aus.


    Alienus trat ein und setzte sich.


    Ich bin auf der Reise durch die Provinz um die Sicherheit hier zu überprüfen. Und Carthago Nova gehört nunmal zu meinem Bereich.

  • Die Sicherheit der Straßen ist von zentraler Bedeutung für die Provinz und es ist meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass jeder durch die Provinz reisen kann ohne der Gefahr eines Überfalles ausgesetzt zu sein.


    Alienus lehnte sich etwas zurück.


    Natürlich ist es fast unmöglich in einer so großen Provinz alle Straßen sicher zu machen, aber ich versuche die Haupthandelsrouten möglichst lückenlos zu überwachen und deshalb mache ich auch immer Kontrollritte
    Außerdem wollte ich mich auch ein wenig in Carthago Nova umsehen.

  • "A ja. Gut, dass man sich darum kümmert. Es sind schon berichte durchgesickert, denen zufolge sich in der Sierra Nevada Räuberbanden versteckt halten und hie und da die Straße zwischen Malaca und Carthago Nova überfallen... eigentlich wäre es gut, wenn man dagegen etwas unternehmen würde. Dennoch weiß ich nicht genau, wer dafür zuständig wäre... Hispania Tarraconensis oder Baetica?"
    Dann nahm er sich einen Apfel vom Teller und biss hinein.
    "Ja, schau dich ruhig in Carthago Nova um!"

  • Zitat

    Original von Quintus Matinius Valens
    "A ja. Gut, dass man sich darum kümmert. Es sind schon berichte durchgesickert, denen zufolge sich in der Sierra Nevada Räuberbanden versteckt halten und hie und da die Straße zwischen Malaca und Carthago Nova überfallen... eigentlich wäre es gut, wenn man dagegen etwas unternehmen würde. Dennoch weiß ich nicht genau, wer dafür zuständig wäre... Hispania Tarraconensis oder Baetica?"


    Ich werde mich mit den zuständigen Stellen in Baetica in Verbindung setzen und das klären. Zur Not lassen wir Soldaten dazu abstellen.


    Zitat

    "Ja, schau dich ruhig in Carthago Nova um!"


    Danke, ich war sehr lange nicht mehr hier. Mal sehen was sich so verändert hat.

  • "Sehr schön. Ich glabe aber nicht, dass sich in Carthago Nova viel verändert hat. Es ist halt eine gemütliche, nicht so große Stadt. Allerdings könnte ich deinen Rat noch gebrauchen. In spätestens einer Woche wird das Wasser durchs Aquädukt fließen, und ich sollte ein Fest dazu machen. Ich habe an eine Parade der Flotte in Carthago Nova gedacht und an eine Ausstellung von wilden Tieren... könntest du an weitere Sachen denken? Oder hättest du einen Vorschlag betreffend der Organisation?"

  • Hm, ich kenne mich nicht sonderlich mit Festen und deren Organisation aus, ich glaube nicht, dass ich dir weiterhelfen kann, das tut mir sehr leid.


    Alienus trank einen Schluck Wein


    Ja, Carthago Nova ist wirklich eine sehr schöne und ruhige Stadt. Aber eine Stadt verändert sich nunmal im Laufe der Jahre.

  • Auf meiner Rundreise durch die Provinz machte ich auch Halt in Carthago Nova, um den Duumvir zu besuchen. Vor seiner Villa hielt ich mein Pferd und überließ es dem Stallknecht. Schließlich ging ich zur Porta und klopfte daran.

  • "Bei Hercules, so viel Besuch", murmelte Valens, stand auf und öffnete die Tür. Draußen stand wieder jemand, den er kannte, der Duumvir von Corduba. "Strabo! Herzlich willkommen in Carthago Nova! Tritt doch ein! Alienus ist gerade auf Besuch, schließ dich uns an!"

  • Ich erblickte vor mir Valens und grinste. Dankend trat ich ein.


    Salve Valens. Schön hast du es dir hier eingerichtet...


    Als ich weiter ins Atrium ging, erblickte ich auch Alienus, den Regionarius.


    Alienus, sei gegrüßt. Ich beglückwünsche dich zur Lösung des Mars-Falles...


    Langsam ging ich zu Valens und nahm ihn etwas zur Seite.


    Können wir... unter vier Augen reden?

  • Ich schloss vorsichtshalber die Tür hinter uns.


    Nun, Valens. Ich muss zuerst wissen, woran ich bei dir bin. Und ich weiß, dass du nicht im Ruf stehst, zu diesen speichelleckenden Kaisertreuen zu gehören, die in Rom hofieren gehen. Liege ich da richtig? Sollte ich mich irren, so entschuldige.


    Neugierig sah ich ihn an. Sollte ich hier scheitern, würde es schwieriger werden.

  • Über Valens' Gesicht huschte ein Anflug von Amüsement. "Kein Matinier tut das. Ich kenne keinen einzigen Matinier, der auf gutem Fuß mit dem Kaiser steht... Du solltest beispielsweise Agrippa bei seinen regelmäßigen Schimpftiraden anhören. Doch kaum einer von uns käme auf die Idee, zum Aufstand aufzurufen. Sicher aber würde niemand losheulen, wenn man die Republik wiederherstellen würde - ich auch nicht. Und jetzt muss ich dir eine Frage stellen. Was weißt du von den Plakaten, die plötzlich in meiner Stadt überall aufgetaucht sind? Ich habe sie alle entfernen lassen, das hätte mich nämlich an den Galgen gebracht.", meinte er ohne eine Spur von Rüge in seiner Stimme.


    Sim-Off:

    Tut mir Leid, Valens tüftelt gerade an einer anderen Revolution... vielleicht hättest du erst einmal Lust, dort mitzumachen? Denn den Kaiser umzustürzen, ist fürs erste eventuell eine Nummer zu groß.

  • Ich stellte mich grinsend an eine Wand und sah Valens durchdringend an. Ich erinnerte mich wieder an das Gesicht Agrippas. Dieses warmherzigen Mannes, der mich so aufgenommen hatte in seine Rige von Verwaltern. Während ich noch nachsann, spürte ich einen drückenden Schmerz an der Schläfe, der immer stärker wurde. Mit schmerzverzogener Miene fasste ich mir an die Schläfe und sank auf die Knie.


    Aaargh...

  • Was war das? Strabo stürzte plötzlich zu Boden, die Hände an die Schläfen gedrückt, einen langen, gequälten Seufzer ausstoßend! Valens bückte sich zu ihm hinunter. "Was, bei den Göttern ist denn los? Hilfe! Zu Hilfe!", brüllte er ins Haus hinein. Seine alte Haushälterin kam schnell herangelaufen, legte Strabo hin und schüttete kaltes Wasser über sein Gesicht.

  • Die stechenden Schmerzen verebbten nur sehr langsam und ich zuckte wie im Fieber. Was war das nur? Wollten mich die Götter am Ende dafür strafen, dass ich frevlerisch gehandelt hatte? Doch die Definition eines Frevels war für mich schon lange eine offene Frage. Was es auch war, es verebbte und ich sah über mir verschwommen das Gesicht Valens'. Schwer atmend brachte ich einige Worte hervor.


    Warne... den Proconsul..., keuchte ich langsam und musste jedes Wort mit großer Mühe formen.


    Wenn er nicht handelt... wird Hispania untergehen... wenn er mich nicht beseitigt...

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