• Am Portus Moguntiacum angekommen, machte ich mich auf die Suche nach einem Verbindungsoffizier. War doch zu klären, wie der Hafen auch als Handelshafen zu nutzen ginge. Medicus, der bereits ein Schiff (alter Bauart) gekauft hatte und dies zum Schnäppchenpreis. Wollte nicht lange zögern, um es zum Transportschiff umbauen zu lassen. Dazu mußte es durch den Portus fahren, am Dock aufgezogen werden um, dann sorgfältig, wollte ich es doch später wieder seiner Bestimmung zufügen, umgebaut zu werden.


    Die Brieme war in einem desolaten Zustand und doch von Nöten den Grundstein für germanisches Handeln auf dem Wasser zu legen.


    Doch fand ich keinen Legionär und so wande ich mich den fast schon aufgebrachten Händlern zu, die viel lieber meine ganze Aufmerksamkeit hätten.


    "Ave,


    ihr seid gekommen, um Rohstoffe für Bauten Roms in Germanien zu verkaufen, zu transportieren und gef. durch eigene Handwerker aufbauen zu lassen. Rom ist bereit euch dafür zu entlohnen. Doch werdet ihr dabei nicht reich werden, was ihr vielleicht erhoffet. Nein, ihr werdet vorallem an Einfluß und Ansehen gewinnen, weil ihr es seid, die Rom auswählte, Waren und Rohstoffe zu liefern."


    Doch nun kommt geordnet nach dort drüben." Ich zeigte auf einen schattigen Platz an einer Kaimauer, die zudem einen Sims bot, auf dem ich meine Papyruse ausbreiten konnte.


    Schaut her, dies sind die Produkte, welche ich vorerst von euch haben will:


    Sklaven
    Holz
    Ton
    Ziegel
    Stroh


    Alles weitere besprechen wir dann, wenn ich endlich ein Zimmer im REGIA PROCONSULIS erhalten habe, um alle öffentliche Arbeit zu koordinieren.Doch nun entschuldigt mich, ich habe einen Legionsoffizier zu finden."

  • Im Hafen bestaunte Sextus das Schiff seines Neffen Medicus. Er sah es sich gut an und sein Urteil stand fest:


    "Es wird ihn eine Stange Geld kosten, aus dem Haufen Holz ein stolzes Schiff zu machen.", murmelte Sextus vor sich hin, ein Kamerad hörte ihn.
    "Wenn das mal reicht, Sextus! Man muß auch eine Menge Mut haben, auf dem Schiff mitzufahren.", lachte dieser und schlug Sextus auf die lädierte Schulter.
    Sextus atmete tief durch, denn dieser Schubs schmerzte noch sehr. Am liebsten hätte Sextus ihn jetzt zum Ruderdienst auf das Schiff seine Neffen abkommandiert.


    Aber der Marinesoldat hatte Recht, man brauchte wirklich Mut, für ein solches Unternehmen. Deshalb bewunderte Sextus den Mut seines Neffen und die Vision die damit verbunden war. Handel, würde mehr zum Frieden beitragen, als jede gewonnene Schlacht.


    'Schade, ich würde ihm gerne beim Ausbau zum Handelshafen helfen. Doch ich werde in Ulpia Traiana einen kleinen Hafen errichten und ich werde nicht vergessen, ihn so auszulegen, damit er auch und gerade dem Handel dient.'

  • Doch etwas Neugierig, fragte Sextus einen Matrosen von Medicus Schiff, ob er an Bord kommen könne.
    Die Bitte wurde ihm gewährt.


    "Sieh Dich nicht so genau um. Unser Schiff ist derzeit nicht in Form.", grinste ihn der Matrose an.
    "Derzeit?", fragte Sextus ironisch, "Seit dem letzten punischen Krieg ist hier wohl nichts mehr gemacht worden.".
    Der Matrose ging achselzuckend weg.


    Sextus sah sich um. Der Mast schien morsch zu sein, ebenso eines der beiden Steuerruder. Die Seile und ein Teil der Beplankung mußten auf jeden fall ausgetauscht werden. Der Niedergang zu den Ruderbänken war in Ordnung. Aber es roch ein wenig muffig und es roch muffiger je weiter man sich ins Schiff hinein wagte. Ganz unten angekommen, erhellte sich aber sein Gesicht. Der Rumpf war dicht und es war keine Spur von Fäulnis oder morschen Balken zu sehen. Die wichtigsten Teile waren also in Ordnung. Der morsche Rest war leicht auszutauschen. Da dieses ehemalige Kriegsschiff zum Frachter umgebaut werden sollte, würde dies ein Abwasch sein.


    Er würde seinen Eindruck vielleicht noch persönlich an Medicus weiter geben. Doch nun mußte Sextus erstmal zurück, da sein eigenes Schiff wieder hergestellt werden sollte.

  • Zur kurzen Ansicht am Hafenbecken angelangt, sprach ihn sogleich jener Matrose an...


    "Salve Herr!


    Heuer war ein Schiffsmann hier und hat auf dem Kahn rumgeschnüffelt, zeigte sich jedoch zufriedener, als wie er gekommen war. Ich denke, wir könnten die Arbeiten in zwei Wochen abgeschlossen haben, genau dann, wenn die ersten Lieferungen Holz gebraucht würden."


    "Wie sprichst du da... es war sicher Sextus ein Mitglied der Familia... also schweig Bursche und mache deinen Dienst. Zudem werden wir erst in 4 Wochen rudern können. Der Sklavenmarkt ist wie ausgekehrt, gerademal 100 Mann konnte ich zum Graben verdingen, das bringt uns weit zurück. Doch sollte es nicht deine Sorge sein, also schau zu, das das Schiff einen ordentlichen Zustand aufweist, vielleicht können wir auch schon eher etwas transportieren..."


    Er schaute nochmals übers Deck, mit Sorge und nur geringer Hoffnung, dann machte Medicus kehrt und lief Richtung Stadtmitte.

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