[Grundausbildung] Probatus Marcus Hadrianus Pictor

  • Bereits kurz nach Sonnenaufgang betrat der Centurio den Campus, denn es galt wieder einmal, einen neuen Schwung Probati in die hohen Weihen des Militärs einzuweihen.


    Langsam holte er Luft und gab den ersten Morgenbefehl


    "Probati venite!" (Rekruten angetreten!)

  • Ein wenig verschlafen taumelte Pictor mit den anderen Probati auf den Exerzierplatz. Unheimlich laut ertönte der Befehl zum Antreten. Noch ein wenig unorganisiert erfolgte die Umsetzung.


    Sim-Off:

    Ich hoffe das ist schon in Ordnung.

  • Crispus betrachtete den Haufen Probati, die sich vor ihm versammelten, als gäbe es hier ein Formular zu unterschreiben. Der Centurio begann diese Ausbildung wie jede mit einer kurzen, aber gut vorbereiteten Ansprache


    "Guten Morgen, Probati!


    Ich bin Centurio Marcus Petronius Crispus - für euch reicht Petronius und das hier Optio Servius Artorius Reatinus. Wir beide werden Männer aus euch machen.


    Dabei werden wir sein wie strenge Eltern. Ihr werdet mich hassen lernen. Ihr werdet durch die sengende Sonne rennen, ins eiskalte Wasser springen, müde und ausgebrannt und immer wieder werde ich hinter euch stehen und euch weitertreiben. Manch einer wird das nicht durchstehen, aber wir wären nicht die Elite, wenn es jeder schafft.


    Aber wenn ihr davor steht, alles hinzuwerfen, dann denkt an eines: Die Germanen, die hinter dem Limes leben und nur darauf warten, ihr altes Land zurückzuerobern, werden ebenfalls keine Gnade mit euch haben!


    Je schneller und stärker ihr zu laufen lernt, desto schneller könnt ihr den Feind besiegen. Je leidensfähiger ihr seid, desto mehr könnt ihr widerstehen.


    Seid also schnell, stark und leidensfähig, dann werden wir prächtig miteinander auskommen - und vergesst niemals: Ihr habt die Wahl zwischen Ruhm und Ehre und der Schmach, nicht gut genug zu sein!"


    Anschließend machte er eine kurze Kunstpause, um seine Worte wirken zu lassen. Anschließend begann er die Ausbildung


    "Zu Beginn lernt ihr die formalen Dinge, um hier zu überleben.
    Zuallererst: Das Strammstehen.
    Stellt die Füße nebeneinander, die Arme gerade an eure Seiten, Bauch rein, Brust raus!


    "State!" (Stillgestanden!)


    Sim-Off:

    Kurze Info: Ich gebe Befehle, du beschreibst die Ausführung. Ich freue mich über ausführliche Beschreibungen, bei ständigem "Er machte XY" könnte es sein, dass ich die Übung öfter wiederhole ;)

  • Trotz seiner Skepsis gegenüber zu großer Disziplin konnte sich Pictor den Worten des Centurio nicht entziehen. Auf die sportliche Herausforderung bei der Ausbildung freute er sich geradezu, was den Rest betraf so wollte er seinem Patron keine Schande bereiten.


    Auf den Befehl des Centurio hin stellte Pictor die Füße nebeneinander, legte die Arme eng an die Seiten und schob die Brust raus.

  • "Das sieht aus wie eine Schlange mit Rückenproblemen!"


    brüllte der Centurio und fügte gleich ein weiteres Element ein:


    "Ihr lauft zum anderen Ende des Exerzierplatz und zurück, dann probieren wir das nochmal!"


    Sim-Off:

    kurze Info: Der Exerzierplatz ist ca. 300 m breit :D


    "Pergite cursim!" (Im Eilmarsch Marsch!)


    brüllte er noch lauter und jagte die Männer über den Platz, ihnen immer im Nacken, um sie weiterzutreiben, bis sie wieder am Ausgangspunkt angekommen waren.


    "State!" (Stillgestanden!)

  • Woher hatte er bloß gewusst, dass der Centurio beim ersten Mal bestimmt nicht zufrieden sein würde. :D


    Locker lief Pictor also los, hielt sich beim Tempo aber an die Kameraden. Recht geschlossen lief die Gruppe zum Ende des Exerzierplatzes, auf dem Rückweg fiel schon der Erste etwas zurück unter dem ständigen Brüllen des Centurios.


    Der erneute Befehl zum Aufstellen erfolgte etwas schneller als beim Mal zuvor. Pictor stellte die Füße ordentlich hin, legte die Arme an die Seite und streckte die Brust raus so gut er konnte.

  • "Hm, nicht perfekt, aber vorübergehend annehmbarer. Abgesehen von der Linie..."


    kommentierte der Centurio und schob die Probati teils vor, teils zog er sie heran, sodass schließlich eine richtige Linie erkennbar war.


    "Nun wenden wir uns dem nächsten zu: Der Gruß.
    Wir grüßen mit einem Schlag der rechten Hand aufs Herz.
    Dazu grüßen wir Offiziere mit 'Salve Dienstgrad Gentilname' - es sei denn, es sind zwei Offiziere der gleichen Gens anwesend - dann kommt der Cognomen hinzu.
    Ich werde also wie gegrüßt...?"


    machte er gleich eine Probe aufs Exempel.

  • 'Annehmbarer' war bei dem Centurio wohl fast schon ein Kompliment, auch wenn er die Linie an vielen Stellen korrigierte.


    Das Prozedere des Grüßens hörte sich nicht furchtbar kompliziert an und Pictor hatte es in den letzten Wochen häufig genug bei den Prätorianern gesehen, die die Gruppe begleitet hatten.


    Im Chor der Probati, nach dem Schlag der Hand auf das Herz, rief auch Pictor:


    "Salve Centurio Petronius!"

  • "Na also, ihr seid garnicht so dumm, wie ihr ausseht!"


    meinte der Centurio grinsend, woraufhin sich sein Gesicht wieder etwas verfinsterte.


    "Nun zum letzten: Das Marschieren.
    Wir marschieren im Allgemeinen in Viererreihen."


    Er stellte sich vor die Männer.


    "In Agmine venite!" (In Marschformation antreten!)


    "Pergite!" (Marsch!)


    Crispus selbst setzte sich an die Spitze der Einheit und machte den Takt vor, akustisch unterstützt:


    "Laevum, laevum, laevum, laevum..."


    Nach einiger Zeit erhöhte er das Tempo.


    "Laevumlaevumlaevumlaevum..."


    sodass schließlich ein richtiggehender Eilmarsch daraus wurde.

  • Nun sollten sie also marschieren und traten in Viererreihen an. Pictor fand sich in der Mitte der ersten Reihe wieder, hinter dem Centurio.


    Links...links...links...links...


    Pictor war sehr damit beschäftigt auf der Höhe seiner Nachbarleute zu bleiben und dann auch noch im Gleichschritt zu laufen. Irgendwann beschloß er sich in erster Linie nach seinem rechten Nachbarn zu orientieren und hoffte, dass der linke Nachbar ihn als Orientierungshilfe nahm.


    Immer schneller wurde der Schritt des Centurio und der Gleichschritt erlebte gewisse 'Schluckauf'-Anfälle.

  • Als es schneller wurde, trat Crispus zur Seite und ließ den Optio weiterführen. Er selbst hingegen betrachtete eingehend die Beine der Männer, die diese ebenfalls nicht aus den Augen ließen. Es war eben gar nicht so einfach, in dieser Geschwindigkeit zu marschieren!


    "Pass auf!"


    herrschte er einen an, der drohte, jederzeit aus dem Takt zu geraten, einem anderen brüllte er kurz das


    "Laevumlaevumlaevum!"


    ins Ohr, während er neben der Truppe herjoggte.

  • Pictor geriet langsam ins Schwitzen. Weniger die körperliche Anstrengung war daran Schuld, als die hohe Konzentration die ihnen das schnelle Marschieren abverlangte. Der Centurio, der jeden der aus dem Takt kam sofort anschrie erhöhte den Druck noch weiter.


    Am Anfang war Pictor einige Male aus dem Takt geraten, aber nun war ihm schon einige Zeit kein Fehler mehr passiert.

  • Nach drei Runden um den Platz blieb der Centurio plötzlich stehen.


    "State!" (Stillgestanden!)


    brüllte er. Dann ging er wieder ein paar Schritte rückwärts.


    "Alle auf den Boden! Liegestützen!"


    "I, II, III, IV, V, VI, VII, VIII, IX, X, XI...

  • Urplötzlich kam der Befehl zum Anhalten, den einige Probati nicht mehr rechtzeitig umsetzen konnten. Pictors Hintermann rannte voll in ihn rein und hätte ihn fast umgeworfen.


    Über die Liegestütze war er fast dankbar: keine Koordinierung mit dem Nachbarn oder von mehreren Bewegungsabläufen. Die viele Zeit, die er in der Palaestra verbracht hatte, zahlte sich nun aus.


    Er hielt das Tempo in dem der Centurio die Ansagen der Zahlen machte.


    1..2..3...4...5...6...7...8...9...10...11...

  • Crispus begutachtete mit eisigem Blick die Liegestützen der Männer. Mit seinen metallbeschlagenen Sandalen drückte er hier und da jemanden tiefer hinunter, während er gnadenlos weiterzählte.


    "...XII, XIII, XIV, XV, XVI..."


    Zwischendurch unterbracht er sich, um jemanden anzutreiben:


    "Los, tiefer runter!"


    "Ich bat nicht um griechische Turnübungen, sondern Liegestützen!


    um dann mit dem Zählen irgendwo fortzufahren.


    "...XIV, XV, XVI, XVII, XVIII..."


    Die ersten Probati liefen bereits rot an, da sie derartige Anstrengung am Stück nicht gewohnt waren.

  • Gleichmäßig zog der Centurio das Tempo durch.


    12...13...14...15...16...


    Pictor konnte immer noch gut mithalten, bemühte sich aber um besonders tiefe Liegestütze nachdem der Centurio die ersten Probati mit seinen Sandalen runtergedrückt hatte.


    Der Probatus neben ihm stemmte sich nach jeder Liegestütze mühseliger hoch und sah nicht so aus, als ob er die 30 schaffen würde.

  • Als der erste Probatus zusammenbrach, riss der Centurio ihn hoch


    "Das war alles?"


    Als der völlig verschwitzte und rotköpfige Probatus ihn jedoch hechelnd und ängstlich anblickte, ließ der Centurio den Mann los und befahl


    "Aufstehen!"


    "In Agmine venite!" (In Kolonne antreten!)


    Als die Männer dem Befehl nachkamen, kam der nächste


    "Pergite aequatis passibus!" (Im Gleichschritt Marsch!)


    Dann setzte sich der Trupp in Bewegung, diesmal jedoch in einem angenehmen Marschiertempo, sodass die Probati ein wenig Puste bekommen konnten.


    So zog die Einheit wieder den Campus hinauf...

  • Auch Pictor war dann doch ganz froh, als der Centurio ihnen keine weiteren Liegestütze aufbrummte.


    Wiederum verlief das Antreten noch etwas chaotisch. Dann ging es im Gleichschritt los, noch in einem angenehmen Tempo. Pictor wartete aber auf den Haken, der gewiss noch kommen musste.


    Er konzentrierte sich wiederum ganz auf den Gleichschritt und das Einhalten der Reihen. So lange es bei dieser Geschwindigkeit blieb, ging es doch schon recht ordentlich dachte Pictor.

  • Nachdem sie eine weitere Runden auf dem Exerzierplatz gegangen waren, ging es ins Intervallum. Dort marschierte die Truppe nach Rechts und der Centurio befahl


    "Ein Lied!"


    Bevor jeder jedoch begann, sein Lieblingslied zu trällern, setzte der Centurio persönlich mit lauter Stimme ein


    "Ein weiter Weg, ein weiter Weg,
    und zwanzig Jahr sind um,
    da stand es in dem Scheunentor,
    mein Kind in Clusium.


    Die spanischen Mädchen sind honigsüß
    und die in Gallien wie Gold
    ihr sanften Vögel Thrakiens
    von Herzen war ich euch hold.
    Jedoch mein Kind in Clusium,
    das ich küsst und verließ in Clusium
    ich nie vergessen sollt.


    Ein weiter Weg, ein weiter Weg,
    und zwanzig Jahr sind um,
    doch immer steht nach dir mein Sinn,
    mein Kind in Clusium."


    Es war das Lieblingslied der Centurio und auch das vieler Soldaten, sodass der ein oder andere Veteranensohn den Hit bereits kannte und zaghaft und schließlich immer lauter mitsang.


    Sim-Off:

    So, ich will eine ausführliche Beschreibung, was du auf deinem Weg bei der Lagerumrundung tust, siehst, hörst, kA, was dir schönes einfällt :)

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