• Nach einer Massage und einem kürzeren Aufenthalt im Caldarium, stieg Modestus aus dem kalten Wasser und streckte sich.


    Er gähnt und schaute sich in der Therme um. Da sie noch nicht lange geöffnet hatte, war auch noch nicht so viel los,


    wie es in ein oder zwei Stunden der Fall sein würde. Hinter ihm lief sein Sklave Chion, der die Badeutensilien seines Herrn trug, her.

    Modestus athmete erleichtert auf und als er an dem lauwarmen Becken ankamm stieg er in das Becken. Modestus lehnte sich


    an den Beckenrand und schloss die Augen. Er dachte über Mantua nach und was er wohl als Duumvir machen würde.


    Die Vorstellung in ein paar Tagen und nach einigen Formalitäten die Verantwortung über eine ganze Stadt zu übernehmen,


    macht ihn etwas nervös. Er beschloss nicht mehr darüber nachzudenken und enspannte sich. Als ihm einfiel,


    dass er später noch wegen einem Grundstück zu dem Quästor Principus musste stieg er wieder aus dem Becken, um


    im Natatio noch einige Runden zu schwimmen. Das sollte laut seinem Arzt gegen Kopfschmerzen helfen.


    Er war zwar skeptisch was das anging, aber es konnte ja auch nicht schaden etwas zu schwimmen.

  • Sim-Off:

    Ich hoffe, ich darf. ;)


    Furianus, nicht durch Volksnähe bewogen, war an jenem Tag ebenfalls in den großen Thermen, auch wenn er als Patrizier seine eigenen, durchaus kleineren, in Anspruch nehmen konnte.
    Man hatte durch solche Aktion meistens bestimmte Dinge im Kopf. Entweder eben Volksnähe zeigen, besonders vor Wahlen war dies sehr wirksam oder in solch einer Art Buße tun und hoffen, dass das Volk dies positiv aufnahm.
    Furianus wollte keinen dieser Zwecke erwirken, sondern einfach nur unter vielen Menschen sein, sich mit seinen Klienten zeigen, belanglos plaudern und die Atmosphäre genießen.
    Erholt war er sowieso nie.


    "Wie geht es deinem Sohn, Volianus, hat er sich nun endlich der Juristerei zugewandt, wie du dir stets gewünscht?"


    Fragte er einen seiner zahlreichen Begleiter, als sie von einem Raum in den anderen gingen und ein wenig plauderten.


    "Ja, Patron, ich muss den Göttern dafür danken. Ich befürchtete schon, dass er Philosoph werden würde, bei Juppiter, ich hätte so etwas nicht verkraftet. Er soll ja schließlich etwas werden und keiner brotlosen Kunst anhängen."


    Furianus musste daraufhin lächeln, war doch die Auffassung sehr amüsant.


    "Ich muss deiner Ansicht den guten alten Krates entgegen werfen. Jener hatte nämlich verordnet, dass seine Ersparnis seinen Kindern ausgezahlt werden sollten, falls diese Nichtsnutze, darunter meinte er wohl auch Advocati, werden würden. Ein Freund fragte den alten Philosophen, was mit dem Geld geschehen sollte, falls seine Kinder selbst dem Vater im Philosophieren nachfolgen. Krates antwortete, dass man in diesem Falle sein Geld an die Bevölkerung verteilen sollte, denn Philosophen seien bedürfnislos.
    Du siehst, Advocatus sein ist nicht alles."


    Sein Begleiter lächelte nur und bemerkte, dass sie schon angelangt waren. Sofort wurden die Handtücher von den Hüften genommen und man stieg in das Wasser, um den Körper zu formen.

  • Modestus stieg gerade in das Becken, als eine ganze Gruppe von Männern am Beckenrand ankam.
    Er musterte die Männer genau und konnte auch sogleich den Anführer ausmachen. Der Mann kam
    Modestus bekannt vor, doch er konnte ihn nicht einordnen. Als er einige alte Männer irgendwas
    von einem Prätor flüstern hörte traf es Modestus wie ein Holzhammer.Vor sich hatte er den
    Prätor Flavius Furianus. Er überlegte kurz und beschloss ihn zu grüßen. Aus Gewohnheit überprüfte
    er nocheinmal seine Toga, bevor er sich daran erinnerte, dass er unbekleidet war, und hollte tief Luft.


    "Salve Praetor Urbanus." sagte Modestus und wartete die Reaktion des Mannes ab, bevor er losschwamm.


    Sim-Off:

    Natürlich :)

  • Furianus, gerade auf dem besten Wege das kühle Nass an seinen Füßen zu spüren, blickte überrascht zur Seite und maß den Mann ein paar Sekunden.
    Er kannte ihn wohl und so mutmaßte Furianus, ob es sich um einen Senator handeln könnte, entschied danach jedoch, dass ihm das Gesicht bekannt vorkommen musste. Ein Patrizier konnte es auch nicht sein, da dies wohl nicht einer der sehr raren Momente sein konnte, in denen sich ein Patrizier in die öffentlichen Thermen verirrt. Ein Klient wohl auch nicht, denn dieser hätte ihn anders gegrüßt. So entschied Furianus, da er aufgrund keinerlei Anzeichen, der Mann war ja nackt, kein zutreffendes Urteil fällen konnte, dass es sich bei dem Mann etwas zwischen einem sehr armen Bauern aus dem Umland Roms oder sehr reichen Ritters handeln konnte.


    "Salve. Ich würde dich gerne anders grüßen, doch ich kenne deinen Namen nicht."


    Er lächelte leicht entschuldigend, da dies nicht gerade gute Voraussetzungen waren, falls es eine berühmte Persönlichkeit war und Furianus das Gesicht gänzlich unbekannt.

  • Furianus nickte lächelnd und setzte seinen Fuß ins Wasser.


    "Ja, das stimmt. Politiker sind wie nach Beute lechzende Raubtiere, sie beschränken sich nur auf ihr Ziel, das Umfeld interessiert da nicht mehr.
    Ich grüße dich, Kaeso Annaeus Modestus. Ein verantwortungsvolles Amt hast du inne, ein guter Freund von mir, Aurelius Cicero, derzeitiger Comes Italias, war vor einiger Zeit ebenfalls Duumvir dieser Stadt."


    Nun war er schon bis zur Hüfte in dem doch etwas kühleren Nass eingesunken und versuchte tapfer dem Frösteln zu widerstehen.

  • "Nun ja so harsch hätte ich es nicht ausgedrückt." sagte Modestus lächelnd.
    "Ich bin ja auch erst sein einigen Tagen Duumvir und ich glaube römische Magistrate haben andere Sorgen als sich die Namen
    von allen Beamten einer Region einzuprägen. Aurelius Cicero kenne ich bisher nur als Comes aber er machte einen guten Eindruck.
    Leider ist er ja im Moment unpässlich. Darf ich fragen was du nach deiner Amtszeit als Prätor machen möchtest ? Schließlich
    werden in ein paar Tagen neue Magistrate ernannt."
    fragte Modestus. Inzwischen hatte er sich an das kalte Waser gewöhnt.

  • "Wahrlich, ich habe heute meinen Nomenclator auch nicht dabei. Aber du bist natürlich im Recht, es gibt so vieles, auch neben den Tätigkeiten für das Amt und Rom, an was sich der Magistrat und Politiker üben muss. Namen zu merken gehört da nicht dazu."


    Nun war er gänzlich eingetaucht und spürte schon das Wasser im Nacken. Ein wenig ruderte er mit den Händen und wandte sich wieder langsam, das Wasser ließ keine schnelle Bewegung zu, an Modestus.


    "Naja, ich bin mir sicher, dass Mantua dir keine Schwieirgkeiten bereiten wird, dennoch ist es eine große Aufgabe für eine Stadt verantwortlich zu sein.
    Ich selbst hoffe Rom im Cultus Deorum dienen zu dürfen, denn für das Konsulat bin ich noch etwas zu jung, außerdem wäre der Widerstand auch nicht unerheblich."

  • "Da hast du Recht. Im Vergleich zu Rom ist Mantua ein friedliches Städtchen.
    Aber im Moment fehlt sowieso überall qualifiziertes Personal und das macht die Aufgabe nicht einfacher."


    Modestus tauchte kurz unter und fuhr sich durch die Haare als er wieder auftauchte.


    "Was für einen Widerstand meinst du ? Andere Senatoren ?"

  • "Ja, man liest in der Acta ständig von dem Personalmangel der Städte. Ich denke, dass besonders die italischen Städte ihre Mitarbeiter an Rom verlieren, die Provinzialen haben da natürlich weitere Schwierigkeiten."


    Auch er tauchte unter und benetzte so seine Haut mit dem kühlen Nass. Als er wieder hochkam, strich er sich die Haare nach hinten.


    "Ja. In letzter Zeit kann man im Senat wohl bald eine Entwicklung sehen, eine, die den Namen Entwicklung nicht verdient, da es dies ja schonmal gab. Ich spreche da von den Streitigkeiten der Popularen und Boni im Jahre des Caesars und den Machtkämpfen. Einige Männer fühlen sich nämlich irgendwie dazu berufen Patrizier zu verschmähen."

  • "Das Problem ist, das zu viele junge Männer zu den Adlern gehen. Mit der Hälfte der Rekruten, die, während deiner Amtszeit als Prätor,
    zur Legio Prima gekommen sind, hätte man jede Stadt in der Regio ohne Probleme mit genügend Beamten ausstatten können."


    Dann erinnerte sich Modestus an das Plakat, das er auf dem Forum gesehen hatte.


    "Ich habe gehört, dass du und dein Kollege, bald Spiele organisiert. Das ist sicher viel Arbeit.

  • "Die Jugend ist feurig, sie will Abenteuer und Kampf, man hört die alten Mythen des Alexander, des Achilles und Herkules, dies wird man in einem Officium Mantuas nicht erleben können. Es sind zwar Fantasien und übertriebene Vorstellungen, doch nach der Verpflichtung können die jungen Männer ja schließlich schlecht wieder gehen.
    Die Städte können eigentlich nur auf Offiziere hoffen, die nach ihrer Dienstzeit ein gutes Amt in der Verwaltung anstreben. Das Problem dabei ist, von den vielen Rekruten schafft es nicht einmal ein Viertel zum Offizier."


    Furianus, nun doch überall nass, stieß sich vom Boden des Beckens ab und schwam los, Modestus würde ihm schon folgen.


    "Ja, es ist keine profane Angelegenheit, so dass man sich vor neuen Aufgaben stellen muss. Ich hoffe jedoch, dass das Programm den Bürgern gefallen wird und keine Zwischenfälle zu vermelden sein werden."

  • Modestus schwamm dem Prätor hinterher und als sie auf gleicher Höhe waren, führte er das Gespräch fort.


    "Das Problem ist, dass die meisten Offiziere, wenn sie nicht gleich den Cursus Honorum betreten wollen,
    besser bezahlte und angesehenere Stellen suchen, als es die Städte bieten können. Ich will mich keinesfalls
    beschweren, aber selbst als Duumvir verdient man weniger als ein Centurio bei der Legion."

  • Furianus schwamm ruhig und versuchte mehr auf seine Atmung zu achten, als auf die Geschwindigkeit der Bewegungen seiner Arme und Beine.


    "Ich kann mir gut vorstellen..."
    Er pustete kräftig aus und machte einen langen Zug.
    "Ich kann mir gut vorstellen, dass große und reiche Städte wie Athen solch Probleme nicht besitzen. Bei Misenum kann ich mir solche Probleme auch nicht recht vorstellen, denn je reicher die Städte sind, desto höher sind die Löhne der Beamten.
    Natürlich ist der Reiz einer Tätigkeit in der Stadtverwaltung die Ruhe und ein sicheres Grundgehalt. Es spricht ja nicht alles dagegen."

  • "Natürlich nicht, sonst wäre ich jetzt vermutlich bei der Legion."


    sagte Modestus etwas ironisch, doch das ging während dem schwimmen unter.


    "Ich will aber auch nicht ewig Duumvir bleiben. Das Amt ist eben ein guter Einstieg für eine spätere Karriere.
    Ich bin mir zwar noch nicht sicher in welche Richtung ich gehen will, aber dafür habe ich ja noch Zeit"

  • Furianus überhörte den ersten Satz natürlich, denn Ironie war ihm vorbehalten, er selbst mochte es damit zu spielen, jedoch nicht Spielball zu sein.
    Daher schwamm er neben Modestus und fragte interessiert nach.


    "Ja, ein gutes Amt für eine Karriere in der Verwaltung. Was möchtest du denn erreichen, Modestus?"

  • Modestus schwamm weiter und dachte nach bevor er antwortete.


    "Das Amt eines Ädilen." sagte er dann ernst.
    "Mir ist klar, dass noch einige Zeit vergehen wird bis ich überhaupt meine Kandidatur zum Vigintiviren erwägen kann,
    aber irgendwann wird es soweit sein. Ich muss eben die Amtszeit als Duumvir nutzen, um mir einen Namen in Rom
    zu machen, denn wenn ich kandidiere will ich auch gewählt werden. Deswegen werde ich vorerst nichts überstürzen."


    Er dachte kurz an seine Erwähnung in der Acta und leider stand dort nur die Wahrheit.
    Außerdem musste er ja erst noch in den entsprechenden Ordo gelangen.

  • Furianus hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen.


    "Das Amt des Aedils? Sag doch gleich Senator."


    Merkte er lächelnd an und schwamm ein wenig schneller.


    "Nun ja, Duumvir zu sein ebnet dir wohl nicht den Weg in den Cursus Honorum. Du müsstest wohl Eques werden und könntest dann durch Verdienste darauf hoffen in den Ordo Senatorius erhoben zu werden, bevor du kandidieren kannst. Du brauchst einen Gönner, hast du denn einen guten Patron?"

  • "Natürlich sind das keine bescheidene Ziele aber ich habe ja auch mein ganzes Leben Zeit um sie zu erreichen.
    Ich denke es werden noch einige Konsule kommen und gehen, bevor ich den Cursus Honorum betrete, denn
    vorerst habe ich andere Prioritäten. Aber du hast ja gefragt was ich einmal erreichen will."


    sagte Modestus schmunzelnd, während er selbt nun schneller schwamm um mit dem Prätor mitzuhalten.


    Was einen Patron angeht, so habe ich noch keinen, aber ich spiele im Moment mit dem Gedanken meinen Verwandten Annaeus Florus zu fragen."

  • "Aennaeus Florus sagst du? Ich glaube er ist derzeit Praefectus der Classis Misenensis. Na wenn er hier sehr gute Freunde hat, die sich für dich einsetzen können, so wirst du deine Ziele erreichen können."


    Von Misenum aus Hilfe anzubieten hielt Furianus nicht gerade für unproblematisch, denn manches erforderte persönliche Anwesenheit und dies war ja nicht immer zu bewerkstelligen. Der große Vorteil bei der Verbindung für den Mann war wohl die Verwandtschaft zu Aennaeus Florus, der sich ihm gegenüber wohl besonders verpflichtet fühlen musste und daher wohl mehr tun würde als für so manch anderen Klienten.
    Er atmete ruhig aus und machte einen weiteren Zug.

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