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Die Kurie auf dem Forum von Lugdunum
Ich hatte die Verwaltungshauptstadt der Provinz Gallia endlich erreicht und nachdem ich das Stadttor passiert hatte, suchte ich eine Taverne, in welcher ich vorerst übernachten konnte. "Zum Hügel der Raben" nannte sich eine, gleich am Forum, befand sich im Besitz eines älteren Galliers mit rotem Haar, hatte passable Preise, einen guten Wein, billige Zimmer, die zugleich sauber und aufgeräumt waren und schien damit in der Summe genau das zu sein, was ich suchte. Ich handelte einen Preis aus, bekam Rabatt, als der Besitzer erfuhr, dass ich Gallier war und dazu noch freigelassener Sklave und bezog mein Zimmer um von dort ausgehend die Stadt zu besichtigen und mir Arbeit zu suchen.
Lange hatte ich mit mir gerungen, doch der Entschluss war dann doch leicht gefallen. Gallien war meine Heimat. Hier gehörte ich her, auch wenn die Wurzeln meiner Ahnen weit zurücklagen. Lugdunum hatte man mir immer erzählt, war der Ausgangspunkt unserer Familie gewesen. Oder zumindest die Siedlung, welche hier bestanden hatte, bevor die Römer Gallien eroberten, den Ort zerstörten und Lugdunum als Verwaltungssitz der neuen Provinz Gallia gründeten. Hier saß folglich der Statthalter, seine Verwaltung, hier kamen die Händler aus der ganzen Gegend zusammen, der Rhodanus beförderte die Schiffe nach Massilia und von dort über das Mare Internum im ganzen Imperium.
Es galt also für mich die Stadt kennen zu lernen. Arbeit zu finden und mit Glück lebte sogar noch ein alter Verwandter, wobei es sich sicher schwierig gestaltete, diesen zu finden. Viel wusste ich von meiner Herkunft nicht mehr. Viel zu viel Zeit war vergangen. Und trotzdem, versuchen wollte ich es. Und ich spürte genau, dies war meine eigentliche Heimat. Hier gehörte ich her.
Dass ich dies noch erleben durfte war ein Geschenk meines Herrn Maximus Decimus Meridius gewesen. Er hatte mir die Freiheit geschenkt. Dies würde ich ihm mit Sicherheit nie vergessen. Mochten ihm die Götter allezeit gnädig sein, oder wie wir Kelten zu sagen pflegten, mochte ihm der Himmel niemals auf den Kopf fallen...