Neuinterpretation der Lage

  • Nach der Arbeit wandert Theodorus zerstreut durch die Gassen Roms, ohne etwas von dem Trubel um ihn herum mit zu bekommen. Hinter der von Falten zerfurchten Stirn rattert und knattert das Getriebe, Gedanken, Bildsequenzen bestimmter Schlüsselerlebnisse und ein Haufen ungelöster Fragen werden abgespielt, sortiert, verknüpft und in Schubladen gesteckt, aber irgendwie funktioniert das System heute nicht. Anstatt dass sich der Haufen abbauen würde, vergrößert er sich immer mehr. Erschwert wird das Ganze noch dadurch, dass der Verstand, dieser eifrige kleine Helfer des Menschen, sich nicht mit seinesgleichen herumschlägt, sondern sich durch das tiefe und ihm wesensfremde Terrain der Emotionen kämpfen muss.
    Aus Versehen rempelt Theodorus eine Dame an, entschuldigt sich verhalten und kämpft sich weiter durch die Stadt, eine Ameise im Gewirr des Ameisenhaufens im Abendlichen, der Mikrokosmos der menschlichen Existenz der der unendlichen Weite des eigenen Schädels gegenübersteht...


    Irgendwann fällt dem Philologen auf, dass er noch nichts gegessen hat. Mehr widerwillig betritt er die nächstbeste Spelunke, die ihm auffällt und begibt sich an die Bar. Schüchtern und zerstreut bestellt er:


    "Chaire, ich hätte gerne... Ähm... Was habt ihr denn so da?"


    Sim-Off:

    Wer will, der kann ;)

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