• Mir hat sich grade eine Frage ergeben:


    Wie wurde man eigentlich historisch Eques? Wenn man durch persönlichen Einsatz sowas wurde (z.B. nach langer Dienstzeit als Centurio) war man ja sicher gute 45 (sagen wir mit 20 zur Armee und dann nach 20 Jahren als Centurio, dann noch bissl Dienst).
    War es also üblich, dass Ritter recht alt waren? (weil dann wären sie ja nach Durchlaufen der ganzen Ämter noch sehr viel älter!)

  • Ja, der Ritterwürde erlangte man durch persönlichen Einsatz bzw. durch einen Fürsprecher, durch den man beim Kaiser vorgeschlagen wurde.


    Der Weg über das Militär ist jedoch nur einer von vielen. Die Ritterwürde war zwar nicht vererbbar, aber wer z.B. schon einen Vater in diesem Ordo hatte, der kam über ihn natürlich sehr viel schneller an die nötigen Kontakte und das nötige Vermögen, um vorgeschlagen zu werden.


    Siehe auch: http://www.imperiumromanum.net/wiki/index.php/Ordo_Equester

  • So viel ich weiß:
    Ursprünglich dadurch, dass man im Besitz eines Pferdes und einer Waffe war, ähnlich wie beim Ritter. In späterer Zeit im Imperium halt durch den Fakt, ob man genug Geld aufweisen konnte- ich hab da eine Zahl von 400 000 Sz. im Kopf. Wenn man bei Zensus unter die Grenze kam, konnte man seinen Status als Eques verlieren, weswegen der Titel auch nicht wirklich vererbar war.

  • Die Antwort ist kurz: Jain.
    Diejenigen Ritter, die über den Militärdienst in die Verwaltung kamen, waren in der Tat so alt, wenn sie bestimmte ritterliche Ämter im Militär durchlaufen hatten. Ab dem 2. Jahrhundert gab es auch die zivile Karriere der Ritter (Bibliothekare & Juristen zB). Wann und wem der Kaiser die Ritterwürde verlieh, blieb allein ihm überlassen.
    Da sich jeder einzelne den Rang des Ritters allerdings selbst erarbeiten musste, waren sie duchaus schon älter.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Also waren die meisten Ritter tatsächlich über 30, wenn sie in den Stand kamen?
    Wo hat ein Ritter eigentlich seinen Sohn untergebracht, dass er schnell aufstieg? Stadtverwaltung? Oder gab es auch spezielle Ämter für Ritter-Söhne (so wie bei den Senatoren)?

  • Es waren komplett andere Bedingungen, weshalb das schwierig zu vergleichen ist. Nunja, grob gesagt, reichte in der Republik das Vermögen, das ja vererbbar war. In der Kaiserzeit war die Ergebenheit zum Kaiser die Voraussetzung, dafür war das Vermögen egal, weil der kaiser dein vermögen auch eigenständig durch Schenkung aufstocken konnte, wenn er meinte, du solltest Ritter werden.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Soweit ich weiß, waren Söhne der Senatoren, bevor sie in den Senat eintraten , auch Ritter.


    Das Problem liegt vielleicht dabei, dass wir bei Ritter=eques sehr an Aristokratie wie im Mittelalter denken. Ich glaube aber eher, dass es eine recht offene soziale Schicht war, in dem man einfach durch genug Geld hineinkam bzw. durch Verleihung des Status durch den Kaiser. Wenn man eben beim Zensus genug Geld vorweisen konnte, wurde man als eques geführt.

  • Stimmt nicht. Augustus führte zwei Sorten von Ritter ein. Die, die den Zensus erbrachten, also Ritter, und diese, die vom Kaiser gefördert wuren, bzw. die, die gute Arbeit geleistet hatten. Diese waren die "Ritter mit Staatspferd". ;)

  • Zitat

    Original von Lucius Caecilius Metellus
    Die Ritter, die wir im IR spielen, sind doch eigentlich die "Ritter mit Staatspferd", oder?


    Mhm, gute Frage. Ich nehme aber mal an, dass es in unserer Zeit nur den einen "ordo equester" gab und die Unterscheidung, ob Ritter mit Staats- oder Privatpferd keine Rolle mehr spielt, bzw schon ganz unbekannt war.

  • Es reicht auf jeden Fall nicht, alleine den Census aufzubringen. Genauso wenig reicht es ja beim ordo senatorius das nötige Land und geld zu haben. Es müssen auch Taten vorgewiesen werden. Beim Ordoe Equester heist dies:


    - Man war in einem Ordo Decurionum als Duumvir etc. und ist dort aufgefallen
    - Man war im Militär und ist dort aufgestiegen
    - Oder man ist dem Kaiser so aufgefallen, dass er einem ernannt hat.


    Das mit dem Staatspferd glaube ich nicht, dass dies später noch fortgeführt wurde.

  • Zitat

    Original von Lucius Caecilius Metellus
    In der Republik hat aber eben der zensus gereicht.


    Und in der Kaiserzeit hat er auch gereicht, aber dann war man ein "Ritter ohne Staatspferd"...


    -> wenn ich mal fragen darf: wo steht das geschrieben?

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Merkwürdig, in der Verfassungs- und Sozialgeschichte von Bleicken steht nämlich das genaue Gegenteil. Auch woanders ist davon nix zu lesen...wer soll diese Ritter ohne Staatspferd denn ernannt haben? Warum hatten sie kein Pferd? Das stammt nämlich schon aus der Republik.
    Wäre toll, wenn du mir ´ne Seite angeben könntest, dann kann ich das die Tage mal durchlesen.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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