• | Quintus Sulpicius Superbus


    Vermutlich erkannte Drusus den Tesserarius im Halbdunkel nicht, denn es handelte sich um den Tesserarius seiner eigenen Centuria. Mit leicht angewidertem Blick sah er zwischen den dreien hin und her. Sie wirkten alle schmutzig, stanken und hatten ganz offensichtlich gerauft.


    "Was treibt ihr hier?"


    fragte er mit kritischem Unterton. Der Centurio würde geweckt werden müssen...





    TESSERARIUS – LEGIO II GERMANICA


  • Legionarius Quintus
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    Die Situation war optimal für Quintus, ebenfalls eine stramme Haltung anzunehmen. Doch das änderte nichts an der Situation. Außerdem wusste er, wie sch... schlecht die Lage für die drei nun war, in der sie sich nun befanden. Wieso mussten immer die mit den spitzen Ohren Tesserarii oder Optiones werden?!
    Doch statt einer halbwegs vernünftigen Ausrede kam nur ein solch vager Satz: "Wir haben... ein bischen Probleme gehabt.". Was auch alles passieren konnte oder musste, nur wenn man mal ein paar Kilo Balast los werden wollte.

  • Verdammt! Hoffentlich kam der Kerl nicht auf die Idee, den Centurio zu wecken! Der würde bestimmt mehr als wütend sein, wenn er nochmals wegen ihnen geweckt würde.


    "Wir... wir putzen nur die ... Latrinen, Tessarius." Was ja nicht gelogen war. Vielleicht gab sich der Mann ja mit einer Rüge zufrieden. Es war schließlich mitten in der Nacht und sie hatten ja tatsächlich die Latrinen geputzt. Und die Prügelei... war ja nicht mal eine richtige Prügelei gewesen. Eher eine Rangelei, eine kleine Meinungsverschiedenheit...

  • | Quintus Sulpicius Superbus


    Kritisch sah der Tesserarius an die Wand, wo noch Exkremente klebten. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass das kein richtiges Putzen war...


    "Ist das ein Witz?"


    fragte Superbus ungläubig. Die Burschen waren so dumm gewesen, sich mitten in der Nacht in einer Latrine zu prügeln und entschuldigten es damit, dass sie hier putzten?





    TESSERARIUS – LEGIO II GERMANICA


  • Legionarius Quintus
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    "Nein, nein...", meinte Quintus kleinlich. Jetzt musste ihm schnell eine gute Ausrede einfallen. Und zwar eine verflixt Gute! Gedanken und Argumente schwirrten in Quintus Kopf umher. Er biss sich leicht auf die Lippen. Keine Chance, ihm fiel nichts ein, er war ja nicht sonderlich kreativ. Also musste er wohl das Naheliegenste wählen.


    "Also... da waren so ein paar Legionäre... die haben mit Scheisse rumgeworfen, wir konnten gerade noch so ausweichen.", log er den Tesserarius an, wobei er versuchte, nur so wenig Infos wie nötig raus zu rücken. Quintus war eigentlich nur ein mittelprächtiger Lügner, aber er konnte sich aus so mancher Affäre herausreden. Was blieb ihm schon Anderes übrig, als zu lügen? Er verbergte seine Hand hinter dem Rücken und versuchte so zu wirken, als ob er stramm stehe. Wenn der Tesserarius diese Hand, mit der Quintus seine eigenen Exkremente warf sehen würde, wäre wohl alles aufgeflogen.

  • "Nein, nein. Kein Witz, Tesserarius", beteurte Drusus beinhae schon verzweifelt. Er wagte gar nicht zu denken, wie der Centurio reagieren würde, wenn er zum zweiten Mal wegen Drusus und Valerian aufgewckt werden würde.

  • Auch Valerian beteuerte schnell: "Nein, Tessarius, das ist kein Witz. Wir... wir werden das gleich wieder alles in Ordnung gebracht haben." Er versuchte, seiner Stimme möglichst viel Festigkeit zu verleihen.


    Oh, bitte, nicht den Centurio wecken, flehte er in Gedanken, versuchte aber, möglichst ruhig dreinzuschauen. Doch den leicht flehenden Ausdruck in seinen Augen konnte er nicht ganz verbergen.


    Nicht einen Augenblick dachte er daran, Quintus in irgendeiner Weise zu beschuldigen. Zum einen war ihm bewußt, daß er selbst ebenso viel Schuld an der Situation trug wie der Legionär, zum anderen klärte man so etwas schließlich untereinander und schwärzte niemanden bei den Vorgesetzten an.

  • | Quintus Sulpicius Superbus


    Der Blick von Superbus wurde immer kritischer. Offensichtlich hielten diese Soldaten ihn für blind.


    "Ihr wollt mich also verarschen..."


    Dann drehte er sich um.


    "Räumt das weg. Bis morgen früh beim Morgenappell..."


    Damit verließ er die Latrine.





    TESSERARIUS – LEGIO II GERMANICA

  • Drusus schüttelte beteuernd den Kopf. Heute war irgendiwe nicht ihr Tag, zuerst hatte sie der Optio erwischt und dann war ihnen auch noch dieser Trottel von Quintus über den Weg gelaufen.
    Mehr als erleichtert vernahm der Iulier die Worte des Tesserarius und und ließ ein "Zu Befehl, Tesserarius" vernehmen. Als der Tesserarius schließlich weg war, wischte sich der Iulier den Schweiß von der Stirn und wandte sich an Valerian: "Puh! Da haben wir ja noch mal Glück gehabt."


  • Legionarius Quintus
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    Etwas erleichtert ließ Quintus den Tesserarius gehen. Er wollte ihn schließlich nicht weiter am Genick sitzen haben. Also wandte er sich um und schnappte schweigend ein Tuch, uninteressiert, die Schlägerei mit den zwei Probati weiter auszufechten. Sein Interesse bestand jetzt darin, die ganze Scheisse aufzuwischen. Aber nur die Scheisse! Quintus verzapfte zwar gerne und oft Mist, aber irgendwie sagte ihm eine innere Stimme, dass er seinen Dreck nun wegräumen soll. Kam da etwa sein wahres Ich zum Vorschein? Allerdings schenkte er den zwei Probati nicht einmal einen Blick.

  • Valerian atmete ebenfalls erleichtert auf, obwohl er sich nicht sicher war, ob das ganze nicht am nächsten Tag noch ein übles Nachspiel haben würde. Er nickte Drusus zu, der Kamerad sprach nur aus, was er gerade dachte.


    Gerade wollte er auch Quintus noch eine harsche Bemerkung zumurren, damit dieser sich endlich verzupfte, als er bemerkte, daß der Legionär wahrhaftig freiwillig seine Scheiße wegzuwischen begann. Nun, arbeitswilligen Menschen sollte man nicht im Wege stehen, also nahm sich Valerian den Eimer, den er über Quintus entleert hatte, und ging, um ihn wieder mit Wasser zu füllen. Sie hatten noch einige Arbeit vor sich, bevor sie sich endlich schlafen legen konnten. Morgen würde bestimmt ein furchtbarer Tag werden!


    Besser nicht darüber nachdenken. Einfach schrubben. Alles ging einmal vorüber, auch die schlimmsten Strafen.

  • Drusus blickte verblüfft zu Quintus herüber, hatte der Iulier etwa doch so viel Wein getrunken das er jetzt Halluzinationen hatte, oder war Quintus am Ende vielleicht doch ganz in Ordnung?
    Naja, drüber konnte er sich später immer noch Gedanken machen, jetzt machte er sich einmal daran die Latrine zu säubern. Drusus nahm ebenfalls einen der herum liegenden Wasserkübel und füllte ihn wieder mit Wasser. Anschließend begann er zu schrubben. An Morgen wagte er erst gar nicht zu denken...

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