Der weite Weg von Rom nach Mantua


  • Ich war nicht sehr lange auf dem Hengst geritten, da blickte ich hinter mich und merke wie Rom immer kleiner wurde. Ich hatte keine Eile und ließ mich eher treiben. Die Straße verteilte sich und so wurde sieimmer leerer. Nur einige Händler waren noch auf den Weg nach Norden. Ich plante bis zum Sonnenuntergang eine Gaststätte zu finden. Bis dahin hätte ich schon ein gutes Stück abgelegt. Die Hufen des Pferdes schlugen auf den Steinpflaster auf und ich legte einen Zahn zu.

  • Das Wetter hatte sich ein wenig verbessert. Nur bließ ein Wind kalt über die Felder, die von vereinzelten Arbeiten geschmückt waren, die die letzte Ernte noch retteten. Hinter mir wirbelte sich der Dreck der Großstadt auf. Nun war ich fast alleine auf der Straße - es wurde ja auch bald schon dunkel. Ich sollte mir bald einen Unterschlupf suchen. In der Ferne sah ich eine Farm, in deren Fenster ein Licht brannte. Vielleicht würde man mir dort Unterschlupf gewähren.



    Zum ersten Mal, seit ich los gegangen war setzte ich mein Pferd in einen Galopp. Reiten hatte ich zwar mal gelernt, aber nie so richtig. Warscheinlich sah es unproffesionell aus, aber mich sah ja niemand. Niemand den ich kannte oder der mich kannte. Über die Stadtgrenzen würde ich wohl kaum bekannt sein. Ich näherte mich meinem Ziel und kurz davor zog ich an den Zügel und das Pferd bäumte sich auf. Das schräg einfallende Abendlicht zog einen Gespenstischen Schatten. Das Wiehern des Pferdes klang noch in die entferntesten Ecken nach. Mit einem Fallgeräusch stieg ich ab und ging zu Fuß die letzten Meter. Mit der Faust hämmerte ich an die Tür. Es dauerte auch nicht lange bis ich Schritte von innen hörte.


    [Blockierte Grafik: http://img512.imageshack.us/img512/9369/starkermannre7.jpg]


    Ein schlecht gelaunter Mann öffnete die Tür einen Spalt breiten und musterte mich. "Salve!", grüßte ich ihn. "Ich suche einen Unterschlupf für diese Nacht, ist das hier möglich." "Es sollte schon möglich sein, aber normalerweise machen wir das nicht. Die nächste Gaststätte ist ein wenig weiter weg von hier. Ungefähr eine Stunde, wenn man langsam geht." Ich überlegte, ob ich ihm trauen sollte und lieber noch reiten sollte, oder lieber ihn überreden hier zu übernachten. "Guter Freund, es ist schon spät, ich bin Müde, mein Pferd auch, lieber würde ich hier nächtigen. Mein Dank sei euch stets gewiss dafür." Mit diesen Worten zog ich ein kleines Geldsäckchen heraus und gab es ihm. Und wie das Sprichwort so schön sagt: Geld öffnet alle Pforten, so öffntete es auch diese und ich trat in die flauschige Wärme des Hauses ein.

  • In dieser Nacht schlief ich auf dem Boden. Ich schlief nicht schlecht, zwar auch nicht sehr toll, aber seit langer Zeit mal anders. Trotz meiner recht kurzen Reise wunderte ich mich, dass ich erschöpft war. Nach einer kurzen Soldatenmahlzeit legte ich mich sofort in ein kleines Lager, welches mir die Herrin des Hauses freundlich zur Verfügung gestellt hatte. Nur ein kleines Loch in der Wand ließ den Wind um mich herumpfeifen. Ich genoss es. Lange hatte ich nicht mehr solche Töne gehört und mit ihnen schlief ich auch schon bald ein.


    Die Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase und schienen mir in die Augen, so dass ich, sobald ich die Augen geöffnet hatte, sie wieder schloss. Dann wälzte ich mich erstmal weg von der Sonne und stand wieder auf. Mit meinem Hab und Gut als Kopfkissen war es mir doch ganz anders gegangen. Dann stand ich auf und trat in die große Scheune, in der die Hausherrin schon ein kleines Essen für die anderen Mitbewohner gemacht hatte. Es war ein wenig Brot. Nichts großartiges, aber trotzdem dankbar nickte ich ihr zu und aß mich mit einigen Bissen satt. Komischer weise, wo ich doch sonst immer mehr esse. Den Rest des Brotes packte ich mit der Begründung des Reiseproviants ein. Dann verabschiedete ich mich dankend und schwung auf mein Pferd. Weiter richtung Norden. Immer weiter.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!