Cubiculum - Claudia Aureliana Deandra

  • Ich weilte den dritten Tag wieder in Rom. Den ersten hatte ich in der Villa Aurelia verbracht, am zweiten lieferte mich Corvi bei meinem Vater ab und am dritten, dem heutigen Tag, fand diese Versammlung in der Villa statt, bei der ich zum ersten Mal auf Ofella traf. Ein annähernd schockartiges Erlebnis, nachdem ich bereits in Germania unter den Anfeindungen der Sklavin Camryn gelitten hatte. Aber einer Sklavin konnte man sich schnell entledigen, einer Mutter sicherlich nicht, gar nicht. Die Aussicht, auf lange Zeit in dieser Villa, dieser Familie „gefangen“ zu sein, Corvi kaum noch zu sehen und stattdessen diese Ofella als Mutter um mich zu haben, wo ich doch gerade erst meine geliebte Mutter der Kindheit verloren hatte, war zu viel verlangt von mir.


    Ich rief eine Sklavin, setzte mich an den Sekretär und begann einen Brief zu schreiben.

  • Von der Ankunft der neuen Claudiern hatte Kassandra nicht viel mitbekommen. Das erste Mal hatte sie Deandra bei der Verkündung der Namensänderung durch den Hausherrn gesehen. Dort war ihr auch aufgefallen, dass sich ihre Herrin Epichairs und Deandra sehr gut miteinander verstanden. Ganz im Gegensatz zu Ofella, mit der Deandra auf der Versammlung wohl keinen so guten Start hatte. Andererseits, wer hier mochte schon diesen rothaarigen Hausdr* ... naja, jedenfalls lies das Deandra, auf den ersten Blick, schonmal symphatisch wirken. Und es wäre wohl auch naheliegend, sich mit um die Schwester von Epicharis zu kümmern, auch wenn sie dies nur durch eine Adopiton wäre.


    Also war Kassandra sofort in das cubiculum geeilt, als sie den Ruf nach einer Sklavin hörte und trat, nachdem sie vorsichtig gklopft hatte, in das Zimmer. Ihr habt nach einer Sklavin gerufen Herrin! Ich bin Kassandra, womit kann ich euch dienen? kündigte sie leise ihre Anwesenheit an. Insgeheim hoffte Kassandra zwar, dass Deandra ebenso nett und freundlich wäre wie ihre eigene Herrin, doch man konnte nie wissen. Also sagte sie zunächst nichts weiter sondern wartete stumm, bis Deandra den Brief zu Ende geschrieben hatte.

  • Ich hatte gerade die ersten Zeilen auf das Papier gebracht, als bereits die Tür geöffnet wurde und eine Sklavin erschien. Ich blickte flüchtig auf, um zu schauen, ob ich sie kannte, dem war aber nicht so.


    „Wie ist dein Name?“, fragte ich daher, bevor ich mich dem Brief erneut zuwenden wollte.



    Liebe Epi,


    ich wollte nicht wortlos aufbrechen, also schreibe ich wenigstens dir. Ich weiß nicht, wie du hier leben kannst, ich kann es offensichtlich nicht. Neben dem Verlust meiner Eltern, den ich noch immer nicht überwunden habe, einer fehlenden Stütze, die mir wenigstens über diese Tatsache hinweghilft, habe ich keine Neigung, auch gar keine Kraft, mich mit einer Frau wie Ofella auseinanderzusetzen. Bliebe ich hier, wäre es, als würde man einer Blume Licht und Wasser gleichzeitig entziehen.


    Ich weiß noch nicht, wo ich hingehe, nüchtern betrachtet habe ich kein Zuhause mehr. In dem einen fühle ich mich nicht wohl und in dem anderen wäre es nicht schicklich zu bleiben, zumal ich den Eindruck habe, dass



















  • Etwas unsicher blieb Kassandra neben dem Tisch stehen. Die Herrin war wohl noch zu sehr mit anderen Gedanken beschäftigt, denn Deandra musterte sie nur kurz und hatte anscheinend auch den Namen nicht gehört. Kassandra ist mein Name, Herrin wiederholte Kassandra noch einmal und lächelte freundlich, während Deandra anscheindend weiter an ihrem Brief schreiben wollte.
    Ich wollte euch nicht stören Herrin, soll ich später wieder kommen, oder kann ich euch eine Erfrischung oder etwas anderes bringen? erkundigte sich Kassandra sicherheitshalber in einem fürsorglichen Tonfall und wartete wieder. Was auf dem Brief stand, konnte sie von ihrem Platz aus nicht erkennen, doch der ernste Gesichtsausdruck der Herrin lies zumindest nichts erfreuliches vermuten.

  • „Nein, nein, bleib hier", erwiderte ich fahrig. Ich war nicht gerade die Ruhe selbst, das musste sich wieder ändern. "Und nein, kein Getränk. Warte einfach einen Moment."


    Mein Blick wanderte zurück auf das Pergament. Der Schreibfluss stockte bereits, bevor Kassandra eintrat, und er wollte auch nicht so recht in Gang kommen, als ich erneut auf das Papier blickte. War es Einbildung, die mir weismachen wollte, dass Corvi die momentane Situation sehr gut gefiel? Das Wort ‚Heirat’ kam nicht über seine Lippen, und mein Stolz verbot, ihn daraufhin anzusprechen. Das Kinn auf die linke Hand gestützt, deren Ellbogen wiederum auf der Tischplatte ruhte, schweiften die Gedanken ab, sodass ich den Faden für meinen Brief vollkommen verlor. Ich zweifelte nicht an unserem Ziel, aber ich sah es nicht so ganz ein, wenn der Weg bis dorthin unerfreulich statt erquicklich war, und die momentanen Verhältnisse empfand ich als unerquicklich. Die Zeit auf Erden war begrenzt, keiner vermochte zu sagen, wann es den Göttern gefallen würde, ihn zu sich zu holen. Aber letztlich gingen weder Epi noch sonst wen diese Gedanken etwas an, kein Außenstehender sollte in mein Herz sehen, also strich ich den letzten Teil des Satzes durch, nahm ein neues Pergament zur Hand und beendete es ohne die Andeutung meiner Unzufriedenheit.





    Liebe Epi,


    ich wollte nicht wortlos aufbrechen, also schreibe ich wenigstens dir. Ich weiß nicht, wie du hier leben kannst, ich kann es offensichtlich nicht. Neben dem Verlust meiner Eltern, den ich noch immer nicht überwunden habe, einer fehlenden Stütze, die mir wenigstens über diese Tatsache hinweghilft, habe ich keine Neigung, auch gar keine Kraft, mich mit einer Frau wie Ofella auseinanderzusetzen. Bliebe ich hier, wäre es, als würde man einer Blume Licht und Wasser gleichzeitig entziehen.


    Ich weiß noch nicht, wo ich hingehe, nüchtern betrachtet habe ich kein Zuhause mehr. In dem einen fühle ich mich nicht wohl und in dem anderen wäre es nicht schicklich zu bleiben. Auch kann ich nicht sagen, wie lange ich fortbleiben werde, vielleicht nur Tage, vielleicht Wochen oder Monate. Die Götter mögen mit dir sein.


    Liebe Grüße
    Deandra




    Nach dem Siegeln zerknüllte ich das alte Papier, bevor ich den nunmehr fertigen Brief Kassandra entgegen schob.


    „Überbringe ihn bitte meiner Schwester Epicharis, aber erst, nachdem ich die Villa verlassen habe. Zuvor bräuchte ich ein paar meiner Kleider und das Nötigste, was ich für eine Reise brauche. Es soll alles umgehend auf eine Kutsche geladen werden. Das Ziel der Reise erfährt der Fahrer erst von mir. Ich wäre dankbar, wenn alles möglichst schnell geht und diskret abläuft. Gib mir so schnell es geht Bescheid, wenn alles erledigt ist.“


    Eine Wahl hatte ich nicht. Ich musste darauf vertrauen, dass Kassandra nicht als erstes meinen Vater, diese Ofella und auch nicht Epi aufsucht. Eine heimliche Abreise würde mir Diskussionen ersparen, aber abzubringen war ich selbst durch Diskussionen von meinem Vorhaben nicht. Ich musste für mein Glück und meine Zufriedenheit selbst Sorge tragen, so wie jetzt wollte ich nicht leben, ich wäre dauerhaft unglücklich.

  • Auf die Anweisung hin zu warten nickte Kassandra stumm und senkte den Kopf, damit es nicht so aussah als würde sie Deandra bei ihrem Tun beobachten. Jedoch war auch so deutlich zu erkennen, das irgend etwas die Herrin zu belasten schien. Sie wollte anscheinend eine schwere Entscheidung zu Papier bringen, was auch immer es war und es gelang ihr erst beim zweiten Anlauf. Als der zweite Brief dann gesiegelt war, nahm Kassandra ihn mit beiden Händen vom Tisch und hörte sich die Weisungen, die sie zu befolgen hatte an. Selbstverständlich Herrin! Ich werde mich selbst um alles kümmern, so wie ihr es wünscht. antwortete Kassandra und verbeugte sich leicht zum Zeichen dafür das sie den Befehl genauso ausführen würde, auch wenn sie die Gründe dafür nicht verstand.


    Das klang alles sehr mysteriös, fast schon wie eine Flucht. Eigentlich konnte und musste es ihr als Sklavin egal sein, welche Gründe die Herrschaften hatten. Nur von ihrer Herrin Epicharis war Kassandra es anders gewöhnt. Von ihr wurde sie oft zu Rat gezogen, es war ihr erlaubt eigene Gedanken zu haben und diese auch von sich aus zu äußern. Und Deandra schien sehr unglücklich und ähnelte in diesem Punkt sehr ihrer Herrin Epicharis, wenn diese an ihren Verlobten denkten musste, welcher im fernen Parthien kämpfte.


    Vielleicht war dies der Auslöser, warum Kassandra noch etwas hinzu fügte auch wenn es ihr nicht zu stand. Herrin ... begann sie vorsichtig und leise Ihr seid erst ein paar Tage hier und wollt schon wieder auf eine Reise gehen? Wollt ihr euch nicht ein wenig schonen und etwas Zerstreuung finden? ... Ich kümmere mich sehr gern um euch und meine Herrin Epicharis hat sicher nichts dagegen. ...Ihr seht sehr traurig aus! Habt ihr gut überlegt ob ihr den Weg, den ihr für euch gewählt habt, auch wirklich zu Ende gehen wollt? ...


    Es waren Fragen, Feststellungen und aufmunternde Worte, mit denen Kassandra es nur gut meinte, auch wenn diese nichts bewirken sollten. Und weniger noch konnte sie die Reaktion von Deandra voraus ahnen, nachdem es erst einmal still war im Raum. Trotzdem schenkte Kassandra ihr zum Schluß noch ein aufmunterndes und ehrliches Lächeln bevor sie sich langsam umdrehte. Zu Menecrates oder gar Ofella würde sie mit Sicherheit nicht gehen und alles andere würde sie so schnell wie möglich erledigen, nur ... ob sie nicht doch Epicharis vorab davon erzählen sollte? darüber grübelte Kassandra zumindest noch nach.

  • Nachdem Kassandra den Brief an sich genommen hatte, erhob ich mich, ging um den Sekretär herum, blieb aber nicht nur wegen ihren überraschenden Worten nach kurzem stehen, sondern auch aus eigener Planlosigkeit. Der Entschluss, die Claudier zu verlassen, kam spontan. Ich hatte ihn am Morgen nach dem Aufwachen gefasst. Etwas Kleidung, Proviant und vor allem Geld sollten reichen, dachte ich.


    Während Kassandra sprach, schaute ich sie verwundert an. Zum einen war es nicht unbedingt üblich, dass eine Sklavin eigene Gedanken äußerte, zudem ungefragt. Zum anderen waren ihre Einwände nicht einmal von der Hand zu weisen. Überrascht war ich auch deshalb, weil sie offensichtlich eine scharfe Beobachtungsgabe besaß. Natürlich war ich alles andere, aber nicht glücklich. Du meine Güte, sah man mir das so leicht an?


    „Es kommt vor, dass ich spontan handele und die Folgen zunächst nicht abschätze, das ist wohl wahr“, begann ich zu erklären, allerdings eher für mich als für sie. „Aber ich muss diesem Haushalt vorerst den Rücken kehren. Ob für immer, weiß ich nicht zu sagen, aber auf jeden Fall jetzt. Sei so nett und treffe schnell wie nie die Vorbereitungen, ich muss, nein, ich will hier weg. Ach, und … Ein oder zwei Sklaven würde ich gerne zum Einrichten mit mir nehmen. Sie können später ja auch wieder zurück.“


    Samira konnte ich nicht mitnehmen, sie musste in die Villa Aurelia, um dort meinen Auftrag auszuführen. Aintzane war krank, Assindius in Germanien geblieben. Mein Sklavenkontingent war dezimiert.

  • In diesem Moment sprang die Tür einen Spalt weit auf und ein Kinderkopf wurde hineingesteckt.


    "Caaaaaaaaiuuuuuus, bist du hier?"


    Doch irgendwie war der große Numidier nicht da, dafür aber zwei Frauen. Vielleicht konnten die ja helfen?


    "Habt ihr einen schwarzen Sklaven gesehen? Der ist groß, vielleicht bis zur Decke groß, auch nicht dünn und er ist schwarz. Wir spielen Verstecken, habt ihr ihn gesehen?"

  • Kassandra hörte nur zu und nickte stumm. Ab dem Moment, als Deandra sich verbesserte und meinte sie wolle hier weg, begriff sie, dass diese Frau gute Gründe dafür haben musste. Welche dies auch waren, das ging sie nichts an, auch wenn es für Kassandra immer noch nicht nachvollziehbar war, warum sie so überstürtzt aufbrechen wollte.


    Seufzend nahm Kassandra es also zur Kenntnis und nickte noch einmal ganz deutlich zum Zeichen, dass sie verstanden hatte und alle so schnell wie möglich erledigen würde. "Ja, Herrin alles wird so geschehen wie ihr wünscht, ich ..." hole euch dann zur achten Stunde.... Wollte Kassandra den Satz eigentlich vollenden, denn die achte Stunde wäre die beste Zeit, um das Haus unbemerkt zu verlassen. Doch weiter kam sie gar nicht ihren Plan zu vollenden, denn plötzlich flog die Tür auf und an der Stimme erkannte Kassandra auch schon, wer da herein platzte. ... ooh ? erstaunt und erschrocken zugleich zuckte Kassandra zusammen und wandte sich zur Tür um.


    Der Kleine suchte wohl seinen Leibsklaven, was eigentlich seltsam war denn bisher hatte Kassandra den Numibier noch nie von der Seite des kleinen Herrn weichen sehen, aber wie es schien spielten sie nur verstecken. "Ich ... ich weiss nicht, hier hat er sich nicht versteckt. Vielleicht ist er ja im Garten bei den Rosenbüschen, oder im Triclinum?!" schlug sie schnell auf die Frage hin vor. Dann sah Kassandra sich etwas entschuldigend zu Deandra um, weil sie einfach das Wort ergriffen hatte, aber auch um zu sehen wie die Herrin wohl auf das plötzliche Erscheinen der Verwandtschaft reagieren würde.

  • Als Folge der letzten Ereignisse wurde ich erneut in mich gekehrt, sprach kaum noch ein Wort, fühlte mich mitunter sogar in meiner Abkapslung gestört, wenn ich angesprochen wurde. Daher dankte ich Kassandra mit einem Kopfnicken, als sie zu mir blickte, weil sie mir die Antwort für den Jungen abgenommen hatte, der nach neuesten Erkenntnissen sogar mein Bruder sein sollte. Mein Bruder … Ich schnaubte verächtlich durch die Nase. Ich wusste, wie es war, einen Bruder zu haben, auf jeden Fall fühlte es sich nicht so an wie jetzt. Ich hoffte, er würde schnell wieder gehen, denn ich wollte über mein Leben nachgrübeln, das um einiges anders verlief als gewünscht. Ebenso hoffte ich, dass Kassandra stillschweigend meine Wünsche erfüllte, wobei mich ihre Anwesenheit nicht störte, nur eben sie davon abhielt, die Vorkehrungen für meine Abreise zu treffen.


    Ich setzte mich auf das Bett, zog die Beine heran und umschlang sie mit den Armen. Mein Blick suchte das Fenster, während ich alles andere ausblendete.



    edit: Tippfehler

  • Die Situation brachte Kassandra irgendwie in eine leichte Zwickmühle. Der kleine Herr wollte anscheinend spielen und sie selbst hatte eine dringende Aufgabe zu erledigen. Dass Deandra alles andere als erfreut wirkte, konnte sie sehr gut an ihrer Reaktion dem Bruder gegenüber erkennen und wie sie sich nun, den Blick zum Fenster wendend, auf ihr Bett zurück zog.


    Kurz nur musste Kassandra überlegen, denn der Auftrag der Herrin hatte für sie Vorrang. Also ging sie zur Tür an der der kleine Brutus immer noch stand ."Sieh doch mal im Garten nach hmm?! ... so groß wie der Sklave ist, muss er sich bestimmt ein ganz besonderes Versteck suchen. Die Herrin möchte sich etwas ausruhen und hier ist er ganz sicher nicht." versuchte sie aufmunternd den Kleinen dazu zu bewegen, den Raum mit ihr gemeinsam wieder zu verlassen. Das er vielleicht hierbleiben oder zurückkommen würde, könnte sie ohnehin nicht verhindern.


    Kassandra wandte sich noch einmal mit einem bedeutungsvollen Blick zu Deandra und mit den Worten: "Ich sehe dann zur achten Stunde noch einmal nach euch." , mit denen sie - wie mit einem geheimen Losungswort - noch einmal signalisieren wollte, dass sie alles so erledigen würde wie ihr aufgetragen wurde verschwand sie auch schon.

  • Wie versprochen klopfte Kassandra zur achten Stunde an die Tür und öffnete diese vorsichtig. Leise trat sie ein und überzeugte sich, dass Deandra hier und allein war. "Herrin, ich bin es Kassandra. Ich habe alles vorbereitet wie ihr es gewünscht habt. Die Kutsche wartet vor der Porta und eure Sachen habe ich bereits ins Atrium bringen lassen" erstattete Kassandra Bericht und wartete einen Moment. Sie versuchte immer noch zu begreifen, warum Deandra so überstürzt abreisen wollte. Noch wäre Zeit alles rückgängig zu machen und um sicher zu gehen, dass es sich die Herrin nicht doch anders überlegt hat, fragte sie noch: "Wollt ihr wirklich abreisen Herrin? ... ich kann eure Sachen jederzeit wieder zurück bringen!" versprach Kassandra, während sie mit der Hand in Richtung der Porta zeigte.

  • Zitat

    Original von Kassandra
    Kassandra hörte nur zu und nickte stumm. Ab dem Moment, als Deandra sich verbesserte und meinte sie wolle hier weg, begriff sie, dass diese Frau gute Gründe dafür haben musste. Welche dies auch waren, das ging sie nichts an, auch wenn es für Kassandra immer noch nicht nachvollziehbar war, warum sie so überstürtzt aufbrechen wollte.


    Seufzend nahm Kassandra es also zur Kenntnis und nickte noch einmal ganz deutlich zum Zeichen, dass sie verstanden hatte und alle so schnell wie möglich erledigen würde. "Ja, Herrin alles wird so geschehen wie ihr wünscht, ich ..." hole euch dann zur achten Stunde.... Wollte Kassandra den Satz eigentlich vollenden, denn die achte Stunde wäre die beste Zeit, um das Haus unbemerkt zu verlassen. Doch weiter kam sie gar nicht ihren Plan zu vollenden, denn plötzlich flog die Tür auf und an der Stimme erkannte Kassandra auch schon, wer da herein platzte. ... ooh ? erstaunt und erschrocken zugleich zuckte Kassandra zusammen und wandte sich zur Tür um.


    Der Kleine suchte wohl seinen Leibsklaven, was eigentlich seltsam war denn bisher hatte Kassandra den Numibier noch nie von der Seite des kleinen Herrn weichen sehen, aber wie es schien spielten sie nur verstecken. "Ich ... ich weiss nicht, hier hat er sich nicht versteckt. Vielleicht ist er ja im Garten bei den Rosenbüschen, oder im Triclinum?!" schlug sie schnell auf die Frage hin vor. Dann sah Kassandra sich etwas entschuldigend zu Deandra um, weil sie einfach das Wort ergriffen hatte, aber auch um zu sehen wie die Herrin wohl auf das plötzliche Erscheinen der Verwandtschaft reagieren würde.


    So recht wollte Lucius das nicht glauben, der Caius hatte sich sicherlich hier irgendwo versteckt und die Beiden deckten ihn. Misstrauisch wanderte sein Blick von der Einen zur Anderen, schließlich nickte er.


    "Na gut, aber wenn er hier auftaucht, dann schreit ganz laut, damit ich euch hören kann."


    Mädchen konnten ehe gut schreien, das wusste er seit jenem schicksalshaften Tag in Baiae, als er dem einen Görr von Nebenan den Hasen geklaut hatte.

  • Zitat

    Original von Kassandra
    "Wollt ihr wirklich abreisen Herrin? ... ich kann eure Sachen jederzeit wieder zurück bringen!" versprach Kassandra, während sie mit der Hand in Richtung der Porta zeigte.


    Die Wartezeit zog sich unerträglich in die Länge, aber als Kassandra endlich an die Tür klopfte, zuckte ich zusammen, als wäre ich bei einer verbotenen Sache erwischt worden. Um durch Tatendrang diese Unsicherheit wegzubekommen, erhob ich mich sofort, griff sogar selbstständig nach der Palla und nickte Kassandra zu, um ihr meinen Dank zu zeigen.


    „Ich wechsele nicht schnell meine Meinung, auch wenn ich ab und an spontane Entschlüsse fasse“, antwortete ich statt einer Bestätigung. Es wäre mir wankelmütig vorgekommen, wenn ich bereits wenige Stunden später meinen Entschluss bereut hätte. „Ich werde dir nicht sagen, wohin ich abreise, dann musst du nicht schwindeln, wenn man dich nach meinem Verbleib fragt.“


    Diese Lösung empfand ich als die beste.


    „Richte meiner Schwester Epi noch einen lieben Grüß von mir aus“, sagte ich abschließend und bewegte mich anschließend möglichst geräuschlos Richtung Porta.



    edit: Fehler reduziert.

  • Eine andere Antwort als die welche die Herrin ihr eben gab, hatte Kassandra im Grunde nicht erwartet. Darum nickte sie, ohne weiter nach zu fragen. "Ja Herrin ... ich werde eurer Schwester die Grüße ausrichten und ihr den Brief geben, sobald ihr abgereist seid." antwortete Kassandra wie befohlen. "An der Porta warten Fiona und Minna. Sie werden euch begleiten und der Kutscher heisst Eculeus. Er kennt die Region um Rom sehr gut. Er wird jedes Ziel finden, das ihr ihm nennen werdet. ... Ich wünsche euch eine gute Reise, Herrin!" , verabschiedete sich Kassandra schon hier und jetzt. Dann folgte sie Deandra stumm zur porta, obwohl sie davon ausging das alles gesagt war und sie keine weiteren Anweisungen bekommen würde.

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