Die Baustelle des Ulpianums, wo zuvor die horrea piperataria standen


  • “Ganz wie du wünschst, Quaestor. Aber ich muss dich warnen: Auf einer Baustelle ist es gefährlich! Es fällt einem leicht etwas auf den Kopf oder man tritt in etwas hinein, in dass man besser nicht hinein tritt.“


    Augenscheinlich war Statilianus Taurus besorgt, man würde ihn dafür verantwortlich machen, sollte dem Magistrat etwas passieren.
    Denn Unfälle – wer wusste das nicht – gab es auf einer so großen Baustelle wie dieser häufig. Sie gehörten zum harten Leben der Bauleute und was konnte man dagegen tun, außer die Götter anzuflehen, sie mögen einen verschonen? Etwa einen Helm tragen?

  • Ursus lächelte leicht. "Auch auf den Straßen Roms kann einem jederzeit etwas auf den Kopf fallen, es gibt genug rücksichtslose Menschen, die alles mögliche einfach aus dem Fenster werfen. Oder man tritt in etwas hinein, in das man besser nicht tritt. Das Leben birgt nun einmal Risiken. Und so ganz ohne Risiken wäre es doch irgendwie langweilig, findest Du nicht?" Ursus war nicht gewillt, sich abwimmeln zu lassen. Quarto erwartete einen Bericht. Einen gründlichen Bericht. Und den würde er bekommen. "Ich bin schon sehr gespannt. Vor allem auf die Kuppel. Die Pläne, die der Consul mir zeigte, sahen jedenfalls sehr beeindruckend aus." Er winkte Avianus und Louan, mitzukommen. Auf solch einen merkwürdigen Gedanken, wie Helme auf einer Baustelle zu tragen, kam er gar nicht. Helme waren etwas für Soldaten...


  • “Die Kuppel... beeindruckend... ja... sicherlich, dass wird sie sein.“


    Statilianus Taurus' Stirn legte sich ein wenig in Falten.


    “Also, dann gehen wir. Hier entlang Quaestor, bitte.“



    Er führte Aurelius Ursus und seine Begleiter zu einem Durchgang im Bretterzaun, der die Baustelle von der Straße trennte, und dort hindurch.
    Unvermittelt standen sie vor den hoch aufragenden Mauern des noch unfertigen Ulpianums. Es hatte noch kein Dach und die Mauern schienen im Nichts enden zu wollen. Vor ihnen war eine Breite Öffnung in der Mauer und davor waren Arbeiter damit beschäftigt, mit einem einfachen Kran die einzelnen Elemente einer beachtlichen Säule aufeinander zu setzen. Das war ein schweißtreibendes Geschäft.

  • Ursus runzelte ebenfalls die Stirn. Das wird sie sein? Sie war also noch nicht fertig? Böses ahnend ging er hinter dem Mann her und trat durch den Durchgang. Das, was er zu sehen bekam, war wahrhaftig nur eine Baustelle. Eine, die Ursus etwa zwei oder drei Jahre nach Beginn der Arbeiten erwartet hätte. Doch sie waren doch nun... er mußte nachrechnen, also mindenstens 7 oder 8 Jahre zugange! Das konnte doch wohl nicht wahr sein!


    "Nun, möchtest Du mir nicht die einzelnen Bauabschnitte zeigen und erklären und dann vor allem Deine Einschätzung äußern, wie lange sich die Arbeiten wohl noch hinziehen werden? Was genau ist noch zu tun? Sind alle Materialien vorhanden? Fehlt etwas? Gibt es organisatorische Schwierigkeiten oder läuft Deiner Meinung nach alles optimal?" Er sprach ganz ruhig. Doch wer seinen Blick sah, der konnte ahnen, daß er nur mit Mühe an sich hielt. Für ihn sah das alles so aus, als hätten die Arbeiter hier sich jahrelang einen schönen Tag gemacht und immer fleißig Geld kassiert dafür, daß sie nicht ordentlich arbeiteten. Der Consul würde darüber nicht amüsiert sein, soviel war klar.


    Er nickte Avianus zu, damit der Notizen machte über das, was Stalianus so für Aussagen machte. Und Louan gab er ebenfalls einen Wink, Skizzen zu machen vom momentanen Zustand der Baustelle.

  • Avianus hielt sich schon verdächtig wirkend im Hintergrund, beobachtete die Baustelle und die Art von Ursus, zu arbeiten. Kein Wunder, dass er es so weit geschafft hatte, um als Quaestor dienen zu können. Er ließ sich nicht auf dem Kopf rumtanzen... und das war beileibe auch gut so! Avianus behielt dies für die Zukunft im Hinterkopf. Während sich der Beaufsichtiger der Baustelle meldete, bedachte der junge Aurelier ihn mit einem freundlichen Nicken zum Gruße.
    Helme tragen war für den jungen Aurelier genauso sinnlos wie peinlich, hätte er das Gedankenwerk der umliegenden Personen gewusst. Dann konnten sie sich die Dinger doch gleich über die Köpfe stülpen und sie nur Zuhause wieder abnehmen. Wie die Soldaten, die ständig Helme tragen mussten... jene waren sie nicht. Und auf etwas Falsches treten konnte man auch an jeder anderen Stelle im Imperium. Also mussten sie auch hier dieses Risiko eingehen. "Daran kommen wir ohnehin nicht vorbei... also lass uns los...", flüsterte Avianus seinem Vetter zutraulich.


    Sie gingen anschließend schon ein Stück und Avianus folgte seinem Vetter, eben so, wie es Louan tat. Bald kamen sie an einer Stelle des Ulpianums, an welchem noch ordentlich geschuftet wurde. Zweifelnd blickte der junge Aurelier diese Stelle an... bei so viel Zeit hielt sich der Fortschritt der Arbeiten in Grenzen. Doch man sah jetzt schon, wie beeindruckend und ehrfurchteinflößend dieses Gebäude eines Tages werden sollte. Das Nicken von Ursus kommentierte er mit einem kurzen: "Jawohl, Ursus.". Damit schrieb er sich auf seine Wachstafel schon einmal einige Sachen auf...



    Notizen zu den Bauarbeiten des Ulpianums



    Bauarbeiten machen mittelmäßige Fortschritte in Anbetracht der gegebenen Zeit.


    ...


  • Statilianus Taurus zeigte auf das, was sie vor sich sahen.


    “Das hier wird der Portikus. Du kannst es sehen, Quaestor; wir haben gerade damit angefangen die Säulen aufzustellen. Sie werden einmal sein Dach tragen. Am Ende werden es sechzehn sein. Da, neben der ersten Säule siehst du die fünfzehn anderen Basen. Acht nebeneinander, und bei jeder Zweiten zwei in einer Reihe dahinter. Die einzelnen Teile der Säulen werden bereits in der richtigen Höhe geschlagen und so hierher gebracht. Aber dann sind sie noch roh behauen. Wir setzen sie aufeinander und die Steinmetze schlagen noch etwa eine Handbreit von ihrem Durchmesser weg und arbeiten die Kanneluren ein. Es werden Säulen von korinthischer Art sein. Die Kapitäle werden aber am Boden komplett behauen. Sie haben schon ihre endgültige Gestalt, wenn wir sie oben drauf setzen. Dann folgt der Architrav, der Fries und schließlich das Kransgesims, bevor wir mit dem Dach beginnen. Oder... beginnen würden...
    So machen wir es hier bei der Eingangshalle, aber auch bei den beiden Seitenhallen und der Haupthalle. Da stehen schon alle Säulen und auch die Grundmauern. Die runde Haupthalle in der Mitte – dort, du siehst sie genau vor uns – auch sie steht im Rohbau. Auf ihr soll die Kuppel entstehen. Dreißig gradii [ca. 22 m und damit etwas mehr als halb so groß wie die Kuppel des Pantheons] wird einmal ihr Durchmesser sein. So etwas wurde noch nicht gebaut, glaube ich. Aber es fehlt mir an Männern. Ich habe nicht genug Geld. Ich würde mehr anstellen, aber es reicht einfach nicht, Quaestor. Ich will mich nicht beklagen, aber mit denen, die ich habe, wage ich nicht mit der Kuppel zu beginnen. Es muss schnell gehen. Denn nur wenn sie bis zu ihrem Opaion geschlossen ist, trägt sie sich wirklich sicher selbst. Darum stockt alles. Denn die anderen Dächer... nun ja... zuerst sollte die Kuppel fertig sein.“

  • Das Bauwerk war - auch in diesem ausgesprochen unfertigen Zustand - außerordentlich bemerkenswert. Auch wenn es noch viel Phantasie brauchte, um sich vorstellen zu können, wie das Endergebnis aussehen sollte. Ursus war beeindruckt. Doch er hütete sich, dies zu zeigen.


    Ursus runzelte die Stirn. Es fehlte dem Mann also an Geld? In welchen Kanälen war das bewilligte Geld denn wohl versickert? "Wurden Dir nicht genügend Mittel zur Verfügung gestellt? Soweit ich weiß, sind die Kosten sorgfältig kalkuliert worden. Ist an den Berechnungen etwas nicht in Ordnung? Sicher hast Du Buch geführt über die Ausgaben, die bisher getätigt wurden? Diese Aufzeichnungen möchte ich einsehen, am besten nehme ich die Unterlagen gleich mit. Wie kommt es, daß Du in den letzten... sieben? acht? neun? Jahren nicht auf die Idee gekommen bist, den Geldmangel an höherer Stelle zur Sprache zu bringen?"


    Bedächtig ließ er den Blick noch einmal über die Baustelle schweifen. Die Erklärungen waren durchaus nachzuvollziehen. Doch Ursus war nicht gewillt, den Mann einfach so aus den Fängen zu lassen. "Ich will Dir nicht verhehlen, daß ich etwas anderes erwartet hatte vorzufinden. Der Consul geht davon aus, daß dieses Gebäude noch in dieser Amtszeit fertiggestellt wird. Auch der Kaiser drängt sehr auf die Fertigstellung. Das Ulpianum liegt ihm ganz besonders am Herzen, das hat er in meiner Gegenwart sehr deutlich gemacht. Du wirst Dir die Frage gefallen lassen müssen, was hier eigentlich in all den Jahren getan - oder vielmehr nicht getan worden ist."

  • Obwohl Avianus mit den Gedanken ganz bei seinen Notizen war und aufmerksam den Ausführungen des Statilianus Taurus Gehör schenkte, konnte er sich einige verstohlene Blicke auf das Bauwerk nicht verkneifen. Obwohl es nach so langer Zeit immer noch eine Baustelle war, nahm das Ulpianum besondere Ausmaße an... mehr Huldigung konnte sich nicht einmal ein Kaiser wünschen, wenn die Baustelle einem beeindruckenden, prächtigen Bauwerk wich. Unermüdlich schrieb Avianus auf seine Wachstafel... als er von Arbeiter- und Geldmangel zu hören bekam, presste er sein Stilus noch fester in die Tafel. Gar so fest, dass seine Hand verkrampfte.



    Notizen zu den Bauarbeiten des Ulpianums



    Bauarbeiten machen mittelmäßige Fortschritte in Anbetracht der gegebenen Zeit.
    Laut eigenen Angaben des Bauleiters stehen nicht genügend Arbeitskräfte und Geldmittel zur Verfügung.


    Es werden gerade die Säulen aufgestellt, welche später das Dach des Bauwerks tragen sollen. Es soll Architrav, Fries und Kransgesims folgen. Arbeiten am Dach sind unter gegebenen Umständen nicht möglich.


    ...



    Es war eine ganz und gar merkwürdige Äußerung, welche den selbst dem jungen Aurelier in all seiner Unerfahrenheit einen staunenden Gesichtsausdruck auf die Stirn zauberte. Wenn nach sieben oder mehr Jahren Bauzeit auf einmal Geldmangel herrschte, war es doch verwunderlich, wohin dieses ganze Geld zuvor verschwunden ist, ohne das Bauwerk vollendet zu wissen. "Komisch...", dachte sich Avianus skeptisch und machte im Hintergrund noch einige Notizen...


  • Statilianus Taurus hob beschwichtigend die Hände, so, als wolle er seine Arglosigkeit und Unschuld beteuern. Und in gewisse weise tat er es dann auch.


    “Verzeih' mir, Quaestor. Aber ich bin nicht der Auftragnehmer. Ich bin lediglich der Bauleiter. Alles Geld was ich für die Löhne der Arbeiter, für ihr Essen und für das Baumaterial zur Verfügung habe, bekomme ich von meinem Patron. Er ist es, der die Verträge abgeschlossen hat und ich bin... also... ich weiß nicht, ob... Die Abrechnungen kann ich nicht so ohne weiteres heraus geben. Ich hoffe, du verstehst das.“


    Allem Anschein nach, hatte er mit weniger forschen und kritischen Nachfragen gerechnet und gehofft, den neugierigen Magistrat schnell wieder los zu werden. Jetzt wirkte er fast ein wenig unschlüssig, wenn nicht gar verunsichert.

  • Ursus blickte den Mann aufmerksam an. Es gab bestimmte Anzeichen, die einen Mann verrieten, wenn er log. "Und wer genau ist Dein Patron? Deine Buchführung händigst Du mir auf jeden Fall aus. Dies ist keineswegs ein privater Bau Deines Patrons, sondern ein Bauvorhaben des Kaisers selbst. Ich bin Quästor, das hatte ich doch schon gesagt? Du hast mir die Bücher unverzüglich auszuhändigen. Willst Du Dich wirklich einem Mann widersetzen, der im Auftrag des Kaisers und des Consuls Aeilius handelt?" Körperhaltung und Ton machten unmißverständlich klar, daß er sich zur Not die nötige Durchsetzungskraft verschaffen würde, wenn der Mann es darauf anlegte. Das würde nur kurze Zeit dauern und während dieser Zeit würde er diesen Mann im Auge behalten, damit er nichts beiseite schaffen konnte. Und diesen Patron, den würde er sich auch noch vornehmen. Hier versuchte ein Bauunternehmer, den Staat zu schröpfen. Nichts wirklich unübliches. Doch er übertrieb dabei offenbar ein bißchen zu sehr.

  • Avianus hörte nun auf zu schreiben, bis sich Ursus die benötigten Daten beschafft hatte. Fragend blickte er den Bauleiter an. Was für ein Patron? Wer war das überhaupt? Und er weigerte sich tatsächlich, Ursus die Bücher auszuhändigen, welcher im Auftrag des Consulen unterwegs war? Keine kluge Entscheidung, dachte sich Avianus und hielt schweigend inne. Er war hier noch ein kleiner Fisch, dessen Worte nicht viel zu bewirken vermochten. Es sollte sich früher oder später ändern. Hoffentlich früher...
    Diese Geschichte wurde selbst für den jungen Aurelier immer merkwürdiger. Das Geld für den Bau kam aus der Staatskasse, und die wurde hoffentlich nicht durch finanzhungrige Bauleiter unnütz strapaziert...


  • Statilianus Taurus war ein hart gesottener Kerl, den nichts so schnell aus der Ruhe brachte. Er war nicht so leicht einzuschüchtern.
    Aber er war auch niemand, der Kämpfe ausfocht, die er nicht gewinnen konnte und er merkte, dass dies eine Situation war, die einem einfachen Libertus wie ihm schnell über den Kopf wuchs. Das machte ihn dann doch nervös.


    “Ich habe hier nur die Lohnlisten und die Lieferscheine für das Baumaterial, deren Gegenstücke ich abzeichne. Mehr nicht. Wen ich sie dir aushändige, wer garantiert mir dann, dass man am Ende nicht meine Redlichkeit anzweifelt?“
    Ihm war nicht entgangen, dass der Quaestor scheinbar Unregelmäßigkeiten vermutete.


    Dann sagte er in einem Tonfall, als könne es gar nicht anders sein: “Mein Patron ist Titus Statilius Taurus.“

  • Ursus blickte den Mann ernst an. Was sollte das jetzt werden? Unterstellte er ihm etwa, diese Unterlagen zu manipulieren? "Wenn Du hier nur Lohnlisten und Lieferscheine hast und diese auch selbst gewissenhaft geführt hast, wovor hast Du dann Angst? Ich hoffe, Du warst klug genug, auch Nachweise über die Geldbeträge, die Dein Patron Dir hat zukommen lassen, zu führen?" Wenn nicht, war der Mann sehr dumm, denn dann würde sein Patron natürlich alles auf ihn abwälzen.


    "Wo treffe ich Deinen Patron an?" Sein Tonfall machte mehr als deutlich, daß Ursus nicht die geringste Ehrfurcht vor dem gefallenen Namen hatte. Und daß er sehr wohl Unregelmäßigkeiten erwartete. An welcher Stelle auch immer.

  • Ursus nickte. Er wußte, wo das war. "Und nun hole die Unterlagen, die Du hier hast. Mein Vetter Aurelius Avianus hier wird Dich begleiten, damit Du nicht so schwer zu tragen hast." Außerdem konnte Avianus darauf achte, daß der Mann nicht die eine oder andere Liste zufällig vergaß. Oder hatte der Kerl vielleicht geglaubt, er würde ohne diese Unterlagen abziehen? Dann hatte er sich aber gewaltig geschnitten.


  • Statilianus Taurus gab sich geschlagen. Missmutig führte er 'den Vetter' Aurelius Avianus zu einer Baracke. Dort trafen sie einen Scriba an, dem Taurus sichtlich schweren Herzens befahl, alle Unterlagen zusammen zu sammeln und an Aurelius Avianus zu übergeben.
    Während der Scriba alles zusammenraffte, brummte Taurus vor sich hin.
    “Das ist nicht richtig, nein, gar nicht richtig. Das bringt mich in Schwierigkeiten. Ganz bestimmt, dass wird Ärger geben.“


    Endlich war der Schreiber fertig und übergab Avianus den Wust aus Papyri und Tabulae.


    Das bei weitem interessanteste Dokument, unter vielen eher unwichtigen, war zweifellos eine Liste mit allen Ausgaben der Baustelle, beginnend mit dem Monat, an dem man begonnen hatte die alten Lagerhäuser abzureißen, an deren Stelle nun das Ulpianum gebaut wurde.

    LAUFENDE AUSGABEN ULPIANUM


    Monat, Ausgaben Lohn, Ausgaben Verpflegung, Ausgaben Material, Summe
    Nov DCCCLVI a.u.c.: CXXXVI S', XXVII S', - S' = CLXIII S'
    Dec DCCCLVI a.u.c.: CXXXVI S', XXVII S', XXII S' = CLXXXV S'
    Ian DCCCLVII a.u.c.: CLI S', XXXI S', XXI S' = CCIII S'
    Feb DCCCLVII a.u.c.: CLXXI S', XXXIV S', XLIII S' = CCXLVIII S'
    Mar DCCCLVII a.u.c.: CCL S', LI S', CCXXV S' = DXXVI S'
    Apr DCCCLVII a.u.c.: CCLIII S', LII S', CCXLII S' = DXLVII S'
    Mai DCCCLVII a.u.c.: CCLXI S', LII S', MCCLVI S' = MDLXIX S'
    Iun DCCCLVII a.u.c.: CCLXI S', LII S', MCCCXI S' = MDCXXIV S'
    Iul DCCCLVII a.u.c.: CCLXI S', LII S', CCCXXXVII S' = DCL S'
    Aug DCCCLVII a.u.c.: CCLXVI S', LIII S', CCCXL S' = DCLIX S'
    Sep DCCCLVII a.u.c.: CCXLII S', XLVIII S', CCCII S' = DXCII S'
    Oct DCCCLVII a.u.c.: CCXLV S', XLVIII S', CCXXVI S' = DXIX S'
    Nov DCCCLVII a.u.c.: CCXXVIII S', XLV S', - S' = CCLXXIII S'
    Dec DCCCLVII a.u.c.: CLI S', XXXI S', - S' = CLXXXII S'
    Ian DCCCLVIII a.u.c.: CLI S', XXXI S', - S' = CLXXXII S'
    Feb DCCCLVIII a.u.c.: CLI S', XXXI S', LXI S' = CCXLIII S'
    Mar DCCCLVIII a.u.c.: CCXXXV S', XLVII S', CLXXII S' = CDLIV S'
    Apr DCCCLVIII a.u.c.: CCXL S', XLVIII S', CLXXXI S' = CDLXIX S'
    Mai DCCCLVIII a.u.c.: CCLXX S', LIV S', MCCXI S' = MDXXXV S'
    Iun DCCCLVIII a.u.c.: CCLXXXV S', LVII S', DCCLX S' = MCII S'
    Iul DCCCLVIII a.u.c.: CCLXXXV S', LVII S', CCLXXV S' = DXVII S'
    Aug DCCCLVIII a.u.c.: CLXIV S', XXXIII S', - S' = CXCVII S'
    Sep DCCCLVIII a.u.c.: CXXXII S', XXVI S', S', XXXVIII = CXCVI S'


    Zwischensumme gesamt: ´MMMDCCCXXXV S'



    Am Ende stand die vorläufige Zwischensumme ´MMMDCCCXXXV S', also 12.835 römische Sesterzen.


    “Ich weiß gar nicht wie ich jetzt hier weiter machen soll. Ich hoffe, der Quaestor ist zufrieden.“, maulte Statilianus Taurus und sah Avianus nicht gerade freundlich an.

  • Arbeitsbeflissen leistete Avianus dem Befehl seines Vetters nickend Folge und folgte dem Bauleiter unauffällig bis zur Baracke. Er grüßte den Scriba mit einem kurzen "Salve" und wartete die Befehlsübergabe durch Taurus ab. Dieser schien, so hatte Avianus ein verdächtiges Gefühl, ein wenig in Bedrängnis zu geraten. Und wenn dem so war, hatte es bestimmt einen plausiblen Grund. Er hatte das sorgvolle Brummen des Mannes nicht überhört, aber er überschwieg es recht unbekümmert und dachte sich seinen Teil: "Da gerät wohl jemand unter Druck...".


    Ordentlich Augen machend nahm der junge Aurelier den Haufen an Papyrusschriftrollen und Wachstafeln entgegen, der ihm unter nicht allzu großer Freude ausgehändigt wurde. Unterschlagen wurde nichts, das hatte Avianus sorgfältig kontrolliert. Man konnte in solchen Fällen nie sicher genug sein! Obwohl das Geschriebene nicht gerade wenig war, lief dem Aurelier ein kalter Schauer über den Rücken. Wenn sich Avianus die Länge der Arbeiten noch einmal zu Gemüte fühte, hatte er mit schieren Bergen an Geschriebenem gerechnet!
    "Ach, es wird irgendwie weitergehen. Und auch der Quaestor wird garantiert zufrieden sein... oder höchst verärgert, wenn er den Anlass deines Missmutes in Erfahrung bringt.", entgegnete Avianus mit einem düsteren Tonfall, nachdem er höchst unfreundlich beäugt wurde, "Bringen wir das Ganze nun zum Quaestor, sein ist das Urteil.". Avianus´ Blick fiel ganz besonders auf die Schriftrolle, in welcher die finanziellen Ausgaben festgehalten wurden. Er marschierte voller Tatendrang aus den Baracken hinaus, zurück zu Ursus. Nickend bestätigte Avianus, dass zumindest bis jetzt alles in Ordnung sei, bis er anschließend vor Ursus zu Wort kam. "Das wäre es, hoffe ich. Ganz besonders interessant ist die erste Schriftrolle, die Ausgaben.".

  • Ursus warf jetzt erst einmal nur einen flüchtigen Blick auf die Aufstellungen, die Avianus mitgebracht hatte und nickte. "Gut. Du wirst Deine Unterlangen zurückbekommen, so schnell es geht. Es kann ja schließlich auch nur in Deinem Interesse sein, wenn die Angelegenheit so schnell wie möglich geklärt wird. - Für heute wünsche ich Dir noch einen schönen Tag, Statilianus Taurus." Er nickte dem Mann noch einmal zu und winkte dann den anderen, ihm zu folgen. Er wollte nicht länger zögern, den Patron dieses Mannes in seinem Haus aufzusuchen und so machten sie sich sogleich auf den Weg.

  • Der Bretterzaun, welcher das Baustellenareal von der Straße abtrennte, war natürlich ein bevorzugter Ort für Parolen, Werbung, aber auch mehr oder minder sinnvolles oder sinnloses Gekritzel aller Art.
    Am hellen Tag und vollkommen unbeeindruckt von den Blicken der vorbei laufenden Passanten, malte ein junger Mann mit spärlichem Bartwuchs und auffallend legerer Kleidung etwas Neues auf den Zaun.


    Wählt Papirius Maso zum Tribun des Volkes
    Er kennt eure Sorgen und wird euch nur Gutes tun


    Die baldigen Wahlen zum Cursus Honorum warfen ihre Schatten voraus und die jugendlichen Handlanger aus der Subura waren schon wieder unterwegs.


  • “He! Wo willst du denn mit deinem Karren hin? Gib deinen Ochsen die Peitsche! Dort drüben will ich die Steine haben!“


    Nachdem der Senat die erste Hälfte der Baukosten an den Auftragnehmer Titus Statilius Taurus ausgezahlt hatte, gingen die Bauarbeiten am Ulpianum wieder rege voran. Schwer beladene Fuhrwerke brachten neues Material an die Baustelle, nicht nur in der Nacht, sondern jetzt auch tagsüber, wo nur Fuhrwerke mit Baumaterial in die Stadt Rom hinein durften und sonst keine.


    “Ihr da, hab' ich was von Pause gesagt? An die Arbeit, sonst braucht ihr morgen gar nicht mehr zu kommen!“


    Titus Statilianus Taurus, der Freigelassene des Statilius Taurus und sein Oberaufseher vor Ort, war täglich noch vor dem Morgengrauen hier und er blieb immer bis nach Sonnenuntergang. Seine Nächte waren kurz. Denn es gab so viel zu tun.


    “Cadmus, wo ist Cadmus? Jemand muss die neue Ladung Kies in Empfang nehmen.“


    Das Baumaterial musste entladen und weiter dorthin gebracht werden, wo es auf dem riesigen Bauplatz benötigt wurde. Die Arbeiter mussten beaufsichtigt und immer wieder angetrieben werden. An jedem Tag gab es neue Probleme, die gelöst werden wollten und immer wieder galt es, dass Vollbrachte nachzumessen, die Qualität der Arbeiten zu kontrollieren und auf Nachbesserung zu pochen, wo gepfuscht worden war.


    “Bei den Göttern, ich kann mich doch nicht zweiteilen! Monatelang geht gar nichts vorwärts, und jetzt soll alles doppelt so schnell gehen!“


    In der Tat drängte ihn sein Patron, endlich mit der Kuppel anzufangen, dem heikelsten und schwierigsten Teil des ganzen Bauvorhabens.

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