Theodoros Alexandreus

  • „Athen.“ Meinte Antigonos kurz und bündig. Worauf wollte der Alte hinaus? Fast magisch zog es ihn zurück zum Tisch. Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung für Antigonos. „Worauf willst du hinaus, Herr?“

  • Zitat

    Original von Theodoros Alexandreus
    "Kommst du aus Athen oder hast du dort studiert?"


    „Meine gesamte Familie stammt aus Athen, Herr. Aber studiert habe ich dort nicht.“ Ein warf einen kurzen Blick auf seinen Fuß und blickte wieder auf. „Mein Vater meinte, es wäre besser woanders zu Studieren und zu arbeiten. Wegen meinen… na ja…“ Er reibt seinen linken Oberarm und räuspert sich. „Das kannst du dir ja sicher denken. Jedenfalls wollte ich Medizin studieren. Aber um meine Grundversorgung zu gewährleisten, muss ich Arbeit finden. Ein Freund meinte, er hätte vielleicht etwas für mich, wenn man hier niemanden brauch.“

  • Das Problem, dass Antigonos mit seinem linken Fuß hatte, weckt den Rebellengeist in Theodorus, der in seiner Kindheit ebenfalls immer mit den Unzulänglichkeiten seiner Natur konfrontiert worden war. Er hatte sich aus dem Dilemma erfolgreich herausgewunden, nun stand er an der Spitze der größten Bildungseinrichtung der Welt und diejenigen, die ihn damals beschimpften und mit Steinen bewarfen, brachten es nie weiter als zum gewöhnlichen Handwerker. Eine solche Chance sollte auch jeder erhalten...


    "Nun, wie gesagt, Arbeit habe ich keine für dich, aber wenn du möchtest, könnte ich dir gerne ein Medizinstudium beschaffen..."

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  • Antigonos kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Er nickte heftig und lächelt verhalten. „Das wäre Paaaan-tastisch. Ich würde ewig in deiner Schuld stehen, großer Alexandreus.“ Antigonos hatte dieses Angebot noch gar nicht richtig verarbeitet, er wankte etwas und hielt sich kurz am Stuhl fest. „Mir ist bewusst wie schwer es ist, in Alexandria ein Studienplatz zu bekommen. Mit diesen Abschluss könnten mir alle Türen offen stehen.“ Vergeblich versuchte er sich wieder zu beruhigen, aber sein Herz sprang. „Wo muss ich unterschreiben?“ Fragte er energisch.

  • Theodorus lächelt milde. "Du musst Nirgendwo unterschreiben. Von dir wird lediglich erwartet, dich nach den Regeln des Museions zu benehmen und dein Studium gewissenhaft zu erleidigen. Die Regeln findest du übrigens direkt beim Haupteingang an der Pforte.


    Ansonsten hast du natürlich die Pflicht hier zu wohnen..." Theodorus nimmt eine Kladde mit bürokratischen Schreibkrams raus, überfliegt sie kurz und ihm kommt eine Idee. "Ich werde dich bei Nikolaos einquartieren. Halte dich an den Jungen, er wird dein Tutor sein."

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  • „Das werde ich!“ Antigonos versprach dies hoch und heilig, ehe er gehen wollte. „Nikolaos…“ sprach er, als müsste er sich jenen Namen einprägen, weil er ihn sich nicht lange genug merken könnte. „Noch einmal danke für alles, Alexandreus!“ Er hinkte eilig zur Porta um alles wichtige vorzubereiten.

  • Sicheren schrittes führte Eucratides die Frau durch die Räume des Museions, zum Arbeitszimmer des Theodorus Alexandreus.
    Während er vorsichtig anklopft, meint er an die Römerin gewandt...


    "Warten sie hier bitte einen Moment, edle Dame, derweil ich den stellvertretenden Epistates informiere."


    Ohne weiter Zeit zu verlieren, betritt Eucratides das kleine, ihm hinlänglich bekannte Zimmer des Gelehrten und schließt die Tür.


    "Salve Theodorus Alexandreus, draussen wartet eine junge Römerin, namends Valeria, die euch wegen einer Anstellung im Haus der Ärzte, zu sprechen wünscht."


    Abwartend, verharrt der Römer vor dem Gelehrten....

  • Seufzend schaut Theodorus auf den neuen Grammateus und fragt sich, was die Leute denn am Wort "Anklopfen" nicht verstehen... -.^


    "Ja, eine junge Römerin? Dann bring sie doch rein, bitte."

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  • Dass Valeria gesiezt wurde, kam nicht allzu häufig vor, immerhin war das noch gar nicht in Mode. :D
    Aber sie wartete trotzdem brav, wie der Grammateus sie gebeten hatte, während er in das Zimmer des Theodoros stürzte. :]

  • Sim-Off:

    Eucratides hat doch angeklopft.

    :D


    Sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifend, meint er an den Gelehrten gewandt,...


    "Ganz wie es euch beliebt, geschätzter Philologos. Ich werde sie sofort holen."


    Ohne eine weitere Erwiederung abzuwarten, eilt Eucratides aus dem Zimmer des Gelehrten und tritt wieder vor die hilfesuchende Römerin.
    Lächelnd sagt er zu der atraktiven Dame,...


    "Theodorus Alexandreus ist nun bereit euch zu empfangen, werte Valeria. Nur Mut, hinter seiner rauen Schale verbirgt sich ein weicher Kern."


    Der Römer macht eine Geste zur Tür des Arbeitszimmers und fügt freundlich hinzu, während er Valeria hineingeleitet...


    "Solltet ihr wieder meine Hilfe benötigen, so laßt einfach nach Eucratides rufen. Ich werde euch dann zu eurer Verfügung stehen."


    Nachdem er die Hand zum Gruß erhoben hat, verläßt Eucratides das Zimmer des Philologos um an seine Arbeit zurück zukehren.

  • Lange musste Valeria nicht warten, bis der Grammateus wiederkam. Allmählich gewöhnte sie sich auch wieder an das Griechisch, das sie vor Jahre einmal gelernt hatte und das sie seit ihrer Ankunft am Hafen wieder umgab. Zwei Frauen liefen schnatternd an ihr vorüber, während sie wartete. Und dann kam Eucratides zurück und bedeutete ihr, einzutreten.


    "Hab vielen Dank, Eucratides, ich werde gern auf dein Angebot zurückkommen", erwiderte sie freundlich, schenkte ihm ein Lächeln und trat in den Raum ein. Im ersten Moment erschien ihr Theodorus ein Apollonius in jungen (zumindest jüngeren) Jahren zu sein, weswegen sie ihn verdutzt ansah. Dann aber trat sie näher heran.


    "Ich wünsche dir einen guten Morgen. Man nennt mich Valeria, und ich bin hergekommen in der Hoffnung, du hättest vielleicht eine Anstellung für mich", stellte sie sich vor und schob gleich ihr Anliegen nach.

  • Sim-Off:

    Wenn jemand einfach reinplatzt ohne eine Antwort abzuwarten, muss Theodorus sein Klopfen wohl überhort haben, oder? ;)
    Was dem zerstreuten Gelehrten in letzter Zeit öfters passiert...-.^


    Sofort bietet Theodorus der Römerin einen Platz an. "Chaire, Valeria. Setz dich doch. Möchtest du was trinken?" Er blickt auffordernd zu Eucratides, um ihn klarzumachen, dass das seine Aufgabe sein sollte, aber der Mann scheint schon wieder verschwunden zu sein. "Ob ich eine Anstellung für dich habe, weiß ich leider noch nicht. Dazu müsste ich erst wissen, welche Art von Anstellung du denn wünscht..."

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  • Valeria setzte sich dankbar auf den ihr angebotenen Stuhl. Kurz hatte sie das Gefühl, der Raum würde hin und her schwanken, doch beim Blick auf Theodoros normalisierte sich alles wieder. Die Seekrankheit, dachte sie resignierend.


    "Ich würde gern ein Glas Wasser nehmen, wenn das keine allzu großen Umstände macht", sagte sie in griechisch, doch mit stark lateinischem Akzent, und musterte den stellvertretenden Epistates einmal mehr. Sie nahm sich fest vor, mehr für ihr Griechisch zu tun. Zu lange war es her, dass sie die Sprache selbst verwendet und nicht nur einer Schriftrolle entnommen hatte. Semantik und Aussprache tropften nur langsam zurück in ihr Gedächtnis.


    "Nun, das Museion verfügt über eine der besten medizinischen Einrichtungen des Imperiums. Es wäre mir Freude und Ehre zugleich, dort eine Anstellung als Iatros zu bekommen", erklärte sie und fügte hinzu: "Ich erwarb meine Fachkenntnis bei Apollonius von Samothrake - der Name ist dir vielleicht geläufig? Er ist eine Koryphäe im Bereich der Medizin und lebt derzeit auf Capri."

  • Apollonius... Dunkel kann sich Theodorus an den Namen erinnern, auch wenn er ihn noch nie persönlich getroffen hatte. Aber seine Werke waren bekannt in der Welt der Fachgelehrten und eine Schülerin dieses Mannes würde sich in Alexandria sicherlich gut machen, die ohnehin schon führende Stellung der Akademie im Gebiet der Heilkunde noch weiter ausbauen. "Du bist also gut im Gebiete der Medizin bewandert? Das höre ich gerne und tatsächlich braucht das Iatreion derzeit neue Ärzte. Wenn das stimmt, was du sagst, dann würde ich dich mit dem größten Vergnügen in unseren Reihen willkommen heißen."

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  • Etwas irritiert sah Valeria Theodoros an. Das ging ja...schnell...dachte sie noch einen Moment verwundert, ehe sich ein breites, erfreutes Lächeln abzeichnete.


    "Oh, das ist...ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich hätte mir ein solches Einstellungsgespräch etwas schwieriger vorgestellt." Etwas albern kicherte Valeria. Das resultierte aus ihrer Freude über Theodoros' Worte. In Gedanken sah sie sich bereits an einem Tisch sitzen und allen möglichen Leuten von dieser Neuigkeit schreiben. Dann fiel ihr etwas ein.


    "Einen Moment", bat sie den Griechen und kramte daraufhin kurz in ihrem Seesack. Bald hatte sie gefunden, wonach sie suchte, und reichte dem Gelehrten eine Schriftrolle. "Dies belegt meine Worte."

  • "Hmm... Hmm..." brummelt Theodorus vor sich hin, als er die Schriftrolle genau studiert. "Scheint alles seine Richtigkeit zu haben...


    Na gut, ich stelle dich vorerst mal ein, hoffe aber, dass du baldmöglichst dein Können vor der Gemeinschaft des Museions beweist. Hast du da eine Idee, wie du das machen könntest?"

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  • Valeria hob marginal eine Braue, war jedoch um eine Antwort nicht verlegen.
    "Hm, nun, ich denke, es wird dem Iatreion an Kranken nicht mangeln. Ich könnte einen Hilfesuchenden behandeln", schlug sie vor und neigte fragend den Kopf. Nur Not würde sie denjenigen auch vor dem Rat des Museion untersuchen, sofern dem Kranken des recht war. Andererseits konnte man bei den meisten Krankheiten erst nach einiger Zeit feststellen, ob die Behandlung angeschlagen hatte. Valeria dachte da an den verwundeten Gladiator, den sie damals, vor Urzeiten, in Apollonius' Lehre zusammen mit anderen behandelt hatte.

  • Milde lächelt Theodorus. "Nun, weißt du, das Iatreion bildet vor allem junge Schüler aus und ist weniger praxisorientiert. Sicherlich haben wir auch Kranke dort, die zu Studienzwecken behandelt werden. Einen Kranken zu behandeln wäre sicherlich eine gute Sache, nur will ich deine Annahme nicht davon abhängig machen, ob der Patient genest oder nicht, denn kein Arzt auf der Welt wird in der Lage sein, jeden Patienten zu heilen.
    Deshalb will ich deine Annahme viel mehr davon abhängig machen, dass du mir einen Bericht über das Krankheitsbild eines Patienten, die richtige Diagnose und die vorgeschlagenen Heilmethoden ablieferst. Wäre das für dich machbar?"

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  • Verständig nickte Valeria, auch wenn sie angenommen hatte, dass das Iatreion nicht nur zu Forschungszwecken existierte, sondern gleichsam auch Bedürftigen half.


    "Selbstverständlich wäre das möglich", antwortete sie auf die Frage des Epistatesvertreters hin.
    "Solltest du dabei an einen bestimmten Patienten denken, wäre ich dir verbunden, du könntest ihn mir bei einer Führung durch das Iatreion zeigen. Um ehrlich zu sein, brenne ich nämlich darauf, die Einrichtungen zu sehen. Ich nehme an, diesen Bericht wünschst du dann schnellstmöglich?" fragte sie Theodoros und lächelte zuckersüß. :D

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