Vor den Toren der Regia: Zur Abreise bereit

  • Mattiacus war bereit für die Reise mit Corbulo in das Germanien jenseits des Limes. Er hatte alles dabei, was er für nötig hielt: Einen wetterfesten Mantel aus groben Leinen, Vorräte für einige Tage, etwas Geld (besonders die silbernen Sesterzen, die die Germanen so liebten) und natürlich Schreibzeug, um die Reise zu dokumentieren und seine Gedanken festzuhalten.


    "Was für Xenophon die Anabasis ist, ist unsere Reise nach Germania" dachte Mattiacus laut.


    Zu seiner Sicherheit trug er einen ledernen Muskelpanzer und um sich Strauchdiebe und feindselige Barbaren vom Leib zu halten ein Spatha.


    Für alle Fälle hatte er auch eine Toga eingepackt, man wusste ja nie, ob man einem König der Barbaren vorgestellt wird und für so eine Gelegenheit muss ein Römer richtig gekleidet sein.


    Mattiacus kontrollierte nocheinmal, ob alles richtig auf dem Pferd festgebunden war.

  • Corbulo kam nun auch. Er hatte sich das Frisch gekaufte Hirschfell umgelegt und dazu noch eine Lederrüstung. Eine Haube aus Pelz hatte er auch an.


    Als Waffen nahm er einen Bogen mit sowie einen Gladius.


    "Salve Mattiacus! Ich freue mich schon auf das Abenteuer"

  • "Und ich erst. Das ist mal etwas ganz anderes als die Tage in Rom, ein echtes Abenteuer. Wie Jason werden wir in das Unbekannte ziehen und sehen, was die Götter für uns bereit halten." sagte Mattiacus.


    "Jetzt brauchen wir nur noch jemanden, der uns nach Germania führt."

  • Herwig hatte sich eingefunden wie Gero es gesagt hatte. Er wusste zwar nicht wieso er nun auch noch römer durch Germanien führen sollte, aber Gero hatte es ihm gesagt und so tat er es und fand sich wie gewünscht mit einem Pferd vor der Regia ein wo er zwei Römer stehen sah, die so aussahen als wollten sie verreisen.
    "Heilsa,"
    sprach er sie an und korrigierte sich gleich zu einem "Salve".
    "Ihr wolltet jemanden haben, der euch durch Germanien führt?"
    Kurz musterte er die beiden um abzuschätzen ob sie das überhaupt surchstehen würden jetzt im Winter, wenn irgendwann der Schnee kam.

  • Mattiacus sah den Mann an.


    "Salve Germane, du hast recht, wir suchen jemanden, der uns durch Germanien führt Hast du den Aushang gelesen ?"


    Mattiacus wunderte sich über die Frage, da er ja nicht sicher sein konnte, dass der Germane lesen konnte.


    "Wie heisst du überhaupt?"

  • "Gero, der Händler, schickt mich. Er hatte gehört, dass ein Führer gesucht wird und da meinte er, dass ich mich dazu eignen würde. Ich heiße Herwig."
    Freundlich sah er die beiden Männer an.

  • Während sie auf die Antwort des Germanen warteten, schaute Mattiacus nocheinmal wehmütig zur Regia zurück. Romantische Gefühle kamen in ihm hoch. "Ob ich dies hier je wiedersehen werden." kam ihm in den Sinn. Dann schüttelte er den Kopf. "Natürlich warum auch nicht, schließlich bist du nicht allein und ganz unfähig bist du ja auch nicht" dachte Mattiacus.

  • Ein wenig ungläubig schaute Herwig den Römer an. Er und kämpfen können. Er hoffte doch, dass die Frage nicht ernst gemeint war. Doch bei Römern wusste man nie so genau.
    "Ich bin durchaus mit der Kampfkunst vertraut und auch mit der Gegend hier. Gero ist ein angesehener Händler und er kann es sich nicht erlauben jemanden zu schicken, der seinem Ruf schaden würde."
    Ob er kämpfen könne....die Frage, kränkte ihn schon etwas.

  • Genau in diesem Moment erreichte eine Turma den Platz vor der Regia, an deren Spitze sich der kommandierende Tribun der Truppen in Raetia befand. Ventidius, Mitte Dreissig, hatte sich nach Mogontiacum begeben, um den Statthalter persönlich von den Vorgängen in Raetia zu unterrichten, als er auch schon den ehemaligen Quaestor erkannte. Er grüßte noch vom Pferde herab und stieg dann ab, reichte die Zügel einem der Eques und trat dann zu der kleinen Gruppe hinzu.

    Ventidius | [Blockierte Grafik: http://img236.imageshack.us/img236/7854/tribunyk1.gif]


    "Salve, Quaestor Decimus.
    Ich bin Tribunus Ventidius, wir kennen uns kaum,
    aber ich habe Dich vor langem einmal in der Regia gesehen..."


    sprach er den ehemaligen Quaestor an.

  • Mattiacus wurde aus seinen Träumereien gerissen als die Turma heranritt.


    "Salve Tribunus Ventidius. Ich bin Decimus Mattiacus. Ich kann mich zwar nicht an unsere Begegnung erinnern, aber es freut mich dennoch deine Bekanntschaft zu machen. Wie kann ich dir helfen?" fragte Mattiacus freundlich.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    Mattiacus wurde aus seinen Träumereien gerissen als die Turma heranritt.


    "Salve Tribunus Ventidius. Ich bin Decimus Mattiacus. Ich kann mich zwar nicht an unsere Begegnung erinnern, aber es freut mich dennoch deine Bekanntschaft zu machen. Wie kann ich dir helfen?" fragte Mattiacus freundlich.


    In der Tat hatte der ehemalige Quaestor Ventidius nicht persönlich kennen gelernt gehabt. Ventidius war dem Decimus nur einmal begegnet, als er den Statthalter begleitend, sich unter dessen Stab befunden hatte, als einer der sechs Tribunen, welche in der Legio II Germania dienten. Zweifelsohne hatte er sich jedoch das Gesicht das Mannes vor sich eingeprägt. Verwandter des Statthalters, dazu Quaestor, vielleicht irgendwann einmal Senator, man konnte es nie wissen.

    Ventidius | [Blockierte Grafik: http://img236.imageshack.us/img236/7854/tribunyk1.gif]


    "Helfen wohl eher nicht, Quaestor.
    Ich wollte nur nicht unhöflich sein und Dich grüßen.
    Ich komme gerade aus Raetia, von meinem Kommando
    um dem Legaten Bericht zu geben..."


    sprach er und fuhr dann fort:


    "Wir sind gut voran gekommen, muss man schon sagen, obwohl nicht sehr viel los ist.
    Weite Landstriche sind immer noch spärlich besiedelt, von Siedlungskammern abgesehen.
    Kaum vorzustellen, dass auf der anderen Seite des Limes alles Wald sein soll.
    Es heißt man kann vom Rhenus bis zur Elbe reisen, ohne je aus dem Wald heraus zu kommen..."


    Er musterte den Germanen...

  • Vorallem das letzte, was Ventidius gesagt hatte, interessierte Mattiacus sehr.


    "Davon habe ich auch gehört. Schon der große Caesar hat davon in seinem gallischen Krieg geschrieben. Und um mich selber davon zu überzeugen, möchten ich und mein Cousin Corbulo hier uns genau dorthin begeben und die Gebiete jenseits des Limes erkunden und uns ein Bild der Barbaren dort zu machen. Ich habe sogar vor, ein Buch darüber zu schreiben, wie Tacitus vor mir, nur diesmal möchte ich die Sachen, von denen ich schreibe, mit meinen eigenen Augen sehen."

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    "Davon habe ich auch gehört. Schon der große Caesar hat davon in seinem gallischen Krieg geschrieben. Und um mich selber davon zu überzeugen, möchten ich und mein Cousin Corbulo hier uns genau dorthin begeben und die Gebiete jenseits des Limes erkunden und uns ein Bild der Barbaren dort zu machen. Ich habe sogar vor, ein Buch darüber zu schreiben, wie Tacitus vor mir, nur diesmal möchte ich die Sachen, von denen ich schreibe, mit meinen eigenen Augen sehen."


    Ventidius glaubte seinen Ohren nicht ganz zu trauen, als der Quaestor erzählte, dass er durch dieses Germanien reisen wollte, um es sich genauer anzusehen. Um diese Jahreszeit? Mitten in den Winter hinein? Und dann noch in solch kleiner Gruppe?

    Ventidius | [Blockierte Grafik: http://img236.imageshack.us/img236/7854/tribunyk1.gif]


    "Nun, Tacitus ist ja nicht der erste und er selbst war nie hier oben, das ist kein Geheimnis.
    Er stützt sich weitgehend auf Plinius. Ein ausgezeichnetes Buch."


    Ventidius erwiderte des Gruß des anderen Mannes mit einem Nicken.


    "Seid ihr sicher, dass ihr jetzt reisen wollt? Wir haben Winter und die Schneefälle können jeden Moment beginnen.
    Weite Teile Germaniens sind schon bei gutem Wetter nur schwer zu passieren. Im Winter dürfte dies unmöglich sein.


    Ihr wärt Monate unterwegs, bräuchtet Proviant, Städte gibt es in Germanien nicht.
    Die Germanen leben in Bauernhofsiedlungen, die Erträge der Ernten reichen meist gerade zum Überleben...


    Und dann leben dort nicht nur Verbündete, sondern auch Feinde.
    Und selbst wenn ihr euch nur unter Verbündeten haltet,
    spricht sich eure Anwesenheit rum und zieht alles mögliche Gesindel an.
    Für einen Quaestor kann man eine Menge Lösegeld fordern...
    Und Römer dienen hier und dort auch als Mooropfer,
    oder man hängt sie als Weihegaben in die Bäume...


    Ich würde es nicht riskieren!!!"
    Er blickte nun skeptisch.

  • "Ich schon." erwiderte Mattiacus entschlossen.


    "Ich will ja schließlich kein Schönwetter-Reisender sein. Die Natur kann uns nicht aufhalten." sagte er. Für den alten Soldaten musste dies ziemlich naiv klingen, aber Mattiacus war gerade in Abenteuerlaune.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    "Ich schon." erwiderte Mattiacus entschlossen.


    "Ich will ja schließlich kein Schönwetter-Reisender sein. Die Natur kann uns nicht aufhalten." sagte er. Für den alten Soldaten musste dies ziemlich naiv klingen, aber Mattiacus war gerade in Abenteuerlaune.


    Ventidius schüttelte den Kopf. War es Dummheit? Jedenfalls hatte er bisher in seinem Leben so etwas noch nie gehört. Als Römer durch das unbekannte Germanien zu reisen, war schon im Sommer ein Abenteuer. Im Winter hingegen war es reiner Selbstmord. Wer reiste schon durch Germanien? Man würde sie unter diesen Umständen in jedem Fall für Spione halten. Und für dämliche noch dazu...

    Ventidius | [Blockierte Grafik: http://img236.imageshack.us/img236/7854/tribunyk1.gif]


    "Mit Schönwetter hat das nichts zu tun. Die Germanen haben keine Straßen.
    Die Wälder sind häufig richtige Dickichte, durch die man nicht reiten kann.
    Wenn dann noch Schnee bis zu den Kniekehlen hinzukommt, war es das.
    Wie ich schon sagte, ihr seid Römer, drüben sind Germanen.
    Einige Stämme hassen Euch.


    Doch was soll es, mich geht es nichts an.
    Weiß der Legatus von der Unternehmung?"

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