Cubiculum | Nikophileaus

  • Ich öffnete die Tür und betrat Graecus Cubiculum. "Salve Graecus! Ja, richtig erraten. Doch klingt es so als wärst du enttäuscht. Oder irre ich mich da?" fragte ich ihn während ich auf ihn zuging. Und bereute es jetzt schon wieder ihn vielleicht verärgert zu haben. Weshalb ich mich nicht in Griff hatte, konnte ich mir nicht erklären. Als hätte ich Freude daran, den Zorn in Graecus anzufachen. Abwartend betrachtet ich die Einrichtung, wie sie sich von der Casa Iulia unterschied, um ihn möglichst selten in die Augen zu sehen und ihn somit vielleicht Respekt spüren zu lassen.

  • "Ich vermute, du irrst. Ich habe keinen Anlass zur Enttäuschung. Aber ich danke dir für deine Umsicht." Graecus saß auf einer Kline, die gegenüber dem Bett stand und schien gerade gelesen zu haben, denn auf seinen Knien lag eine Schriftrolle, weiter zum rechten Stock aufgerollt als zum linken. Graecus saß da, im Schein einer Öllampe, der sein Gesicht blaß aussehen ließ. Er sah Livilla an und sah, dass sie ihn nicht ansah. Livillas Blick schien abschätzend oder abschätzig über die schlichte Einrichtung zu wandern. "Sag mir, was ich zu tun habe.", sagte Graecus in einem nichtssagendem Tonfall.

  • Erst als ich Graecus Aufforderung hörte wandte ich meinen Blick wieder auf ihn zu. "Das weißt du genauso gut wie ich. Wir werden morgen diesen Sergius Epulo in der Casa Sergia aufsuchen und ihn über unser Vorhaben unterrichten." Abermals waren es strenge Worte, bis ich mich umdrehte und mich ihm langsam näherte. Kurz vor der Kline blieb ich stehen und sah ihm in die Augen. "Ich bin fast genauso alt wie du. Es wäre wirklich nicht übertrieben wenn ich behaupten würde, das diese Verwantwortung die mir Antipater übertragen hat, viel zu groß für mich wäre. Würden so manche andere von unserer Reise erfahren...." wobei ich an meinen Vater denken musste..."sie würde mich daran hindern. Ich kann selbst mit Stolz behaupten, das ich schon ein weinig von der Welt gesehen habe, doch bei weitem nicht so viel wie du. Und ich möchte nicht versagen, das werde ich nicht zu lassen. Doch benötige ich daher deine Kenntnisse, deine Erfahrung. Die du vielleicht sogar auf deiner unverantwortliche Flucht erworben hast. Du weißt das ich dich nicht dazu zwingen kann, doch um unser Ziel zu erreichen, Dione sicher nach Italien zu bringen, müssen wir zusammenarbeiten. Egal ob wir uns verstehen oder nicht!" Wie erleichtert ich war so ehrlich nun zu ihm gewesen zu sein, auch wenn es mich verwunderte, immerhin kannte ich den Griechen doch kaum. Hoffentlich nahm er diese Worte nicht falsch auf und erkannte Schwäche in mir. Und genau damit rechnete ich.

  • Graecus sah Livilla fest an. Da er saß und sie stand schaute er zu ihr auf. "Ich hoffe meine Frage hat dich nicht gekränkt. Doch ich glaubte, du kämst zu mir, um mir eine besondere untergeordnete Aufgabe zuzuweisen. Aber das scheint nicht der Fall zu sein. Wir werden also morgen die Casa Sergia besuchen." Auf einmal änderte sich sein Tonfall. "Dass ich meine Kenntnisse, worin auch immer sie bestehen mögen, in das Unternehmen einbringen werde, versteht sich fast von selbst, denn andernfalls wäre meine Teilnahme daran überhaupt nutzlos. Zweifelst du daran?" Er machte eine Pause, gab ihr jedoch keine Gelegenheit zum Antworten. "Ich bitte dich, alle Bedenken die du mir entgegenbringst, zu äußern. Das ist natürlich nur eine bescheidene Bitte, ich kann deine Gedanken nicht wissen." Noch einmal veränderte sich sein Tonfall. "Du scheinst mich nicht allein deshalb zu verachten, da ich, feige wie ich bin, geflohen bin. Denn auch bevor du davon erfahren hattest, schienst du mich zu hassen." Er hatte "feige" wirklich im vollen Ernst gesagt. "Ich frage dich also, warum du mich außerdem verachtest. Nur die Sache mit der Feigheit scheint mir an mir selbst verachtenswert. Aber wenn es da noch etwas gibt, würde ich es gerne erfahren." Er schien zu bereuen, danach gefragt zu haben. Für einen Moment hatte er sich ein wenig geöffnet, und nun schien er zu fürchten, es könnte seine Schale ganz zum Aufbrechen bringen. '"Verzeih mir, dass ich danach gefragt habe.", fügte er eilig an. "Es hat mit der Reise ja direkt nichts zu tun."

  • Unruhig lauschte ich Graecus Worte. Schon fast hatte ich geglaubt er würde meine Bitte, die sich bei ihm eben für eine Entschuldigung angehört hatte, als eine weitere Beschimpfung über ihn aufnehmen. Doch verwarf ich jenen Gedanken sofort wieder, es war nicht leicht diesen Griechen dazu zu bringen, sich zu öffnen und doch tat er es auf einmal. Und sogar fast...fast hätte ich ihm die Antwort gegeben, die er von mir erwartete. Doch wusste ich gar nicht, ob es mir gelingen würde, sie in Worte zu fassen. Doch er hatte nicht einmal vergessen, das ich ihn schon vor seinem Geständnis verachtete. So fiel die Last von mir, als er es anscheinend bereute und die Frage zurückzog. Abermals wurde es still in seinem Cubiculum. "Hass! So schlecht bezeichnest du unser Verhältnis? Hass ist ganz etwas anders. Unsere Beziehung ist noch nicht so negativ. Aber weshalb versuch ich dir das überhaupt zu erklären, du kennst dieses Gefühl genauso gut wie ich." Ich wirkte nun nachdenklicher und meine Stimme war auffallend sanfter geworden. "Ja, es stimmt. Es ist vollkommen egal ob wir uns mögen oder nicht. Welche Gründe dafür auch vorliegen mögen. Deinen kenne ich immerhin auch nicht, er entstand wohl nur aus meiner Reaktion, bei unserer ersten Begegnung. Das sollte aber nun geklärt sein, erzähl mir lieber etwas von der Seefahrt. Von Gefahren, Gesetzen, Kenntnissen die du bei deiner Überfahrt aufgeschnappt hast."

  • "Ich könnte kein Schiff führen, auch nicht theoretisch. Und auch habe ich nicht allzu viele Schiffsreisen unternommen, deshalb sind meine Erfahrungen sehr beschränkt.", begann Graecus."Auf einem Schiff bist du als Reisender in erster Linie von der Besatzung abhängig. Ich bin froh, dass wir nicht auf irgendeinem Frachtschiff mitfahren, sondern dass du gewissermaßen das Kommando hast. Auf diese Weise wird uns der Kapitän, wer auch immer das sein wird, vielleicht ernst nehmen. Ich rate dir: Sei freundlich, wenn der Kapitän es ist und dir vertrauenswürdig erscheint, und überlass ihm die meisten Entscheidungen, solange sie dir nicht eigenartig vorkommen. Als Auftraggeber kannst du natürlich nachfragen, als zahlender Mitreisender sollte man das nicht tun. Wenn der Kapitän deinen Befehl nicht ernst zu nehmen scheint, musst du ihn zurechtstutzen. Erwäge dabei gar nicht, dass auch er Gefühle haben könnte und erwäge auch nicht, dass du ihn dessen vielleicht nur fälschlich verdächtigt haben könntest, drohe ihm mit Entzug der Aufgabe das Schiff zu führen und betone ständig, dass du Herrin bist und er nur Befehlsempfänger, wenngleich er parallel an die Mannschaft Befehle austeilt. Wird er zu unverschämt, solltest du, der Mannschaft nicht ihm, Befehl geben, die nächste Küste anzusteuern. Erkläre seine Autorität für nichtig und lasse ihn notfalls irgendwo einsperren. Suche dir dann einen anderen Schiffsführer und setze den alten irgendwo aus. Das kling seltsam und hart, doch sollte es zum äußersten kommen, ist das die einzige richtige Entscheidung. Wenig ist schlimmer als eine kriminelle Besatzung. Doch ich bin sicher, Sergius Epulo wird uns vertrauenswürdige Menschen als Besatzung geben. Mehr Sorgen macht mir das Wetter. Diese Jahreszeit ist zwar nicht die ungeeigneteste, um eine Schiffsreise zu unternehmen, jedoch kann der Wind unberechenbar sein. Mir wäre der Sommer lieber. Ich glaube, wir werden entlang der Küsten segeln müssen, bis an die östliche Küste Siciliae, dann über das offene Meer nach Osten. Aber das wird der Schiffsführer entscheiden." Er machte eine Atempause. "Bei Stürmen, ich bin mir sicher, dass wir mindestens einmal in einen solchen geraten werden, gibt es einen besten Fall und einen schlechtesten Fall. Im besten Fall schaukelt das Schiff heftig, aber es stört dich wenig. Im schlechtesten Fall säuft das Schiff und damit mit Sicherheit auch wir ab. Am wahrscheinlichsten ist, dass wir einige Zeit nicht an Deck werden gehen können. Vielleicht wird es uns Stadtbewohnern den Mageninhalt nach außen befördern, doch diesen Fall habe ich erst einmal erlebt. Glücklicherweise noch nie erlebt habe ich Piraten, doch seit die römische Classis patroulliert, dürften diese selten geworden sein, vor allem nahe der Küsten." Wieder eine Pause. "Ich hoffe, ich habe dich damit nicht gelangweilt oder abgeschreckt. Frag, wenn du noch weitere meiner bescheidenen Erfahrungen hören möchtest." Graecus hatte das alles in einem sehr gleichmäßigem, kühlem Ton erzählt. Er sah Livilla an.

  • Es konnte mir nur Recht sein, das wir endlich das Thema gewechselt haben und obwohl Graecus erst behauptet hatte, kaum Erfahrung über die Seefahrt zu haben, klang das nach seinem Bericht fiel anders. Die Bemerkung, dass ich mich gelangweilt hätte, war schon fast eine Beleidigung, er sah doch selbst das ich ihm aufmerksam folgte.


    „Aus deinem Mund klingt alles so einfach! Wie soll ich erkennen das er mich hintergeht, wenn er mir nicht einmal meine Fragen beantwortet oder mich anlügt? Glaubst du wirklich er lässt sich einfach so einsperren und aussetzen. Immerhin untersteht ihm die Mannschaft und wer weiß welchen Nutzen sie sich darausziehen, wenn ihr Kapitän sie verlässt. Ich schließe dabei nicht aus, das es auf dem Schiff zu Problemen bei der Unterordnung kommt, die dann im Chaos enden wird. Ich sollte mir schon am Anfang unserer Reise den Kapitän näher ansehen, ein paar Worte mit ihm sprechen. Vielleicht kann ich mir dann leichter ein Bild von ihm machen, ob er mich respektiert und nicht hinter meinen Rücken handelt.“ Ich passte mich seiner kühlen Stimmlage an, ich wollte ihm keine Hoffnung machen, das wir aus irgendeinen Grund uns jetzt auf einmal besser verstehen würden. "Deinen Worten nach zu folgen, hattest du keine schöne Zeit auf dem Meer oder irre ich mich d?. Eigentlich müsste ich jetzt wirklich abgeschreckt sein, vor allem da mir trotz diesen unzähligen Gefahren Antipater die Leitung übergab, vielleicht bezweckst du das sogar?“ Fügte ich mit einem finsteren Ton hinzu. Weshalb habe ich ihm eigentlich diese Schuld zugeschoben, würden uns Piraten angreifen oder wir in einen Sturm geraten, würde auch dieser Grieche keinen Fuß mehr auf Land setzen können. „Wie lange dauert die Überfahrt, ich kann mir nicht vorstellen wie schnell man mit einem Schiff vorankommt. Wann glaubst du werden wir, wenn alles gut verläuft, Roma wieder sehen?“

  • "Es wäre gut, wenn jemand das Schiff führt, der einen Ruf zu verlieren hat. Er sollte Sergius Epulo, oder Pompeius Antipater oder dir vielleicht bekannt sein, das wäre die beste Vorraussetzung." Graecus Tonfall blieb auf eine freundliche Art kühl. "Doch alle Dinge, die ich dir erzählt habe, sind überhaupt nur Möglichkeiten, meist eher unwahrscheinliche Möglichkeiten. Ich habe drei längere Schiffsreisen in meinem Leben unternommen, auch unter schlechteren Bedingungen als jene, die wir antreten werden, und ich habe sie unbeschadet überstanden. Meine bisherigen Erfahrung mit Seereisen war die, dass es kein Vergnügen ist, doch schlimm würde ich es auch nicht nennen. Möglicherweise kann eine Schiffsreise auch ein Vergnügen sein, das hängt von den Umständen ab. Und von der Dauer. Diese wird für unseren Fall etwa acht Tage dauern, vielleicht weniger, doch sehr wahrscheinlich eher mehr. Was uns im Osten erwartet, weiß ich nicht, doch mit einem Aufenthalt mit einer Dauer von einigen Tagen müssen wir rechnen. Die ganze Reise wird zwanzig bis dreißig Tage dauern, wenn nichts dazwischen kommt. Ich möchte dich übrigens nicht abschrecken. Welchen Vorteil sollte ich davon haben?" Graecus Stimme klang streng, als er diese Frage anführte.

  • „Möglichkeiten mit denen du bereits in Berührung gekommen bist, ich aber nicht und mit denen wir zu rechnen haben. Und sollte der Kapitän kein ordnungsgemäßes Verhalten aufweisen, wird es ihm bestimmt gerade Recht kommen, mit mir als Leiterin, jemanden unerfahrenen vor sich zu haben. Acht Tage, nennst du für die Überfahrt. Doch denke ich das Dione es eilig haben wird mit der Überfahrt, so werden wir wohl nicht lange an Land bleiben können und durch diese Tatsache setzen wir uns auch so leichtsinnig einer Gefahr aus.“ Erst hatte ich vor seine letzte Bemerkung einfach nicht weiter zu beachten, ihm keine Antwort darauf zu geben und vielleicht hätte ich auch genau das tun sollen. „Manche Menschen neigen dazu die Schwäche des anderen auszunutzen, sie immer weiter von ihrem Zielgedanken zu vertreiben um ihr Selbstbewusstsein zu rauben. Und was für Folgen das haben könnte, darauf will ich jetzt gar nicht weiter eingehen.“ Ich schüttelte ungläubig den Kopf und drehte mich wieder weg, während ich mich langsam von ihm entfernte. Viel zu lange war ich jetzt schon bei ihm und das was ich von ihm wollte, hatte ich schon längst erfahren. Und auch er würde es wohl auch lieber sehen, wenn ich gehen würde, doch keiner von uns beiden schien als erstes auf diesen Wunsch hinweisen zu wollen.

  • "Welche Schwächen?" Graecus wartete gar nicht erst auf eine Antwort. "Wir werden uns bald wiedersehen. Hole mich ab, wenn du zur Casa Sergia willst. Ich werde morgen hier sein. Ich wünsche dir eine gute Nacht."

  • So war er es also der die Worte des Abschiedes sprach. Natürlich war das Gespräch auch für ihn nur unnötig in die Länge gezogen worden. Er wusste dennoch genau auf was ich ansprach und das er mich jetzt noch so unverschämt dannach fragte, ließ wiedermal die Wut in mir aufsteigen, doch ließ ich es nicht zu, sie offen vor ihm zu zeigen. Ich drehte mich um und ein finsterer Blick folgte. "Die wünsche ich dir auch und ich hoffe du schätzt es hier wohnen zu dürfen, Graecus. Morgen früh werde ich wiederkommen, ich will ja nicht zu einem ungelegenen Zeitpunkt erscheinen. Vale!" Ich seufzte leise und verließ den Raum.

  • Ich hatte heute meine türkise Tunika gewählt mit einer Palla in der gleichen Farbe. Tertia schlug vor das ich mich nur dezent schminken sollte, deren Wunsch ich auch nachgekommen war. So führte mich mein Weg wieder zu den Menschen, dem ich immer noch nicht so entgegen treten konnte, wie anderen. Wie gestern klopfte ich ordnungsgemäß an der Tür und wartete auf eine Antwort von innen.

  • "Bist du es, Livilla?" Graecus klang verschlafen, jedoch freundlich. "Komm herein." Er öffnete die Tür selbst. Er war barfuß und trug eine kurze weiße Tunika. Sein Haar schien bereits gekämmt worden zu sein.

  • Ich war vollkommen überrascht, dass die Tür so schnell aufging, dabei wäre ich beinahe in sein Zimmer gefallen. Doch relativ schnell fand ich meine Fassung wieder und betrat, ohne ihn genauer anzusehen, den Raum. Schnell drehte ich mich wieder zu ihm um. „Salve Graecus, bin ich zu früh? Wenn ja dann werde ich den Cubiculum wieder verlassen, damit ich dich nicht weiter störe." Immerhin war er barfuss und er sah noch so verschlafen aus, als wäre er eben erst aufgewacht, wahrscheinlich konnte er sich gestern dann doch nicht mehr so schnell von seiner Schriftrolle trennen.

  • "Ich hätte früher aufstehen müssen, das ist meine Schuld. Du störst nicht, ich muss nur noch meine Schuhe und ein Pallum anlegen, dann können wir aufbrechen." Graecus ging an ein kleines Kästchen aus dunklem Holz und entnahm ihm einen Beutel. Er griff hinein, zog mit den Fingern einige Klumpen einer dunklen Masse heraus, steckte sie sich in den Mund und zerkaute sie."Ich hätte dich fragen sollen, ob du auch etwas davon möchtest. Aber ich denke nicht, dass du diesem Laster nachhängst. Ich benutze es gegen meine Nervenschwäche und aus Furcht, mir im Sumpf der großen Stadt Krankheiten einzufangen. Aber gleichgültig, möchtest du auch etwas Theriak?"

  • Skeptisch beobachtete ich seine Handlung wie er aus dem kleinen Kästchen einige Klumpen entnahm und sie zerkaute. Nervenstärke oder Furcht, die sollte er haben, das hatte er auch nicht anders verdient, nachdem was er gegangen hatte. Ob er manchmal von ihr träumte? Mitleid konnte man bei ihm jedenfalls nicht erkennen. Ich schüttelte auf sein Angebot nur den Kopf und drehte mich unruhig um. „Gut, dann kann ich auf dich warten! Wie lange denkst du werden diese Verhandlungen dauern, ich möchte nicht noch mehr Tage verschwenden, bis es endlich zur Abreise kommt. Und die Vorbereitung bis wir in See stechen können, wie sieht es damit aus?" Weshalb ich darauf anstrebte Roma so schnell zu verlassen wusste ich nicht, die Ungeduld hatte mich einfach erfasst.

  • Er verschloss das Kästchen wieder. Nikophileaus ging dazu über, sich Schuhe anzulegen. "Die Verhandlungen dürften nicht allzu lange dauern, es sind ja keine wirklichen Verhandlungen, denke ich. Entweder er überlässt uns das Schiff oder eben nicht, das ist sicher schnell geklärt." Er nahm ein Pallum von einem Sessel aus Weidengeflecht und legte es sich um. "Anschließend werden wir uns nach Besatzungsmitgliedern umsehen müssen, sofern er sie uns nicht mit dem Schiff zur Verfügung stellt, dann werden wir Proviant einkaufen müssen, ihn verladen, das Schiff vorher besichtigt haben. Danach müssen wir auf geeignetes Wetter warten." Er erhob sich vom Stuhl, auf dem er gesessen hatte. "Das alles wird nicht länger als eine Woche dauern, ich gehe von ungefähr fünf Tagen aus." Er machte einen Schritt zur Tür und sah Livilla auffordernd an. "Wollen wir aufbrechen?"

  • Ungefähr eine Woche, danach würde ich Roma für einen Monat verlassen müssen. Ich entschloss mich meinen Vater doch zu schreiben, denn wer wusste schon was uns alles zu stoßen konnte. Mein Vater sollte nicht von Antipater benachrichtigt werden, das ich mich auf einer Expedition befand. Wachsam beobachtete ich seine Handlungen, weshalb ich das tat konnte ich mir auch nicht erklären, war er dennoch schneller aufbruchbereit als ich dachte. So stand er schon abwartend vor der Tür. „Graecus?" Ich wartete darauf bis der sich wieder zu mir umdrehte. „Ich sagte dir schon einmal das ich deine Unterstützung benötige. Du besitzt so viel Wissen, Reisen zu organisieren. Ich möchte das auch lernen, allem mit Leichtigkeit entgegen zu blicken können. Willst du mir dabei helfen?" Abwartend sah ich in seine braunen Augen und hoffte er nahm mich ernst, sonst würde er es bereuen.

  • "Selbstverständlich werde ich das.", entgegnete Graecus trocken. "Du kannst zuversichtlich sein, mit großer Wahrscheinlichkeit wird alles gut laufen. Sofern wir ein Schiff kriegen. Sollte das nicht der Fall sein, müssen wir möglicherweise auf einem anderen Schiff mitfahren, doch auch das dürfte keine allzu große Sorge sein." Er blickte sie an. "Hat dich Antipater informiert, ob der Cultus Istharis die Expedition finanzieren kann? Ich glaube zwar nicht ,dass wir für das Schiff etwas bezahlen werden müssen, doch da ist noch die Besatzung, und Nahrungsmittel werden wir auch einkaufen müssen."

  • „Er sprach es nicht genau an, ob sein Cultus unsere Expedition finanzieren wird, doch will ich es mal annehmen. Immerhin kommt es dem Cultus zugute und ich wüsste keinen anderen der sich dafür bereit erklären würde. Oder Antipater hätte so manche Freunde, von denen mir nichts bekannt ist." Weshalb stellte er jetzt gerade eine solche unangenehme Frage, Antipater schien es nie an Geld zu fehlen oder sich jedenfalls es nicht ansehen zu lassen, das dies der Fall wäre.„Eine Mannschaft wird sicherlich seinen Preis haben, das Geld muss stimmen, immerhin riskieren sie ihr Leben oder bringen einfach nur entsprechende Leistung. Ich hoffe nur wir bekommen keine Stümper und zahlen ummengen für sie." Kritisierend öffnete ich die Türe seines Cubiculums und schritt hinaus auf den Flur.

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