siehe hier
Sophus trat in den Lagerschuppen ein, in den die Tempeldiener den Körper der Verstorbenen gebracht hatten. Er besah sich den Leichnam nochmals und seufzte.
"Holt die Öle und Wasser hinein. Und dann lasst mich allein." sagte er ruhig, aber bestimmt.
Die Tempeldiener kamen seiner Anweisung schnell nach. Sie hatten die entsprechenden Dinge bereits vor der Tür des Schuppens gelagert. Eine kleine Amphore mit einem stark riechenden Öl und mehrere große, die mit Wasser gefüllt waren.
Danach nickten sie dem Auguren nur noch einmal zu und verließen den Raum.
Er sprach leise Gebetsformeln, als er ein Stück Stoff in eine der Wasseramphoren tauchte und das Gesicht des Leichnams langsam wusch. Er entkleidete den Körper und vollzog die Reinigung vollständig. Es dauerte eine Weile, ehe dies abgeschlossen hatte.
Mit seinen Fingern richtete er mit sanftem Druck das Gesicht, so dass die Mimik für die Bestattung bereit war und die Gens nicht von der Bestattung ablenkte. Ein Leichnam musste auf seltsame Weise makellos, steril sein.
Er wusch sich selbst die Hände und trocknete sie sorgfältig ab.
Dann goss er umsichtig etwas des Öls auf ein zweites, feineres Tuch und trug die edle Flüssigkeit auf die Haut auf.
Noch einmal reinigte er seine Hände, ehe er wieder mit der Ankleidung begann.
Schließlich überdeckte er den Körper mit einem großen Tuch, das er bereits vorbereitet hatte. Dies mochte sie bis zur möglichen Anlegung eines weiteren Totengewandes vor Blicken schützen.
Er warf den schwachen Konturen unter dem Tuch noch einmal einen wehmütigen Blick zu, dachte möglicherweise an den eigenen Tod, und verließ dann den Raum.