Nikophileaus Rücken schmerzte trotz der vielen Kissen aus mit Stroh gestopften Säcken, die er sich untergelegt hatte. Zudem wurde es ihm lästig, die Amphoren, die die Ladung des Karrens darstellten, am über die Ladefläche rollen zu hindern. Diese Aufgabe war jedoch der Preis für die Fahrt nach Ostia. Da Nikophileaus kein Geld mehr hatte, war er gezwungen gewesen, auf dieses recht unbequeme Mittel der Fortbewegung zurückzugreifen. Ein Pferdewagen wäre ihm lieber gewesen als ein Ochsenkarren. Und auch der unfreundliche Fuhrmann, der weder Lateinisch noch eine Griechische Sprache beherrschte, also in diesem Sinne ein Barbar war, war dem jungen Athener nicht angenehm. Der Fuhrmann roch übel und sah alt und verrottet und hässlich aus. Er hatte ein grobes Gesicht und schlechte Zähne. Nikophileaus sah durch einen Riss in der Plane des Karrens nach draußen. Dort bewegte sich die Landschaft um die Straße vorbei. An einigen Stellen standen Grabmäler aufgereiht, was Nikophileaus wunderte, denn Rom war schon einige Meilen vorrüber, während es bis Ostia noch einige Meilen waren. Die Sonne brannte heiß aufs Verdeck des Wagens. Nikophileaus leerte den Krug mit Honigwein, den er mitgenommen hatte. Angenehm kühlte das Getränk seine Kehle. Wann war er endlich da? Er lauschte dem Klappern der Ochsenfüße auf dem Straßenpflaster und den Flüchen und dem schweinsartigen Grunzen des Fuhrmanns und nickte für eine Weile ein, wurde jedoch fast sofort wieder von einer Beleidigung geweckt, die der Fuhrmann dem Führer eines ihm entgegenkommenden Gespanns zubrüllte. So ging es Stunde um Stunde.
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