La Familia| dre Mariachis

  • Schneller als der Wind entfernten sie sich von der Stadt Mogontiacum. Für den Augenblick schien das zu stimmen, denn es war fast Windstill. Ewig aber hielten sie die Geschwindigkeit nicht, denn schon bald wurde die Straße enger und wand sich einen steilen Rheinhang hinauf. Die Pferde wurden in leichten Trapp gesetzt, um schließlich nur zu laufen. Avarus sog die frische germanische Luft ein und genoss neben seinen Gedanken die Natur. Am Himmel wechselten sich derweil Wölkchen und Sonnenstrahlen ab. Neben dem Weg plätscherte ein Bewässerungsgraben dahin. Noch fünfzig Meter weiter oben wurde Wein angebaut. Die Reben bekamen die ersten Blätter und Sklaven waren damit beschäftigt die Triebe aufzureben. Hier und da schnitt man weg, was überflüssig war und hackte kleine Unkrauttriebe aus dem harten Boden.


    Der Steig machte eine Biegung und führte in entgegengesetzter Richtung zwischen den Rebstöcken weiter bergan. Die Stadt war jetzt bereits ein Fleck, fast wie auf einer Karte skizziert und doch noch recht nah für das Auge. Gutes Wetter bedingte diesen wunderbaren Blick über Mogontiacum und die angrenzenden Felder, Wiesen, Haine und Dörfer. Auch der Fluss war bestens zu sehen. Avarus hielt das Pferd an und nahm sich die Zeit jene herrliche Weitsicht zu genießen.


    "Ich bin viel zu selten hier oben. Da seht ihr was der Stadt und Umgebung Roms fehlt..." Die Sklaven konnten mit diesen Worten natürlich nicht viel anfangen, aber es reichte auch, wenn der Senator verstand was er sagte, denn vielmehr war es zu sich selbst gesprochen, als zu den beiden Begleitern.


    Hoch hinauf drehten sich einige Vögel im Liebesspiel und Germanicus Avarus gab dem Pferd zu verstehen, das sie weitergehen wollten. Immer wieder führte der Weg um eine Biegung mehr hinauf, um dann sanft ansteigend am Hang entlang zu führen. Fast oben angekommen, war der Treffpunkt nicht mehr weit. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Jetzt umzukehren aber war sicher zu spät...

  • "Du kommst mit Bewachung?" Eine Stimme, meine Stimme brach durch die relative Stille der Gegend und schwupps stand ich vor ihnen. Allein, völlig allein und darauf gefasst oder auch nicht, was kommen würde. Ich hatte ihn gebeten herzukommen nachdem Gerüchte über den Vater meines Mannes laut wurden. Er sei in Germanien. Wenn er da war, dann wohl in der Stadt seines langjährigen Treibens.


    "Können wir allein sprechen?" Fragte sie unverblühmt und blickte dabei auf die beiden offensichtlich bewaffneten Männer.

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