Ostia, wundervolles Ostia. Nie süßer du gerochen, nie schöner du ausgesehen. Nach ein paar beschwerlichen Tagen an Bord eines eher mittelprächtig ausgestatteten Fischkutters, bewegte ich mich mit hochgehobenen Armen über den Steg, um den Duft der Freiheit zu kosten. Ich musste dabei die Nase etwas verziehen, hatte ich doch nicht erwartet, dass dem salzigen Duft der Freiheit auch der Odeur des Thunfisch, mit etwas Sardellenbukett beigemengt war. Nein, Meeresfrüchte konnte und wollte ich auf keinen Fall mehr sehen, nicht nach den letzten Wochen.
Doch meine kleine Flucht war unabdingbar gewesen, denn der Zorn des Duumvir konnte unermesslich sein. Und irgendwie wollte er mir nicht glauben, dass es purer Zufall war, dass ich mich in seiner Frau befand. Ich muss aber zugeben, ich hätte es mir selbst nicht geglaubt. Bei den schlichten Hafengebäuden dieses gewaltigen Hafens angekommen, stemmte ich erst einmal die Hände in die Hüfte, um mich umzusehen. Wohin nun? Wohin würde Merkur meine Geschicke lenken, vor allem aber auch meine Füße?
Mich hungerte etwas und ich hatte noch ein paar Asse im Beutelchen, also suchte ich erst einmal nach so etwas wie einer Taberna. Die Gesellschaft eines hübschen Mädchens wäre vielleicht auch nicht so unwillkommen, ein warmer Leib, der sich an den meinen schmiegen würde, die Aussicht schien mir doch verlockend. So machte ich mich auf den Weg.