Während im Stadion das militärische Zeremoniell von Ernennungen ablief, war das Fahrerlager in den Katakomben des Stadium Domitiani von ganz anderen Stimmungen geprägt. Zwei Fahrer waren bei dem Rennunfall in Runde vier verletzt worden und wurden nun ärztlich versorgt. Für eines der verletzten Pferde gab es keine Hilfe mehr und zwei weitere bedurften ebenfalls einer sofortigen Behandlung, würden aber wohl nie wieder als Rennpferde eingesetzt werden können. Die übrigen Fahrer freuten sich dagegen über ihre glückliche Zielankunft, wobei der siegreiche Thraker vor Freude kaum zu halten war. Noch ein wenig getrübt schien die Freude bei Casetorix, der wohl noch nicht ganz realisiert hatte, dass er gerade vor den Augen des römischen Kaisers bei einem Rennen in Rom zweiter geworden war. Und das mit einem Wagen, der bei dem Unfall beschädigt wurde und im Zielbereich auseinander fiel, als die Pferde ausgespannt wurden.
Große Becher mit Wein machten die Runde unter den Fahrern und der geringen Zahl ihrer Betreuer und jetzt, wo ihre Namen und Gesichter dem Publikum bekannt waren, wurden sie auch sehr viel mehr beachtet, als bei ihrer morgentlichen Ankunft auf dem Marsfeld. Viele Zuschauer, die sich nicht für die Vorgänge im Stadion interessierten, drängten sich an den Eingängen zu den Katakomben, um aus der Nähe einen Blick auf die Fahrer zu werfen.