• Anlässlich der Stadtfeiern, die in kurzer Zeit in Carthago Nova stattfinden werden, gibt es auch einen Marathonlauf von Tarraco nach Hispania.
    Es startete direkt vorm südlichen Stadttor. Alle Teilnehmer waren schon in den Startlöchern. Eine Masse von Leuten hatte sich rundherum versammelt, schreiend, ihren Favoriten zujubelnd. Der Schiedsrichter wird innerhalb der nächsten Minuten in das Horn blasen - das Signal für die Läufer, zu beginnen.
    Angespannt standen sie vor der Startlinie, sie lockerten noch schnell ihre Muskeln, prüften ihre Schuhe, gossen Eimer voll Wasser über sich aus. Die Spannung, die Euphorie lag in der Luft, die voll mit wehenden Fahnen war, auf denen Sprüche für individuelle Athleten geschrieben waren.
    Alles blickte mit halbem Auge auf die Läufer und dem anderen halben auf den Schiedsrichter. Gleich müsste es losgehen.

  • Eine große Menge Schaulustiger hatte sich um den Startplatz versammelt und ich bahnte mir mühsam meinen Weg durch die Menge.
    Läufer und deren Angehörige, wie auch Schaulustige drängten sich hier, schrien und lachten. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung und dennoch konnte man die Spannung in der Luft spüren, die ein jedes Sportfest begleitete.
    Gerne wäre ich mitgelaufen, doch verlangte es meine Pflicht für Ordnung zu sorgen. Bisher war nichts ungewöhnliches geschehen. Ich hatte lediglich bei einem Streit zwischen zwei Läufern um den besseren Startplatz einschreiten müssen. Kurzerhand hatte ich beide nach ganz hinten geschickt. Ich grinste. Streiten sich zwei, freut sich der dritte; und dies war heute ich. Schadenfreude eben.
    Schon sah ich, wie der Schiedsrichter sein Horn an die Lippen hob, um das entscheidende Startsignal zu geben. Ich wünschte den Läufern in Gedanken viel Erfolg und das die Götter dem Fähigsten unter ihnen den Sieg bescheren mögen.
    Die Menge jubelte, als sie sah, das es losgehen würde und ich stieg über die Treppe auf eine Tribüne, welche neben dem Stadttor errichtet worden war, um einen besseren Ausblick auf die Läufer, wie auch auf die Menge zu haben. Menschen im Freudentaumel und in der Euphorie, so fröhlich sie auch waren, neigten dennoch manschmal dazu, dumme Sachen zu machen. Wobei ich überzeugt war, das nichts Schlechtes dieses tolle Fest überschatten würde.

    Si vis pacem, para bellum. - Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor.

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  • Da! Der Schiedsrichter erhob die Hand mit dem Horn... er setzte sie an den Mund.
    Die Menge war totenstill. Man hätte eine Stechnadel fallen hören können.
    Der Schiedsrichter lies sich Zeit. Er ließ seinen Blick, mit dem Horn am Mund, noch durch die Menge schweifen, dann holte er Luft und blies ins Horn.
    Die Menge tobte und die Läufer rannten los.


    Manius, ein riesiger, etwas dürrer, aber trotzdem ganz kräftiger junger Mann aus einem Fischerdorf nördlich von Tarraco, hatte seine Kraftreserven nicht damit vergeudet, einen guten Startplatz zu ergattern, und er rannte gemütlich los, als das Horn erklang. Viele liefen schnell voraus, doch er wusste, die würden schon nach wenigen Stadien am Straßenrand japsend nach Luft ringen. Er ging es also gemütlich an und achtete darauf, dass er im Fluss der Rennenden blieb.

  • Nicht viele Veranstaltungen gab es der Tage, um sich vom allgemeinen Leben , den Sorgen und Nöten abzulenken. Da traf es sich gut, das man einen Lauf organisierte.


    Mit großem Interresse wollte sich der ehemalige Soldat Herius dort in die Listen eintragen. Mit Überraschung mußte er aber wenig später feststellen, das es sich um einen Fußlauf handelte. So zuckte er entschuldigend mit den Achseln, wies auf sein fortgeschrittenes Alter hin und begab sich hinaus.


    Als dann der Tag des Starts gekommen war, das tosende Volk war aber auch nicht zu überhören, war der Praefectus an der Strecke und wollte sich zumindest den Start ansehen.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Von meinem Platz aus überblickte ich die tobende Menge. Schallender Jubel brandete beim erklingen des Hornes los und lächelnd sah ich den Läufern zu, wie sie sich in Bewegung setzten. Vorne weg die Jungen und Unerfahrenen. Sie rannten los ohne nachzudenken. Schon bald würden sie zusammenbrechen, dessen war ich mir sicher. Ihnen folgten die Läufer die wussten, was sie taten. In einem großen Pulk liefen sie gleichmäßig und ohne Hast los. Und ganz am Schluss... meine beiden Streitsüchtigen von vorhin. Grinsend sah ich zu, wie sie sich immer noch stritten und so den Start des Laufs verpassten.


    "Könnte ich doch mitlaufen..." flüsterte ich vor mir selbst und sah dann zu, wie die Läufer in der Ferne verschwanden.

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  • Die Läufer verschwanden langsam am Horizont. Die Menge jubelte noch immer nach einigen Minuten, endlich, als der letzte Läufer das Blickfeld verlassen hatte, verebbte das Gejuchze. Dertosa würde die nächste Station sein. Alle waren schon gespannt auf die Ergebnisse aus dieser Stadt, die nicht weit südlich von Tarraco lag. Wer dort der erste sein würde, hatte gute Chancen, auch in Carthago Nova als erster anzukommen. Der erste Abschnitt lag nun vor den Athleten. Die Götter mögen mit ihnen sein!

  • Als auch der letzte der Läufer verschwunden war, verließ ich die Tribüne wieder und schlenderte langsam zurück in Richtung des Tors.
    Ein wahrlich gelungenes Fest und ein schöner Beginn für ein sportliches Ereignis.
    Ich erlaubte mir noch einen Becher Wasser, bevor es mich wieder in die Stadt zog, meiner Pflicht nachzugehen.


    Unterwegs passierte ich den Ehrenplatz des Duumvirs und nickte sowohl ihm, wie auch Caius Octavius Cato freundlich lächelnd zu.

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  • Zitat

    Original von Caius Octavius Cato
    Ich erhob mich von meinem Ehrenplatz und ging zum Duumvir von CN.


    "Sehr gelungene Vorstellung. Ich werde mich gleich auf ein Pferd setzen und versuchen beim Einlauf dabei zu sein."


    "Ich danke dir!", meinte Valens. "Aber ich hätte das niemals ohne die Hilfe des Comes Sevycius bewerkstelligen können. Er hat alles vorbereitet."
    Der Staub legte sich, die Menge verließ nach und nach den Platz.


    Die Läufer hatten derweil die fruchtbaren Felder südwestlich von Tarraco erreicht und liefen auf Dertosa [Tortosa] zu.

  • "Es nehmen in etwa 45 Läufer teil... und anwesend hier waren gut und gern 600-800 Leute als Zuseher. Ich weiß aber nicht, wieviel in Dertosa sein werden... auch ich werde den Läufern hinterherreiten und festhalten, wer die Abschnitte gewann."

  • "Nun gut ich sollte mich auf den Weg machen." Ich nickte ihm zu. "Wir werden uns noch sehen"


    Ich ging einige Schritte als auch schon ein Sklave mit meinem Pferd kam, ich schwang mich auf und galoppierte geschickt los.

  • Es würde ein glühend heißer Tag werden, der diesen nächsten Abschnitt begleitete und so manchen Läufer seine Teilnahme kosten würde.


    So auch einen jungen Mann Namens Fabius. Der sich nach der Hälfte der Strecke am Ende seiner Kräfte gegen einen Baum lehnte und sich dann in dessen Schatten niedersetzte. Er beschloss dieses Rennen aufzugeben. Denn er litt unter solch quälendem Durst, das er nicht mehr weiter konnte. Es würde sich schon wieder einmal eine neue Chance ergeben. Irgendwann.

    Si vis pacem, para bellum. - Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor.

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  • Um 3 Uhr nachmittags konnte man von Intibili aus die ersten Läufer sehen, und kurze Zeit später liefen sie ins Ziel ein! Allen voran war Numerianus, ein kräftiger Mann aus Sizilien, der sich an allen anderen vorbeigeschoben hatte.
    Der bisherige Gewinner, Crispus, hatte jetzt den 5. Platz inne. Er knischte mit den Zähnen. Er würde die ganze Bagage schon wieder einholen... die Frage ist, wann.

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