Atrium - Trauer am Nachmittag

  • Der Ianitor führte den Besucher ins Atrium. Es war der Jahreszeit entsprechend warm, doch die Regenfälle am vorigen Tage ließ einen leicht kühlen Hauch durch das Haus wehen. Es störte niemanden, außer dem ständig fröstelnden Ianitor, aber der würde auch auf Korfu im Hochsommer frösteln.


    Bitte wartet hier, ich verständige den Herrn sogleich. bat er den Besucher herein und schickte dann einen Laufjungen, weil der Ianitor wieder an die Türe mußte.

  • Antoninus bedankte sich beim Ianitor und wartete auf seinen Patron. In Gedanken legte er sich zurecht, was er eigentlich mit dem Senator besprechen wollte. Er wunderte sich ein wenig das bislang die übliche Nervosität ausblieb, schaute sich aber sicherheitshalber um, ob eine Vase in der Nähe stand, die er lieber fern bleiben sollte. Sicher ist sicher.

  • Hungi ließ seinen Klienten nicht allzulange warten, nur das übliche Prozedere des Anlegens einer synthesis dauerte seine Augenblicke, aber das verstand ohnehin jeder Römer. Als der Consular im Atrium ankam, wunderte er sich ein wenig über die Aufmachung seines Klienten, allerdings erinnerte er sich gleich an die Verwandtschaft des Prudentiers mit dem verstorbenen Consul und außerdem hatte ja der Sklavenjunge ihm etwas in diese Richtung gesagt.


    Salve, Prudentius. Mein Beileid zu eurem Verlust. Man sagte mir, du möchtest mich diesbezüglich sprechen?

  • Wie? Man hat euch noch gar nicht in Kenntnis gesetzt? Hungi schaute etwas verblüfft seinen Klienten an, doch änderte er bald seinen Gesichtsausdruck in leichte Verärgerung. Also manchmal ist der Senat ja wirklich... Er ließ den Satz unvollendet, es hatte ja ohnehin keinen Sinn.


    Also meines Wissens nach sollte Commodus ein Staatsbegräbnis bekommen. Ist denn wirklich keine Nachricht vom Consul Atius überbracht worden?

  • Unmöglich! Welch ein Versäumnis! zeterte Hungi so vor sich hin. Solch eine Nachlässigkeit war ja schon skandalös und kaum wiedergutzumachen.


    Ich kann dir versichern, daß dem Consul alle Ehren zuteil werden soll, die das römische Volk nur geben kann. Das hat der Senat so beschlossen und ich glaube, nein ich weiß, daß auch der Kaiser nicht anders entschieden hätte. Kopfschüttelnd setzte er sich nieder und bot seinem Klienten ebenfalls einen Platz an. Also wie gesagt, das Staatsbegräbnis ist beschlossene Sache. Aber wie genau ein solches Begräbnis abläuft, kann ich dir nicht erklären, das ist Sache der Priester.

  • Antoninus lehnte mit einem leichten Kopfschütteln das Platzangebot seines Patrons ab.


    "Vielen Dank Senator. Deine Worte helfen mir und beruhigen mich. Wenn Du mich entschuldigen würdest, könnte ich Balbus berichten."

  • Hungi schüttelte den Kopf. Momentan gab es nichts und selbst wenn, es wäre sehr unschicklich gewesen, seinem Klienten zu diesem Zeitpunkt etwas aufzubürden.


    Nein derzeit nicht. Dann stockte er, fiel ihm doch etwas ein. Nur eine Verständigung über Zeitpunkt und Ort des Begräbnisses, damit ich deinem Verwandten die letzte Ehre erweisen kann.

  • "Selbstverständlich Senator. Ich werde Dich rechtzeitig benachrichtigen."


    Antoninus rang sich ein Lächeln ab, deutete eine Verbeugung an und verließ deutlich erleichtert die Casa. Endlich hatte er fundierte Informationen.

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