Tablinium | MTD et Albina

  • Es waren schon einige Tage seit dem Gespräch mit Cato vergangen, in dem Albina von der anstehenden Verlobung erfahren hatte und gerade gestern war ein Brief, der ihr bestätigte, dass die Verhandlungen erfolgreich waren von eben jenem Verlobten bei ihr eingetroffen.
    Dies als Anlass nehmend, ihren Vetter Durus über diese Neuigkeit, die andere sicher als frohe Botschaft betrachten würden, zu unterrichten, stand Albina an diesem Morgen vor dem dessen Tablinium und klopfte leicht an.


    *klopfklopf*

  • Albina hörte das "Herein!" und öffnete die Tür zum Tablinum, durch welche sie auch sogleich eintrat.


    "Guten Morgen, Durus.Ich hoffe ich störe nicht." meinte sie dann. Während sie sprach hatte sie zwei Schritte in den Raum gemacht und war dann stehen geblieben.
    "Wenn du beschäftigt bist, so kann ich auch gerne später wiederkommen." meinte sie dann mit einem leichten Lächeln.

  • Durus sah auf und erblickte Albina. Mit ihr hatte er eigentlich nicht gerechnet, dennoch freute er sich und sah sie freundlich an.


    "Nein, nein...das hat Zeit!"


    Er ließ den Bericht sinken.


    "Womit kann ich dir denn helfen?"

  • Albina merkte, auch wenn es sie nicht wunderte, dass Durus mit ihr nicht gerechnet hatte. Aber wie sollte er auch, viel zu selten fand sie die Gelegenheit für ein Gespräch mit ihrem Vetter.
    Einerseits froh, dass er Zeit hatte, andererseits innerlich hoffend, dass sie es schaffte ihre Fassade während dieses Gesprächs aufrecht erhalten zu können, trat sie lächelnd ein paar Schritte näher an den Tisch, hinter dem Durus saß´, heran.


    "Nunja, es gibt Neuigkeiten, die ich dir berichten wollte. Ich weiß zwar schon etwas länger davon, doch erst gestern erhielt ich eine Nachricht, dass diese Neuigkeiten nun spruchreif sind." meinte sie dann.


    "Senator Flavius Furianus hielt bei Vitamalcus um meine Hand an und dieser hat diesem Wunsch stattgegeben, sodass demnächst eine Hochzeit in der Familie ansteht." verkündete sie die Nachricht mit einem Lächeln, nachdem ihr beim besten Willen nicht zumute war. Doch als Patrizier hatte man von klein auf gelernt, seine wahren Gefühle wenn notwendig unter einer Maske zu verbergen.

  • Durus fragte sich in einem kurzen Anflug von Humor, wie er ihr bei der Hochzeit helfen konnte, kehrte dann jedoch wieder zu seinem gewöhnlichen Ernst zurück, obwohl sich ein Lächeln auf sein Gesicht legte. Furianus war ein alter Bekannter und auch wenn er lange nicht mehr bei Durus zu Gast gewesen war, so verband sie doch ein mehr oder weniger dickes Band der Freundschaft. Nach Claudias Dahinscheiden hatte Durus sich ohnehin gefragt, wen der Flavier nun ehelichen würde, aber dass es Albina war, war eine echte Überraschung.


    "Oh, welch eine Freude! Dann kommt doch noch eine Verbindung zwischen uns und den Flaviern zustande."


    stellte er fröhlich fest.

  • Albina sah die Freude , die diese Neuigkeit in ihrem Vetter auszulösen schien, und lächelte deshalb selbst leicht. Immerhin, so dachte sie, machte diese Verbindung andere glücklich, und das war immerhin etwas.


    "Ja, so sieht es wohl aus." sagte sie dann noch immer von Durus Freude berührt. "Es wird eine Verbindung, von der sicher beide Familien profitieren werden."


    Wenn ihr eigenes Leben ihr selbst schon nur noch so wenig Freude bereitete, war sie froh, dass sie dennoch zum Wohle anderer zu handeln vermochte.


    "Und gerade die Flavier sind Grund für mein Ansuchen um dich. Um die Eintrag der Verlobung werde ich mich selbst kümmern. Doch es stand die Überlegung im Raum die Flavier hier in die Villa einzuladen, damit die Familien einander bereits vor der Hochzeit näher kommen. Was hältst du davon?"
    fragte sie dann gespannt. Dieses Treffen war Catos Idee gewesen und Albina konnte ihm in dieser Hinsicht nur zustimmen.

  • Durus lehnte sich zurück und hörte Albinas Ausführungen zu. Sie schien ihre erwartete Rolle mit Freuden anzunehmen - ein braves Mädchen!


    "Oh, das wäre tatsächlich eine gute Idee. Wurde eure Verlobung also schon brieflich abgewickelt?"


    Natürlich hatten sie das. Furianus durfte seine Provinz ja nicht einfach verlassen...

  • Albina hoffte, dass sie ihre Rolle gut spielte. Doch wenn sie dies nicht gekonnt hätte, was für eine Patrizierin wäre sie gewesen. So lächelte sie weiterhin, während sie Durus zuhörte.


    "Ja. Zunächst schrieb mir Vitamalcus, dass Furianus um mich geworben hätte, er gewillt sei dieser Werbung statt zu gebn und nun die Verhandlungen anstünden." berichtete sie.


    "Und gestern erhielt ich von meinem nun Verlobten einen Brief, der mich wissen ließ, dass die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen sei. Seine Erklärung für die Eintragung der Verlobung habe ich bereits. Sobald ich diese Angelegenheit erledigt habe, ist die Verbindung offiziell." sprach sie dann weiter. Tatsachen zu berichten erschien ihr wesentlicher leichter als sie gedacht hätte und sprach weiter.


    "Er ließ mich auch wissen, dass eine Verlobungsfeier aufgrund seiner Verpflichtungen in Hispania leider nicht möglich sei."

  • Albina konnte garnicht anders, als bei Durus Strahlen zu lächeln. Freude war wie viele andere Emotionen nun einmal ansteckend. Das sollte nicht heißen, dass Albina sich nun sonderlich über diese Verbindung freute, aber die Freude ihres Gegenübers erhellte dennoch ihr Gemüt ein wenig.


    "Ich danke dir, Durus. Wie es aussieht, hast du gerade das Privileg genossen, der erste Gratulant zu sein." lächelte sie dann, während sie innerlich darüber erstaunt war, wie leicht man gute Miene zum bösen Spiel machen konnte.


    "A propos der Erste, "meinte sie dann, "ich denke wir sollten die Nachricht dann auch den anderen Mitgliedern mitteilen. Vielleicht bei einem Abendessen?" fragte sie dann.

  • "Unbedingt."


    pflichtete Durus ihr bei. Ein kleines Abendessen im Kreise der Familie war immer eine gute Sache.


    "Wir könnten es gleich heute Abend machen...oder hast du dir einen etwas feierlicheren Rahmen vorgestellt?"


    Er fand, dass Albina den Rahmen schon selbst bestimmen sollte - immerhin war es ihre Verlobung und nicht seine...

  • Sie nickte Durus zu und überlegte dann einen Augenblick.


    "Ach, von mir aus auch gerne schon heute Abend. Ich denke die Hochzeit selbst wird dann schon feierlich genug."


    Und so sonderlich zum feiern, wie es vielleicht nach außen hin den Anschein haben mochte, war sie innerlich nicht aufgelegt. Von daher passte ihr ein kleiner Rahmen recht gut.

  • "Gut, dann bis heute Abend."


    Glücklicherweise war Durus an diesem Abend nicht irgendwo zu einer Gesellschaft eingeladen und konnte daher guten Gewissens mit der Familie speisen...

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