Ausgebaute Heerstraßen

  • ... waren eine feine Sache. Während in Germanien gewisse Steigwege über die Alpen immer wieder das ganze Geschick beim Reiten verlangten und so die wunderbare Landschaft in den Sichtschatten stellten, konnte der Senator in den Auen des immer tiefer werdenden römischen Kerngebiet Entspannung beim Ritt finden.


    Noch in den Provinzen gereist, kam Avarus mit den gut aufgereihten eigenen, wie von Freunden und Verwandten bewirtschafteten Gütern über die Nächte. Nicht selten aß man zusammen und tauschte Geschehnisse aus, die die Welt veränderten. Auch allgemeine Gerüchte wurden weitergegeben. Mit jeden Tag aber kam Germanicus Avarus näher an Rom und mit jeden Aufenthalt auf den Besitztümern der Gens Germanica verdichteten sich die Gerüchte zu Wahrheiten.


    Etwas verblüfft war er dann schon, als jenes Gerippe aus aufgeschnappten Worten zu einem Satz wuchs. Mit etwas Glück -eher für die Beiden- würde er das Anwesen in Rom erreichen, bevor die Sause vorbei war.


    Die Gruppe Reiter nahm den östlichen Landweg. Überquerte die Alpen bei Curia und wandte sich dann ob der breiteren Staßen Richtung Placentia. Von dort ritten sie einen Bogen, um auf dem Landgut bei Cremona zu nächtigen. Bevor sie sich dann noch vor den ersten Sonnenstrahlen nach Farentia aufmachten. Ein weiter Tagesritt, der seine Opfer forderte. Auch ein Bad in den Gemächern des ortsansässigen Cursus Publicus konnte die Schmerzen nur mildern, nicht vertreiben. Zwei Tage verbrachten sie dort, der Senator war einfach nicht fähig auf einem Pferderücken zu sitzen und sah seinen Hintern auch in einer Kutsche zu gefährdet.


    Als es dann wieder ging. Nicht ohne Schmerzen, aber aushaltbar, ritt man in mehreren Etappen bis Faraon Fortunae und von dort über die Appeninus Mons auf der gepflasterten Via Flaminia über Mevunia, Narrae und Capena bis schließlich an die Stadtmauern der römischen Metropole und Hauptstadt heran.


    In den Straßen der Vorstadt ähnlichen Holzhütten angekommen, sendete man einen Diener aus, der sich um eine Sänfte aus dem Hause Germanica bemühte. Avarus hingegen ließ die Pferde versorgen und in den Ställen am Ostufer des Tibers unterbringen. Zwei seiner Sklaven würden sich darum kümmern. Andere hingegen hatten mit dem Gepäck zu tun. Nicht viel was jener Reisende aus dem Norden noch mitbrachte, denn das meiste Geschirre hatte bereits ein Konvoi vor vielen Tagen nach Süden geschafft. So blieben nur einige Einkäufe und die persönlichen Sachen, welche Avarus immer mitnahm, wenn er auf Reisen ging.


    Es dauerte eine geschlagene Stunde bis der Sklave mit einer Sänfte nebst Personal wiederkehrte. Es lag wohl daran, das die gute Seele der Culina Helena dem Herren ein Mahl mitgegeben hatte. Wahrlich eine passende Idee, denn dem Senator knurrte bereits der Magen. So bestieg er das Kissenreich unter dem Schleier der Sänfte und ließ sich heim tragen. Derweil nahm er von den leckeren Bissen und schaute durch die seidenen Vorhänge hinaus. Was gab es wohl Neues zu entdecken...?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!