• Gabor hatte Longinus versprochen Waffen mitzubringen. Er hatte seinen Gladius unter der Tunika versteckt, doch er brauchte noch andere Sachen.
    Er war sich sicher, dass er auf dem Forum Erfolg haben würde. Und gerade um diese Uhrzeit. Es dunkelte bereits und die Hälfte der wenigen Leute, die ihm noch begegneten waren bereits angetrunken. Das würde es ihm umso leichter machen. An einem Gürtel trug er einen Ledersack mit einer Menge Geld. Hoffentlich würde er fündig werden...
    Langsam näherte er sich der Gladiatorenschule und die Menschen auf der Straße wurden zwielichtiger mit jedem Schritt. Sie musterten ihn argwöhnisch, weil er wahrscheinlich zu normal aussah. Er legte sich einen Streifen seiner Toga über den Kopf, um nicht erkannt zu werden, als er einen kleinen Mann sah, der ihn argwöhnisch anstarrte. Er hatte sich an einen Wagen gelegt auf dem etwas geladen war, was man nicht erkennen könnte, da der Wagen mit einem großen Segel bedeckt war. Langsam schlenderte Gabor auf den Mann zu und nuschelte ihm dann zu, als er ihm ganz nah stand und der Gestank ihn fast zum übergeben brachte, was er geladen habe.
    "Was suchst du denn? Ich kann dir alles beschaffen, für das passende Kleingeld..."
    "Ich brauche Waffen. Und zwar auf der Stelle. Weißt du jemanden für mich?", antwortete Gabor so leise wie möglich.
    Der Mann nickte kaum merklich. "Ich habe Schwerter vom Militär. Sie sind fast neu. Nie im Krieg benutzt. Außerdem kannst du einige Pilae kaufen. Aber es gilt, wie immer auf der Straße: Keine Fragen!" Nun nickte Gabor. Er holte seinen Geldsack raus und hielt ihn dem Mann geöffnet hin. Der nahm ihn, wog ihn in der Hand ab und steckte ihn dann zufrieden grinsend ein. Dann pfiff er durchdringend auf zwei Fingern. Gabor schreckte zusammen und schaute sich nach allen Seiten um. Zwei Jungen kamen angerannt. Der Mann drückte beiden zwei Sesterzen in die Hand und noch einen Dritten, als sie unzufrieden blickten und zeigte dann auf seinen Wagen.
    Die Jungen nahmen auf Anweisung des Händlers vier Schwerter und vier Pilae heraus und warteten geduldig. Dann drückte der Mann Gabor auch noch zwei Schwerter in die Hand. Dieser untersuchte sie kurz aber mit Fachkenntnis und gab sich zufrieden. Sie waren nicht so neu, wie beschrieben aber in einem ganz annehmbaren Zustand.
    Er nickte dem Händler zu und drehte sich dann um. Die Jungen folgten ihm.
    Mittlerweile war es so dunkel geworden, dass man schon sehr nah herankommen musste um etwas erkennen zu können, trotzdem liefen die drei geduckt und möglichst durch enge Gassen. An einem großen Gebüsch in der Nähe des Aquädukts ließ Gabor halt machen und versteckte mit den Jungen die Waffen. Er würde sie noch in der selben Nacht mit Longinus dort wieder abholen. Niemand würde sie wohl entdecken können. Es war eine dunkle Nacht. Er steckte beiden Jungen noch einen Denar zu, die er in einem weiteren Geldsäckchen hatte. Dann machten sie sich davon und auch Gabor begab sich ein letztes Mal zur Casa Matinia. Jetzt fehlten nur noch die Pferde...

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