Triclinium | Gastmahl des Magisters der Arvales Fratres am ersten Tag

  • Die Anweisungen waren aus Mantua gekommen, mit knappen Worten hatte der Magister der Arvalbrüderanweisungen gegeben, wie das Triclinium für das Festmahl zu Ehren der Dea Dia vorzubereiten sei.


    So war der Raum schlicht, aber dennoch sehr elegant dekoriert, wie es der alterwürdigen Brüderschaft zu kam. Auf jeden unnötigen Prunk wurde verzichtet, trotzdem würde es der Brüderschaft an nichts fehlen, wenn sie sich auf den Clinen niederlassen würde.


    Schon am Eingang standen Sklaven bereit, die den Gästen die ersten Erfrischungen zu reichen, an den Clinen standen weitere Sklaven bereit, ihnen zu Diensten zu sein.

  • Auch Iuvenalis nahm als Frischling an den Feierlichkeiten zu Ehren der Dea Dia teil. Wie es schien war er einer der Ersten die vor Ort waren.


    Er nahm sich etwas zu trinken und begab sich zu einer der Klinien und nahm platz, wartend auf die anderen Brüder.

  • Durus erschien ebenfalls frühzeitig zu dem gemeinsamen Mahl. Er trug die traditionelle Tracht der Arvalbrüder, die er jedoch auch unter dem Jahr trug: Die Toga Praetexta, jedoch nicht den Ährenkranz - im Hause war dies doch nicht notwendig. Da Quintus nicht kommen würde, übernahm Durus als Rangnächster im Hause die Begrüßung der Gäste.


    "Salve, Appius!"


    Er war natürlich kein richtiger Gast, da er im Hause wohnte, trotzdem konnte er ja nicht grußlos an ihm vorübergehen.

  • Welche Anstrengungen meinst Du?


    Und vorallem woher wußte er von meiner Beförderung? So schnell konnte dies doch noch nicht die Runde gemacht haben.


    Ich machte nur meine Arbeit, wie jeder Andere im Palast eben auch. Trotzdem war ich freudig überrascht als ich zu Senator Quarto kam und dieser mich nun ja beförderte.

  • "Was wäre ich für ein Politiker, wenn ich nicht wohlinformiert wäre?"


    antwortete Durus lachend. Er kannte natürlich den einen oder anderen Scriba der Administratio - schließlich hatte er selbst dort gearbeitet!


    "Aber stoßen wir darauf an - wer weiß, wann der nächsthöhere Posten in der Kanzlei frei wird?"


    Er nahm einen Becher vom Tablett und reichte einen weiteren an Appius weiter.

  • Iuvenalis wollte gerade zur Antwort ansetzen als der Flavier gerade ins Zimmer eintrat.


    Salve Fatris!


    Grüßte er zurück und wandte sich wieder an Durus.


    Da hast Du wohl recht. Was wärest Du für ein Senator wenn Du nicht über alle wichtigen Dinge die in Roma geschehen bescheid wissen würdest.


    Grinste er.


    Nun, das wird wohl eine Weile dauern, wenn überhaupt. Aber ich mit diesem hier vorerst sehr zufrieden.


    Er nahm den Becher dankend entgegen und erhob diesen um mit Durus anzustoßen.

  • "Salve, Durus."


    Grüßte auch er persönlicher zurück und antwortete auch sogleich die Worte, die man auch erwarten konnte, wenn in der Villa Flavia alle an Malaria erkrankt und langsam dahinscheiden würden.


    "Ihnen geht es allen, wie auch mir, gut, Durus. Und wie geht es dir und den deinen, die hier nicht anwesend sind?"


    Dabei blickte er auf den älteren Tiberier und Vitamalacus, die sich auch schon eingefunden hatten.

  • "Sie sind wohlauf, danke!"


    antwortete Durus und lächelte.


    "Weißt du von weiteren Mitbrüdern, die sich entschuldigt haben? Mir ist nämlich nichts bekannt, aber voll ist es nicht wirklich..."


    Sim-Off:

    ist QTV jetzt da oder nicht? Weil eigentlich ja nicht, oder?

  • "Es ist nie so recht voll."


    Antwortete Furianus lächelnd und nahm sich ein paar Datteln, die zur kurzen Verköstigung im Vorab gereicht wurden.


    "Aber nein, es hat sich keiner abgemeldet. Bis auf meinen Vater natürlich, er weilt derzeit nicht in Rom."


    Zwar konnte es ebenso nicht der Fall sein, da er seinen Vater noch weniger zu Gesicht bekam als die Küchensklaven, doch bei seinem Erscheinen konnte Furianus immerhin den Schüchternen spielen. Den Vater nicht zu entschuldigen war da ein größeres Übel.


    Sim-Off:

    Er wollte heute posten, sagte er mir. Eigentlich ist er ja als Magister hier anwesend und mit dabei.

  • Da Furianus schon sehr nahe an Durus lag, konnten sie auch ungestört einige vertrauliche Worte wechseln. So beugte er sich leicht nach vorne und sprach etwas leiser.


    "Ich hätte da eine Frage an dich zu richten, Durus. Ich habe in den Listen der verfügbaren Advocati eingesehen und unter den geeigneten Verteidigern erschienst du mir heraus zu ragen. Es geht um Aurelius Cicero, also einem unseres Standes, welcher wohl einen Pflichtverteidiger gebrauchen könnte."


    Er hoffte, dass sein Freund und Standesgenosse diesen Vorschlag nicht gleich ablehnen würde, ging es doch um einen Patrizier, der einer guten Verteidigung bedurfte.

  • Durus hatte ebenfalls Platz genommen und war ein wenig überrascht ob der Worte, die Furianus an ihn wandte.


    "Aurelius Cicero? Einen Pflichtverteidiger? Was hat er denn verbrochen?"


    Seitdem Durus im Collegium Augurum beschäftigt war, kam er irgendwie nicht mehr so dazu, die Gerichtsverhandlungen in der Basilica zu verfolgen.

  • "Er ist zur ersten Anhörung nicht erschienen und ich schätze nicht, dass er auf sein Recht einen Verteidiger zu bennenen, zurückgreifen wird. Deshalb wäre die Erwägung eines geeigneten Pflichtverteidigers meines Erachtens sehr sinnvoll.
    Nun ja, er hat gegen das erst kürzlich beschlossene Gesetz gegen die wirtschaftliche Tätigkeit der im Ordo Senatorius stehenden Personen und Patriziern verstoßen - dies durch den Besitz eines Schusters."


    Er wusste zwar nicht, ob es da Schlüpflöcher gab, bezweifelte es jedoch. An der Tatsache, dass der Schuster kein landwirtschaftlicher Betrieb war, würde man wohl nicht rütteln, vielleicht konnte man aufgrund einiger Umstände das Gericht zu überzeugen wissen. Doch dies lag, falls er zustimmte, in Durus´Hand.

  • Durus rieb sich das Kinn. Eine Pflichtverteidigung eines Patriziers, der einen illegalen Betrieb besaß? Klang nicht gerade nach Ruhm und Ehre für den Anwalt. Andererseits...was tat er schon den ganzen Tag? Seine Güter verwalten, hin und wieder eine Sitzung in einem der beiden Priestercollegia. Und eine solche Verhandlung versprach interessant zu werden - wenn er es schaffte, einen Schuster für zulässig zu erklären, dann war das schon eine juristische Glanzleistung. Andererseits fand er so etwas nicht gut, aber das musste man ja nicht per Gericht lösen.


    "Hm, klingt nach einem richtigen Pflichtverteidiger-Job. Aber wozu ist man Anwalt? Ich würde es tun."

  • Ein innerlicher Seufzer entfuhr ihm in diesem Augenblick. Eine Sorge weniger und ein Patrizier mit dem Besten vertreten - mehr konnte er an diesem Tag wohl nicht mehr erreichen.


    "Das ist natürlich sehr erfreulich, Durus. Die Verhandlung ist jedoch schon am KAL IUN DCCCLVII A.U.C. (1.6.2007/104 n.Chr.). Ich hoffe, dass dir genügend Zeit bleibt, um eine Verteidigungsstrategie auszuarbeiten."

  • "Oh, das ist wahrlich kurz. Aber ich werde sehen, was ich tun kann..."


    In Gedanken war er bereits dabei, darüber nachzudenken, wie man am besten einen Schneider als landwirtschaftsgüterverarbeitenden Betrieb darstellte. Zweifelsohne eine...fordernde Aufgabe.


    "Wer sind denn die Richter? Du, Prudentius und wer noch?"

  • "Ich bin mir deiner Fähigkeiten sicher, du schaffst das sicherlich."


    Entgegnete er dem Freund und lächelte leicht.


    "Das war´s. Wir verhandeln vor dem Iudicium Minor, ich bin Iudex Prior und Commodus Iudex. Du solltest jedoch wissen, dass der Ankläger Lucius Octavius Detritus ist, nichts Besonderes, doch er als Vertreter der Händlergemeinschaft. Ich muss dir wohl nicht sagen, dass Commodus dieser ebenfalls angehört.
    Ich vertraue ihm und seiner Gerechtigkeit, doch gänzlich ohne Eigennutz werden wir unsere Entscheidungen wohl beide nicht treffen können. Aurelius Cicero war mir stets ein guter Freund, ich hoffe du kannst uns gut überzeugen."

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