Atrium | Claudia, Flavius Furianus

  • Ihr Lächeln tat gut, ihre Wärme beruhigte ihn, wiegte ihn in einen sorglosen Moment.
    Zurfrieden lächelte er sie an, strich mit seiner Hand über die ihrige.


    "Die Zukunft erwartet uns, mit Dir an meiner Seite dränge ich mich ihr gerne entgegen."

  • Furianus lächelte auf. Glaubte sie etwa, dass Jahre zwischen ihnen stehen würden? Furianus schüttelte leicht den Kopf.


    "Nicht die Jahre zeichnen einen Menschen aus, sondern der Mensch. Unser Alter spielt doch keine Rolle, solange wir uns gefunden haben."

  • "Umso besser, Claudia. Welcher Mann kann schon behaupten in seiner gemahlin auch zugleich eine liebende Mutter sehen zu können? Glaube mir, dies schätze ich mehr als die stürmische Liebe und Trunkenheit jugendlichen Herzens."


    Erwiderte er ein wenig ernster und hoffte sie damit nicht zu sehr an den Altersunterschied zu erinnern. Frauen reagierten diesbezüglich äußerst eigenartig und auch ihre Reaktion war kaum vorherzusehen.

  • "Die Griechen scheinen uns immer einen Schritt voraus gewesen zu sein - solch große Namen, solch schöne Geschichten."


    Merkte er kurz an und nahm einen Schluck, wartete währenddessen, dass sie ihm die Parallelen zwischen der Geschichte und ihrer Situation aufzeigte.

  • "Zu lange ist es her, als ich dies Menschenwerk hörte. Daher bin ich gerade nicht in dem Bilde bezüglich der Parallelen, wie du."


    Ein leicht entschuldigendes Lächeln zeichnete seine Züge, denn Vergesslichkeit war eines der Übel, die Furianus stets in den Griff bekommen wollte - vergebens.

  • Sie lächelte ebenfalls.


    "Nun, in der Kurzfassung. Oidípous verliebte sich in seine Mutter, erschlug seinen Vater um sie zu heiraten und stürzt sich dadurch ins Unglück."


    "Die Parallele wäre die Tatsache, dass du es scheinbar als Ideal ansiehst, in deiner Frau auch gleichzeitig eine Mutter zu sehen."

  • "Nun, dem Ödipus eifere ich wahrlich nicht nach - das wäre der größte Frevel, nein."


    Sagte er scherzend und ging auf ihre Vermutung ein. Diese war zwar auf ihre Situation bezogen richtig erkannt, doch er hatte schließlich keine Wahl, die Götter führten sie zusammen. Außerdem wich er so am besten dem Altersunterschied aus, welcher doch nicht so leicht beschönigt werden konnte.


    "Eine Frau, die sich wie eine Mutter um mich sorgt und mir die Aufopferung einer Ehefrau schenkt. Bin ich nicht doppelt so reich beschenkt worden, als die vielen anderen Männer auf Erden?"

  • Furianus lächelte ebenfalls und entzog sich einem Kommentar darauf.
    Statt zu antworten ließ er seinen Blck zur Sklavin gleiten und bedeutete ihr nochmals einzuschenken.


    "Um nochmals auf die Villa in Misenum zurück zu kommen. Als Architectus habe ich nur das Wissen um den Häuserbau, nicht um die Ausstattung. Kennst du eine Person, die sich dem besonders gut annehmen kann? Ich meine, eine Person mit Geschmack, Erfahrung und einem gewissen Talent. Oder willst du dies übernehmen?"

  • Sie überlegte einen Moment.


    "Ich wüsste derzeit niemanden, weiss aber ehrlich gesagt auch nicht, ob ich dazu wirklich in der Lage bin dies selbst zu tun. Andererseits werde ich dort vermutlich viel Zeit verbringen. Daher werde ich es selbst tun. Ich finde sicherlich jemanden, der mir mit Rat und Tat zur Seite stehen kann."

  • "Geld soll kein Hinderniss sein, um dich glücklich zu machen. Falls du jemand dazu geeignet befindest, so wird er natürlich grßzügig entlohnt."


    Sie würden sowieso noch einmal nach Misenum reisen müssen. Da Claudia mitkommen wollte würden sie dort einen besseren Blick über die Lage erhalten, denn die Villen waren wohl schon eingerichtet. Doch ob dies dem Geschmack der Bewohner entsprach sei dahingestellt.

  • Dieser Satz iniziierte schon förmlich den Abschied. Sie hatten lange und ausgiebig geredet, mal ernst und mal in Heiterkeit. Es war an der Zeit für ihn zu gheen, die Nacht würde bald anbrechen und die Straßen Roms würden unsicherer werden.
    So stand er mit einem Lächeln auf.


    "Es ist an der Zeit dir für heute ein Lebewohl zu sagen. Schließlich will ich dich nicht um deinen Schlaf bringen."

  • "Dies kann ich mit meinem Gewissen nicht verienbaren."


    Lächelte auch er und schritt auf sie zu, um ihr einen Kuss zu geben.


    "Allzu lange werden wir nicht mehr getrennt sein, die Nachricht für die Reise nach Misenum lasse ich dir zeitg überbringen."

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