Verlautbarung des scheidenden Consuls

  • Es war einer dieser wundervollen Tage in Rom, die Sonne schien und die Temperatur war herrlich. Der scheidende Consul Atius Labienus war in eine seiner besten Togen gehüllt (eigentlich hatte er nur solche Togen, man wusste ja immerhin nie), als er auf die Rostra stieg und im Namen des Senates etwas zu verkünden hatte.


    "Quirites! Volk von Rom! Hört mich an!" begann er mit ungewohnt lauter Stimme, die Hände erhoben, so dass das Volk tatsächlich auf ihn aufmerksam werde.


    "Der Senat hat in seiner Weisheit entschlossen, den jungen Senator Lucius Flavius Furianus als Proconsul nach Hispania zu versenden. Mögen die Götter dem jungen Senator ihr Wohlwollen ob seiner Tätigkeit schenken!"


    Das war eine seiner letzten Amtshandlungen, bald würde er selber auf Reisen gehen und fürs nächste Jahr eine klitzekleine Provinz auspressen. 8)

  • Der Praefectus Annonae war auf dem Weg zu seinem Mittagsmahl und trat gerade aus dem schattigen Eingang der Basilica Iulia auf das Forum, als er den Menschenauflauf vor der Rostra bemerkte. Allem Anschein nach gab es dort etwas Interessantes zu sehen bzw. zu hören. Neugierig trat er ebenfalls näher und erkannte sofort er die unverkennbare Gestallt des amtierenden Consuls, der sich gerade bereit machte, dem Volk etwas zu verkünden. Da die Basilica direkt neben der Rostra stand, und der Consul heute ungewohnt laut sprach, musste der Präfekt nicht all zu weit vorgehen, um zu verstehen, worum es hier ging.


    Man hatte also einen Flavier zum Proconsul von Hispania ernannt – Flavius Furianus. Ein Name, der Marcellus und bestimmt auch den meisten anderen Römern durchaus bekannt war. Seine Adrogatio war nun schon einige Zeit her, doch das eben gehörte zeigte ihm, dass sich in den Reihen der Patrizier immer noch nicht verändert hatte. Während einige patrizische Familien ihre Mitglieder nach und nach in angesehene und wichtige Positionen brachten, war von Anderen in den letzten Monaten nicht viel zu hören gewesen. Ob sich der Senat jedoch zukünftig eine Freude damit gemacht hatte, diesen Flavier in ein solches Amt zu wählen, war wieder eine andere Sache.


    Als Verkündung des Consuls zu Ende war, wandte sich Marcellus ab und sah bereits Licinus Pulcher, einen Magistraten, mit dem er heute zum Essen verabredet war. Er hatte im Schatten der Basilica gewartet und steuerte nun auf Marcellus zu. Gemeinsam machte man sich auf den Weg zum Mittagessen und hatte nun auch einen neuen Gesprächsstoff gefunden – die Ernennung des neuen Proconsuls.

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