"Senator Commodus, du hast das Wort!"
Zur CH Wahl Gaius Prudentius Commodus
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- Anhörung
- Marcus Vinicius Lucianus
- Geschlossen
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Hungi blickte gespannt den nicht so jungen Senator an.
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Und der alte Senator erhob sich und trat vor den Senat.
Er schaute durch die Reihen und schien nicht recht zu wissen, was er sagen sollte. Sein Blick wanderte über die Senatoren in den ersten Reihen und dann räusperte er sich leicht.
Ein weiterer Blick und dann begann er, mit einer Stimme die für sein Alter und seine Verfassung ungewöhnlich fest war:
"Senatoren, die meisten von euch kennen mich. Für die, die mich nicht kennen: Gaius Prudentius Commodus ist der Name, den meine Eltern mir gaben. Der Sitz im Senat ist das, was unser Kaiser mir für meine Dienste am Imperium und dem römischen Volk zugesprochen hat. Ich diente Rom in Hispania, in Germania und hier im Zentrum der Welt. Ich war Magistratus, Duumvir, Magister Scriniorum und Comes. Ich führte eine Curia Provincialis und war in zweien als Mitglied vertreten. Ich wurde gewählt zum Quaestor, zum Aedil und zum Praetor."
Eine kurze Pause.
"Und genau dieses letzte Amt, das des Praetors, ist es, was mich heute wieder hierher führt. Denn, verehrte Mitsenatoren, ich stelle mich hier und heute vor euch, um erneut als Praetor zu kandidieren.
Meine letzte Amtszeit, vielleicht erinnert sich der eine oder andere von euch daran, war nicht unbedingt eine, die von Glanzlichtern geprägt war. Durch eine schwere Krankheit an mein Bett gefesselt, fehlte es mir zumeist an der Kraft den Weg in die Basilica zu beschreiten und dort meine Aufgaben in ihrer ganzen Fülle auszufüllen. Doch nun, mit der Garantie meines Medicus, stehe ich hier und versichere euch, dass dies in der kommenden Amtszeit nicht erneut passieren wird."
Er schluckte etwas und räusperte sich noch einmal. Das Alter machte ihm manchmal doch noch ein wenig zu schaffen.
"Sicherlich werdet ihr fragen, warum ein Mann meines Alters sich diesen Aufgaben erneut stellen will. Nun, diese Frage lässt sich einfach beantworten. Ich habe in meiner letzten Amtszeit als Praetor nur einen Bruchteil meiner Leistung gezeigt und kann dies nicht akzeptieren, denn dies war weder das Maximum, noch war es wirklich zufriedenstellend. und so bitte ich euch, Senatoren, gewährt einem alten Mann, gewährt mir, die Genugtuung dem Volk noch einmal zu dienen und dieses Mal alles zu geben und eine maximale Leistung zu bieten."
Der sonst so wortkarge Mann endete und hatte, seiner Meinung nach, viel zu viele Worte benutzt.
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Im Allgemeinen und auch in diesem speziellen Fall hatte Victor eigentlich absolut nichts gegen alte, alternde und ältere Senatoren, war doch sein eigener Onkel mit dem Alter immer erfolgreicher geworden, aber in diesem Fall weckte irgendetwas Zweifel in ihm, aber was konnte er selbst noch nicht genau bestimmen.
"Senator Commodus! Ohne jetzt die Erfahrung und Weisheit deines Alters schmälern zu wollen... Du sprichst davon deine maximale Leistung zu geben, aber ist die noch genug für ein aufreibendes Amt wie das des Praetors?"
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Commodus wandte seinen Blick dem Jungspund zu.
"Senator Victor, ohne dein Argument entkräften zu wollen... Aber ist nicht gerade das Amt des Praetors eines, bei dem Erfahrung und, wie du es nennst, Weisheit erforderlich sind?"
Er lächelte leicht.
"Ich war als Quaestor Urbanus in Germania und diese Aufgabe war, mit Verlaub ein wirklich aufreibendes Amt. Während ich als Aedil hier in Rom tätig war, wurde die Marktordnung strikter eingehalten und mehr Verstösse härter bestraft als bei vielen meiner Amtsvorgängern und auch Amtsnachfolgern. Dies war ebenfalls eine sicherlich Aufreibende Tätigkeit. Nun, jetzt mag mir der eine oder andere, der sich an mein Aedilat erinnert, sicherlich vorwerfen, dass ich es dafür an öffentlichen Spielen mangeln liess, doch jene möchte ich dann daran erinnern, dass ich da bei weitem nicht der Einzige war."
Sein Blick wurde wieder ernster.
"Das Amt des Praetors erscheint mir bei weitem weniger aufreibend. Betrachten wir die letzten Amtszeiten der Praetoren, so werden wir sehen, dass es für diese kaum grosse Verhandlungen gab und ich bezweifle, dass sich das ausgerechnet in der kommenden Amtszeit ändert. Und was die alltäglichen Arbeiten eines Praetors betrifft, so sind diese bei weitem nicht so aufreibend wie das, was hier in diesen Hallen dieser Tage passiert."
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Auch bei diesem Amt musste jemand die Frage nach den Präferenzen stellen, die in kaum einer Wahlbefragung fehlen durfte. Diesmal war es Macer: "In deiner letzten Amtszeit warst du als Praetor Urbanus aktiv. Würdest du dieses Amt gerne erneut bekleiden oder diesmal deine Arbeit lieber als Prätor Peregrinus verrichten?"
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Macers Zwischenfrage registrierte er und beantwortete sie auch sogleich: "Wie du sagtest, war ich beim letzten Mal Praetor Urbanus und daher würde ich, so ich denn gewählt werde, dieses Mal das Amt des Praetor Peregrinus bevorzugen."
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Der kurzen Antwort ließ Macer eine ebenso kurze Nachfrage folgen: "Warum? Ist es doch die Lust auf neue Aufgaben, während du eben noch so sprachst, als wenn du dich für deine letzte Amtszeit rehabilitieren wolltest, was natürlich in exakt demselben Amt am besten gelingen würde?"
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"Es ist ein Kompromiss." antwortete er.
Und eine weitere Ausführung folgte sogleich: "Im Vorfeld dieser Sitzung sprach ich mit Senator Flavius Furianus, den ich als potentiellen Kollegen in diesem Amt ansehe, und dieser machte mir glaubhaft und überzeugend klar, dass für ihn als Sohn patrizischen Blutes nur das Amt des Praetor Urbanus in Frage kommt. Da für mich nicht der genaue Amtsbereich wichtig ist, sondern das Amt in seiner Funktion als juristische Instanz, stimmte ich zu als Praetor Peregrinus zu kandidieren."
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Macer konnte nicht verhindern, dass ihm diese Antwort ein wohlwollendes Schmunzeln entlockte. Da machte sich die ganze Routine eines erfahrenen Senators bemerkbar, mit der Commodus schon vor der Wahl alles für seine Kandidatur arrangiert hatte.
"Danke für diese überzeugende Antwort. Dann bleibt ja nur zu wünschen, dass ihr beide gewählt werdet und weiterhin so gut harmoniert, um voneinander zu profitieren."
Damit nahm er wieder Platz und hatte vorerst keine weiteren Fragen an den Kandidaten.
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Nun erhob Aelius Quarto sich.
“Senator Gaius Prudentius Commodus…“, begann er.
”Ich habe keine Fragen an dich. Denn ich weiß, dass du ein umsichtiger, erfahrener und treuer Diener der römischen Sache bist. Ein Mann, der seine Befähigung bewiesen hat, in den Provinzen Hispania und Germania ebenso, wie mit seinem Wirken als Magistratus des Cursus Honorum.
Ich weiß, dass du nicht die manchmal übertriebene Freude am oft unnützen Disput teilst, wie sie Jüngeren von uns gerne einmal zueigen ist. Aber ich weiß ebenso, dass du unbestechlich in deinem Urteil bist und dich nicht scheust, für das was du als richtig erkannt hast, aufrecht zu streiten.Es sind Eigenschaften, auf die kein Praetor verzichten kann. Denn ich selbst habe erlebt, dass Urteile – richtige Urteile, die rechtlich nicht zu beanstanden waren – von keiner Seite als gut und befriedigend angesehen wurden. Oft kann man es keinem recht machen. Dann muss man wissen wo man steht und das Selbstbewusstsein haben, für die eigene Entscheidung einzustehen.
Das kannst du und darum wirst du ein guter Praetor sein, davon bin ich überzeugt!“
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Commodus dankte Quarto und wartete ab, ob weitere Kollegen das Wort an ihn richten wollten.
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"Senator Commodus, anscheinend wurden alle Fragen ausreichend beantwortet!
Ich bitte dich noch um ein paar abschliessende Worte, bevor ich diese Sitzung schliesse!" -
Commodus nickte und sprach dann wieder: "Senatoren, ihr habt mich gehört, ihr habt die Fragen gehört, die mir gestellt wurden und die Antworten, die ich darauf gab. Ich hoffe, dass euch das Gehörte bei eurer Entscheidung hilft und ihr euch dazu entscheidet mir noch einmal die Möglichkeit zu geben dem Volk und dem Imperium zu dienen."
Mit einem kurzen "Danke." begab er sich dann an seinen Platz zurück.
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