[Marsfeld] Krieg den Parthern!

  • Einer der Gesprächspartner von Macer hatte sich gerade verabschiedet, als offenbar ein anderer hinzu stoßen wollte. Zumindest hörte Macer seinen Namen in einem fragenden Tonfall und drehte sich um. "Salve Quaestor", begrüßte er den Mann, den er aus vergangenen Tagen kannte. "Du wolltest mich sprechen? Sag' nicht, du möchtest nach deiner Quaestur der Legio I als Tribun hinterher reisen."

  • Lange hatte Crassus überlegt, ob er sich in der Nähe des Kaisers zeigen oder einfach nur einer von vielen in der Masse sein sollte. Ersteres wäre ein Zeichen, welches die unbestechliche Loyalität der Prätorianer in der Abwesenheit des Kaisers unmissverständlich zeigen würde. Doch Crassus entschied sich letztlich doch für die andere Alternative und stand mit verschränkten Armen mitten in den Volksmassen. Solche Zweifel an der Loyalität würden sicher auftreten, doch sollten sie nicht bei dieser Zeremonie, die ja auch eine gewisse Verabschiedung darstellte, in den Mittelpunkt gerückt werden.
    Mit sorgenvollen Gedanken verfolgte Crassus die Zeremonie und blickte noch lange Zeit nach Ende der Zeremonie auf den Speer, welcher symbolisch für den ganzen Ärger steht, der nun auf ihn zu kommen wird.


    Nach einer Weile gab er sich einen Ruck und schlenderte in dem Strom wieder Richtung Stadtkern - mit dem eher kläglichen Versuch einen möglichst optimistischen Gesichtsausdruck zu machen.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Einer der Gesprächspartner von Macer hatte sich gerade verabschiedet, als offenbar ein anderer hinzu stoßen wollte. Zumindest hörte Macer seinen Namen in einem fragenden Tonfall und drehte sich um. "Salve Quaestor", begrüßte er den Mann, den er aus vergangenen Tagen kannte. "Du wolltest mich sprechen? Sag' nicht, du möchtest nach deiner Quaestur der Legio I als Tribun hinterher reisen."


    Claudius grinste, als er Macers Worte hörte. Auf keinen Fall hatte er die von ihm vermutete Möglichkeit im Sinn, denn die Gründe, wegen derer er seine Prima verlassen hatte, existierten nach wie vor.


    "Sicherlich nicht, die Götter haben offensichtlich anderes mit mir vor. Wobei ich ein Tribunat nach der Quaestur an sich sehr begrüßen würde. Salve!", fügte er nachholend an, denn er war dem Gruß mit seiner Antwort zuvorgekommen. "Es geht mit nicht um mich, weswegen ich dich gern gesprochen hätte. Ich möchte dir meinen Cousin Severus vorstellen und erfragen, ob du eventuell für ihn unterstützend etwas bewirken kannst."


    Er wandte sich seinem Begleiter zu.


    "Severus, das ist Senator Purgitius Macer, ehemaliger Legat der Prima, der Secunda und ehemaliger Statthalter Germaniens."

  • Als Herius die ehemaligen Funktionen des Gegenübers aufzählte, zeichnete sich ein Staunen auf den Gesichtszügen von Tiberius ab. Bei dieser Fülle von verschiedensten ehrenhaften wie mächtigen Positionen innerhalb der römischen Hierarchie konnte er sich sicher sein, dass dieser Mann, welcher vor den beiden Claudiern stand, sicherlich eine enorme Machtfülle besaß. Mit einem respektvollen aber dennoch deutlichen Ton erwiderte Severus die Vorstellung.


    Seid gegrüßt Senator Purgitius, an den verschiedensten ehrenvollen Posten im Dienste des Kaisers und Rom, vor allem im militärischen Bereich, lässt sich erkennen, dass ihr ein Mann der Taten seit, nicht der Worte. Ich, Tiberius Claudius Severus bin erfreut euch hier und jetzt zu treffen.


    Tiberius machte eine kurze Pause und veränderte seine Stimmlage leicht, um einen Themenwechsel einzustimmen.


    Doch ist das Treffen mit einer Bitte verbunden, mit welcher ich an euch herantreten möchte.


    Eigentlich mochte Tiberius die ganzen Floskeln nicht, doch war es in der harten politischen und militärischen Welt Roms unabdingbar Freunde zu haben, selbst wenn sie dem niederen Plebejerstand angehörten.

  • Macer hörte sich die Begrüßung durch den Quaestor und die Vorstellung des jungen Mannes in Ruhe an und nickte leicht dazu. "Salve Claudius Severus. So kurz wie du mich erst kennt, kann ich für dich bisher wohl nur ein mann der Titel sein", korrigierte er den ersten Eindruck augenzwinkernd, aber kaum vehemnt. "Dein Cousin hat in der Aufzählung übrigens vergessen, dass ich derzeit Curator Aquarum bin und die Academia Militaris leite", fügte er ebenso gutgelaunt hinzu, denn er wollte nicht auf seine ehemaligen Taten reduziert werden.


    "Dann äußere deine Bitte, damit wir sehen können, ob sie einer der Anwesenden zu erfüllen vermag", nahm er dann den eigentlichen Gesprächsfaden wieder auf, während andere Besucher der Zeremonie auf dem Marsfeld an ihnen vorbei zogen.

  • Claudius mischte sich ungern in die Gespräche anderer ein, zumal er dieses ja noch selbst angeregt hatte, aber es schien ihm notwendig zu sein. Er wollte das Anliegen, weil es zu wichtig war, nicht zwischen Tür und Angel oder im Vorübergehen erörtern lassen.


    "Ich hätte einen Vorschlag zu machen", begann er, eine Handbewegung begleitete den Einwurf. "Wollen wir das Gespräch nicht viel lieber in gemütlicher Runde, bei Wein und in gepflegter Umgebung fortführen? Ich würde dich gerne in meine Villa einladen, Purgitius. Jetzt oder später."


    Abwartend blickte Claudius seinen ehemaligen Legaten an, denn vor allem diesen Posten verband er mit dem Purgitier, weniger das zivile Amt. Dabei fiel ihm ein, dass er auch das vierte Examen ansprechen könnte. Irgendwann nach der Quaestur war dafür eventuell Luft.

  • "Ich finde das Marsfeld keineswegs ungepflegt," erwiderte Macer weiterhin bestens gelaunt, "aber wenn du das Gespräch lieber in geschlossenen Räumen abhalten möchtest, so spricht für mich nichts dagegen. Von mir aus sofort, ansonsten gerne auch später." Er hatte wirklich noch nichts weiter vor für den Tag und wer dern schnellste war mit der Einladung, zu dem ging er eben.

  • Eigentlich hatte Claudius damit gerechnet, dass sich Severus noch einmal zu Wort melden würde, aber der Junge war wohl in Gedanken versunken, daher wandte er sich wieder Macer zu. Dieser war offensichtlich zu Scherzen aufgelegt, was die Wortspielerei erkennbar machte.


    "Unter 'gepflegt' schwebte mir die Einnahme von Speisen und Getränken vor, für die ich dann doch lieber den Stoffbezug meiner Kline als Unterlage bevorzuge. Es wäre unpraktisch, in einer weißen Toga hier Platz zu nehmen. Wir tragen schließlich beide keine Militärkleidung mehr."


    Er schmunzelte, als er mit dem Arm den Weg wies, den Macer vermutlich ohnehin kannte.


    "Und nein, geschlossene Räume bevorzuge ich keineswegs. Es ist wohl ein Überbleibsel der langen Militärzeit, weswegen ich mich bevorzugt im Atrium aufhalte. Geht es dir ähnlich?"


    Mit diesem und ähnlichem Geplauder steuerten die Männer auf die Villa Claudia zu.

  • "Nicht gerade im Atrium,", stellte Macer seine leicht abweichende Einstellung dagegen, "das ich auch eher zu den geschlossenen Räumen zählen würde. Aber du hast schon recht, dass man den Aufenthalt unter freiem Himmel nach dem Militär einfach gewohnt ist. Ich könnte mir meine Casa auch nicht ohne den Garten vorstellen."

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