• Wie auf einem Präsentierteller stand Lucia vor dem Domus Gentium und wartete darauf, dass sie endlich abgeholt werden würde. Stunden sind bereits vergangen... und langsam gab sie die Hoffnung auf. Zurück konnte sie jetzt eigentlich eher weniger... versuchen wollte sie es auch nicht. Ihr Bruder würde es so oder so nicht verstehen, geschweige denn er würde sie wieder in der Casa aufnehmen. Somit verweilte sie noch einige Zeit hier... dachte darüber nach, wohin sie jetzt gehen solle. Und die Casa Sergia? Von da kommt sie ja eigentlich gerade... Wo war nur Epulo abgeblieben? Er wollte nur etwas besorgen und sie dann hier abholen... Ein leises Seufzen entweicht ihrer Kehle... was soll sie jetzt bloß machen? Epulo scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein... seit heute Morgen!
    Am liebsten würde sie sich jetzt wünschen, dass ihr IRGENDJEMAND eine Unterkunft anbieten würde...



    Sim-Off:

    Wer will, der darf...

  • Vom Sklavenmarkte kommend gingen Antipater und Dhara den zwar nicht kürzesten aber doch sichersten Weg zur Casa Pompeia um diese, die Sklavin, ersteinmal in den Haushalt einzuführen bis der Tempel zu ihrer Unterkunft gemacht wurde. Dies lag nahe, denn die Casa war fast verweist seit jenen Tagen als... er wollte nicht über den Blutzoll nachdenken den die Zeit gefordert hatte und wandte seinen Blick auch vom Podex der Assyerin ab da er irgendwie, wie auch immer, zur Casa der Caecilier geraten war. Hier war es ähnlich, Creticus, Aveturinus, wo waren die Zeiten als solche Männer Rom dienten?


    Der Blick auf die junge Römerin vor ihm verscheuchte jedoch die trüben Gedanken und er lächelte.

  • Dhara hatte weder Angst noch Panik, noch wirkte sie betrübt. Sie wurde abgeliefert, abgeholt, gezogen wie ein Stück Vieh, ohne Erklärungen, ohne ein Wort. Ihre neugierigen verstohlenen Blicke galten eher der Stadt als dem Mann, der sie führte. Das ist also Rom... Ihre Gedanken überschlugen sich. Ishtar, Annana, ich rufe dich, beschütze deine Dienerin und gib ihr Mut und Kraft. Dharas große mandelförmige Augen blicken erstaunt auf diese ihr so fremde Welt. Sie sehnte sich nach einem Bad, nach den duftenden Stoffen, nach dem Plätschern der Brunnen. All das hat sie hinter sich gelassen. Auf Geheiß der Hohen Priesterin. Sie soll sich glücklich schätzen? Dhara hebt ihren Kopf, die Lippen lächeln gewohnt. Mit Gelassenheit betrachtete sie die junge Frau, die anscheinend auf jemanden wartete. Doch Dhara traute sich nicht, sich umzudrehen. Anmutig und leichtfüssig, wie es einer Dienerin des Tempels würdig ist, hebt Dhara ihren Kopf. Sie ist bereit, sich ihrer Aufgabe zu stellen, ohne zu wissen, welche Aufgabe das eigentlich ist. Ihre Zuversicht und der feste Glauben an die Macht ihrer Göttin, die auch in den Adern der Dhara fließt, umgibt die zierliche, honighäutige Figur der Sklavin mit schmaler Taille und üppigen Hüften. Erstmal um ein Bad bitten. Alles der Reihe nach. Sie schmeckt förmlich die süßen Düfte und ihr Blick wird lasziver und verträumter.

  • Da Antipater nicht genau wusste wo Dhara eingesetzt werden sollte hatte er ihr bislang nichts erzählt, denn wenn er gesagt hätte was er hoffte, dass sie nämlich im Tempel als Hierodule dienen sollte, hätte er sie sicher gleich dorthin geführt und in ihren Dienst eingewiesen. So waren es nur einige Brocken assyrisch, die er mal in einem Lupanar in Antiochia lernte, die er mit ihr gewechselt hatte. Der Sprachschatz von 'ja', 'gut', 'tiefer' und 'umdrehen' ermöglichte auch kaum tiefgreifendes geistiges Kennenlernen und der Gedanke es mit griechisch zu probieren war im zumindest sprachlich nicht gekommen.

  • Dhara lachte, diese komischen Versuche, sich assyrisch zu verständigen, waren dermaßen fehl, dass sie ihre ganze Standhaftigkleit zusammenkratzen mußte. Warum denken diese Römer, sie seien etwas besonderes und die anderen dumm, lump und ... Dhara wird es dem Herrn nicht zu leicht machen... Eine starke Waffe ist es, Kenntnisse zu besitzen, die keiner vermutet. Doch der Herr war so überzeugt, dass Dhara nur ihre eigene Sprache spricht, dass er nicht einmal gefragt hat, ob sie seine Sprache versteht, geschweige sprechen kann. So gewann Dhara dieses kleine Vorteil, wer weiß, wozu das nützlich wird. Wer weiß. Dhara grinste fast diesem überheblichen Mann in den Rücken. Gut, dass ihr loses Haar die ironische kleine Falte in den Mundwinkeln verbergen konnte. Die Hohe Priesterin sagte: "Dhara, du bist allein, und doch nicht allein, aber es liegt an dir, diese Zeit zu überleben"

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