"Kommet, ihr Römer! Kommt, ihr Freunde des Imperiums! Habt Teil am Opfer zu den Paganalia, zu Ehren von Tellus und Ceres! Kommt, ihr Bauern und Viehzüchter, wenn euch eure Saat und euer Vieh etwas bedeutet! Kommet und bittet die Erdgötter um ein erfolgreiches Jahr! Kommt und dankt ihnen für das vergangene! Nehmt teil am Opfer! Nehmt teil an den Paganalia!"
Die Stimme des Ausrufers war noch im Tempelbezirk zu vernehmen, obwohl er das Opfer der Paganalia längst in den Straßen Mogontiacums anpries. Macrinius fand, dass er seine Aufgabe gut machte. Immer mehr Bauern und Viehbesitzer strömten auf den Platz, die traditionellen Spelzkekse und Amphoren mit Milch bei sich führend, um Ceres und Tellus zu danken und um eine gute Ernte und gesundes Vieh zu bitten. Macrinius stand hoch aufgerichtet vor einem Altar, an dem eben noch die letzten handgriffe vorgenommen wurden. Man rückte die Votiva in Position und polierte noch schnell die Opferschale, in der sich bereits Kohlen befanden, aber noch nicht glommen. Der Sacerdos publicus bereitete sich mental auf die Riten vor, die er bald durchführen wollte. Sobald der Ausrufer wieder zurück war, vielleicht noch etwas später. Auf jeden Fall sollten noch mehr Leute kommen und am Opfer teil haben. Normalerweise operte man zu den Paganalis am heimischen Altar, doch in der germanischen Provinz hatte man entschieden, dass die Bürger viel zu wenig religiös waren. Daher fand nun ein großes Opfer statt, um das Vergehen der Ernte zu verhindern, wie es im letzten Jahr einmal passiert war.