[aOG] Cubiculum IV - Duccius Vala

  • "Nein, im Moment habe ich dazu wirklich keine weiteren Fragen. Vielleicht fällt mir später noch etwas ein." meinte sie freundlich und blickte ihn dann fragend an. Über die Ausgestaltung ihrer Reise war sie sehr neugierig.

  • Balbus lächelte. "Sehr gut." sagte er. "Also kommen wir zu deiner Reise."


    "Eigentlich hätte ich es gern gesehen, wenn du mit dem Schiff von Ostia nach Massilia fährst, aber mein Schiff hängt leider in Alexandria fest. Daher wirst du die Alpen auf dem Landweg passieren müssen." Nocheinmal nahm er sich vor einen Brief nach Alexandria zu schicken, damit endlich mal jemand dafür sorgte, dass die Andromeda nach Hause kam.


    "Du wirst also in einem Reisewagen reisen und ich hoffe, dass es nicht allzu unbequem für dich wird." sagte er. "Du wirst natürlich in Begleitung reisen. Wie es der Zufall will, werden die Söhne mehrerer Klienten sich im Frühjahr nach Mogontiacum begeben um sich der dortigen Legion anzuschliessen, und diese werden dich begleiten. Darüber hinaus werden dich einige unserer gallischen Leibwächter begleiten, denn die Reise ist nicht ganz ungefährlich. Vielleicht werdet ihr euch auch einer bewachten Händlergruppe anschliessen, aber das weiss ich noch nicht genau."

  • "Ich bin ja schon mit dem Wagen von Mantua hierher gereist, allzu unbequem war das nicht. Aber es hat auch nicht besonders lange gedauert. Wie lange dauert es denn bis Mogontiacum?"


    Langeweile würde wohl, früher oder später, auftreten, vor allem weil Callista die männliche Gesellschaft eher einschüchternd empfand. Eine Frau wäre ihr viel lieber gewesen, die mitreisen und mit ihr reden würde.

  • Er rechnete kurz nach. "Also wenn ihr die Alpen überquert und nicht umgeht, musst du mindestens mit einer Woche rechnen. Und das auch nur, wenn ihr einen halben Tag durchreisen und nicht allzuviele Pausen machen würdet." sagte er. "Also würde ich dir empfehlen, dich auf etwa neun oder zehn Tage einzustellen."

  • "Ich hatte angenommen, es würde viel länger dauern. Aber zehn Tage sind eine annehmbare Länge für diese Reise. Dann kann ich auch immer mal wieder hier her kommen und dich und Vespa besuchen." sagte Callista erfreut. Eine ihrer Bedenken war somit schon aus dem Weg, denn es wäre schrecklich für sie gewesen ihre Familie nicht mehr sehen zu können.

  • "Es ist natürlich abhängig davon, wie gut man durchkommt und ob alles reibungslos verläuft." sagte er.
    "Eine Kleinigkeit gibt es dann noch." fuhr er fort. "Eigentlich war es ja so gedacht, dass du in Mogontiacum auf eine junge Verwandte treffen solltest, Aquilia. Da sie allerdings spurlos verschwunden ist, wirst du dort allein sein, daher habe ich mir gedacht, dass wir für dich eine Leibsklavin besorgen, die dich auf der Reise und dann auch in Mogontiacum begleitet."

  • Balbus nickte leicht.
    "Vermutlich wurde sie entführt, als sie auf einer kleinen geschäftlichen Reise war. Sie wird bereits gesucht, aber wir befürchten, dass sie in das freie Germanien verschleppt wurde." sagte er fast ehrlich. Die volle Wahrheit brauchte sie seiner Meinung nach nicht wissen.

  • "Das ist ja schrecklich!"
    Bestürzt riss Callista die Augen auf und nahm die Hand erschrocken vor den Mund, sie kannte ihre Verwandte zwar nicht persönlich, aber sie war dennoch zutiefst geschockt. Sie verlor eine Verwandte, noch bevor sie die Gelegenheit bekommen hatte sie kennenzulernen und es war mehr als wahrscheinlich, dass sie sie niemals mehr treffen würde. Aquilia, deren Namen sie bisher noch nie vernommen hatte, war also ganz alleine in Mogontiacum gewesen und hatte dort gelebt und sie hätte bei ihr leben sollen. Wirklich eine Schande, dass sie auf so tragische Weise abhanden gekommen war. Callista dachte noch einen Moment darüber nach und begriff dann die ganze Tragweite des Gesagten, es war also keinesfalls so sicher, wie sie bisher angenommen hatten. Alle, mit denen sie über ihre anstehende Reise gesprochen hatte, hatten ihr versichert das Land sei befriedet und nicht so wild, wie man gemeinhin annahm. Dennoch passierte es, dass reiche Römerinnen verschleppt wurden. Callista konnte nur erahnen, was diese Aquilia jetzt im Moment durchlitt. Schrecklich!
    "Ich glaube ich würde mich sehr über eine Leibsklavin freuen." sagte sie dann kleinlaut und immer noch etwas überrascht.

  • Balbus sagte nichts weiter zum Thema Aquilia, da er sie nicht weiter beängstigen wollte.
    "Wir müssen sehen, ob wir auf dem Markt etwas passendes finden, auch wenn ich befürchte, dass die Zeit für wirklich gute Sklavinnen momentan nicht allzu gut ist."

  • "Vielleicht könnte ich auch einfach Vodafonis mitnehmen, wenn du sie entbehren kannst? Ich mag sie." fragte Callista orsichtig nach. Sie wußte ja schließlich nicht, wie sehr Vodafonis hier schon zum Haushalt gehörte.

  • "Vodafonis?" fragte er und blickte sie etwas überrascht an.
    "Nun, wenn sie für dich eine gute Wahl wäre, dann soll es von mir aus gerne so sein." sagte er und lächelte. Natürlich war Vodafonis für den Haushalt nicht unwichtig, aber das Glück seiner Nichte war ihn wichtig.

  • "Nun, ich komme gut mit ihr aus und sie ist zuverlässig. Außerdem hast du dann keinen zeitlichen Druck und kannst dich in aller Ruhe nach jemandem umsehen, Vodafonis kann ja dann wieder herkommen, wenn ihr sie braucht. Aber du musst mir wirklich niemanden kaufen, ich denke, das geht so auch völlig in Ordnung."


    Callista lächelte. Sie hatte ihrem Onkel schon soviel zugemutet und für gelegentliche Ausgaben gesorgt, da wollte sie nicht der Grund für noch mehr sein.

  • "Danke. Wann geht es denn los? Ich bin zwar total aufgeregt, aber ich freue mich gleichzeitig auch. Hoffentlich geht alles gut auf der Reise und hoffentlich findet Marsus ... nun ja ... Gefallen an mir. Bei der Ausbildung kann ich mich anstrengen und so das Ergebnis beeinflußen. Aber in der Ehe..."


    Callista hatte keine Familie in dem Sinne gehabt, die ihr eine Ehe und das entsprechende Verhalten beider Parteien hätten vorleben können. Ihr Vater war gestorben, als sie fünf war und ihre Mutter hatte danach nicht mehr geheiratet. Es hatte zwar Sklaven auf dem Landgut in Mantua gegeben, die sich geliebt hatten und zusammen lebten, aber keine richtige Ehe. Nicht so, wie man es nun von ihr erwarten würde.


    "Ich wünschte, ich hätte mehr Ahnung von solchen Dingen." flüsterte sie.

  • "Ich denke, dass du innerhalb der nächsten zwei Wochen wirst aufbrechen können. Die wichtigsten Alpenübergänge sind meinen Informationen nach weitestgehend frei von Schnee und so steht deiner Abreise zumindest von dieser Seite her nichts mehr im Weg." sagte er.
    "Wenn die letzten Vorbereitungen für die Reise abgeschlossen sind, kann es im Prinzip losgehen."

  • Callista nickte. Das alles war, insgesamt gesehen, sehr schnell gegangen und sie wußte immer noch nicht nicht richtig, ob Vor- oder Nachteile überwiegten. Ihre Neugier war groß und sie vertraute ihrem Onkel genug, er würde schon alles geregelt haben. Es lag an ihr, sich einzufügen und ihre Ausbildung schnell und gut zu absolvieren. Sie würde sich noch etwas ausstatten, besonders was Kleidung anging die dem Wetter in germanien angepasst war, dann war sie reisefertig.

  • "Ich werd mir Mühe geben." sagte sie und lächelte ebenso.
    "Fragen hab ich erstmal keine. Vielleicht fällt mir noch was ein und dann reden wir nochmal. Aber für den Moment bin ich froh, dass du dir die Zeit genommen hast."

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