Frühlingsspaziergang im Castellum

  • Ob es wirklich so klug gewesen war nach draussen zu gehen wollte sie mal nicht wagen zu sagen oder darüber nachzudenken. Aber etwas hatte sie einfach nach draussen gelockt und sie war ja auch keine Gefangene die nur im Haus sitzen musste, sondern konnte sich frei bewegen. Zumindest glaubte sie das, schließlich war sie keine Sklavin mehr, auch wenn das nicht auf ihrer Stirn geschrieben stand und sie ja immer wieder den Ärger anzuziehen schien, wenn man die letzten Monate ihres Lebens als Sklavin mal betrachtete.
    Es schien die Sonne und der Himmel hatte ein wundervolles Blau. Leise und an vielen Stellen konnte man die Vögel zwitschern hören und natürlich die ganzen anderen Geräusche die ein so großes Castellum mit sich brachten. In Germanien war sie nie draussen gewesen ausser das eine mal als man sie am Tor zusammen mit Cato gefasst hatte. Sie hatte damals ja das Haus nicht verlassen dürfen und dort war ihr nur der Garten geblieben in den sie hatte flüchten können, aber hier war ja alles ganz anders und das erfreute sie natürlich immer wieder. Langsam schritten ihre Füße über dein schmalen Kiesweg der hier enlangführte.

  • Vor sich hin brummelnd und grummelnd kam Plautius seines Weges. Er sah die ehemalige Sklavin ihm entgegen kommen.


    Oh ihr Götter! War das ein Tag wo sie ihn ärgern wollten? dachte Plautius. Dann nickte er Miriam kurz zu und ging einige unschöne Flüche in Latein und Griechisch von sich gebend weiter seines Weges in Richtung seiner Casa, wobei auch der Name "Cato" fiel. Allerdings schien Plautius dabei mehr in ein Selbstgespräch vertieft zu sein.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Ihre Blicken waren immer wieder in alle Richtungen gegangen und sie hatte Plautius nicht sofort gesehen, aber als sie ihn dann sah krampfte sich ihr Bauch etwas zusammen, denn sie hatte nicht wirklich schöne Erinnerungen an den Mann. Und es verwunderte sie, dass er ihr zunickte, denn damit hatte sie sicher nicht gerechnet, war sie doch in seinen Augen sicher nichts wert als freiegelassene Sklavin.
    Weil sie aber nicht unhöflich wirken wollte nickte sie ihm natürlich auch zu und erstarrte im nächsten Moment als er an ihr vorbeiging und sie die vielen Worte hörte und dann den Namen Cato. Hatte er nun etwas wegen ihm und ihr gesagt oder war es etwas anderes? Wie lange hatte sie nichts mehr über Cato gehört? Es war eine Ewigkeit hergewesen, denn es war da als der Tribun hier gewesen war. Er wollte Cato leiden lassen das hatte sie nicht vergessen und so drehte sie sich rum und sah den Rücken von Plautius.
    Entschuldige bitte sagte sie etwas lauter damit er es hören konnte. Miriam machte das sicher nicht gerne aber wenn er Informationen hatte brauchte sie diese auch wenn sie das Gefühl hatte ihr Herz würde verrutschen.

  • Plautius blieb stehen und drehte sich mit mürrischem Gesicht um. Dann erinnerte er sich daran, daß Medeia zu ihm etwas vom "griesgrämiger, brummeliger Morgenmuffelschnuffelmann" gesagt hatte. Und das sagte eine Frau, die ihm in der Nacht stets die Decke klaute.
    Pah! Die Leute brauchten nur zu warten bis er die 3. Tasse Kräutersud mit Honig getrunken hatte. Danach hatte er stets gute Laune und war die Menschlichkeit in Person. Seine Scriba sprachen ihn ja auch nicht vorher an.
    Na ja, die Aussicht gleich im Officium die 3. Tasse zu bekommen besserte seine Steimmung insoweit, als daß er der ehemaligen Sklavin nicht gleich den Kopf abriss.


    "Ja bitte?"

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  • Sie hatte bei diesem Menschen kein gutes Gefühl, denn es war zuviel vorgefallen um ihm zu vertrauen oder keine Angst vor ihm zu haben, doch da sie eine Freie nun war versuchte sie ihr ganzes Selbstvertrauen zusammenzukratzen und kam die wenigen Schritte auf ihn zu. Seinem Blick wich sie gekonnt aus, denn er verhieß bei weitem nichts Gutes. Ich weiß wahrscheinlich halte ich dich nur auf, aber du hast eben den Namen Cato in den Mund genommen und ich wollte nur fragen......wissen......hast du etwas von ihem gehört? Miriam schluckte denn sie hatte Angst vor der Antwort oder auch Angst vor der Reaktion von ihm, schließlich hatte er sie nicht grade gut in Erinnerung gehabt und würde es sicher auch nicht wenn sie ihm die Füße küssen würde.

  • "Gehört? Ich habe von diesem Inbegriff eines Ärgernisses von einem Sklaven, welcher schon längst gekreuzigt sein und in der Erde verrotten sollte, nicht nur "gehört", sondern ihn sogar gesehen und am Tor des Castellums gerade ermahnt. Der Tribunus Laticlavius Tiberius Vitamalacus hat ihn wieder mit angeschleppt. Ich gebe Dir den guten Rat dich von ihm fern zu halten. Ich wette 100 Sesterzen, daß es keine Woche dauert bis er wieder Ärger macht."

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  • Gerade ermahnt? Gesehen? Die Worte liefen einfach so an ihr vorbei, dass sie fast nicht verstanden hätte, dass er hier im Castellum war. Mit großen Augen sah sie deswegen Plautius auch an und wusste nicht was sie sagen sollte. Auf der einen seite war da die große Freude aber auf der anderen die wahnsinnig große Angst davor ihm zu sagen, dass sie schwanger war. Wo ist er? Bitte! Wo kann ich ihn finden ich muss zu ihm es ist wichtig und ich denke nicht, dass es Ärger geben wird.

  • Die ehemalige Sklavin schien geistig etwas lahm zu sein, aber vielleicht ließ bei Frauen die Intelligenz nach, wenn sie schwanger waren, weil die Intelligenz mit dem Nachwuchs im Bauch geteilt werden musste. Verdammt! Wenn das wirklich der Fall war, dann sprach das gegen Kinder mit Medeia. Plautius schätzte Medeias Intelligenz. Er würde sich bei Gelegenheit mal mit einem Medicus über das Thema unterhalten müssen. Oder er fand etwas in einem Buch darüber geschrieben.


    So wandte er sich jetzt mal etwas einfacher und freundlicher an Miriam, welche sich ja in einem Zustand reduzierter Intelligenz befand. Aha! Und wichtig war es ihr etwas über Cato zu erfahren. Vermutlich war Cato auch noch die Ursache für den dicken Bauch. Plautius hatte keine Anung, wie lange so etwas dauerte. Mit diesem Thema hatte er sich bislang nicht beschäftigt. Er hatte mal gelesen, dass bei Elefanten eine Schwangerschaft 3 Jahre dauern konnte. Die Vorstellung, dass sich so ein Kerl auch noch zu vermehren traute, war echt …. 8o


    „Cato gehört zum Haushalt von Tribunus Laticlavius Tiberius Vitamalacus. Er ist heute mit dem ganzen restlichen Sklavenschwanz und allem mobilen Hausrat aus Roma angekommen. Der Tribunus bewohnt das zweitgrößte private Wohnhaus im Castellum nach dem Praetorium. Seine Casa hat eine gelb gestrichene Tür und liegt direkt neben meiner Casa mit der marsrot gestrichenen Tür. Dort wirst du Cato finden. Zumindest, wenn ihm seine Gesundheit lieb ist. Im Moment kann man das Sklavengewusel bei Tiberius Vitamalacus Casa gar nicht übersehen.“


    Mit dieser Beschreibung würde selbst ein Probatus an seinem 2. Tag im Castellum wissen, wohin er laufen musste. Jeder wusste wo der Legatus, der Praefectus Castrorum und der Tribunus Laticlavius wohnte. Im Notfall mussten sie gefunden werden können. Na ja. Und genau genommen wohnte Vitamalacus gar nicht im zweitgrößten Wohnhaus. Die Quadratmeterzahl entsprach genau der von Plautius Casa. Der Unterschied war nur, dass Vitamalacus den Garten ummauert im Haus hatte, während Plautius keinen Garten im Haus, sondern einen Vorgarten vor der Casa hatte, welcher regelmäßig als Strafdienst von einigen Probati mit einer Handschere geschnitten und entmoost wurde. Ein Garten im Haus machte ohne Sklaven Arbeit. Das hatte sich sein Vorgänger Aurelius Sophus sicher auch gesagt, als er sich für die jetzige Casa von Plautius entschieden hatte. Und nicht für die Hütte von Vitamalacus, bei der an den Außenwänden schon die Farbe abblätterte. So gesehen hatte Vitamalacus das größere Haus, aber auch nicht wirklich. Und ohnehin waren die Wohnhäuser der anderen Tribuni viel schöner und neuer. :D :D :D

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  • Miriam klingelte einfach nur der Kopf und sie schien nur die Hälfte der Worte mit zu bekommen die er da sagte. Sie mochte ihn nicht und er mochte sie nicht, aber trotzdem war sie ihm innerlich dankbar dafür, dass er ihr das nun alles gesagt hatte. Cato war hier, sie war schwanger, sie wusste nicht was sie machen sollte und wieder stand ihr Leben einfach Kopf. Da war sie nun freigelassen und doch war nichts einfacher als vor diesem Leben. Eigentlich schien jeder Tag eine schlimme neue Herausforderung zu beherbergen, aber sie musste da durch und das wusste sie. Einen anderen Weg gab es nicht und sie freute sich auf Cato aber sie hatte auch Angst davor was er sagen würde.


    Ich danke dir für deine Auskunft und werde deiner Beschreibung folgen. Weißt du ob er schon weiß, dass ich hier bin? Welch Frage, zu spät erkannte sie, dass er es ja wissen musste hatte sie doch schon mit seinem Herrn hier gesprochen und dann fragte sie sich warum sie eigentlich noch weiter mit ihm sprach, das war einfach unnötige Zeitverschwendung.

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