Götterdienste

  • Bald nachdem ihr Onkel beim Kaiser gewesen war, kam auch in die Casa Decima ein Priester. Man hatte ihm eine kleine Erfrischung bestehend aus Obst und einem guten iberischen Wein angeboten, während man nach der Sacerdos schicken ließ, die auch bald darauf das Atrium betrat und auf die kleine Sitzgruppe zusteuerte.


    "Salve", grüßte sie den Priester. "Ich bin Decima Valeria, man richtete mir aus, dass du mich zu sprechen wünschst?"


    Sim-Off:

    Ha, kann ich auch :D 8)

  • Sim-Off:

    Obst und Wein? Hm, nehme ich, auch wenn ich es eigentlich vorziehe, selber meine Ankunft zu beschreiben. :D Ein Narrator kommt nie zu früh oder zu spät. Er kommt immer genau dann, wenn er einzutreffen gedenkt. :D


    Rasch schluckt der Mann das Stück Obst hinunter, welches er im Mund gehabt hat und wendet sich der Sacerdos zu. "Ja, genau, dich wollte ich sprechen. Menecrates ist mein Name." Zweifellos keine formvollendete Vorstellung, aber Menecrates ist ja auch keines der hohen Tiere aus den Collegien. Unter den Sacerdotes Roms ist er zwar einer der bekanntesten und aktivsten und deswegen auch zu diesem Besuch hier, aber trotzdem ist er immernoch der Priester aus der Nachbarschaft. "Und du bist jetzt aus Germania gekommen und willst hier auch als Sacerdos tätig sein und jetzt müssen wir schauen, bei welchen Aufgaben du nicht schnell genug Nein sagst. Du hast dir die Tempel hier in der Nachbarschaft schin angeschaut? Du kennst sie noch von früher, wenn du hier schonmal in Rom warst, oder? Warst du doch, oder? Hat man mir jedenfalls gesagt. Egal. Du hast auch schon Prüfungen abgelegt, sagte man mir auch. Man sagte mir überhaupt viel über dich. Aber was du in Germania gemacht hast, sagte man mir nicht." Ein Schluck aus dem Weinbecher beendet den Redeschwall und gibt der Gastgeberin die Gelegenheit, die Fragen zu beantworten.

  • Sim-Off:

    :D :P


    Menecrates hieß der gute Mann also. Leider hatte er da etwas missverstanden, oder der Fehler entsprang einer anderen Quelle, das vermochte Valeria nicht zu wissen. Sie wies dem Mann einen Platz und ließ ihn geduldig ausreden und antwortete erst, als er fertig war. Ein bisschen redselig kam er ihr schon vor. :P


    "Ja, ich kenne die Tempel. Ich bin in Rom aufgewachsen, später dann nach Tarraco gegangen, wo ich von der damaligen Pontifex Rediviva Helena ausgebildet wurde. Zuletzt war ich viereinhalb Jahre in Germanien, erst in Colonia Claudia Ara Agrippinensium, wo ich die Aufgabenverteilung in der Priesterschaft koordinierte, dann in Mogontiacum. Ich hatte gehofft, dass man mir einen Platz in einem Collegium anbieten könnte, doch wenn der Kaiser mich wieder als Sacerdos sehen möchte, so werde ich auch dieser Aufgabe wie gewohnt nachkommen.


    Dass sie sich für den Dienst an den Göttern aufopferte, hatte Menecrates sicher erfahren, wo man ihm doch so viel über sie erzählt hatte. ;) Dennoch strebte sie nach Höherem, und wer tat das nicht? Sie war nun schon so lange Sacerdos - es mussten beinahe zehn Jahre sein. Das konnte dem Kaiser doch nicht entgangen sein.


    Sim-Off:

    Genau genommen über 13 "echte" RL-Monate als Sacerdos und insgesamt >17 Monate im CD. 8) :D

  • Mit leicht schief gehaltenem Kopf hört der Mann zu und verzichtet darauf, in der Zeit weiter Wein und Obst zu konsumieren. "Achso, ah, in ein Collegium? Nun, ja, nein, also davon wurde mir jetzt nichts gesagt. Du kämst aus Germania hieß es und wolltest hier wieder in den Dienst der Götter eintreten. Für ein Collegium hätten sie nicht mich geschickt, das machen andere. Die sollen ja schließlich selber auch was tun, wo sie doch sonst schon nichts tun und wir die Arbeit machen. Aber dafür sind wir ja Sacerdotes geworden, nicht wahr, um diese Arbeit gerne zu machen und so den Göttern zu dienen. Ich liebe das ja, schon bei Sonnenaufgang am Morgen am Tempel zu sein, das ist einfach herrlich. Da kommt doch kein Collegium mit, die stehen doch erst auf, wenn das schöneste vom Tag schon vorbei ist. Aber gut, ich kann für dich ja nochmal nachfragen, wenn du das möchtest. Alles kein Problem, habe ich auch schon mehr als einmal gemacht. Irgendwann kennt man hier alles in dem Laden. Apropos Laden, hier vorne, gleich um die Ecke, zwei Straßen weiter aber ein bisschen versteckt hat neulich ein neuer Laden aufgemacht, der sehr guten Weihrauch hat. Solltest du dir merken, wenn du hier bei den Tempeln bist. Ich gehe ja mal davon aus, dass du dann erstmal hier weiter machst, bis wir das mit dem Collegium geklärt haben, ja? Oder haben sie dir in Germania so den Spaß dran verdorben? Aber selbs wenn, dann kriegst du den Spass hier wieder. Ich passe schon auf, dass dir nicht gleich wieder ein Schüler zugeordnet wird. Die können einem die Laune schon verderben. Oder würdest du gleich wieder einen haben wollen? Geht natürlich auch. Hast du ja in Germania bestimmt immer gehabt, bei deiner Erfahrung, oder?"

  • Er war ja irgendwie ein netter Kerl. Valeria musste ein Schmunzeln unterdrücken, beeilte sich aber, anschließend zu nicken.
    "Dies wäre mein Wunsch. Letztendlich obliegt selbstverständlich dem Kaiser die Entscheidung. Deine Passion teile ich - in Germanien war es jedoch der Sonnenuntergang, der das Blut berauschte. Ich bin bereit, mich für diese Passion aufzuopfern und mein Leben für sie zu geben", sagte sie. Ein Dienst in einem Collegium brachte nicht nur Ehre, Ansehen oder größeres Einkommen mit sich, sondern auch einen Berg Arbeit, viele Stunden des Studiums und weiteres, das wusste sie.


    "Es ist traurig, dass so viele Menschen immer weniger die Tempel aufsuchen, um den Göttern zu opfern. Zuletzt vergingen in Mogontiacum viele Tage von Opfernden ungenutzt. Die Priesterschaft setzte große Sühneopfer an, in der Hoffnung, die Götter mögen uns nicht zürnen. Aber auch diesen Opfern wohnten viel zu wenig Besucher bei", erzählte Valeria und schüttelte traurig den Kopf. Sie erinnerte sich noch gut an den Tag, an welchem Mitarbeiter der Acta kamen und verschiedene Priester zur aktuellen Lage befragten.


    Als der Priester den Weihrauchverkäufer erwähnte, musste sie lachen.
    "Oh, ich glaube, ich bin schon einmal an diesem laden vorbeigelaufen. Um ihn wiederzufinden, gehe ich am Besten immer der Nase nach", scherzte sie, ehe sie neuerlich ernst wurde.
    "Aber selbstverständlich werde ich meine Tätigkeit als Sacerdos hier weiter ausüben, wenn man es gestattet. Ich werde dem Kaiser und den Göttern stets zur Verfügung stehen, wo immer man mich sehen möchte. Ich hätte auch rein gar nichts gegen einen Schüler. Es ist zwar schon eine gewisse Weile her, dass ich jemanden unterrichtete - ihr Name war Petronia Livia - aber das soll meiner Bereitwilligkeit keinen Abbruch tun."

  • Sim-Off:

    Ups. 'tschuldigung. :D


    Nachdem er eine seiner äußerst seltenen längeren Denkpausen eingelegt hat, redet Menecrates genauso emsig weiter wie zuvor. "Ja, also dann wäre für den Anfang ja jetzt erstmal alles geklärt. Du gehörst ab sofort dazu und gerhst deiner Arbeit im Tempel nach. Bei welchen Feiertagen du dann wie zum Einsatz kommst wird sich dann ergeben, das wird einfach immer rechtzeitig abgesprichen. Dürfte hier ja nicht anders sein als in Germania. Aber hier kommen dann meistens doch noch ziemlich viele Besucher. Da merkt man schon den Unterschied zwischen Rom und anderen Städten." An dieser Stelle lässt der Mann einen längeren Erfahrungsbericht über seine verschiedenen Reisen in andere Städte folgen, über die er meistens sogar interessante oder lustige Sachen zu berichten wusste, die aber alle bestenfalls sehr entfernt mit dem Thema der eigentlichen Unterredung zu tun haben.


    "Aber wir kommen vom Thema ab. Das mit dem Schüler gebe ich weiter, dann wird dir auch jemand zugeteilt werden wenn es soweit ist. Ist ja auch viel schöner, wenn man einen Schüler hat, dem man sein Wissen weitergeben kann. Ich mache ja seit Jahren eigentlich auch nichts anderes als Schüler ausbilden. Und Opfer abhalöten natürlich, aber das machen wir ja alle. Aber andere machen ja dann irgendwann Politik oder wollen reich werden oder haben andere komische Ideen. Da bleibe ich lieber beim Tempel und bilde Schüler aus. Oder laufe in der Nachbarschaft herum, um mit anderen Priestern zu sprechen. Manchmal nehme ich da auch meine Schüler mit, da können die ja auch was bei lernen. Diesen ganzen organisatorischen Kram zwischen den Sacerdotes muss ja auch jemand machen, das sollte man schon früh lernen. Die von den Collegien machen da ja auch nur Durcheinander und wissen gar nicht, was hier los ist. Früher war das soweiso alles einfacher, da musst ich viel weniger rumlaufen. Oder genausoviel, weil ich das da ja noch gar nicht alles kannte. Aber wo waren wir stehdngeblieben? Achja, Schüler, genau, das gebe ich weiter. Und das mit dem Collegium auch. Aber es wäre schade, wenn du auch in so ein Collegium willst. Also, nicht dass ich glaube, dass du das nicht könntest, du wärst da bestimmt auch ganz toll und engagiert und die können auch sicher so eine Frau wie dich dort gebrauchen, aber wer da hin geht ist auch immer ein Verlust für die Tempel. Irgendwann wirst du wieder zurück wollen und Opfer machen und mit Menschen reden und so weiter, das habe ich schon von vielen gehört. Aber wir schauen mal, was sich ergibt. Ich gebe das weiter und entscheiden tun das sowieso weder du noch ich."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!