Wie so viele andere Magistrate trat endlich auch Durus auf die Rostra, um öffentlich über seine Amtszeit zu reflektieren. Aufgrund der Parentalia trug er nicht einmal seine Amtsinsignien, die er allerdings ohnehin bereits abgelegt hatte. In einer schlichten, aber dennoch zweifelsohne teuren Toga baute er sich schließlich vor seinen wartenden Klienten und Freunden auf, wischte sich noch einmal den Schweiß von der Stirn - nicht durch Wärme, sondern durch leichte Nervosität erzeugt - und setzte an.
"Quirites!"
Einige Männer blieben stehen und sahen interessiert zu dem Tiberier hinauf.
"Viel Wasser floss den Tiber hinab, seitdem ich an dieser Stelle zu Euch sprach. Doch nun ist es an der Zeit, Euch zu erklären, auf welche Weise ich mein Amt als Aedilis Curulis erfüllt habe."
Er machte eine kurze Kunstpause und überlegte rasch, was er sich als ersten Punkt zurechtgelegt hatte.
"Gleich am Anfang meiner Amtszeit tat ich mein Bestes, Euch, Quirites, mit Spielen zu erfreuen. Spiele, wie sie lange nicht mehr abgehalten wurden, denn ich versuchte, Euch in die große Zeit unseres Staates zu entführen, die Helden wie Scipio Africanus hervorbrachte. Ich versuchte, Euch mit meiner Naumachia zu zeigen, dass nicht nur der Krieg zu Lande, sondern auch zu Wasser die Größe unseres Staates hervorbrachte."
Blitzartig kehrten seine Erinnerungen zu den Spielen zurück, besonders zu den misslungenen Kämpfen in der Arena, in der dieser dämliche Rufus die Kräfte falsch verteilt hatte. Nach einer Sekunde Pause atmete er jedoch tief ein und machte eine optimistische Miene.
"Weiterhin führte ich Aufsicht über die Wirtschaft unserer Stadt und ließ Kontrollen bei einigen Tabernae und Lupanaren durchführen, um Sorge zu tragen, dass keine Wucherer und Betrüger Euch durch falsche Maße und Gewichte betrügen.
Trotz meiner gewissenhaften Aufsicht darf ich Euch sagen, dass es zu wenigen Verstößen gegen die geltenden Gesetze und Vorschriften kam.
Dafür kann ich jedoch verkünden, dass die Wirtschaft im Imperium wächst und gedeiht: Zahlreiche Betriebe erhielten im letzten Jahr ihre Konzession und mehren so den Wohlstand im Volke.
Abschließend möchte ich mich noch einmal für Euer Vertrauen bei den Wahlen bedanken und voller Zufriedenheit erklären, dass es mir eine Ehre war, dem Vaterland zu dienen.
Damit blieb er noch einen Augenblick stehen und genoss den Jubel seiner Anhänger - auch wenn diese Anhänger weniger aus Begeisterung für seine Politik denn aus Treueverhältnissen heraus klatschten.