Ich liebe gefüllte Datteln :D, leider sind sie recht klebrig, so daß ich meine Hände am Brunnen waschen mußte, bevor ich das Museion betreten wollte. Was hätte das schließlich für einen Eindruck gemacht: Diogenes von Oinoanda mit klebrig-süßen Händen in den Heiligsten Hallen des Apoll!
Nun, ich wollte Apoll meine Morgengabe bringen, ein Fragment aus dem Tragödien des Lucius Accius - eines unter uns gesagt, kaum bedeutenden Dichters -, die man zum Kopieren an die Bibliothek zu senden mir man am Hafen aufgetragen hatte.
Ah! Ein Bediensteter! He! Olah! Chaire andre agathe!
Seid auch Ihr mir gegrüßt!
Ich bin Diogenes von Oinoanda, nun vielleicht Diogenes von Alexandrien, wenn ich länger bleibe ...
Diogenes - von wo?
Oinoanda in Lykien - ich weiß, von dort, wo sich selbst die Wölfe langweilen, obgleich Lykien ja voll mit Wölfen sein soll.
Nun, Diogenes von Oioioinanda, was kann ich für Euch tun?
Nun, ich habe ein Fragment für Euch, das so unbedeutend ist, daß ihr es zwar nicht lesen, jedoch besitzen wollt ... Ihr braucht es nicht kopieren zu lassen, ich schenke es Euch. Wenn ich will, kann ich es ja jederzeit einsehen, um mein Gedächtnis aufzufrischen ... Hier - nehmt:
ACHILLES
Qua re ália ex crimine ínimicorum effúgere possis, délica.
Ne túm cum feruat péctus iracúndiae
. . . . an scéptra iam flaccént? ferat.
MYRMIDONES
Tu pértinaciam ésse, Antiloche, hanc praédicas,
Ego péruicaciam áio et ea me utí uolo:
Haec fórtis sequitur, íllam indocti póssident.
Tu addís quod uitio est, démis quod laudí datur.
Nam péruicacem díci me esse et uíncere
Perfácile patior, pértinacem níl moror.
Clássis trahere in sálum <me> et uela uéntorum animae immíttere
Mea fácta in acie oblíti . . . . .
Quódsi, ut decuit, stáres mecum aut méus <te> maestarét dolor,
Iám diu inflammári Atridae náuis uidissént suas.
Íram infrenes, óbstes animis, réprimas confidéntiam.
Tua honéstitudo Dánaos decepít diu.
Égo me non peccásse plane osténdam aut poenas súfferam.
Régnum tibi permítti malunt? cérnant: tradam exércitus.
Nolo équidem: sed tu huic, quém scis quali in té siet
Fidélitate, ob fídam naturám uiri
Ignósce.
. . . . .
Habt Dank und fühlt Euch wie zu Hause ...
... aber benehmt euch nicht so hehehe, ich weiß - ein alter Bibliothekars-Kalauer, hat einen längeren Bart als wir beide zusammen ...
Sicher, Diogenes. Wenn ihr wollt, dann schaut Euch um, in einer Stunde, wenn die Sonne ganz im Meer versunken ist, werden wir schließen, bis dahin bewegt Euch frei nach Ermessen und seid unser Gast.
Seid bedankt ich freue mich schon auf das 2. Buch der Poetik des Aristotels, wenn es nicht verboten ist darin zu lesen?
Wo denkt Ihr hin? Es wird in der ganzen zivilisierten Welt niemanden geben der das Lesen dieses Werkes je verweigern, geschweige denn es
verbieten würde.
Ich danke Euch, Apoll möge Euch leuchten ...