Der nächste Morgen

  • Sie hatte keine blasse Ahnung, wo der Rest der Familie war und war auch nicht sicher, ihnen begegnen zu wollen.
    Fröstelnd zog sie diesen Morgen die Schultern hoch und wusste nicht wo hin. Der Gedanke an den gestrigen Tag schmerzte noch so sehr, wie sie es bisher nicht gekannt hatte und das Wissen, Attica im Stich gelassen zu haben, tat es umso mehr.
    Die junge Frau sah sich in den nicht allzu belaufenen Straßen und Gassen um und strich sich die Haare zurück, die ihr ins Gesicht gefallen waren.
    Ihre Stirn war heiß und ihr selbst immernoch schlecht. Ziellos lief sie immer weiter, irgendwohin ohne zu wissen, wohin sie gehen könnte.
    Etwas überrascht, musste sie schließlich feststellen vor der Taverne zu stehen, in der sie noch vor einigen Wochen mit Donatus auf ihre neue Einstellung angestoßen hatte. Sie war sorglos, aufgedreht und ausgelassen gewesen, doch wenn sie bloß gewusst hätte...hätte sie nur gewusst...
    Unfähig zu weinen, denn die Tränen waren längst versiegt und ihr Körper war müde. Trat sie in die dunkel beleuchtete Wirtschaft. Auch hier saßen nur wenige Leute, zwei Veteranen hingen in einer Ecke des Raumes und schliefen ihren Rausch aus.
    Mit kalten Fingern setzte sie sich schließlich an irgendeinen Tisch und bestellte bei dem untersetzten Wirt, der ihren Körper mit den Augen abtastete einen Becher Wein.
    Es war doch jetzt egal oder? Was blieb ihr noch außer zu vergessen?

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