Atrium - Claudischer Besuch

  • Der Ianitor führte die Patrizierin (und natürlich auch die Sklavin) ins Atrium, welches zwar nicht gerade strahlte, aber für einen modernen Männerhaushalt war es schon durchaus ansehnlich. Die warmen Herbsttage heizten den Marmor im Atrium noch ein wenig auf, dennoch - so spürte man - würde man bald das Hypokaustum anheizen müssen. Der Ianitor wies auf eine der Klinen und sprach natürlich nur mit der mitgenommenen Sklavin, sagte, daß er sofort den Herrn verständigen würde und daß es den Gästen natürlich an nichts fehlen sollte. Der Ianitor war ja nicht dumm, er hat das verräterische Halbmond am Bein der Besucherin gesehen, wenn ihm auch der Name nichts sagte, der Halbmond sprach Bände.

  • Den Kopf noch voller Eindrücke von dem Besuch beim Orakel achtete ich kaum auf das Umfeld, musste ich doch meine ganze Aufmerksamkeit auf das vor mir liegende Gespräch richten. Andere Umstände wären mir lieber gewesen, diesem Hause einen Besuch abzustatten, aber ich hoffte, das Gespräch würde trotzdem gut verlaufen. Zumindest würde ich den Mann einmal kennen lernen, von dem mein ehemaliger Vater stets gut gesprochen hatte.


    Im Geiste bereits nach einem Einstieg suchend, den ich nicht wirklich fand, suchte ich mir ein Gemälde als Blickfang, und verharrte bis zum Eintreffen des Hausherrn stehend. Der Unterhaltung meiner Sklavin mit dem Ianitor folgte ich kaum, wenngleich das Gespräch unter Umständen sogar Informationen für mich bergen konnte.

  • Wie immer dauerte es eine gewisse Zeit, bis Hungi sich ins Atrium bewegte, denn wie immer war er nur in der Tunika bekleidet und wie immer mußte er sich daher zuerst in die synthesis helfen lassen. Obwohl er kurz überlegte, ob es heute wohl die Toga sein sollte, aber dann würde es noch länger dauern und Hungi war ohnehin kein großer Freund dieser Kleidungsstücke. Während er sich von seiner Leibsklavin helfen ließ, versuchte er sich zu erinnern, wer diese Claudia Aureliana sein sollte. Hungi hatte kein besonders gutes Namensgedächtnis und zudem war er nie wirklich genealogisch interessiert gewesen, außerdem rannen in Rom Hunderttausende von Menschen herum. Nein, er hatte keine Ahnung wer die sein sollte, und was sie von ihm wollte. Aber er würde es bald wissen. Viele Augenblicke später fand er sich dann tatsächlich im Atrium ein.


    Claudia Aureliana, sagte man mir?

  • Mein Brüten, bei dem ich das Zeitgefühl verloren hatte, wurde durch das Eintreffen des Hausherrn unterbrochen und ich wandte den Kopf. Dankbar, nicht länger über den Sachverhalt nachgrübeln zu müssen, sondern handeln zu können, begrüßte ich Hungaricus mit einem Lächeln, bevor ich mich ihm gänzlich zuwandte.


    „Ja, das ist richtig. Salve, Senator Vinicius!“ Natürlich kannte ich sein Äußeres, aber wir wurden einander nie vorgestellt, und wie es nun einmal oft der Fall war, rettete ich mich weiterhin mit einem freundlichen Lächeln über die erste Verlegenheit. Ich kannte in etwa seinen Karriereverlauf, wusste, wo seine Kompetenzen lagen, weswegen ich ja letztlich auch hier war, realisierte, dass er etwas jünger als mein ehemaliger Vater und doch offensichtlich reif an Erfahrung war. Eine Tatsache, die mir durchaus Respekt einflößte, was ich aber weitestgehend zu verbergen suchte.


    „Ich habe mich an die Worte meines Vaters erinnert, als ich gestern vor einem Problem gestanden habe. Er sprach sich in vielerlei Hinsicht lobend über dich aus.“ Ich senkte flüchtig den Blick, weil der Verlust noch immer schmerzte, obwohl nach meiner Ansicht ausreichend Zeit nach der Todesnachricht verstrichen war. „Aurelius Antoninus“, erklärte ich anschließend, damit Hungaricus nicht erst rätseln musste. Meine Aufnahme in die Claudia befand ich zum augenblicklichen Zeitpunkt als nicht so wichtig, um ebenfalls zu Beginn erwähnt zu werden.

  • Hungi legte gleichzeitig die Stirn in Falten und den Kopf in den Nacken, eine typische Geste des Nachdenkens, die er jedoch nicht lange beibehielt. Natürlich, Aurelius. Ich erinnere mich an ihn. Und gleichzeitig an eine Abmachung, die sie beide trafen, die jedoch mangels Gelegenheit nicht ausgeführt wurde. Ich hatte mit ihm während seiner Quästur zu tun und zudem in der Curia Provincialis. Wir waren manchmal verschiedener Ansicht und sicher nicht die besten Freunde, doch respektiert hatten wir uns immer. Mein Beileid zu seinem frühen Tode.


    Hungi wies wortlos auf die Sitzgelegenheiten im Atrium hin, begleitete sie und wartete, bis Claudia Platz genommen hatte, bevor er sich ebenfalls setzte. In der Zwischenzeit war ein Sklave herangetreten, der der Besucherin einen Pokal mit stark verwässerten Wein anbot sowie in Reichweite der Herrschaften einige Knabbereien wie Nüsse und Datteln hinstellte. Fühl dich wie zuhause. lud Hungi seine Besucherin ein und um das Eis zu brechen nahm er selbst eine Nuß.

  • Ich hörte Hungaricus mit Interesse zu. Vor allem, als er erwähnte, er und mein Vater seien „sicher nicht die besten Freunde“ gewesen. Diese Tatsache war mir neu, weil ich bislang von Neutralität ausgegangen war, die sogar etwas wie Interessensübereinstimmung beinhalten musste, weil es eben jene Übereinkunft gab, von der mein Vater erzählte.


    „Oh, das verwundert mich“, gab ich unumwunden zu, vermutlich mit einem sichtlich überraschten Gesichtsausdruck. „Danke sehr für dein Beileid“, erwiderte ich freundlich, weil die Erwähnung mich in der Tat freute. Vor allem, da ich kein Wort bezüglich des Trauerfalls verloren hatte und somit klar war, dass mein Vater als ehemaliger Magistrat doch seine Spuren im Imperium hinterlassen hatte, selbst als er dahinschied. „Sein Tod hat uns alle sehr getroffen“, fügte ich daher als Bestätigung an.


    Der Einladung zur Einnahme einer bequemeren Position kam ich gerne nach. Ich neigte als Zustimmung den Kopf, bevor ich mich der Sitzecke näherte und Platz nahm. Den dargereichten verdünnten Wein nahm ich entgegen, nippte aber nur kurz daran, denn es erschien mir unpassend, an dieser Stelle zu erwähnen, dass ich nur im Ausnahmefall Wein zu mir nahm. Das alles spielte derzeit keine Rolle, weil ich ja ein Anliegen hatte. Dummerweise gab mir der Gastgeber keine Einstiegshilfe. Stattdessen bot er mir an, mich wie zu Hause zu fühlen. Das war nun wiederum so auflockernd, dass ich leise auflachte.


    „Danke, das ist sehr nett. Zuhause würde ich eine kleine private Plauderei einer geschäftlichen Sache vorziehen.“ Ich schmunzelte, während ich nach einer Dattel griff, ohne dabei den Blick von Hungaricus zu wenden. Ich war gespannt, wie er nun reagieren würde. Eines jedenfalls hatte seine Handlungsweise bewirkt: Ich verlor die Verkrampfung und fühlte mich tatsächlich bald wohl.

  • Leise krachte die Nuß in seinem Mund, einmal, das zweite Mal noch leiser, beim dritten Mal war kaum mehr etwas zu hören und Hungi zerrieb die Frucht mit seinen Zähnen und schluckte sie alsbald hinunter, um der Tochter seines einstigen Kollegen antworten zu können. Es wäre ja sehr peinlich geworden, wenn er noch vor dem Schlucken geantwortet hätte und kleine Nußkörnchen wären dabei aus seinem Mund spuckenderweise geflogen.


    Ich kenne nur wenige Menschen, die anders denken. schmunzelte er ebenfalls und griff nach seinem Becher, trank jedoch noch nicht daraus, sondern musterte sie zuvor ein wenig. Ich wußte gar nicht, daß dein Vater eine Tochter hatte, gut, bei unserer Tätigkeit blieb kaum Platz für private Gespräche. Das war noch etwas beschönigt ausgesprochen, in seinen schlimmsten Zeiten hetzte Hungi quasi von einem Standort zum anderen. Oder sie hatten darüber gesprochen und Hungi hatte es nur vergessen, das war auch eine Möglichkeit. Dann erinnerte er sich an ihren Namen, der ihm genannt wurde. Welcher Claudius ist denn der Glückliche? fragte er zugegebenermaßen etwas unvermittelt und nahm erst jetzt einen Schluck von seinem Wein.

  • Derweil zog sich Minna zurück und verblieb still im Hintergrund. Aufmerksam lauschte sie der Unterhaltung und musterte neugierig den Römer. Sie versuchte ihn einzuschätzen und fand, dass er ziemlich wichtig aussah.


    Nach einiger Zeit verlor sie jedoch das Interesse an dem Gespräch zwischen den beiden und wandte ihren Blick von ihnen. Stattdessen betrachtete sie nun das Atrium. Was der römische Geschmack bezüglich der Einrichtung betraf, so war dieser doch recht eigenartig, wie sie fand.

  • Sein Schmunzeln bewirkte, dass ich die dezente Musterung als durchaus angenehm empfand. Ich fühlte mich wohl – selbst dann noch, als nicht zu ergründen war, zu welchem Urteil er letztlich gekommen war. Dieser Gedanke war aber ohnehin vergessen, als er die Frage stellte, wer denn der Glückliche war. Ein durchaus intensives Lächeln, das meine Erklärungsnot überspielen sollte, erschien auf meinem Gesicht. Wie meinte er das bloß? War jemand glücklich zu nennen, der mich adoptieren durfte? Oder nahm Hungaricus an, ich war eine manus-Ehe eingegangen? Würde ich nachfragen, legte ich meine Begriffsstutzigkeit offen. ‚Achje, was mache ich denn jetzt bloß?’ Ich griff in meiner Ratlosigkeit zum Weinbecher und trank. Ganz so schnell würde die Wirkung ja hoffentlich nicht einsetzen, auch wenn ich ansonsten Abstinenzler war … hoffte ich zumindest.


    „Oh, es gibt eine ganze Reihe an Menschen, die meine bloße Anwesenheit als Lichtblick bezeichnet und damit ihr Glücksempfinden verraten haben“, antwortete ich ausweichend. „Zumindest war das früher einmal der Fall … bevor ich in mich gekehrt wurde.“


    Nur zum Schein widmete ich mich vornehmlich dem Verzehr der Dattel und selbst die soeben in Augenschein genommene Wandmalerei betrachtete ich bestenfalls mit oberflächlichem Interesse. Umso emsiger arbeitete hingegen der Geist, weil ich realisierte, wie verblüfft ich auf die neuerliche Umschiffung Hungaricus’, meine Besuchsabsicht betreffend, reagierte. Mir wurde in diesem Moment klar, dass ich seit langem nur noch funktionierte und dabei die Fähigkeit eingebüßt hatte, Spaß am Leben zu empfinden. Mein Handeln war geschäftsorientiert, Genuss und Freude hatte ich scheinbar ausrangiert, sie für überflüssig erklärt, vielleicht aber auch nur nicht mehr zugelassen, weil ich mir verbot, fröhlich zu sein, während meine Eltern von Krankheiten geplagt wurden. War ich eine Närrin? Es musste wohl so sein.
    Bei dieser Erkenntnis angelangt schaute ich den Hausherrn wieder an und begrüßte die Tatsache, dass Menschen in aller Regel keine Gedanken lesen konnten. Ich lächelte verlegen, suchte mir alsdann aus der Unzahl von Nüssen eine in Form eines Herzens aus und führte sie nach kurzer Betrachtung zum Mund.


    „Mein Besuch ist bereits jetzt ein Gewinn“, stellte ich lächelnd und mit Überzeugung fest, nachdem ich hinuntergekaut hatte. Mir war klar, dass Hungaricus vermutlich nun vor einem Rätsel stand. Ich betrachtete ihn aufmerksam.


    Der inzwischen kreisende Alkohol erleichterte nicht unbedingt die Suche nach einem Anschlussthema. Es wäre höflich gewesen, ihn nun nach dem Befinden seiner Familie zu fragen, aber, hm, ich gestand mir ein, dass ich in diese Richtung irgendwie nicht schwenken wollte. ‚Warum eigentlich nicht?’ Ich grübelte. Vielleicht weil ich mich seit Monaten erstmalig entspannt hatte? Vielleicht weil ich dieses angenehme Gefühl keineswegs von mir aus verkürzen wollte, indem ich auf Höflichkeitsfloskeln zurückgriff?


    „Was ich schon immer einmal wissen wollte …“, begann ich stattdessen, während meine Mundwinkel in amüsierter Weise zu zucken anfingen. „Wie verbringt ein Senator eigentlich seine Freizeit?“


    Ich neigte den Kopf zur Seite und blickte ihn derart an, dass der Anflug einer Aufforderung nicht zu verkennen war.

  • Hungi war etwas erstaunt über die lange Zeit, die sie für die Beantwortung seiner Frage benötigte. Schämte sie sich etwa für ihren Ehemann? Im heiratsfähigen Alter war sie ja durchaus und wenn sie nicht gerade diesen verloren hatte, sollte sie eigentlich verheiratet sein. Dass sie wenn dann natürlich sine manu verheiratet war, stand für ihn außer Frage, zum einen waren manu-Ehen in seinen Augen furchtbare Verfehlungen, in welche nur Frauen mit mangelndem Verstand und/oder falsch verstandener Tradition eingingen (seine Ex-Frau war eine solche, er hütete sich aber, seiner Ex-Frau zu wenig Hirnschmalz nachzusagen, wusste er es doch besser, sondern lastete diesen juristischen und generellem Fehltritt ihrem jetzigen Ehemann zu), zum anderen schloß der Name seiner Besucherin auf eine sine manu-Ehe. Andererseits auch auf eine Adoption, welche Hungi jetzt aber ausschloß, weil eine Frau nur in ganz seltenen Fällen adoptiert wurde, wozu auch wenn man sie verheiraten konnte. Ihre Antwort auf seine Frage erstaunte ihn jedoch mehr, konnte er sich im ersten Moment keinen Reim darauf machen. Offensichtlich war es ihr aber peinlich, ihm eine konkrete Antwort zu geben - das war nur zu offensichtlich, nicht nur von ihren Worten, auch von ihrem Habitus aus - also unterließ er höflich eine Rückfrage und beschränkte sich auf ein kommentierendes: Ich bin der völligen Überzeugung, daß dies auch heute noch der Fall ist.


    Es konnte natürlich auch sein, daß sie ein wenig mit ihm kokettierte. Von patrizischen Frauen hörte man ja allerhand (und er wußte es noch von seinen Zeiten als Junggeselle) und mit einer war er auch verheiratet. Gut, die kokettierte zwar nicht mit ihm und beide drosselten ihre ehelichen Kontakte zwar nicht unbedingt auf ein Minimum, aber daß keine Liebesheirat vorlag, wußten selbst die blinden und tauben Bettler in Südost-Subura. Er wischte den Gedanken an seine Frau schnell wieder beiseite, die war in Misenum und ihr ging es wie der Tochter gut, mehr brauchte er nicht wissen, und widmete sich auch gedanklich wieder der Claudia, die gerade offensichtlich die dargebrachten Knabbereien genoß, ein Bild welches jeden Gastgeber erfreute. Auf ihre Frage mußte er lächeln. Das solltest du jene fragen, die über so etwas wie Freizeit verfügen. Er griff zu seinem Becher und führte diesen zu seinem Mund, doch noch bevor seine Lippen den Rand berührten stoppte er und mußte grinsen. So wie jeder andere hochstehende Römer auch nehme ich an. Offensichtlich war sie nicht mit einem Senator verheiratet, schoß ihm kurz darauf in den Sinn. Allerdings könnte er auch das Herumraten sein lassen und entweder die Claudia fragen oder seine alten Kontakte anzapfen. Oder er würde darauf warten, bis die Information zu ihm kommt, was definitiv die arbeitssparendste und auch höflichste Variante wäre.

  • Wie ein erster Regentropfen von einem ausgedörrten Acker aufgesogen wurde, traf Hungis Freundlichkeit auf mein nach Aufmerksamkeit und Zuwendung dürstendes Gemüt. Wie anfällig ich inzwischen für jede Form von Nettigkeit war, offenbarte die Intensität, mit der ich Worte, Handlungen und Gesten begierig aufsog. Das Ausmaß der wohltuenden Wirkung erschreckte mich geradezu. Zwar lag mein Herz derzeit hinter einer mehrschichtigen Rüstung, behütet und geschützt vor Kaltherzigkeit und Liebesentzug, und dorthin drangen seine Worte auch nicht vor, aber sie streichelten meine Seele, die sich ihm dankbar zuwandte - geradezu beängstigend zuwandte. Lange Momente folgten, in denen ich den Gastgeber wortlos anblickte, ehe ich mich erhob, um durch fortstrebende Schritte wieder die Kontrolle über diese sehnsuchtsvollen Empfindungen zu bekommen.


    ‚Reiß dich zusammen’, schalt ich mich. ‚Es ist geradezu lächerlich, bereits auf bloße Höflichkeiten derart überzogen zu reagieren.’ Mir wurde in diesem Moment klar, was für eine leichte Beute ich derzeit war.
    So zerbrechlich ich aktuell in meinem Wesen war, so fragil erschien ich seit einiger Zeit auch optisch. Der gewichtsmäßige Abwärtstrend ließ sich nicht einmal durch fortlaufend ungesunde Ernährung stoppen, die ich zuletzt geradezu exzessiv praktizierte. Ich seufzte leise, kehrte an meinen Platz zurück und lächelte Hungi entschuldigend an, während ich mich setzte. Vermutlich wunderte er sich über mein Verhalten, daher empfand ich es als angebracht, nunmehr auf mein eigentliches Anliegen zu kommen, um seine Skepsis, sofern sie aufgekommen war, darauf zu richten. Das von mir selbst angeschnittene Thema bezüglich der Freizeitgestaltung kam mir nun mehr als gelegen, obwohl das ursprünglich gar nicht beabsichtigt war. Ich hätte mich tatsächlich für Vorlieben oder erquicklichen Zeitvertreib interessiert, aber wie es klang, gab es dafür wenig Raum.


    „Dürfte ich dich dennoch um einen Teil deiner bislang noch freien Zeit bitten?“, fragte ich hoffnungsvoll, jedoch nicht mehr ausschließlich mit dem Gedanken an die Gerichtsverhandlung, mit dem ich Hungi eigentlich aufgesucht hatte, sondern auch im Hinblick auf den sich daraus ergebenden Umgang mit ihm, der mir offensichtlich gut tat – gefährlich gut, aber diese Gefahr wollte ich jetzt nicht sehen.

  • Hungi war weit davon entfernt, ein Frauenversteher zu sein - er mochte und liebte die Frauen, aber verstehen war eine ganz andere Sache - aber hier hätte selbst ein tauber Blinder mit Krückstock auf weite Entfernung bemerkt, daß die Claudia offensichtlich eine Last zu tragen hatte. Ihr Verhalten kam ihm tatsächlich eigenartig vor und er war es von patrizischen Frauen definitiv nicht gewohnt, daß sie ihre Gefühle dermaßen offen zur Schau trugen. Es mußte daher, so seine weitere Überlegung, etwas sehr aufrüttelndes passiert sein, der sie also quasi zu diesem Besuch hier nötigte. Was es auch war - und er ahnte, daß es nichts gutes war - er hoffte nur, daß die Claudierin nicht hysterisch werden würde, denn dann wäre er wirklich überfordert. Mit dementsprechend fragendem Blick verfolgte er seinen Gast auf ihrem Weg, er unterbrach ihre Gedanken nicht, einerseits wollte er sie nicht zu irgendetwas drängen, andererseits würde sie sich ihm wahrscheinlich sowieso bald anvertrauen. Sonst wäre ihr gesamtes Verhalten unlogisch. Allerdings... wann waren Menschen, insbesondere Frauen, je wirklich logisch gewesen?


    Er musterte sie erneut, als sie sich hinsetzte. Selbstverständlich war er nicht davon ausgegangen, daß er aus reiner Freundlichkeit besucht wurde, es stand etwas geschäftliches im Raum. Was genau, würde er hoffentlich gleich erfahren. Worum geht es? fragte er, noch immer höflich, aber den leicht ungeduldigen Unterton in der Stimme nicht unterdrückend.

  • Die Gedanken allein auf das Anliegen meines Besuches zu richten, erleichterte mir die Kontrolle über die unerwartet aufgekommenen Sehnsüchte. Trotzdem kehrte die innere Sicherheit nicht mit der Schnelligkeit zurück, wie ich sie benötigt hätte und wie es auch wünschenswert gewesen wäre. Die knappe Erwiderung meines Gegenübers wirkte dabei auch nicht gerade förderlich. Sie schwebte noch im Raum, als ich den Blick von ihm abwendete und mir mit der Handaußenseite, oder vielmehr nur mit den Fingerspitzen, in einer müden Geste über Stirn und Schläfe strich. Der Kopf neigte sich sachte der Berührung entgegen, ohne dass ich dies bewusst gesteuert hätte. Fast schien es, als erlag er dem Trugschluss, die körpereigenen Berührungen als Ausgleich für den Mangel an empfangenen Zärtlichkeiten betrachten zu können. Eine ratlose Geste, die mir nicht nur Zeit verschaffte, sondern auch viel von der Haltlosigkeit offenbarte, die mich derzeit im Griff hatte. Die Hand sank anschließend in den Schoß. Leider wurde mir der Eindruck, den ich bieten musste, zu spät klar, weswegen ich mich zu einer Erklärung veranlasst sah: „In meinem Leben läuft derzeit einiges aus dem Ruder.“ Mein Blick verfing sich an einer Säulenverzierung, die halbschräg einige Doppelschritt von der Sitzgruppe entfernt stand. „Ich habe ein Anliegen, Vinicius Hungaricus, das nur einen gewissen Teil davon ausmacht, aber immerhin besteht die Aussicht, wenigstens dieses Problem aus der Welt zu schaffen. Mich trägt die Hoffnung, du könntest mir dabei eine Hilfe sein.“ Bei diesem Satz suchte ich wieder den Blickkontakt und versuchte mich an einem Lächeln, was jedoch nur ungenügend gelang.


    „Mich hat ein Edict erreicht, das mir neben einer Strafe wegen der Führung eines für Patrizier ungeeigneten Betriebes weiterhin nahelegt, mich von selbigem zu trennen.“ Zunächst suchte ich in Hungis Gesichtsausdruck zu lesen, wie er die Auskunft aufnahm, aber noch bevor er zu einer Erwiderung ansetzte, reichte ich eine Erklärung nach.
    „Grundsätzlich habe ich nichts gegen die Veräußerung dieses Unternehmens, auch wenn es besser als meine anderen läuft. Um den Verkauf würden sich ohne weiteres die in den Teilbetrieben eingestellten Verwalter kümmern können. Wohingegen ich bei der Abwendung der Strafe kompetente Hilfe benötige und auch unbedingt in Anspruch nehmen möchte.“ Ich senkte flüchtig den Blick, bevor ich weitersprach. „Bitte versteh mich nicht falsch, es geht mir nicht um das Geld, denn ich habe das Vielfache der Strafsumme zur Verfügung. Mir geht es darum, dass mein Name unbefleckt bleibt.“

  • Er war erstaunt über die offene Art, mit der sie sich ihm mitteilte. Im Normalfall waren die Menschen in seiner Umgebung weit verschlossener, doch sie hier machte sich nicht die Mühe, sich irgendwie zu verstellen. Ihr Vater mußte eine eigenartige Auffassung von Erziehung haben, ganz untraditionell, oder seine Tochter hatte einen stärkeren Willen als ihr Vater. Dieser Gedanke ließ ihn kurz lächeln, doch dann konzentrierte er sich wieder auf die Frau vor ihm und den Grund ihres Besuches.


    Und er lachte auf, es war ein überraschtes, aber herzhaftes Lachen. Daher also weht der Wind. Er lachte wieder auf, diesmal leise, und nahm einen Schluck aus seinem Becher. Als der - verwässerte - Wein seine Kehle hinunterlief, stellte der den Becher wieder hin und schaute Deandra durchaus belustigt, jedoch weiterhin freundlich an. Offensichtlich die Lex Mercatus, ich liege doch richtig? fragte er mehr der Rhetorik als der Information halber. Bevor ich um weitere Informationen bitte: wie kommst du auf die Idee, daß eine geringe Geldbuße deinen Namen beflecken würde? Ich kenne Menschen, die ohne mit der Wimper zu zucken weit gröbere Vergehen leisten oder gar schamlose Verbrechen, da wäre eine sicher nur geringe Geldstrafe kein Anlaß zu unbegründeter Sorge.

  • Nachdem ich mein Anliegen offenbart hatte, entstand eine flüchtige Pause, die ihr Ende in einem amüsierten, aber keineswegs unsympathischen Lachen des Hausherrn fand. Auf diese Reaktion war ich keineswegs gefasst gewesen. Ich gab daher meine um eine Winzigkeit vorgebeugte Haltung auf und lehnte mich an. Erneut spürte ich eher Entspannung als Anspannung, die letztlich bewirkte, dass ich mich anstecken ließ und schmunzelte, und das, obwohl mir das Thema soeben noch gewaltiges Kopfzerbrechen bereitet hatte. Einem weiteren, diesmal verhaltenen Lachen Hungaricus’ und einem Schluck Wein wurde ich seiner kurzfristigen Musterung gewahr. Für ihn schienen Kümmernisse wie meines kein Grund zur Sorge zu sein. Es mochte daran liegen, dass er in Rechtsdingen derart bewandert war, dass er aus dem Stehgreif Handlungsmöglichkeiten sah. Möglicherweise lag es auch daran, weil er um ein Vielfaches an Erfahrung und Einfluss verfügte. Auf jeden Fall tippte er absolut richtig, als er die Lex Mercatus ansprach.


    Ich zeigte mich von seiner Sicherheit ausstrahlenden Wirkung durchaus beeindruckt, fehlte doch seit kurzem eine starke Führungsperson in meinem Leben. Bereitwillig erklärte ich daher, warum mir diese unerhebliche Geldstrafe durchaus Kummer bereitete.


    „Nun, ich bin der Meinung, dass die Annahme einer Strafe - und genau das würde ich tun, wenn ich die geforderte Summe entrichte - gleichzeitig ein Schuldeingeständnis ist“, sagte ich mit der größten Überzeugung, der ich fähig war. Ich schlug mein rechtes Bein über das andere und legte meine Hände übereinander in den Schoß, bevor ich weiter sprach. „Ich bin kein Mensch wie jeder andere, Vinicius Hungaricus. Manche mögen skrupellos sein, andere vielleicht gedankenlos, aber ich lege gesteigerten Wert auf eine absolut reine Weste, mag dieses Edict in den Augen vieler auch ein Kinkerlitzchen sein.“

  • Manchmal war er sich nicht ganz sicher, wie er dieses Gespräch einordnen soll. Sicher war sie wegen ihres juristischen, geschäftlichen Problems zu ihm gekommen, doch die Art, wie diese Konversation geführt wurde, driftete manchmal gar stark ab, nicht in Worten, aber in Gedanken, zumindest bei ihm, wie es bei ihr war, konnte er naturgemäß nicht mit absoluter Sicherheit sagen, aber so wie sie sich ihm gegenüber gebärdete, mutmaßte er in dieselbe Richtung. Und er würde lügen, würde er behaupten, daß dies seiner Eitelkeit nicht gar schmeichelte.


    Aber es ging um ihr Anliegen und nicht um seine ... was auch immer er da gerade herauslesen wollte. Also konzentrierte er sich wieder auf ihr Problem, wobei ihm etwas in ihren Worten auffiel. Nein, er konnte es nicht verhindern, er beugte sich nach vor und blickte sie gerade und unverwandt an. Ist es denn eines? Ein Schuldeingeständnis? Und schon lehnte er sich wieder zurück und nahm erneut einen kleinen Schluck aus seinem Becher, der nun mittlerweile leer war, und den er auf dem Beistelltisch abstellte. Oder anders gefragt... Sein Blick, der gerade noch auf dem eben abgestellten Becher lag, richtete sich erneut an seine Besucherin. Hast du einen Betrieb geführt, der im Widerspruch zur Lex Mercatus steht? Wissentlich und mit Absicht?

  • Hungaricus war für mich auf eine gewisse Art unkalkulierbar. Erwartete ich, dass er geschäftstüchtig wurde, wagte er einen Vorstoß, der eher auf das Konto des Mannes in ihm ging als auf das des Rechtskundigen oder der wohlwollenden Vaterfigur. Und erwartete ich Ernsthaftigkeit, erfolgte ein Lachen. Eine gewisse Nervosität machte sich in mir breit, als er unerwartet den Oberkörper vorbeugte, was nicht unbedingt zur Stellung der Nachfrage notwendig gewesen wäre - die musternden Augen, der direkte Blick … dem ich noch nicht einmal ausweichen konnte. Ein Lächeln, das die aufkommende Verlegenheit überspielen sollte, rettete mich über den Moment, in dem ich gewahr wurde, dass die Durchblutung der Gesichtshaut stieg. Es dauerte länger als üblich, bevor ich wegen unzureichender Geistestätigkeit zu einer Antwort fähig war.


    „Hm, ja? Für mich ist es eines“, erwiderte ich nur zögerlich, was Hungi hoffentlich nicht auf fehlende Überzeugungskraft zurückführen würde. „Nehme ich eine Strafe an, dann fühle ich mich auch schuldig“, setzte ich daher etwas flüssiger nach.
    Plötzlich verspürte ich ebenfalls Durst und trank einige Schlucke der für mich gefährlichen Flüssigkeit. Praktisch zusehends färbte sich dadurch das Wangenrot noch eine Nuance tiefer. Wie gut, dass ich sicher saß, dachte ich bei mir. Wein fuhr mir in aller Regel sofort in die Beine und den Kopf, weil ich ihn nicht gewöhnt war. Über die möglichen Auswirkungen dachte ich momentan auch nicht nach, denn zum einen verspürte ich Durst, zum anderen arbeitete mein Hirn auf Hochtouren, um den Gastgeber richtig deuten und verstehen zu können.


    „Ja, also… Ich habe offensichtlich so einen Betrieb geführt, wobei ich immer der Annahme war, die Weiterverarbeitung von aus dem Boden gewonnenen Gütern sei erlaubt. Davon einmal abgesehen habe ich mir den Betrieb nicht gekauft, sondern vor vielen Jahren geerbt. Ich habe ihn einfach zugeschrieben und die Betriebsführung genehmigt bekommen und mich darauf verlassen, dass dies seine Ordnung hat. Mir kam daher auch der Gedanke an eine Art Gewohnheitsrecht, aber ich bin kein Fachunkundiger auf dem Gebiet des Rechts.“


    Nicht bewusst, aber offensichtlich, um die Hände zu beschäftigen, drehte ich den Weinbecher mehrmals um die eigene Achse.

  • Hungi atmete einmal tief ein und aus, als er lehnend an seinem Stuhl für eine kurze Zeit in Gedanken versank. Er versuchte sich zu erinnern, ob das Gesetz oder der Kommentar seines Klienten einen Unterschied machte in Bezug auf Kauf oder Erbe eines solchen Betriebes. Er glaubte nicht, aber er war sich nicht ganz sicher. In solchen Situationen wäre es direkt angenehmer, den Gesetzestext gleich in- und auswendig im Kopf zu haben. Immerhin sagt man das ja den Juristen nach, daß sie die Paragraphen und Gesetze im Grunde genommen nur auswendig lernen. Ja klar, als ob man so rechtliche Probleme lösen könnte. Und außerdem wäre es schade um die Gehirnkapazität, wozu etwas auswendig lernen, wenn es ohnehin niedergeschrieben wurde?


    Auf alle Fälle fiel es Hungi nicht ein, ob es einen Unterschied gäbe in Bezug auf den Erhalt eines solchen Betriebes, tendierte aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu einem Nein. Wenn er sich recht erinnerte, war das Führen eines Betriebes relevant. Allerdings half ihm die Frage jetzt ohnehin nicht weiter, daher stellte er eine andere:


    Was für eine Art Betrieb ist es denn? Vielleicht ist es eine jener Betriebe, bei denen die Führung ein eher geringer Fehler ist, da ja ohnehin noch nicht genau gesichert ist, welcher Betrieb für Senatoren und Patrizier erlaubt ist und welcher nicht.

  • Offensichtlich war mein Anliegen kompliziert, denn Hungi versank in Schweigen. Möglicherweise tüftelte er aber auch bereits an einem Lösungsweg. Für mich, die ihn gerade erst wenige Minuten kannte, war es annähernd unmöglich, sein Verhalten richtig einzuschätzen. Da half weder ein sorgfältiges Mustern seiner Gesichtszüge, das Lesen in seinen Augen oder das Analysieren seiner Mimik und Gestik, sofern die überhaupt vorhanden waren. Es half also alles nichts, ich musste abwarten, bis er sich zur Sache äußerte, was nach Momenten des Nachdenkens auch geschah. Ich hob überrascht die Brauen, denn wieder einmal stellte ich fest, dass ich weder mit der Politik noch mit den Gesetzen besonders vertraut war. Es gab nach seiner Aussage also Betriebe, deren Führung noch nicht einmal als erlaubt oder unerlaubt für Senatoren und Patrizier festgelegt war.


    „Tja, bei dem strittigen Betrieb handelt es sich um eine Töpferei. Ich war bislang der Meinung, die Weiterverarbeitung von Ton, als Erdrohstoff, sei für meinen Stand erlaubt. Die Tongrube befand sich ursprünglich sogar in aurelischem Besitz.“


    Trotz der kursierenden Hitzepartikel, die der Wein in mein Blut entsendet hatte, funktionierte der Verstand noch klar, wenn auch etwas langsamer als sonst. Mein Interesse war allgemein geweckt, der Weingenuss machte mich redseliger und Hungis Verhalten flößte Vertrauen ein. Ich hob den Becher zum Zeichen, dass ich Durst verspürte, wenngleich mir klares Wasser lieber als der verdünnte Wein gewesen wäre. Einen Hinweis darauf sparte ich mir aber, weil meine Gedanken bereits wieder um das Thema ‚Betrieb’ kreisten.


    „Auf welche Betriebe trifft denn die unsichere Gesetzlage zu? Ich meine, der eher geringere Fehler bei der Führung.“ Ich verstand auch nicht, wieso die Sachlage „noch nicht genau gesichert“ war, wann dies der Fall sein würde, usw. Viele Fragen, aber es gehörte sich nicht, den Gespächspartner zu überhäufen.

  • Hungi schmunzelte ob der Antwort seiner Besucherin. Mittlerweile stand für ihn mehr als fest, daß Claudia sich nicht nur wenig, eher überhaupt nicht mit den Gesetzen auf gutem Fuße stand. So und nicht anders konnte er ihre Worte interpretieren.


    Eine Töpferei? Er schüttelte den Kopf. Nein, eine Töpferei kann nie und nimmer erlaubt sein nach der derzeitigen Gesetzeslage. Sieh, es geht nicht um den Erdrohstoff, sondern um die Landwirtschaft und das primäre Ziel der Landwirtschaft ist es, ganz allgemein gesagt, Früchte aus der Erde zu ziehen. Das kann jetzt sein Getreide, Gemüse oder auch Obst von Sträuchern und Bäumen, nie aber Ton, denn Ton fehlt die Eigenschaft - verzeih mir die juristische Definition, doch sie ist am prägnantesten dafür - eine wiederkehrende Frucht von der Muttersache Erde zu sein.


    Erklären machte hungrig und durstig, so nahm Hungi erneut einen Schluck seines Weines zu sich und griff sich dann etwas Käse und eine Nuss und ließ beide in seinem Mund verschwinden. Er liebte solche Kombinationen und hatte sich schon bei mehr als einer Gelegenheit die Frage gestellt, ob es wohl gescheit wäre, die - dann natürlich gemahlene - Nuss noch vor der Reifung in den Käseteig einfließen zu lassen oder ob es wohl besser wäre, so wie jetzt erst bei Tisch die beiden Geschmacksrichtungen zusammenzuführen. Er nahm sich vor, dies bald herauszufinden.


    Och, auf etliche Betriebe. Das Gesetz, das der seinerzeitige Volkstribun Terentius eingebracht hatte, war ... nun ja, wie soll man sagen ... etwas unausgegoren. Ein wenig Abhilfe gab es zwar durch den Kommentar meines Klienten Caecilius, dennoch sind etliche Fragen ungeklärt und müssen erst durch unsere Gerichte ausjudiziert werden. Den Nachsatz mit dem geringeren Fehler bei der Führung ließ er unkommentiert, wußte er auch nicht so wirklich, was Claudia damit meinte.

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