[Habitatio] Primus Pilus Marcus Petronius Crispus

  • HABITATIO PRIMI PILI
    Marcus Petronius Crispus




    Am Rand des Kasernenblocks der ersten Centuria neben der Principia befindet sich die Kommandatur des Primus Pilus. Sie dient diesem und den Unteroffizieren der ersten Centuria als Wohn- und Arbeitsbereich. Anders als gewöhnliche Centuriones besitzt der Primus Pilus jedoch ein eigenes Officium in der Principia.


    Am äußersten Ende des Kasernenblocks befindet sich ein großer Wachraum, der ständig von einem Soldaten besetzt ist. Hier haben sich die Soldaten der Centuria an- und abzumelden und können sich an den Aushängen über Diensteinteilungen und ihre Wachzeiten informieren.
    Daneben liegt ein Vorratsraum, der außerdem dem Calo (Bursche) des Centurio als Schlafkammer dient, sowie die Schlaf- und Arbeitsräume des Optio, des Tesserarius und des Cornicen.
    Im hintersten Teil, der hinter einem kleinen, offenen Innenhof liegt, befinden sich die beiden Privaträume des Primus Pilus. In einer Schlafkammer steht sein Bett, seine Kleidertruhe, sowie eine Halterung für seine Rüstung. Im Tablinium gegenüber findet sich ein kleiner Ofen, aber auch ein Tisch mit Stühlen, sodass er Gäste in familiärer Atmosphäre empfangen kann.


    Das Gebäude ist etwa hüfthoch mit Bruchsteinen gemauert, darüber bestehen die Wände aus gekalktem Fachwerk. Das Dach, das über dem Innenhof eine Aussparung hat, ist mit roten Ziegeln aus der legionseigenen Ziegelei gedeckt.


  • Crispus hatte den Platz in Contubernium I geräumt und schleppte die Kisten nun in seine neue kleine Wohnung, in der einstmals Terentius Cyprianus gewohnt hatte. Da jedoch säuberlich auf- und ausgeräumt war, konnte der neue Centurio seine Ausrüstung nach Belieben ausbreiten.
    Zuerst räumte er alles in den Vorratsraum, dann ordnete er die Dinge. Das Scutum ließ er jedoch draußen - er würde es wieder abgeben müssen. Dafür konnte er nun aber einen crista transversa auf seinem Helm befestigen.


    Als er endlich sein Schreibzeug im Officium verteilt und seine Tuniken in die Kiste im Schlafzimmer gepackt hatte, legte er sich auf sein Bett und betrachtete die Decke. Sein neues Heim...

  • Schließlich setzte er sich in sein nigelnagelneues Officium und begann, einen Brief aufzusetzen.


    Ad
    Titus Petronius Varus
    Taberna Apicia
    Roma, Italia



    Crispus Tito s.p.d.


    Lieber Onkel. Mit großer Freude möchte ich dir mitteilen, dass ich zum Centurio befördert wurde. Mein ehemaliger Vorgesetzter, Terentius Cyprianus wurde ja zum Tribunus Plebis gewählt. Ich habe jetzt seine Centurie erhalten.


    Auch sonst entwickelt sich hier alles sehr gut. Meine Männer sind zuverlässig, die Zusammenarbeit funktioniert gut. Ich möchte dir auch mein Es tut mir leid, dass du nicht zum Aedilis Plebis gewählt wurdest. Vielleicht kannst du ja zur Verwaltung hier her kommen. Ich könnte mit dem Legaten sprechen. Oder mit sonst irgendwem. Von Mela habe ich schon ewig nicht mehr gehört - ich schreibe ihm aber auch gleich.


    Eines muss ich noch erzählen: Die Germanen waren hier in Mogontiacum. Sie haben den Tempel geschändet und sogar eine Priesterin ermordet. Wir haben sie aber glücklicherweise gefunden (vielleicht wurde ich deswegen befördert, wer weiß?).


    Mögen die Götter dich schützen und dir eine gute Zeit


    Crispus
    Centurio M Petronius Crispus, Legio II Germanica


    Wo er gerade dabei war, schrieb er gleich weiter


    Ad
    Cen. Lucius Artorius Avitus
    Legio I Traiana Pia Fidelis
    Mantua, Italia



    Crispus Avito s.p.d.


    Alter Freund, ich habe tolle Neuigkeiten: Ich wurde nun endlich auch zum Centurio befördert. Warum? Ganz einfach: Mein Centurio Terentius Cyprianus (ja, der designierte Volkstribun!) ist weg und die Stelle frei geworden. Da hat mich der Legat kurzerhand zu seinem Nachfolger gemacht!


    Nun habe ich auch endlich ein paar spannende Geschichten zu erzählen: Ich hatte als Optio den vorläufigen Befehl über die Centurie (Terentius war ja nicht da). Eines Nachts wurden wir aus dem Schlaf gerissen und der Centurio Statorum hat uns erzählt, dass der Tempel geschändet wurde! Von Barbaren und dass diese sich noch in der Stadt aufhielten! Daraufhin musste ich ganz allein die Durchsuchung aller Häuser Mogontiacums überwachen. Eine ziemlich harte Aufgabe! Wir mussten sogar die Praefecta Vehiculorum festnehmen, weil sie Widerstand geleistet hat. Wir haben sie schließlich erwischt, auch wenn ich eine Wunde davongetragen habe.


    Ach ja, ehe ich es vergesse: Dein Bruder Neffe Reatinus wurde zu meinem Optio. Ich werde also gut ein Auge auf ihn haben können!


    Schreib mir wieder und lass dich nicht umbringen!


    Crispus
    Centurio M Petronius Crispus, Legio II Germanica


    Zuletzt setzte er schließlich noch einen Brief für seinen Patron auf.


    Ad
    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Villa Tiberia
    Roma, Italia



    Marcus Petronius Crispus Quinto Tiberio Vitamalaco s.d.


    Verehrter Patron, ich wende mich an Dich, um Dir Neuigkeiten aus Germania zukommen zu lassen.


    Als erstes kam es hier wieder zu Germanenüberfällen. In diesem Fall brachen Rebellen in den hiesigen Tempel ein, plünderten ihn und töteten sogar eine Priesterin. Daraufhin wurde eine Ausgangssperre verhängt und die ganze Stadt durchsucht. Ich selbst leitete die Hausdurchsuchungen. Wir konnten die Übeltäter stellen.


    Weiterhin wurde ich zum Centurio befördert und leite nun die ehemalige Centurie von Terentius Cyprianus.



    Mögen die Götter Dir gnädig sein


    M. Petronius Crispus
    Centurio M Petronius Crispus, Legio II Germanica


    Zuletzt brachte er das ganze zur Principia, um sie abzugeben.

  • Ich trat ein und sah, wie der Centurio es sich schon gemütlich im Zimmer eingerichtet hatte. Irgendwann würde ich auch mal so ein schönes Officium besitzen... irgendwann.


    "Salve Centurio Crispus!", sagte ich salutierend. "Ich habe 4 Flaschen Falernen gekauft!"

  • "Gut, dann fehlt nur noch Iulius. Setz dich."


    Crispus erhob sich und holte einen weiteren Stuhl aus dem Nebenraum, außerdem vier Becher.
    Als er zurückkam, leerte er den Schreibtisch und positionierte die Becher.
    Dann setzte er sich erneut.
    "Dann haben wir jetzt also eine Centurie zu leiten."

  • Ich setzte mich und nahm eine lockerere Haltung an. Danach schaute ich zu, wie der Centurio ein paar Sachen bereit stellte.
    "Ja, das haben wir. Es wird sicher ein Spaß, die Legionäre durch den Exerzierplatz zu scheuchen.", sagte ich grinsend.

  • Crispus grinste ebenfalls. Er erinnerte sich noch an seinen ersten Tag als Optio im Truppendienst. Er war aufgeregt gewesen, hatte sich aber auch darauf gefreut.
    "Allerdings."
    Dann beugte er sich leicht vor und wurde ernst.
    "Aber es gibt auch die andere Seite des Sesterzen: Du wirst die Freundschaft mit deinen Freunden in den Mannschaften stark einschränken müssen. Du solltest für sie da sein, aber ein allzu freundschaftliches Verhältnis zu untergebenen führt häufig dazu, dass sie den Respekt vor dir verlieren.
    Volksnähe ist etwas für den Tribunus Plebis."


    Er wollte dieses Thema ansprechen, bevor sie zum gemütlichen Teil des Abends übergingen...

  • Crispus lehnte sich zurück und nickte zufrieden.
    "Dann ist ja alles in Ordnung. Dann wollte ich noch die Aufgabenverteilung mit dir durchgehen: Ich könnte mir vorstellen, dass du dich um den Bau der Horrea im Hafen kümmerst."
    Das Baugeschäft war noch nie seine Sache gewesen, so war er ganz froh, dass er nun jemanden hatte, auf den er die Sache abwälzen konnte...

  • "Gut, das Bauholz liegt bereits in der Fabrica bereit. Lass' es zum Bauplatz bringen und beeil' dich: Der Winter wartet nicht!"


    erklärte er und begann schließlich, den Falerner einzuschenken.


    "Hast du noch irgendwelche Fragen?"


    meinte er dabei noch.

  • Zitat

    Als hätte Crispus den Besuch heraufbeschworen, klopfte es und der Centurio rief erneut


    "Ist offen - wir sind im Officium!"


    Ich betrat das Gebäude und ging ins Officium, wo sich Centurio Crispus und Optio Reatinus am Vinum verköstigten.


    " Salve, Centurio Petronius. Salve, Reatinus. Centurio Statorum Annaeus wird nachkommen. Er muss in seiner Casa den, von uns verursachten, Saustall noch aufräumen."

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