Die Arbeitsräume des Strategos Alexandres

  • Am Eingang zum Vorraum der Arché brachte ein Schreiber schon bald nach der Amtsübernahme eine Tafel an.


    Arché Strategoi


    Amtliche oder geschäftliche Briefe an den Strategos Alexandres sind hier abzugeben.


    Für Beschwerden und Ersuchen bezüglich der Sicherheit und Ordnung in der Stadt und der Stadtwache können Bürger sich hier melden.


    Auch Anzeigen und Klagen können hier abgegeben werden und werden dann vom Strategos Alexandres der rhomäischen Rechtsprechung zugeführt.


    Besucher melden sich bitte im Vorraum beim Schreiber, falls dieser nicht anwesend ist, werde sie gebeten, an der Tür zur Arché zu klopfen.



    Im Auftrag des Strategos Alexandres Nikolaos Archaos geschrieben.


  • Nach einigen Tagen wurde die Tafel wieder entfernt und zwei kräftige Männer, offenbar Steinmetze, schleppten eine Marmortafel herbei. Der Strategos bezahlte diese und wies die Männer an, sie dort anzubringen, wo zuvor die Wachstafel gehangen hatte.


    Arché Strategoi

    Amtliche oder geschäftliche Briefe an den Strategos Alexandres sind hier abzugeben.


    Für Beschwerden und Ersuchen bezüglich der Sicherheit und Ordnung in der Stadt und der Stadtwache können Bürger sich hier melden.


    Auch Anzeigen und Klagen können hier abgegeben werden und werden dann vom Strategos Alexandres der rhomäischen Rechtsprechung zugeführt.


    Besucher melden sich bitte im Vorraum beim Schreiber, falls dieser nicht anwesend ist, werden sie gebeten, an der Tür zur Arché zu klopfen.



    Der Strategos Alexandres


    Nikolaos Archaos

  • Timokrates kommt hereingebraust und beachtet Scriba, Anmeldung, Klopfen und sonstige Formalitäten herzlich wenig, sondern bricht einfach mal in Nikolaos Zimmerchen herein.


    "Chaire. Ich hoffe, ich störe nicht... :]"

  • Nikolaos schreckte von dem, was er gerade gelesen hatte, hoch. Sein Tisch war bedeckt mit Listen, Briefen und Berichten, die er von den höheren Männern der Stadtwache eingefordert hatte. Gerade hatte er über einem Buch über militärischer Taktik gesessen, was so gar nicht zu Nikolaos dem eleganten Schöngeist mit verfeinerter Lebensart (sofern er es sich im Moment leisten konnte) passte. "Chaire, Timokrates. Natürlich störst du nicht. Ich freue mich, dich zu sehen." Nikolaos Gesicht nahm wieder einen entspannten Ausdruck an. "Sage mir, was ich für dich tun kann."

  • Mit immer noch selbstgefälliger Mine lehnt sich Timokrates an eine Stuhllehne.
    "Ich sehe, du bist eifrig am Arbeiten? Das trifft sich hervorragend, ich habe nämlich eine kleine Aufgabe für dich..."

  • "Nur zu, sprich!", sagte Nikolaos und sah zu Timokrates auf. "Wenn es innerhalb meiner Möglichkeiten liegt, werde ich dir sicher helfen können." Er fegte die Papyri auf seinem Tisch mit dem Ellenbogen beiseite, wie, um "Platz" für die neuen Aufgaben zu schaffen.

  • "Ich weiß nicht, inwiefern du in deiner Stellung über das Geschehen in Rom berichtet bist, aber vor nicht allzulanger Zeit gab es dort Probleme mit der Getreideversorgung aus Aigyptos. Anscheinend lag der Grund dieses Problems, wie ich bereits erfuhr, an zwei abgebrannten Speichern, hier sind die Protokollberichte von damals..." Er reicht Nikolaos zwei Papyri. Dieser Stoff ist in Alexandria wirklich billig, weswegen man sehr verschwenderisch damit umgeht kaum einer die Wachstafeln nutzt. Oft wird ein Papyrus auch nur einmalig benutzt, in allen anderen Regionen des Mittelmeeres eine unvorstellbare Verschwendung. "Wie du siehst, scheint eigentlich keine Unregelmäßigkeit vorzulegen, dennoch halte ich es für nicht verkehrt, sich die abgebrannten Speicher noch einmal anzuschauen und genauere Informationen über den Vorgang des Brandes zu sammeln, um eventuelle Brandstiftung auszuschließen.
    Wenn du Zeit hast, würde ich also gerne gemeinsam mit dir und ein paar deiner Männer die fraglichen Speicher noch einmal inspizieren."

  • "Ich hörte schon davon, als ich noch nicht in Alexandria war.", antwortete Nikolaos bereitwillig. "Sage mir, wann du die Speicher besichtigen möchtest und ich werde mit einigen der wenigen Männern der Stadtwache, denen man trauen kann, dort sein, oder besser, hole mich hier in meinen Arbeitsräumen ab, ich glaube nicht, dass ich den Weg alleine finden würde." Er lächelte. Dann rief er, an den Schreiber im Vorraum gerichtet: "Tyros, sage dem Hauptmann der Stadtwache, er soll so schnell wie möglich hier erscheinen. Ich habe eine Aufgabe." Dann sah er wieder seinen Gast an. "Verzeih mir, dass ich eben so laut gerufen habe, aber die Wände und das Holz der Tür ist dick, sodass kaum Schall hinauskommt, was aber auch von Vorteil sein kann." Er wechselte wieder zum alten Thema. "Soll es nur eine kleine Inspektion sein oder soll ich einige Dutzend Stadtwachen abkommandieren, um die Grundstücke der Speicher komplett auf Spuren hin abzusuchen?" Nikolaos öffnete ein kleines Kästchen, das auf dem Tisch vor ihm stand, holte zwei Kugeln Opium hervor und bot eine Timokrates an.

    Sim-Off:

    Leider gibt es Opium noch nicht in der WiSim... . Wobei eine Einführung als Ware sicher nett wäre.

    "Magst du auch etwas vom Saft des Schlafbringers?", frage Nikolaos, während er sich selbst eine Kugel in den Mund schob. "Wo wir gerade bei diesem Thema sind, weißt du, wo ich in dieser Stadt an größere Mengen Opium gelangen kann?"

  • "Was für ein Aufgebot du zum Hafen schicken willst, ist mir egal und eingendlich deine Sache. Wie gesagt, ich vermute, dass es wirklich nur ein Unfall war und selbst gehe ich vor allem hin um mir eine Vorstellung des Volumens des verbrannten Getreides zu machen." Gierig schielt Timokrates auf die Opiumkugeln und würde ja auch gerne zugreifen, allerdings findet er nicht, dass gerade der richtige Zeitpunkt für derlei Vergnügungen ist. Etwas enttäuscht schaut er Nikolaos an. "Hmm, eingentlich wollte ich ja gleich zu den Speichern aufbrechen, aber heute wird das wohl nichts mehr..." Die Kugeln sind recht dicke Batzen und der Saft des Schlafmohns ist nicht gerade wegen seiner euphorisierenden Wirkung bekannt. "Aber erlaube mir, mein Unverständnis bezüglich der Frage nach dem Opium auszudrücken. Soweit ich weiß, kann man es ganz normal käuflich auf dem Markt erwerben, so wie alles andere auch. Oder beim Apotheker, Ärzte verschreiben das Zeug ja immer gerne bei jeder Gelegenheit... Es sei dem: Gibt es zur Zeit Lieferprobleme wegen dem verdammten Krieg? Haben sie die Zölle erhöht?" Ja ja, Krieg mit Parthien, der Worst Case für jeden ehrbaren Luxuswarenhändler... Er beschließt, mal diesbezüglich den Agoranomos anzuquatschen...


    Dann blickt Timokrates wieder zu dem Athener: "Ach so, warst du schon in der Barracke, von der ich dir erzählt habe?"

  • Nikolaos Augen waren bereits etwas glasig, als er Timokrates ansah. "Wir können gleich aufbrechen, wenn du nichts dagegen hast. Der Hauptmann der Stadtwache muss hier jeden Moment auftauchen." Ein Ausdruck des Wohlseins ging über sein Gesicht. "Ich weiß, dass ich es natürlich überall bekomme, wie ich auch Wein bekomme, Brot und Frauen" Die letzten Worte hatte er nur noch genuschelt. Er lachte kurz und etwas schrill auf. Dann blieb er einen Moment zurückgelehnt sitzen und schwieg. Seine Augen waren auf die Platte seines Tisches gerichtet. Er rieb sich die Hände und fasste sich an die Stirn. Doch schon kurze Zeit später hob er wieder den Blick. "Doch ich sprach von größeren Mengen. Ich dachte, ich könnte Handel damit betreiben, denn fast jeder braucht es, selbst der rhomäische Vasileos soll täglich Theriak nehmen, aus Vorsicht gegenüber Gift, mit dem Anschläge auf ihn verübt werden können. Und auch die Apotheker, Krämer und Gewürzhändler müssen es irgendwo erwerben. Mein Ziel ist es, den Handel mit Opium unter meine Kontrolle zu bringen. Möglicherweise kann ich beim Eparchos ein Monopol darauf bekommen." Diese Sätze hatte er in einem Ton gesagt, der auf ein wieder einigermaßen klares Bewusstsein schließen ließ. Offenbar war Nikolaos Hirn an die Wirkung des Giftes derartig gewöhnt, dass kleine Kügelchen nicht mehr viel ausrichteten. Damit ließ sich auch erklären, warum der Strategos unbedingt einen Handel mit Opium eröffnen wollte und nicht mit Getreide, Sklaven oder Tuch. "Keine Sorge, mein Freund, ich werde sogleich meine Sinne wieder beisammen haben. Der Saft des Schlafbringers hat kaum noch eine Wirkung auf mich, des nachts muss ich die vierfache Menge nehmen, um zur Ruhe zu kommen. Doch das nur nebenbei." Er gähnte kurz und richtete sich dann wieder auf. "Ich war in der Tat schon in diesem Haus." Das Wort Haus war natürlich sehr schmeichelhaft gewählt. "Der Verwalter hat mich freundlich empfangen." Sein Blick war zwar immer noch glasig, doch seine Stimme war fest. "Übrigens, hast du irgendwann schon einmal von einem Mann gehört, der sich nicht Kynis nennt sondern Hund auf Latein... ." Er überlegte kurz. "Canis?"

  • Opium... So So! Interessante Dinge, die man so über den Jüngling erfährt... Timokrates macht sich eine geistige Notiz, dann grinst er affektiert den Kollegen an: "Auch in diesem Fall würde ich dir raten, dich an die jeweiligen Händler zu wenden. Oder frag den Agoranomos, wenn diese dir keine Auskunft geben wollen - was ich mir durchaus vorstellen könnte - der kontrolliert die Handelsvolumina der Polis und damit auch die Namen der wichtigen Händler. Und für alles weitere würde ich den Eparchos fragen. Übrigens: Fang lieber erst mal klein an, wenn du damit handeln willst, denk nicht gleich ans Monopol." Der Opiumhandel des Reiches war sicherlich wie alle Luxusgüter in der festen Hand großer Handelshäuser, die wahrscheinlich allesamt auch noch in Alexandria residierten und wahrscheinlich Politen oder noch schlimmer: Römer waren. Ein staatlicher Eingriff in deren Geschäfte würde sicher nicht zur guten Reputation des Koinons und seiner Mitglieder beitragen - wie das der Präfekt mit seiner Reputation hält, ist nicht Timokrates Sache. Und dass man als Händler lieber die Finger von seinem Handelsgut lassen sollte, zumindest in dem Fall, wäre auch noch so eine Sache, aber das würde der junge Mann wohl früh genug selbst rausfinden - oder auch nicht, aber auch das war nicht Timokrates Problem.
    Bezüglich des sofortigen Aufbruchs meint er dann: "Nein, ich habs mir anders überlegt - Lass uns morgen gehen, ich habe eigentlich noch eine Menge zu erledigen." Der Gedanke, mit Nikolaos in dem Zustand Recherchen zu betreiben, gefällt ihn immer weniger. Allerdings, wo das Unternehmen gerade schon abgesagt ist: "Könnte ich vielleicht doch so ein Kügelchen haben, hm?"


    Ohne zu fragen, greift er nach dem Ding, baut es sich ein und lutscht mit Kennerblick darauf rum. "Interessante Mischung! Wo hast du das her?" Dann widmet er sich dem zweiten Thema seines Anliegens: "Freut mich, dass sie dich nett behandelt haben. Sie sind nicht immer so umgänglich. Nicht ohne Grund sind sie offiziell als Zunft der Totengräber eingetragen. Von einem Canis habe ich allerdings noch nie gehört. Wer soll das sein?" Timokrates freut sich innerlich über den Spaß, einen Doppelagenten zu besitzen, der auf beiden Seiten für die selbe Person spioniert 8)...

  • "Ein parthischer Krämer beliefert mich, er heißt Phraates, wie einst der Megas Basileus von Parthien, beziehungweise verschiedene derer. Er liefert, wie du vielleicht merkst, Waren ausgezeichneter Qualität. Jedoch ist er nicht nur auf den Handel mit dem Saft der Götter spezialisiert, er verkauft nebenbei noch allerhand Kleinigkeiten, ein Besuch in seinem Laden ist wirklich sehr lohnend.", antwortete Nikolaos, etwas schläfrig. Er betrachtete sein Gegenüber. Für jemanden, der es nicht häufig konsumptierte, war die Menge an Opium in den Kügelchen wirklich nicht gering. Ob sie bei Timokrates schon angeschlagen hatte? "Wenn du mehr möchtest, kann ich eine zweite Dose öffnen.", sagte Nikolaos freundlich und mit einem sanften Lächeln auf den Lippen.
    "Von Canis weiß ich auch nur, dass sein, wohlgemerkt falscher Name Canis ist und dass -" Er hielt inne. Durfte er das Timokrates überhaupt erzählen? "Ich hoffe, du bist vertrauenswürdig? Verzeihe mir, wenn dir das jetzt misstrauisch und dadurch unhöflich vorkommt, doch ich glaube, mit dem "Verwalter" möchte ich nicht scherzen, er war zwar freundlich... ." Er hielt inne. "Also gut, soviel ist es ja auch nicht. Canis darf sich nicht in dieser Stadt aufhalten."

  • Timokrates, dessen Geist trotz Droge noch hervorragend funktioniert, denkt kurz nach, dann meint er: "Das bedeutet also, dass sich ein Bandenkrieg in Alexandria anbahnt, richtig? Dieses Sicherheitsrisiko kann man nicht dulten lassen. Ich glaube, ich habe gut daran getan, dich dort reinzuschicken. Du wirst mir doch von alledem berichten, oder?"

  • Nikolaos war etwas verwirrt. Zwar hatte ihn Timokrates in die Baracke im Rhakotis-Viertel geschickt, doch den Auftrag hatte er doch vom Chef des Verwalters bekommen. War dieser vielleicht gar Timokrates selbst? Nikolaos versuchte, die Hierarchie der Vereinigung, der er sich nun angeschlossen hatte, zu durchschauen. Natürlich gelang es ihm nicht. Vielleicht war das eine der Stärken dieser Vereinigung, dass für die meisten der Mitglieder oder Helfer undurchschaubar war, wer nun wirklich die Fäden in der Hand hatte. "Selbstverständlich.", antwortete Nikolaos zögerlich. "Vielleicht kannst du mir bei einigen Dingen sogar Ratschläge geben und helfen." Er sah Timokrates an. "Wenn du es nicht möchtest, sage mir, ich solle dich nie wieder danach fragen: Möchtest du mir sagen, welche Rolle du selbst bei den "Totengräbern" spielst? Ich weiß, dass meine Frage vielleicht unangemessen ist, doch trotzdem wollte ich sie stellen, denn ich hoffe, dass du das Vertrauen, dass ich dir entgegen bringe, in gewisser Weise erwiderst."

  • Timokrates runzelt die Stirn. Was für eine ungehörige Frage. Das Opium hatte wohl Nikolaos Hirn vollkommen vernebelt. Ungewöhnlich ernst beginnt Timokrates, zu erzählen: "Na klar. Dir kann ichs ja erzählen: Also, ich bin Dionysos. Wenn ich von meiner bürgerlichen Arbeit nach Hause komme, ziehe ich mir einen weiten, grauen Mantel und eine alberne vergoldete Theatermaske an, dann gehe ich raus, fliege die ganze Nacht über die Dächer der Stadt und vernichte alle, die mir nicht passen mit meinen Blizen, die mir Zeus höchstpersönlich gegeben hat. " Ernst schaut er Nikolaos eine Weile lang eindringlich an...


    :rolleyes:


    Dann bricht er aprupt ab vor Lachen. Nachdem er sich wieder eingekriegt hat, meint er immer noch amüsiert zu Nikolaos: "Am Anfang hast du mir jetzt wirklich geglaubt, oder? :D"


    Timokrates wird wieder ernst und für seine Verhältnisse sogar ungewöhnlich seriös: "Nein, mal im Ernst: Die Nimbactus ist offiziell eine eingetragene Zunft. Sie setzt die Preise für die Beerdigungen fest, zahlt ihre Steuern und ist beim Agoranomos im Handelsregister eingetragen. Wie alle anderen Zünfte übt sie also ganz legal ihren Einfluss aus und es ist nicht schwierig, mit ihr in Kontakt zu kommen. Natürlich weiß aber in echt jeder, was die Nimbactus wirklich macht - obwohl ihr noch nie etwas nachgewiesen werden konnte. Alle Untersuchungen und Razzien waren erfolglos und brachen irgendwann im Sumpf des rhakotischen Klientelwesens ab. Jeder deckt den anderen. Die Leute werden unter Druck gesetzt und gegenüber den offiziellen Behörden ist man ohnehin skeptisch. Nur kleine Fische wurden bisher geangelt und nie gelang ein Nachweis, dass es sich bei den begangenen Verbrechen um mehr als nur Einzeltäter gehandelt habe. Man geht davon aus, dass die Nimbactus Rhakotis fast vollständig in ihrer Hand hat und dass es Verbindungen zu zahlreichen einflussreichen Personen der Stadt gibt. Aber das brauche ich dir sicher nicht zu erklären, du sitzt da ja als Strategos direkt an der Quelle.


    Was mich anbelangt, so verfolge ich im Hinblick auf die Nimbactus einen etwas unorthodoxen Kurs: Sicher, die Nimbactus ist eine Gefahr für die öffentliche Ordnung: Sie organisiert einen unfairen Wettbewerb, sie unterhält bewaffnete Männer, sie lässt Menschen verschwinden und ermorden und sie unterschlägt der Stadt und dem Kaiser Unmengen an Steuergeldern.
    Aber die Nimbactus macht noch etwas anderes: Sie stabilisiert in gewissem Maße das Rhakotisviertel. Sie hält einen Deckel auf einen brodelnden Topf von Frustrationen, Aggressionen und Hass, der sich durch ihr Fehlen jeden Moment entladen könnte. Blutige Bandenkämpfe und Volksaufstände, denen die Behörden relativ machtlos gegenüberstehen würden, wären die Folge.


    Meine Strategie ist es deswegen, die Nimbactus in gewisser Weise zu behalten, sogar zu garantieren, dass sie die Oberaufsicht in diesem Viertel behält. Auf der anderen Seite muss die Nimbactus in gewisser Weise beschnitten werden um ihre wüstesten Ausschweifungen zu verhindern. Dazu müssen auf der einen Seite inoffizielle Verträge mit den wahren Anführern dieser Organisation gemacht werden, eine Praxis die übrigens schon meine Vorgänger pflegten, auf der anderen Seite brauche ich Spitzel, die kontrollieren, ob sich die Nimbactus an die Voraussetzungen hält."

  • Dienstanweisung


    Vorsatz


    Alpha: Es wird in nächster Zeit dafür gesorgt werden, dass nur die Polis Alexandria nur noch über den Hafen oder, über dem Landweg, durch die Tore betreten werden kann.


    Beta: Die Stadtwache wird in absehbarer Zeit eine Reform und Neuordnung erfahren.


    Gamma: Aufgrund Alpha und Beta sind diese Dienstanweisungen nur als Übergangslösung zu betrachten. Sobald alles nötige erfolgt ist, werden neue Dienstanweisungen ausgegeben.



    Anweisungen


    Alpha: Alle Personen, die die Stadt durch die Tore betreten wollen, sind ausnahmslos nach Namen und Herkunft zu befragen.


    Beta: Alle Rhomäer, die die Stadt betreten, werden von der Torwache vermerkt. Dies geschieht auf Wunsch des Eparchos.


    Gamma: Die Namen der registrierten Rhomäer sind täglich dem Eparchos vorzulegen.


    Delta: Bis Männer der Stadtwache dazu ernannt werden, tragen alle Torwachen die Verantwortung für die Einhaltung der Anweisungen.


    Epsilon: Verstöße sind unverzüglich dem Strategos Alexandrinos zu melden. Sie werden angemessen bestraft werden.



    Schlussbestimmung


    Diese Anweisungen treten unverzüglich in kraft und gelten solange, bis sie aufgehoben oder durch neue Anweisungen ersetzt sind.



    Der Strategos Alexandrinos


    Nikolaos Archaos

  • Nikolaos lachte, als Timokrates über sich als Dionysos scherzte. "Fast hätte ich es geglaubt... ." Beim Namen Dionysos wurde er hellhörig. Hatte Nikolaos von Dionysos gegenüber Timokrates gesprochen? Ihm schien nicht so. Also wusste Timokrates vielleicht etwas über diesen Dionysos.
    "Ich habe gar nichts gegen die Vereinigung der Nimbactus. Ich finde, niemand hat das Recht, sich hinter irgendeiner Form von vorgeschützter Moral zu verbergen. Ich kann deinen Ausführungen über ihre Notwendigkeit folgen. Man muss sich immer bewusst machen, dass kein Ding dieser Welt losgelöst von anderen betrachtet werden kann. Und somit tun die Nimbactus, auf einer anderen Ebene, als der, auf der Pyrtanen wie du und ich sich vielleicht nach außen hin scheinbar bewegen müssen in ihren Gedanken, Gutes und ihre Existenz ist anbetracht der Verhältnisse wünschenswert." Das hatte er doch schön intellektuell verbrämt nachgeplappert... .

  • Interessant, denkt sich Timokrates. Moral... Von der Warte her hatte er das Thema bisher noch gar nicht betrachtet. Vielleicht sollte man Nikolaos zum offiziellen Sprecher des Koinons machen? Eloquent ist er auf jedem Fall...
    Da er allerdings trotzdem nicht ganz folgen kann - Timokrates ist eher Pragmatiker, kein Intellekuteller, meint er nur, um seine Unkenntnis zu verbergen:


    "Öhm, ja. So ungefähr habe ich das gemeint."


    Dann überlegt er kurz, ihn fällt aber nichts mehr dazu ein.


    "Na gut, dann sehen wir uns morgen bei den Speichern, Strategos."

  • Wieder einmal, dieses mal in offizieller Tracht und von seinen Epheben umgeben, steht der Eutheniarchos vor der Türe des Strategen. Diesmal klopft er sogar.


    "Chaire, Timokrates Kyrenaikos, Eutheniarchos der Polis Alexandreia, meldet sich, um den Strategos Alexandreus zur Inspektion der Getreidespeicher abzuholen."

  • Die Tür öffnete sich. Ein Schreibsklave kam heraus. "Chaire, ich bitte um Verzeihung, doch der Strategos ist bereits dorthin aufgebrochen.", sagte der Schreibsklave und gähnte.



    Sim-Off:

    Sorry, hab diesen Beitrag erst gesehen, als ich auf den Thread beim Hafen schon geantwortet hatte. Sonst hätte sich Nikolaos natürlich gerne abholen lassen ;)

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