Aufbauarbeiten in Corduba

  • Die Schlacht von Corduba war wenige Tage zuvor geschlagen worden, als schon wieder Soldaten in die Stadt marschierten. Es handelte sich um 3 Cohorten der Cohors II Balearum und einer Centurie der Praetorianer. Sie hatten Befehl erhalten, unter dem Kommando des ranghöchsten Centurios der zurückgelassenen Cohorte die Stadt wieder aufzubauen und wenn nötig Lebensmittel zu verteilen.
    Die Soldaten führten Baumaterial und Werkzeug mit sich, welches sie zunächst zur Curia brachten. Hier würden sie mit den Aufbau- und Aufräumarbeiten beginnen, denn hier hatte die Schlacht am heftigsten getobt und es sollte schnellstmöglich wieder eine Verwaltung gebildet werden, die aber zunächst unter den Befehlen der Praetorianer stehen sollte. Der Tribun wollte hier nichts mehr dem Zufall überlassen.
    Danach würde sich der Bautrupp um die teilweise zerstörte Infrastruktur und leicht beschädigte Wasserversorgung kümmern.


    Die Stadt wimmelte aber nun nicht mehr, wie noch vor wenigen Tagen, nur von toten und kämpfenden Soldaten, sondern auch von Einwohnern, die zurückgeblieben waren und sich nun wieder aus ihren Häusern trauten, und von geflohenen Bürger, die zurückgekehrt waren und ihre Häuser nun teilweise verwüstet wiederfanden. Zu deren Glück marschierten nach den Ausbesserungsarbeiten an der Curia und der Wasserversorgung auch Soldaten in Gruppen durch die Stadt, um beim Aufbau von Privathäusern oder Läden mit Baumaterial und Arbeitskräften auszuhelfen.

  • Die Tage vergingen und Corduba nahm langsam wieder Gestalt an. Die zerstörten Häuser waren wiedererrichtet worden und die Wasserleitung war repariert worden. Alles in allem hatten die Praetorianern zusammen mit den Soldaten der Hilfstruppen gute Arbeit geleistet.
    Nebst den Soldaten, die durch die Regio gereist waren, kehrten auch die geflohenen Bürger wieder von ihren Landgüter in die Stadt zurück.


    Für den Tribun endete hier seine Arbeit. Er würde lediglich noch einen Brief an den Proconsul verfassen, in welchem er ihm die Befriedung der Provinz samt einiger Einzelheiten mitteilen würde.


    Am Tag der Abreise war nahezu ganz Corduba auf den Beinen. Die dankbaren Bürger hatten die Stadt mit Blumenkränzen und Rosenblüten verschönert und tummelten sich auf allen Straßen und Plätzen. Der Tribun hatte für diesen Tag Kraft seines Kommandos alle Truppen in die Stadt gezogen, denn hier hatte jeder seinen Beitrag geleistet und niemand sollte dieses Spektakel verpassen.


    Die Soldaten hatten sich im Westen der Stadt versammelt und zogen nun unter den freudigen Augen der Bevölkerung die Hauptstraße in Richtung Osten entlang. Die Wenigsten der Milites hatten hier eine Frau gefunden. Zum einen waren sie nicht lange genug hier gewesen, zum anderen hatten die meisten der Männer schon Geliebte in Roma. Diejenigen, die eine gefunden hatten, mussten diese aber nicht etwa verlassen, die meisten würden mit den Soldaten die Heimreise antreten und ein neues Leben beginnen, jetzt wo der Krieg vorbei war.
    Als sich die Soldaten dem Stadttor näherten, brach die Menge nochmals in Gejubel aus. Seneca, der befehligende Tribun würde die Stadt nun wieder ihrem Schicksal überlassen. Aber er hatte für ihr Glück gesorgt. Die Infrastruktur war besser als zuvor und er ließ eine Kaisertreue von ihm gewählte Regierung zurück.
    Schon bald verloren sich die immer kleiner werdenen Soldaten Roms am dunkelroten Horizont.

  • Sophus jubelte nicht.
    Er hatte nicht viel für die Prätorianer übrig, hütete sich jedoch, dies allzu offen zu zeigen. Während der Prozession befand er sich außerhalb der Stadt und sah aus der Ferne von seinem Pferd aus zu, wie die Soldaten wegzogen. Es entsprach nicht seinen Vermutungen. Er hatte mit einer längeren Besatzung gerechnet. Und auch die Rachegerichte hatten sich in Grenzen gehalten.
    Waren die Soldaten doch nicht diejenigen, für die er sie hielt?
    Leise schnaubte er und wandte sein Pferd wieder um, um durch ein anderes Tor in die Stadt zurückzukehren.
    Dieser Krieg war mit Sicherheit noch nicht beendet.
    Es würde weitergehen.

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