Auf dem Weg in den Untergang...

  • "Gut!", meinte Montanus und schwieg dann noch ein zwei Momente, ehe er die Trauben einfach fallen lies und aufsprang.
    "Nun, lass uns weiter gehen! Du wolltest mich doch noch mit irgendwelchen Tüchern oder anderem Weiberkram quälen. Jetzt hab ich mich seelisch darauf vorbereitet, jetzt will ich das auch hinter mich bringen, also, los zum nächst besten Stand und auf die Stoffe!"
    Er ergriff Narcissas Hand und zog sie ebenfalls hoch. Mit vor Tatendrang glänzenden Augen grinste er sie an und das Gespräch von eben schien zu vergessen, auch wenn Montanus sich in diesem Moment schwor auf sein Cousinchen aufzupassen.

  • Der Ernst war noch nicht ganz aus ihrem Gesicht gewichen. Erst als Montanus ihre Hand ergriff und sie so voller Enthusiasmus wieder auf die Beine zog, musste sie wieder leicht grinsen.


    "Na wenn du dir sicher bist, dass du das mit mir durchstehst...?", sie musste breit grinsen beim Gedanken daran, was Montanus noch zu Hause alles gesagt hatte. Und nun war er doch ganz begeistert die Stoffe anzusehen. "Und wehe du gibst einen deiner unliebsamen Kommentare ab!" Verspielt knuffte sie ihm nochmal in die Seite und ließ sich von ihm zum nächstbesten Tuchhändler ziehen, wo sie dann auch stehen blieb und sich die erlesenen Stoffe betrachtete.


    Der Händler bemerkte die junge Frau auch sofort und drehte sich ihr zu. Er griff mit einem breiten Grinsen in seine Stoffballen und hob eine breite Rolle mit dunkelblauem Stoff hoch und Narcissa entgegen. "Der würde dir sicherlich hervorragend stehen!", rief er ihr gleich entgegen.

  • Montanus musterte indes den Stoff kritisch und sein Blick wanderte immer wieder zwischen Narcissa und dem Ballen hin und her. Auch auf dem Händler ruhte kurz sein Blick, doch er konnte nichts, als die Freude auf ein gutes Geschäft in dem Gesicht des Mannes lesen und so lies er es erst mal dabei.
    "Der Stoff passt wunderbar zu deinen Augen und er betont die schönen Züge.", sprach der Händler da auch schon weiter und Montanus hob kritisch eine Augenbraue, wartete jedoch erst mal die Reaktion seiner Cousine ab.
    In Gedanken legte er sich schon den einen oder anderen neckenden Kommentar zurecht und hoffte ihn auch anwenden zu können.

  • Narcissas Augenmerk lag voll und ganz auf dem Stoff. Sie streckte auch die Hände aus und fing an ihn zu befühlen und ihn genau anzusehen. Er war nicht grobmaschig, sondern ganz fein und das gefiel ihr. Sie strich sanft darüber.


    Mit der Farbe war sie sich noch nicht ganz einig, da sie sonst eher weiße Stoffe bevorzugte. Aber dieses Dunkelblau war doch auch irgendwie schön. Es erinnerte Narcissa an Wasser. Tief und dunkel und unbeherrscht.


    Sie lächelte leicht, ehe sie überhaupt etwas sagte. Der Händler hatte gemeint der Stoffe passte zu ihren Augen. Hm, da war wohl etwas dran. "Kannst du dir denn vorstellen, wie dieser Stoff an mir aussehen würde?", fragte sie ihren Cousin ganz offen und sah ihn nachdenkich an. Bestimmt konnte er das nicht und im Grunde freute sie sich ja schon auf einen seiner Kommentare.

  • Montanus schmunzelte bei ihrer Frage und befühlte seinerseits noch mal, scheinbar ganz der Kennern den Stoff, während er sich eine Antwort zurechtlegte.
    "Du würdest aussehen, wie Venus selbst, nur nicht ganz so nackt."
    Er zwinkerte ihr zu und grinste dabei.
    Das war zwar nicht einer seiner besten Sprüche gewesen, aber er war ganz zufrieden mit sich, als die Worte über seine Lippen kamen. Er glaubte nämlich tatsächlich, dass sein Cousinchen in dem Stoff wirklich hübsch aussah, und so brachte er es nicht wirklich über sich etwas gegenteiliges zu behaupten.

  • Sein Cousinchen musste bei diesen Worten auch sofort laut lachen. Und auch der Händler konnte es sich nicht verkneifen. Die zwei jungen Herrschaften gefielen ihm eindeutig. Wenn er einmal gute Ware verkauft hatte, würde die Frau bestimmt wiederkommen, wenn sie zufrieden war.


    Narcissa gab ihrem Bruder einen freundschaftlichen aber auch neckenden Ellbogen in die Seite und grinste ihn dann an. Erst danach sah sie auch wieder den Händler an. "Was soll der Stoff, der einen aussehen lässt wie Venus - nur nicht ganz so nackt - denn kosten?", fragte sie schließlich immernoch höchst amüsiert und auch der Händler musste dann noch einmal lachen.


    Schließlich nannte er einen Preis, der zumindest bei Montanus vielleicht nicht mehr für Lachen sorgte...

  • Der Unterkiefer von Montanus schien sich auch gleich selbstständig zu machen und wanderte leicht nach unten, ehe heftig der Kopf geschüttelt wurde.
    "Willst du, dass ich in Lumpen gehe, während sie einer Göttin gleicht?", fragte er den Mann und nannte einen eindeutig niedrigeren Preis.
    "So willst du mich an den Bettelstab schicken, nein, nein! Aber ich mag euch.", behauptete der Händler und kam etwas mit dem Preis entgegen.
    Doch abermals schüttelte Montanus den Kopf.
    "Narcissa, ich fürchte, du würdest doch mehr der Göttin gleichen, als mir lieb wäre. Bei den Preisen würde das Kleid recht knapp ausfallen."

  • Bei den letzten Worten Montanus' lief sie erneut wieder etwas rot an, jedoch diesmal doch mit einem eindeutigen Grinsen auf den Lippen. Mit einem breiten Schmunzeln hob sie dann wieder den Kopf und sah den Händler entschuldigend an.


    "Es tut mir leid, aber bei diesem Preis geht das leider wirklich nicht.", sagte sie entschlossen und hakte sich dann bei ihrem Cousin unter um ihm zu verstehen zu geben, dass sie nun so tun sollten, als wären sie nicht mehr weiter interessiert. Vielleicht würde dies ja dazu beitragen, dass der Händler es sich doch noch einmal anders überlegte.

  • Und tatsächlich, sie hatten kaum zwei Schritte von dem Stand weg gemacht, da rief ihnen der Händler auch schon nach und ging noch mal deutlich nach unten mit dem Preis.
    Montanus blieb stehen und sah Narcissa bedeutend an.
    "Ausnahmsweise. Das ist eigentlich noch immer etwas zu teuer für meinen Geldbeutel, aber dann musst du auf jedweden Schmuck verzichten. Aber davon hast du ja eh schon genug, und ein Kleid aus diesem Stoff würde dir wirklich wunderbar stehen."
    Er sprach ruhig, halb zum Händler, halb zu Narcissa gewandt, aber so leise, dass nur seine Cousine ihn verstehen konnte.

  • Narcissa blieb stehen als sie den Händler hörte. Auf ihren Blick legte sich ein triumphierendes, selbstzufriedenes Lächeln, als sie das hörte. Sodann drehte sie sich halb zu ihrem Cousin um nickte ihm zu. Mit diesem Handel konnte sie wirklich einverstanden sein.


    "In Ordnung... heute ausnahmsweise keinen Schmuck.", gestand sie ihm zu und drehte sich dann langsam wieder zu dem Händler um. Aber den eigentlichen Handel wollte sie dann doch ihrem Cousin überlassen. Schließlich hatte er das Geld im Beutel und nicht sie.

  • "In Ordnung", bestätigte Montanus dem Händler den Preis und trat gemeinsam mit Narcissa wieder an den Stand.
    "Wie viel Stoff brauchst du?", fragte er sie, als sie zugestimmt hatte heute auf jeglichen Schmuck zu verzichten. Er hoffte, dass sie nicht zugenommen hatte, denn je weniger Stoff umso schonender für seinen Geldbeutel.
    "Weiß du schon, was du daraus machen willst?"

  • Hätte sie Montanus' Gedanken lesen können, hätte es sicherlich wieder Ärger gegeben. Zugenommen! Bei den Göttern. Das waren Wörter, die ein Mann vor einer Frau nicht einmal denken sollte. Zumindest nicht offensichtlich.


    Narcissa konnte es im Moment nicht sehen, da sie wieder einen Blick auf die Stoffbahnen warf. "Ich hätte doch besser die Serva mitgenommen, sie hat oft gute Ideen für mich. Ich sollte lieber ausreichend Stoff mitnehmen...", sagte sie nun um ihren Cousin zu ärgern. Sodann drehte sie sich zu ihm um und erklärte ihm, wie viel sie mindestens brauchte.


    Sim-Off:

    Was weiß ich welche Einheiten man da so hatte *sfg*

  • Sim-Off:

    Ich glaube das waren Ellen, oder? *auch keine Ahnung hat* :D


    "Bei den Göttern, du solltest weniger Essen!", brach es aus Montanus hervor, als er erfuhr, wie viel das kosten würde. Doch er gab die Maße an den Händler weiter und kramte schon mal sein Geld hervor. Er hatte es schließlich versprochen...
    Doch, dass seine Äußerung nun irgendwelche Folgen haben könnte, darauf kam er nicht, denn für ihn war es eine Neckerei unter vielen.

  • Zwar konnte Narcissa sich denken, dass diese Worte eigentlich nur im Spaß hervorgebracht waren, doch wollte sie daran gar nicht denken. Bei allen Göttern, was dachte er sich denn?


    "Marcus Quintilius Montanus", sagte sie mit einem scharfen Ton. "Du solltest lieber mal deine Zunge hüten, sonst lasse ich sie rausschneiden und mir zum Essen servieren!", drohte sie ihm und gab ihm nochmals einen Knuff in die Seite.


    Natürlich meinte sie ihre Worte nicht ganz so drohend wie sie sich anhörten, aber sie sollten Montanus' doch zu verstehen geben, dass er sich diese Worte lieber hätte sparen können.


    Sim-Off:

    Daran hab ich auch gedacht, aber bei den Römern weiß man nie... die spinnen doch, die Römer... weiß man ja :D

  • Überrascht, ob des Ausbruches, schaute Montanus zu seiner Cousine, während der Händler die gewünschte Länge abschnitt und zurechtlegte.
    "Öhm...", meinte er zuerst äußerst intelligent, dann machte er sich eine geistige Notiz einen wunden Punkt bei Narcissa gefunden zu haben. dann grinste er und erwiderte: "Lieber nicht, dann muss ich ja noch mehr Stoff kaufen." Dabei zwinkerte er jedoch und hoffte Narcissa dadurch etwas versöhnen zu können.
    Darauf wechselte Geld und Stoff, in einen weniger wertvollen Lappen eingeschlagen, um ihn gegen den Straßenstaub zu schützen, den Besitzer und Montanus sagte wiederum grinsend: "Ich trag den schon, dann hab ich wenigstens ein Druckmittel, damit ich meine Zunge behalten kann."

  • Sie warf ihrem Bruder noch einen gespielt bösen Blick zu. Wunder Punkt? Davon konnte im Grunde nicht die Rede sein. Schließlich würde da wahrscheinlich eine jede junge Frau so reagieren, wenn sie sich so etwas anzuhören hatten.


    Zähneknirschend sah sie zu wie Montanus den guten Stoff wie ein Druckmittel entgegennahm. Sie würde also erstmal brav sein müssen, bis sie zu Hause waren. Ihn zu stoßen oder schubsen wie sie es früher oft versucht hatte, wäre viel zu gefährlich, solange er die Stoffbahnen hielt.


    "Einen passenden Schmuck kaufe ich mir dann eben morgen mit Fundulus!", sagte sie und sah ihren Cousin wieder neckend an. Ja, Montanus' Bruder würde schon auch mal herhalten müssen und solange Montanus so frech war, kam auch nichts anderes mehr in Frage. Oder sie würde einen ihrer Brüder um Geld anbetteln müssen... was wohl ebenso würdevoll war.


    "Sobald wir zu Hause sind müssen wir die Kniefallverhältnisse nochmal eindeutig klären, nicht wahr, Cousinchen?", sagte sie und kraulte ihn grinsend unterm Kinn.


    Sim-Off:

    Galten damals nicht eigentlich dicke, blasse Frauen als schön? Ich meine dünn und braungebrannt vom in der Sonne arbeiten waren ja nur die armen Leute eigentlich ^^

  • Sim-Off:

    könnte sein, auch wenn ich eher an diese sanduhrenform (ausgeprägte oberweite und hüfte, schmale tallie) glaube, aber heute gelten ja auch so absolut dürre topmodels offiziell als schön, aber nicht jeder findet sie auch schön


    Als Narcissa bekannt gab, dass sie am nächsten Tag Fundulus bemühen wollte grinste Montanus breit und dachte sich: 'Ja, endlich! Ziel erreicht!' Doch selbst in Gedanken meinte er das nicht so wirklich ernst.
    Das Kraulen unterm Kinn lies Montanus zum einen belustigt Schmunzeln und zum anderen kurz genießend die Augen schließen. Dann drückte er jedoch sanft ihre Hand weg und fragte belustigt: "Bin ich eine Katze, oder was?"
    Dann hob er den doch recht schweren Stoffballen in eine bequemere Position unter den einen Arm und piekste mit der anderen Hand kurz seiner Cousine in die Seite.
    "Ich glaub, wir sollten uns wirklich langsam auf den Heimweg machen, mein Magen sagt mir, dass es Zeit fürs Essen wird."

  • Sim-Off:

    Na, keine Ahnung, ich dachte ja nur... wenn dem wirklich so wäre müsste Narcissa sich ja net so anstellen *g* und dein lieber Montanus ja auch net :P


    Narcissa zuckte leicht zurück, als Montanus ihr so in die Seite piekte. Spätestens jetzt gab sie auch das Kraulen unterm Kinn auf und nahm von jetzt an ein zwei Meter Abstand von ihrem Cousin.


    "Na meinetwegen, wenn unser Tigerkätzchen Hunger hat müssen wir wohl nach Hause und deinen Bruder darum bemühen, dass er dich ausgehungertes Ding mal wieder füttert... er ist eh der reinste Dompteur...", grinste Narcissa und hielt sich schonmal vorsorglich beide Arme vor die Seite, damit er nicht wieder zu pieksen anfangen konnte.

  • Sim-Off:

    Auch wahr, aber ich glaub keine Frau hört es zu keiner zeit gern, wenn man ihr sagt, sie wäre zu dick ;)


    "Aber Beeilung, oder der Tiger könnte drauf kommen, jemand anderen zu fressen!", drohte er gespielt und grinste überbreit, und es wirkte, als wolle er ihr nur die Zähne zeigen.
    Kurz brauchte er beide Hände, um das Tuch wieder auf seine Position zu bringen, da es zu rutschen angefangen hatte und er fügte an:
    "Oder noch besser, der Tiger wird eitel und behält den Stoff für sich."
    Er zwinkerte Narcissa zu und sagte in Erinnerung an den Vorfall mit dem Gewürzhändler: "Nach dir, Schwesterlein!"

  • Sim-Off:

    Stimmt auch wieder... ZU viel wäre nicht gut *g*


    Für die letzten Worte knuffte sie ihren 'Bruder' ein weiteres Mal in die Seite und ging dann tatsächlich voraus zurück Richtung Casa. Doch die anderen Dinge konnte sie dabei natürlich auch nicht ruhen lassen.


    "Eine sehr gute Idee übrigens das mit dem Stoff. Ich gebe der Serva einfach deine Maße und helfe ihr dabei, ein umwerfendes Gewand zu zaubern. Und du wirst es dann anziehen und mit mir über den Markt gehen um fortan selbst Broschen und Schmuck zu kaufen." Albernheit konnte also doch anstecken, dachte sich Narcissa, nachdem sie diesen Unsinn von sich gegeben hatte. Bei den Göttern, du könntest auch mal wieder deinen Kopf einschalten, dachte Narcissa sich da.


    Seltsam mit welchen Stimmungen man konfrontiert werden konnte, wenn man mit Montanus einkaufen gehen wollte. Von Albern bis Todernst hatten sie eigentlich alles durchgehabt. Und nun ging Narcissa lieber auch weiter schweigend neben ihrem Cousin her, ebenfalls wieder an diesen Gewürzhändler und die folgende Predigt denkend.

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