Mit Dhara und den zwei breitschultrigen Begleitsklaven im Schlepptau erreichte Epicharis die Villa Claudia und ließ klopfen. Der Ianitor öffenete und ließ die kleine Gruppe eintreten. Epicharis trug einem Sklaven auf, Wasser und Obst ins Atrium zu bringen, dann schickte sie die beiden Sklaven fort und steuerte mit Dhara auf eine kleine Sitzgruppe zu.
"Setz dich", sagte sie und setzte sich selbst, die Hände locker im Schoß gefaltet.
"Also, mein Name ist Claudia Epicharis, Dhara. Als meine Leibsklavin erwarte ich von dir, dass du ein gepflegtes Erscheinungsbild hast und dich sittsam verhältst. Du wirst mir vorwiegend beim Ankleiden, Schminken und den Haaren helfen und mich auf Ausflüge begleiten. Schlafen wirst du mit den anderen Sklaven in einem Raum, und wenn du gut arbeitest, wird es Belohnungen geben. Da du somit eine recht wichtige Sklavin für mich bist, wirst du neben den üblichen Mahlzeiten Sonderrationen an Obst und Gemüse bekommen, ich werde der Küche bescheid geben. Und dann gibt es da noch etwas: Ich habe zwei Schwestern, eine lebt in Rom, die andere in Mantua, bei meinem Vater. Ich bin nicht sehr glücklich über diese Spaltung der Familie, aber es lässt sich nicht ändern und daher werden wir pendeln und eine Weile in Rom und eine Weile in Mantua leben."
Epicharis verstummte und überlegte kurz, lächelte Dhara schließlich an und sagte:
"Das war vielleicht etwas viel für den Anfang. Hast du denn Fragen? Aintzane wird dir sonst ein Bad bereiten und frische Kleidung geben. Aintzane?" rief Epicharis.