Von der Basilica Iulia aus war es kein weiter Weg bis hinauf auf den Esquilin, zumindest nicht, wenn man wie Macer gerne zu Fuß ging und zumindest tagsüber auch den direkten Weg durch die Subura nicht scheute und somit über Argiletum und den Clivus suburanus zu seinem Ziel gelangen konnte. Macer hatte nur einen kleinen Umweg gemacht, um bei einem Weinhändler eine Amphore abzuholen, die er für seine bevorstehende Amtshandlung brauchte.
Dort, wo der Clivus suburanus seinen letzten leichten Knick machte, bevor er durch das Tor zur Stadt hinaus führte, befand sich das Wasserbecken, an dem die Aqua Anio Vetus endete, eine der ältesten und längsten Wasserleitungen zur Stadt. Das Wasserbecken war vielleicht nicht eines der schönsten und auch nicht als Nymphaeum ausgebaut, aber Macer hatte sich trotzdem dazu entschlossen, genau hier den Göttern zum beginn seiner Amtszeit ein Opfer zu bringen. Während die Klienten, die ihn begleitet hatten, einen Foculus aufbauten und die Kohle zum Glühen brachten, führte Macer sein erstes dienstliches Gespräch mit dem Aufseher des Wasserbeckens. Von hier aus wurde der Zufluss des Wassers in die kleineren Leitungen geregelt, die die öffentlichen Brunnen, städtischen Gebäude und privaten Häuser auf dem Esquilin, dem Oppius und bis hinunter zum Forum regelten. Auch wegen dieser zentralen Bedeutung hatte macer sich den Platz ausgesucht. Entsprechend groß war auch die Belegschaft, die diesem Bezirk zugeordnet war und dafür sorgte, dass das Wasser sauber war und niemand die Leitungen heimlich anzapfte.