Ein Spaziergang, vom Schicksal gelenkt...

  • "Hmm... eine gute Frage. Willst du weitergehen, oder wollen wir lieber zurück in die Villa?" fragte sie ruhiger als ihr zumute war.
    Dort könnten sie sich immerhin ein wenig näher sein, als unter diesen Umständen in der Öffentlichkeit. Aber sie wusste nicht, ob Sedulus das Recht wäre.


    "Ansonsten könnten wir auch auf den Markt gehen. Was meinst du?"

  • Sedi überlegte kurz. Meinte dann aber.


    Lass uns zurück gehen. Ich denke da sind wir dann doch ungestörter als hier .
    Ihm war dies mehr als nur recht. Er lächelte Paulina an.


    Ich hoffe nur das uns dann keine Familienmitglieder die eventuelle Fragen haben oder Sklaven stören. Geschweige denn dieses Paulchen.


    Sedi grinste frech.


    Also kein Markt, den kennen wir ja schon. ;)

  • Ocella wollte nachdenken. Für sich alleine und ohne größere Störungen durch irgendwelche Bittsteller. Daher war er - gemeinsam mit seinem germanischen Leibwächter, der dem Helvetier mit dezentem Abstand folgte - durch die Stadt gelaufen: Von seinem Haus in Richtung Porta Romana den Decumanus Maximus entlang, kurz vor dem Stadttor rechts abbiegend in die Straße zum grünen Brunnen und schließlich in der Straße der Bäcker eine kurze Pause einlegend. Dort unterhielt er sich mit einem Bäcker, der ihm einen Kanten Brot und einen sauren Dip brachte und verabschiedete sich nach kurzer Zeit wieder. Schließlich verfolgte er seinen Weg weiter, ohne ein bewusstes Ziel vor Augen zu haben. Doch eines war ihm klar: Der Spaziergang tat ihm gut. Sein Kopf leerte sich langsam von den Gedanken an die Pflichten in der Curia sowie die zahlreichen Aufgaben in Bezug auf die hier lagernden Soldaten von Classis und Palmanertruppen.


    Unvermittelt erhöhte Ocella sein Tempo und sein Leibwächter hatte Mühe, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Und als der Helvetier sich das nächste Mal bewusst umschaute, war er am Hydrabrunnen angekommen. Die Zeit schien im Flug vergangen und der Tag neigte sich bereits dem Ende zu. Dennoch machte Ocella am Brunnen eine kurze Pause, trank einen Schluck Wasser und setzte sich an den Brunnenrand. Er schaute sich um und beobachtete die vielen Bürger, die von der Arbeit nach Hause strömten, teilweise das Stadtinnere durch die Tore ins Vorland verlassend. Alle hatten ihre eigenen Sorgen und Probleme, manche hatten sicherlich Mühe, sich überhaupt durchzuschlagen. So hing er einige Momente seinen Gedanken nach, ohne sich näher mit dem zu beschäftigen, was um ihn herum geschah. Dafür sorgte glücklicherweise sein Leibwächter, der aber dennoch einen gesunden Abstand wahrte und an einer Hauswand mit gutem Blick auf den Platz seines Herren lehnte.

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