"Senator Furianus, du hast das Wort!"
Zur CH Wahl Lucius Flavius Furianus
-
- Anhörung
- Marcus Vinicius Lucianus
- Geschlossen
-
-
Hungi blickte gespannt den jungen Senator an.
-
-
Die Blicke ruhten alle auf ihm und Furianus musste sich nun dem Senat stellen, wie es das Gesetz verlangte. Dies würde er, der sich als Praetor bewarb, natürlich befolgen müssen.
"Senatores, Kollegen.
Mein Name ist Lucius Flavius Furianus, Sohn des Flavius Felix und stolzer Römer.
Wie alle von euch wissen muss ein Senator nicht nur Politiker, sondern auch ein Orator sein. Er muss alle in seinen Bann ziehen, sie begeistern, sie umstimmen können.
So übt sich, wie schon die alten Griechen, der Römer in den Künsten der Rhetorik.
Diese Kunst wird anschließend unter Beweis gestellt und das in der Tätigkeit als Advocatus. Ich brauche nicht die zahllosen Männer aufzuzählen, die diesem Weg gefolgt sind und auch die späteren Generationen es ihnen gleich tun werden.
Ich habe diesen Weg, zu meinem Bedauern, nicht beschritten.Ich war kein Advocatus, kein feuriger Cicero, der die Verteidigung wählte, um sich so profilieren zu können, seine Redenskunst zu perfektionieren. Ich habe keine Schlachten vor Gericht geschlagen und doch stehe ich hier als Candidatus für das Amt des Praetor Urbanus.
Zu meiner Verteidigung kann ich jedoch sagen, dass dieses Amt keine große Erfahrung im Gefecht in der Basilica, keine hitzigen Anklagen und auch keine Rhetorik verlangt. Ich bestreite jedoch nicht, dass ein ehemaliger Advocatus geeigneter wäre, als ich es bin.
Und doch stehe ich vor euch und kandidiere, denn ich bin dieser Aufgabe gewachsen.
Wir Römer sind ein Volk der Tugenden, ein Volk der Moral. Der Codex drückt unser streben, unsere moralische Weltordnung und die Gerechtigkeit des römischen Volkes aus. Und diesen Codex, unser Gesetz, habe ich stets geschätzt und niemals gebrochen.
Eine Welt ohne Recht ist eine Welt des Chaos.
Und das Chaos, Senatoren, ist fern. Doch damit es so bleibt braucht Rom Männer, die das Amt des Praetors ausfüllen und es mit angebrachter Milde und Strenge zugleich anwenden und die, die sich gegen das Gesetz und somit Rom verstoßen, ihrer gerechten Strafe zuführen.Ein Praetor zeichnet sich besonders im Gerichtssaal durch seine Neutralität und scharfe Beobachtungsgabe, dem logischen Denken und der moralischen Verpflichtung gegenüber Staat und Volk aus.
Dieser Mann will und kann ich sein, Senatores.
Meiner Vita sind breit gefächerte Tätigkeiten zu entnehmen, denn ich sammelte Erfahrungen in der Legion, in der Quaestur, dem Aedilat und anderen Bereichen des Lebens und sah mich stets diesen Aufgaben gewachsen.
Als Aedil wachte ich über die römische Marktordnung und ahndete den noch so kleinen Verstoß mit einer gerechten Strafe. Anklagen gegen diese von mir verhängten Strafen gab es keine einzige, was mir den Rückschluss aufweist nicht falsch geurteilt zu haben.Den Cursus Iuris absolvierte ich noch während meiner Quaestur und bilde mich auch in anderen Bereichen des Lebens stets weiter.
So stelle ich mich zur Kandidatur, um die große Säule der römischen Kultur mit meinen Kollegen, als Praetor Urbanus, zu tragen und dafür zu sorgen, dass die römische Ordnung nicht gestört und unsere heiligen Gesetze nicht missachtet werden.
Schenkt mir euer Vertrauen und ich werde all meinen Versprechungen gerecht, so, wie ich es stets tat.Einem, und er hatte dieses Gefühl, auch wenn sein damaliger Kollege ihn darauf nicht ansprach, war er damals nicht gerecht geworden. Und so erhob er nochmal die Stimme.
"Sofern mein potenzieller Kollege einverstanden ist, so würde ich gerne Spiele auf eigene Kosten abhalten wollen und die römischen Mitbürger mit dieser Geste der Dankbarkeit erfreuen, so, wie es Sitte ist."
-
Aelius Quarto räusperte sich.
“Lucius Flavius Furianus, bitte gestatte mir, dass ich das Wort an dich richte.
Du hast in deiner Rede sehr eindrucksvoll dargelegt, dass du über keinerlei Erfahrungen vor Gericht verfügst. Du selbst hast eingeräumt, dass es als Praetor hilfreich wäre, als Advocatus an einem Verfahren teilgenommen zu haben. Oder als Iudex, wie ich hinzufügen möchte.
Mit einer gewissen, ich möchte schon sagen, Herablassung, sprichst du von den Verhandlungen in der Basilica Ulpia. Bei deinen Worten könnte man fast denken, dort würden unrömische, unwürdige Schauspiele abgehalten. Du sprichst von hitzigen Anklagen und Gefechten, so als würde dort Krieg geführt und zwar ein Krieg ohne Ehre.
Kennst du es wenigstens aus eigener Anschauung? Warst du einmal als Zuschauer bei einem Prozess zugegen? Mir scheint fast, du scheust den Schlagabtausch mit dem Mittel der Rhetorik. Zumindest scheinst du dieser Kunst keine besondere Bewunderung entgegen zu bringen.Du hast angegeben, niemals verklagt worden zu sein, auch nicht nach deinen Amtszeiten und selbst als Aedil wurde gegen keine deiner Entscheidungen Widerspruch eingelegt. Das du selbst bislang niemals zum Ziel einer Anklage wurdest, dass verdienst selbstverständlich Respekt und Anerkennung und spricht natürlich nicht gegen dich. Aber man könnte auch auf die Idee kommen, du würdest jedes Risiko scheuen und unbequeme oder unpopuläre Entscheidungen meiden.“
/edit: Rechtschreibung
-
Furianus wandte sich interessiert seinem Kollegen zu und wartete ab, bis dieser geendet hatte, um sich dann selbst dazu zu äußern.
"Es war mir bisher vergönnt als Advocatus tätig zu werden, auch wenn ich mich dieser Aufgabe gewachsen sehen würde. Als Iudex konnte ich einer Verhandlung ebenfalls nicht beiwohnen, da dies nur Senatoren zusteht und ich vor kurzer Zeit noch kein Mitglied dieses Gremiums war.
Dass ich nicht die Zeit hatte, um über solche Erfahrungen zu verfügen, ist meine einzige Entschuldigung, denn alles andere hätte ich wahrgenommen, wenn sich mir die Chance geboten hätte.Wie auch ihr, Senatoren, lese ich Werke großer Römer. Wie ihr alle, so habe ich auch de Bello Gallico von Caesar gelesen, die ergreifenden und hitzigen Phillipica des großen Cicero und einige seiner Plädoyers. Auch wenn ich, um nun bei einem der größten Anwälte zu verbleiben, bei den Plädoyers des Cicero nicht anwesend war, so ergreift mich, wie auch alle Leser dieser Meisterwerke römischer Rhetorik, die Atmosphäre, die laute, die klare und starke Stimme des Mannes, welcher als Advocatus seinen Klienten in Schutz nimmt, während ein Kollege den Angriff mit Worten leitet.
Ich kann nicht aus Erfahrung sprechen und sagen dies hätte sich in heutiger Zeit geändert, denn ich wohnte nur einer Verhandlung bei, der nicht einmal der Angeklagte beiwohnen wollte. Ich weiß auch nicht, ob dies in der Zeit Ciceros gestattet wurde - was ich persönlich nicht befürworte.Es waren auch keine infamen Schauspiele, wie sie in Spielunken oder Theatern minderer Qualität, die ich damit ausdrücken wollte, sondern die Wortgefechte für Recht und Unrecht.
Gerechtigkeit wird erkämpft, ob auf dem Schlachtfelde oder im Gerichtssaal. Verstehe mich nicht falsch, wenn ich dies nun so rabiat Vergleiche, denn ich stelle mir unter einer Wortschlacht kein Marktgeschrei vor, sondern eine Schlacht mit Besonnenheit und Ruhe, jedoch unter Worten, die ihren Zweck nicht verfehlen, jedoch nicht beleidigend angewendet werden.
Denn anders, als in der Schlacht auf dem Felde, ist die Schlacht im Gerichtssaal eine moralische und wird nicht mit Schwert und Lanze, sondern mit Taktik, Logik und Beweisen gefochten. Während der Soldat mit seinem Schwert Gerechtigkeit erzielt, ist die Waffe des Advocatus die Rhetorik, was ich bereits erläuterte. Ich bemesse ihr auch keine minderwertige Position, sondern die größte."Dass Furianus unpopuläre Entscheidungen nicht scheute, das war vielen bekannt und doch würde er es auch hier gerne ausführen wollen, was er auch tat.
"Ich glaube nicht, dass ich ein Mann der Passivität bin. Als Aedil habe ich, wie es meine neutrale Stellung als Magistrat verlangt hat, niemanden verschont oder bin vor Honorationen gewichen. Ich habe mich stets auf der Rostra zu Wort gemeldet und nie gescheut das kund zu tun woran ich glaube. Wenn dies nicht so wäre, so wüsstet ihr nicht wie ich jüngst die Kandidatur des Kollegen Avarus bewerte, wie ich seine damalige Rede bewertet habe, wie ich mich über die Lex Claudia und über die derzeitige Situation in Germania sowie auch hier in Rom geäußert habe."
-
Nachdem jener auf Quarto geantwortet hatte, ließß Avarus dem Aelier etwas Zeit seine nächsten Fragen zu formen und wandte sich selbst an den Candidatus.
"Ah ja Flavius Furianus."
Eine jener üblichen Kunstpausen entstand, um sich Gehör zu verschaffen.
"Als kleine Belehrung sei erwiesen, das es wenig Eindruck schindet, andere Kandidaten in seiner eigenen Verteidigung herzu ziehen zu müssen, um Worte zu finden sich selbst schick zu reden. Aber man kennt mich und ich bin ein rühriger Senator, der gerne Informationen einholt, bevor er unliebsame Fragen stellt."
Ein Grinsen huscht ihm über das Gesicht.
"Deine Rede hm sie war lang, relativ. Aber sie war auch Inhaltlos. Du erzählst uns, das du eigentlich keinen Plan hast.
Deine Erfahrungen als Probatus der Legio Prima für das Amt des Praetors zu erwähnen, muß dir schon im zweiten Nachdenken absonderlich vorgekommen sein, nicht wahr?"Das jener sogar acht Tage laut Akten Legionarius geworden war, unterschlug Senator Avarus. Es wäre wirklich ungerecht den wahren Soldaten der Legio Prima gegenüber gewesen.
"Als nächstes und letztes deiner Taten führst du andere Stationen im Cursus Honorum an. Gut die Akten im Archiv, sie lügen nicht. Es ist schon imens, was du dem Senat mit deinen Worten für eine maßlose Ironie und vorgegaukelte Großzügigkeit vorführst. Muß ich dich an dein Aedilat erinnern, oder kommst du selbst drauf? Wenn du einmal selbst Taten vollbringen würdest, wie sie das Volk liebt, das das Volk dich dafür liebt, könnte man deine Worte vor dem Senat als glaubhaft einstufen. Aber ein Aedil der nichtmal in der Lage ist das Volk zu beglücken, mitdem was es sich wünscht: nämlich Spiele zur rechten Zeit vom Aedilen ausstraffiert, braucht nicht seine Fehlschritte mit aufgetragener Freizügigkeit im Praetorenamt demonstrieren. Ein großes Lob an deine Nachfolger, durch ihr herzliches und großzügiges Programm konnten sie schlimmeres verhindern. Wahrscheinlich hätten dir jene Federungen nicht wirklich angestanden!"
Er schlägt eine Tabula zu und fügt hinzu:
"Wir hörten also einen Patrizier, der nur seine Kinderstube, seine Privatlehre und seine Quästur anzubringen versucht, um aufzuzeigen, das er als Praetor zulässig ist. Nun ich würde vorschlagen jener Mann beginnt mit dem rechtsstaatlichen Grundlagen und verbringt einige Zeit an der Seite einer kaiserlichen Verwaltung, welche sich ums Recht und Unrecht kümmert, hebt seine Aufmerksamkeit in jene Amtsstuben, die verwalten und walten und schnuppert an den Grundfesten der römischen Gerechtigkeit und Rechtigkeit. Er lernt und pflegt sein Wissen in ein zwei Jahren in das Amt des Praetors ein. Rom kann es sich nicht leisten im Recht von einem Mann vertreten zu werden, der keine Ahnung davon hat, was er da überhaupt vollbringen kann, muß und soll.
Meine Meinung, gebildet auf den Grundlagen Deiner Worte, Deiner Rede."
Er setzte sich wieder und schaute zu den Anderen, also einmal die Reihe rum.
[SIZE=7]Edit: RS[/SIZE]
PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
MAGISTER ARCHITECTURAE - SCHOLA ATHENIENSIS
SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA -
"Ich habe dich doch kurz erwähnt, Avarus, und nun ziehe ich dich zu etwas heran?"
Sagte er mit einem milden Lächeln auf dem Gesicht, denn mit Avarus konnte man rechnen, wie mit der allmorgendlichen Morgenröte.
"Ich war im Militär, Avarus, warst du es?"
Irgendwie schien der Senator nicht zu verstehen, dass er seine Dienstzeit in der Legion nur der Form halber erwähnt, wie er auch die Arbeit als Architectus Provincialis oder als Praefectus Annonae erwähnen könnte.
"Die Spiele waren schlecht, Avarus? Warum hat mir das bloß keiner gesagt? Oder ist deine Meinung nun die Meinung des Volkes und in deiner Fantasie ist ein unglückliches Volk gereift, das nur durch die Spiele meiner Vorgänger besänftigt worden ist.
Was hat dir an den Spielen, die ich mit meinem Kollegen, Senator Prugitius Macer, veranstaltet habe, gefehlt? Los, sag uns doch, warum sie deiner Meinung nach so schlecht waren, doch du wirst der einzige sein."Ein weiteres Mal wurde Avarus belächelt. Es war ein großes Kunststück einfach das wegzulassen, was nicht der Argumentation entsprach.
"Hattest du vor deiner Praetur Erfahrungen als Advocatus oder Iudex vorzuweisen?
Du vergisst scheinbar, dass ich mit der Rechtskunde vertraut bin, ansonsten hätte ich den Cursus Iuris nicht bestanden, den doch unser Kollege Senator Vinicius Hungaricus und Decimus Mattiacus, ein hoch angesehener Jurist, abnehmen. Willst du sagen, dass der Kurs so einfach ist, dass ich bis heute nicht kundig bin?"Auf die Antwort war Furianus gespannt, denn Avarus würde nicht nur ihn diskreditieren, sondern auch die beiden ehrenhaften Männer beleiden, falls er das von sich stieß, was er immer tat - Lügen.
"Ich glaube auch, dass ich im Amte des Praefectus Annonae sehr wohl mit der Verwaltung betraut bin.
Eine Gegenfrage: Hast du dich damals, vor deiner Praetur, in den Dienst einer kaiserlichen Verwaltung gegeben, die sich mit dem Recht befasst? Warst du in diesen Amtsstuben tätig und bist gereift?
Was hast du als Aedil geleistet, was als Praetor? Warst du Iudex oder hast dich gar in so jungen Jahren um die Getreideversorgung Roms gekümmert?Blicke in den Spiegel, Avarus, und erkenne, dass deine Anklage nicht unberechtigt sein darf. Das führt uns wieder zu meiner Kandidatur, denn ich bin mir sehr wohl über die Pflichten eines Praetors bewusst. Ich weiß, dass ich der Neutralität eines Richters folge leisten muss, ich weiß, dass ich keine Anklage geltend machen werde, bevor ich keine Zeugenaussagen oder gute Gründe habe. Hast du gute Gründe für deine jetzige Anklage?
Ich habe meine Pflichten stets erfüllt, ob in Hispania als Architectus Provincialis, in der Legio, im Curus Honorum oder auch jetzt in der Cura Annona als Praefectus Annonae."
-
"Deine Worte sind mit einfachen Tatsachen zu widerlegen und zu korrigieren Flavius.
Du warst nicht beim Militär.
Dein Name taucht in keinem Archiv auf, keine Abteilung spricht von dir. Also warst du auch nicht dabei und hast das Volk mit Spielen beglückt.
Jener Kurs ist Grundlage, eine Bildung in Staatskunde aber fehlt dir gänzlich.
Du hast zwei Monate Getreide verwaltet, nennst du das Einsicht? Ich nenne das zu kurz.
Du bezweifelst meine Wertigkeit als Amtsmensch, nun dann schau in die Archive. Ich habe das Verwaltungswesen von der Pike auf gelernt, war in unzähligen Curien vertreten und habe über viele Jahre hinweg einem Prozess des Wachsens mitgefochten. Meine Fähigkeiten stehen in dieser Ausführung nicht zu Debatte, deine Wertigkeit soll erfahren und überprüft werden."
Natürlich es war klar, wo sollten die stichhaltigen Tätigkeiten auch her kommen. Ein Angriff auf Senatoren die es sich erlaubten Fragen zu stellen war die einzigste Kanone, die Furianus abfeuern konnte. Das Feuerwerk zu seinen Referenzen aber blieb aus.
PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
MAGISTER ARCHITECTURAE - SCHOLA ATHENIENSIS
SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA -
"Dann warst du ein schlechter Praetor, der nicht weiß, wie man Nachforschungen betreibt.
Eine Bildung in Staatskunde fehlt mir? Hast du sie, Avarus? Und wie hast du sie, als Postbote, erlangt?
Dass du in in vierlei Hinsicht nicht gerade kundig bist, beweist deine Annahme ich würde nur Getreide verwalten.
Auf meine Fragen gehst du auch nicht ein. Das könnte ich auch machen, Avarus, doch ich antworte dir. Antworte du mir doch auch mal, denn grundlose Anschuldigungen werde ich nicht dulden und dir immer widersprechen können. Es ist jedoch ein aussichtsloser Kampf, wenn du dir neue Gründe immer wieder erdichtest ohne sie mit Beweisen zu festigen.Deinen Werdegang kannst du mit meinem nicht vergleichen, Avarus. Du kannst auch nicht sagen, dass du aufgrund deiner Provinzialämter nun kundiger bist als ich, denn was du aus Erfahrung wissen könntest, könnte ich ebenso aus den Büchern lernen. Ich kann auch von mir sagen, dass ich in Curien vertreten war, doch ein Vergleich, wer wo und wie viel gemacht hat, würde deine Meinung auch nicht festigen.
Wenn du glaubst, ich sei zu jung dieses Amt zu bekleiden, zu unerfahren, so sage ich dir: Vergleiche mich nicht mit dir. Wir sind zwei verschiedene Persönlichkeiten und du kannst mir nicht unterstellen, wenn du in meinem Alter und mit meinen Ämtern, den Erfahrungen, kein Gericht leiten konntest, dass ich es ebenfalls nicht könnte.
Es gibt Männer wie Alexander der Große, die in ihrer Jugend schon die ganze Welt erobern und es gibt Männer, die im Greisenalter noch als einfacher Scriba tätig sind. Menschen kann man nicht vergleichen, Avarus, Menschen kann man nur vertrauen.
Und darum stehe ich hier, denn ich würde das in mich gesetzte Vertrauen, euer Vertrauen, wie ich es schon mehrmals unter Beweis gestellt habe, nicht enttäuschen."
-
"Ich käme nie auf die Idee, dich mit mir zu vergleichen. Dazwischen liegen Welten. Dort wo ich arbeitete, hast du deine Worte zu ewigen Schmalz geformt und doch nichts vollbracht. Dort wo mein Name in großen Buchstaben prangt, hast du nie deinen Fuß hingesetzt. Deine Jugend ist nicht ausschlaggebend für meine Meinung. -Es gibt viel jüngere Senatoren als Dich, die etwas großartiges bereits geleistet haben in ihrer noch jungen Kariere.- Sondern deine Zunge, deine bisherigen Verfehlungen, deines Standes und deine fehlenden Referenzen sind es die mir diese Meinung abverlangen. Du magst es gern und deine Worte vertiefen es zu einem kleinen unsinnigen Privatkrieg ausformulieren. Ich stütze mich auf Tatsachen. Lese in Archiven des Reiches, bilde mich in der Realität und Vergangenheit. Deine Person ist nur ein Name auf einer langen Liste. Eine Liste die Rom dienen soll im nächsten Cursus Honorum und Rom kann es sich nunmal, ich wiederhole mich ungern, doch es scheint nötig, nicht leisten unfähige Praetoren zu vereidigen."
PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
MAGISTER ARCHITECTURAE - SCHOLA ATHENIENSIS
SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA -
"Nenne mir einen, der fähiger ist dies Amt zu bekleiden, als ich es bin.
Und du hast recht, da wo dein Name in großen Buchstaben prangt, das nennt man Forum und die Überschrift über deinem Namen heißt Nota Censoria, Avarus. Dort wird mein Name, besonders unter dieser Überschrift, niemals stehen.
Meine Zunge ist also schändlich für das Amt des Praetors und deine hat gereicht?"
Furianus lachte auf, es war einfach zu köstlich, dass der Senator nun seine mit der verglich, die noch vor einem Jahr den Sturm auf den Palast des Kaisers intiierte.
"Du siehst mich zu recht lachen, Senator Avarus. Meine Zunge formt keinen Frevel, den deine doch so gut kennt. Zwei Mal sprach sie ihn. Das erste Mal im Senat, das zweite Mal auf der Rostra. Ja, vergleichen könnte ich mich mit dir auch nicht.
Du nennst meine bisherigen Verfehlungen, kannst mir jedoch keine einzige aufzeigen. Meine fehlenden Referenzen nennst du auch, doch ich hätte gerne deine gewusst, bevor du zur Praetur kandidiert hast. Du hast sie mir noch nicht verraten und so schließe ich daraus, dass eben du, der mich deswegen anklagt, selbst keine aufzuweisen hattest.
So beende den kleinen Privatkrieg, Avarus, und schweige, wenn es deine Absicht ist mich vor dem Senat als unfähig zu bezeichnen ohne jeglichen Beweis dazu zu liefern. Das nennt man nämlich nicht Fragen stellen, sondern Beleidigung.
Außerdem sagst du, kann sich Rom nicht erlauben unfähige Praetoren zu vereidigen, so wie es sich auch nicht erlauben kann unfähige Konsuln zu ernennen.Und ich bin nicht der, den du zu den Unfähigen klassifizieren kannst, denn ich diente meinem Land immer gewissenhaft und habe meine Aufgaben immer mit Zufriedenheit erledigt."
Er wandte sich von Avarus ab, denn er schien diese Angriffe nun beenden zu wollen, so wie auch Furianus sich nicht mehr für Anschuldigungen rechtfertigen wollte, die jedem Beweis entbehrten.
"Senatores, ich habe lange gewartet diesem Gremium endlich anzugehören und es erfüllt mich mit Stolz hier zu stehen.
Wie ich es zuvor immer dem Volk gedankt habe Rom im Cursus Honorum dienen zu dürfen, so würde ich auch in dieser Wahlperiode mein Bestes geben, was immer gereicht hat, um die Ämter, die mir anvertraut wurden, mit meinen Fähigkeiten und Ehrgeiz zu bekleiden und die mir gestellten Aufgaben alle zu bewältigen." -
Blablablablablablabla. Gedanklich konnte man es einfach zusammen fassen. Nur leider war es kaum verständlich, das jener Bub sich nicht der Nachfrage annahm, sondern sinnlos wie eh und je ein Feuerwerk des Zynismuses verpulverte.
"Gut das formuliere ich es nochmal in einfachen, auch für ein Kinderstubenbuben wie dich verständliches Format. Erlaube mir Stichpunkte zu verwenden, einfache Zusammenfassung, wenn du nicht weißt was dies bedeutet. Ich will es dir wahrlich nicht zu schwer machen, meine Bedenken zu verstehen:
-fehlende Verwaltungslaufbahn
-keine Rechtsgeschäfte vorher (keine Gerichtsvertretung et Verhandlung)
-keine militärische Laufbahn, die verwaltungstechnisches Potenzial hat
-keine Preferenzen in vorher geleisteten ÄmternWas ist daran unverständlich? Nun gut, deine Worte werden weder einsichtig, noch wirst du davon ablassen Senatoren, die dir vorwerfen etwas Fehlendes an dir zu haben, mit Vulgärem zu bewerfen. Was einen wirklich exquisten Eindruck deiner politischen Fähigkeiten bezeugt. So erwarte ich andere Nachfragen und sehe ob du dann genauso selbstkritisch antwortest."
Seine letzten Worte hatten etwas Spöttisches in sich.
PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
MAGISTER ARCHITECTURAE - SCHOLA ATHENIENSIS
SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA -
Furianus konnte nur ein Lächeln auf diese Aufzählung erwidern. Es war schon beinahe belustigend, wie sich Avarus an einen dünnen Ast der Argumentation klammerte, indem er Furianus einfach so fehlende Kompetenzen zuschrieb, auch wenn er selbst niemals so viele, damals wie heute, aufbringen konnte, wie Furianus.
Aber es war Avarus und von ihm war nichts anderes zu erwarten. Doch warum hatte er nicht zuvor, bei den Kandidaturen zum Quaestor oder Aedil diese fehlenden Kompetenzen angebracht? Ja, da war er noch nicht von Hass durchtrieben, wie heute.
Furianus musste also Legatus Legionis, Proconsul und auch mal Kaiser gewesen sein, damit Avarus sich dazu erwärmen konnte diese Anklagepunkte zurück zu ziehen. Selbst fragte er sich, ob Avarus so selbstkritisch verfuhr, wenn er kandidierte. Was er selber niemals aufweisen konnte, das musste nun Furianus haben.
Aber zum Glück würde keiner der Senatoren diese von Hass getriebene Meinung teilen.So blickte er in die Runde, um sich wirklich ernst gemeinten Fragen stellen zu können, die nicht alle Sterne vom Himmel holten, um ihn von der Kandidatur abzubringen und sich Genugtuung zu verschaffen, wie es einer so gerne tat.
-
Es schienen keine Fragen mehr aufzutauchen, also wandte ich mich an den Kandidaten
"Senator Furianus! Bevor ich diese Anhörung beendet, steht dir noch das Recht zu ein letztes Wort an die Anwesenden zu richten!"
-
Furianus nickte und sprach seine letzten Worte.
"Senatoren,
ich habe mich stets dem römischen Volke und unserem herrlichen Staate verpflichtet gefühlt und zahlreiche Aufgaben erfüllt. Diese Erfüllung hatte stets Priorität und der Eifer, die Hingabe und das Glück meinem Vaterland in solch einer Position dienen zu dürfen werde ich auch, so denn man mich wählt, an den Tag legen, meine Pflichten gewissenhaft und strebsam erfüllen.
Ich habe Rom gedient und will es auch mit Hingabe weiterhin tun, denn ich bin bereit. Schenkt mir euer Vertrauen und ihr werdet nicht enttäuscht.
Ich danke euch für eure Geduld, Senatores."
Und damit setzte sich Furianus wieder auf seinen Platz. Ein Gefühl der Zufriedenheit verspürte er nicht, denn das Gefühl der Sorge war in den letzten Tagen das dominierende gewesen, doch er war wohl nicht der einzige Kandidat, der dies verspürte.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!