Am Kai - Ein Schiff aus/nach Massilia

  • Der Himmel über Ostia war fast wolkenlos und über das Meer kam eine angenehm leichte Brise aus Richtung Corsica. Die Luft war, wie an jedem Tag, erfüllt vom salzigen Geruch des Mare Internum und den Schreien der Vögel, die über dem Hafenbecken kreisten.


    Im Hafen selbst herrschte reges Treiben. Schiffe wurden entladen, andere beladen. Hafenarbeiter spurteten zwischen grossen Kisten umher und hier und da waren auch einige Passagiere zu sehen, die den Schiffen entstiegen oder auf sie hinaufgingen. An Rand des Hafens gab es verschiedene Geschäfte, vor denen zum Teil Menschen standen und wahren anpriesen, während anderen noch geschlossen zu sein schienen. Auch aus den diversen Tavernen, die sich hier überall verteilten, war rege Geschäftigkeit zu vernehmen. Es war für die meisten Tavernenbesitzer ein fast so lukrativer Tag wie für die zahllosen Lupae die sich hier überall rum trieben und sich an Reisende und Seemänner verkauften.




    Doch all dies ignorierte das kleine Handelsschiff, das vor knapp drei Tagen im gallischen Massilia aufgebrochen war. Der erfahrene Kapitän war vollauf damit beschäftigt das Schiff zwischen all den anderen hindurch an seinen Landeplatz zu manövrieren und konzentrierte sich einzig und allein auf diese Aufgabe. Langsam schob sich das Schiff durch das Hafenbecken und kam, trotz mehrfacher Beinahe-Kollisionen, unbeschädigt am Kai an.



    Dort sprangen sofort mehrere Matrosen an Land und vertäuten das Schiff fest an de dafür vorgesehen Stelle. Der Landungssteg wurde ausgelegt und der Kapitän verliess das Schiff. Am Kai wartete bereits sein Kontaktmann und er hielt direkt auf ihn zu. Nach einer kurzen Begrüssung verfielen die beiden in das übliche Gespräch über die hiesigen Behörden und Prozeduren und zwischen zwei Sätzen gab der Kapitän seiner Mannschaft mit einem Winken den Befehl zum Löschen der Fracht. Als er sah, dass damit begonnen wurde, nickte er und gemeinsam mit dem Ortsansässigen Kontakt machte er sich auf zur üblichen Tavernentour.


    Auf dem Schiff herrschte nun ähnliche Betriebsamkeit wie sie auch im Hafen herrschte. Eilig wurden die Frachtstücke an Deck gebracht, wo sie von einem Scriba aus einer Liste gestrichen und dann von Trägern an Land gebracht wurden. Dort verlud eine Gruppe Sklaven alles auf mehrere grosse Karren, die sich immer weiter füllten und unter dem Gewicht schon beinahe zusammenzubrechen drohten. Auch hier stand ein Scriba und hakte auf einer Liste jedes einzelne Frachtstück ab.


    Nachdem das Schiff leer und die Karren gefüllt waren, trafen sich die beiden Scriba am unteren Ende des Landungsstegs und tauschten ihre Wachstafeln aus. Sie überprüften die Angaben des anderen und tauschten die Tafeln mit einem Nicken zurück. Sie verabschiedeten sich und während der eine zurück aufs Schiff ging, machte sich der andere mit den Karren zusammen auf den Weg in die Stadt zu ihrem Lager.

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