fauces | Ein neues Leben

  • Fiona hatte den Stich des Skorpions überlebt. Nach ein, zwei Tagen war das Fieber überwunden. Sie war wieder fähig, aufzustehen. Um Callsita nicht über den Weg zu laufen, vermied sie es, von der Herrschaft gesehen zu werden. So arbeitete sie meist im Hintergrund, in der Küche oder in den anderen Arbeitsbereichen, in denen sich selten ein Patrizier hin verirrte.
    Auch noch nach mehren Tagen, verursachte das Gift ein Gefühl von Übelkeit in ihr. Ihr ging es daher auch nicht wirklich gut.
    Doch der Grund hierfür war nicht nur der Skorpionstich, sondern auch das, was sie Aintzane in ihrem Fieberwahn angetan hatte. Das schlechte Gewissen nagte an ihr. Sie schämte sich unendlich dafür, die Freundin beinahe umgebracht zu haben.
    So geschah es, daß sie versuchte, ihr aus dem Weg zu gehen. Doch das war auf Dauer keine Lösung. Sie mußte nach der passenden Gelegenheit suchen, mit ihr zu sprechen.

  • Diese Gelegenheit bot sich eines Morgens, als es noch ruhig in der Villa war. Außer den Sklaven war noch niemand aufgestanden.
    Gerade als Fiona das Atrium durchqueren wollte hörte sie eine vertraute Stimme. Es war so, als sang jemand ein trauriges Lied in einer eigenartigen Sprache. Sie blieb stehen, um genau festzustellen, woher der Gesang kam. Er mußte wohl aus einem Seitengang, der zum Atrium führte, stammen.
    Langsamen Schrittes ging sie auf den Gang zu, um sich zu überzeugen, ob es sich tatsächlich um Aintzane handelte.
    Etwas verlegen näherte sie sich ihr und räusperte sich. Sie wußte gar nicht so recht, wie sie anfangen sollte.
    "Ähm, Aintzane, entschuldige bitte! Ich würde gerne mit dir sprechen."
    Ihr war klar, das es absolut verständlich wäre, wenn Aintzane nie wieder ein Wort mit ihr wechseln würde.

  • Aintzane sang ein Lied aus ihrer Heimat vor sich hin, unmelodiös und bar jeder Eleganz. Sie unterbrach sich, als sie erneuert husten musste. Sie hatte sich ein weißes Tuch umgebunden, um die Würgemale zu verbergen, und trotzdem hörte man ihr deutlich an, dass ihr Kehlkopf malträtiert worden ist. Man hatte ihr gesagt, es würde wieder werden, doch derweil hatte Aintzane noch immer eine sehr heisere Stimme.
    Sie fühlte sich angesprochen, von der linken Seite.
    "Hallo, Fiona.", meinte Aintzane. Fiona hatte sich die längste Zeit um ein Gespräch mit ihr gedrückt, doch es schien, dass sie jetzt endlich reden musste. Elend sah sie aus. Fast schon hätte Aintzane aufgelacht - die Keltin sah aus wie die Personifikation des schlechten Gewissens.
    "Ich...", sie wusste nicht, womit sie beginnen sollte. "Ich weiß, wieso du das getan hast. Ich habe viel nachgedacht darüber... und ich bin dir nicht mehr böse. Ich denke jedenfalls nicht. Ich bin darüber hinweg." Sie machte eine kurze Pause. "Es war, nun, der selbe Grund, wieso ich dich anfallen hätte können, genauso wie du mich angefallen hast." Sie schluckte auf. Es schmerzte. Aintzane versuchte jenes unangenehmes Gefühl durch ein unangenehm klingendes Räuspern aufzuheben, doch es wurde nicht besser.
    Mit kratziger Stimme fuhr sie leise fort. "Es sind SIE. Die Schatten. Die Geister der Toten. Sie jagen dich, verfolgen dich, wohin du auch gehst. Sie treiben dich um den Verstand. Wenn du deine Augen schließt, siehst du sie, und auch die Art und Weise, wie sie ums Leben gekommen sind. Wenn du schläfst, kommen sie an dein Bett und wispern dir zu... deinen Namen... sie rufen dich..."
    Nochmals machte sie eine kurze Pause. Dann meinte sie abrupt: "Es... es tut mir furchtbar Leid, dass ich dich geschlagen habe. Aber anders hätte ich mich nicht retten können."

  • Es tat Fiona in der Seele weh, ihre rauhe Stimme hören zu müssen. Schließlich war es ihre Schuld. Doch was Aintzane da sagte, überaschte sie sehr. Sie war ihr nicht mehr böse und sie sagte, es wäre nicht Fionas Schuld.
    Doch so leicht wollte Fiona sich selbst nicht die Absolution erteilen.
    "Du brauchst dich nicht bei mir zu entschuldigen! Was ich getan habe, ist unverzeilich! Glaube mir, ich schäme mich dafür, was in der Sklavenunterkunft passiert ist.
    Ich weiß nicht was in mich gefahren ist. Benohé meinte, es sei das Gift gewesen. Sie sagte, ich hätte dich für ihre Herrin gehalten. "

    Genau dieser war sie seit jenem Tag im Bad auch tunlichst aus dem Weg gegangen. Nicht etwa, weil sie eine Strafe fürchtete, sondern eher aus Sorge, sie könne ihr etwas antun. Wobei sie ja an jenem Tag aus freien Stücken gehandelt hatte. Denn sie wollte ja eigentlich sterben.


    Plötzlich war ihr aufgefallen, daß Aintzane von Schatten und Geistern gesprochen hatte. Hatte sie ihr jemals von ihren Träumen erzählt?
    "Die Schatten und Geister, kannst du sie auch manchmal sehen?"

  • Aintzane winkte ab, als sie Fionas Worte hörte. Es gelang ihr sogar, ein etwas angeschlagenes Lächeln zu machen. "Hör doch auf. Es war nicht deine Schuld. Ich verzeihe dir... und hoffe, dass du mir auch verzeihen kannst. Niemand von uns hat an jenem Abend vorzeigbare, moralische Taten getan... ich... ich möchte damit abschließen. Wenn es dir recht ist.", hustete sie heraus.
    Es entging ihr nicht, dass ihre Erwähnung von Schatten und Geistern Sorge in Fionas Gesicht erzeugt hatte. Schließlich kam die Frage, die sie fast schon erwartet hatte.
    "Ob ich sie sehen kann?", meinte sie und schloss kurz die Augen. "Die ganze Zeit. Sie kommen durch den Rauch. Rauch von brennenden Häusern. Den brennenden Häusern meines Dorfes, meiner Heimat. Durch diesen stinkenden, in den Augen beissenden Rauch kommen sie... sie strecken ihre Arme nach mir aus... sie...", sie konnte nicht mehr, blickte nach unten und atmete tief ein und aus. "Habe ich dir meine Geschichte schon erzählt? So unterschiedlich von der deinigen kann sie nicht sein. Wenn man von deiner Schilderung in Callistas Bädern ausgeht." Sie blickte wieder auf und schaute Fiona direkt an.

  • Erleichtert vernahm sie Aintzanes Worte. Es war, als ob eine große Last von ihren Schultern genommen wurde. Endlich konnte sie wieder lächeln. Das hatte sie jetzt gebraucht!
    "Vielen Dank für dein Verständnis! Du weißt gar nicht, wie viel mir deine Worte bedeuten!"
    Aintzanes Aussage, auch sie hätte schon die Schatten gesehen, machte sie neugierig und beunruhigte sie auch zu gleich.Irgend etwas schlimmes mußte auch ihr und ihrer Familie wiederfahren sein.
    Das Lächeln wich aus Fionas Gesicht und sie wurde wieder völlig ernst.
    "Nein, deine Geschichte kenne ich nicht. Was ist dir zugestoßen?"
    Gespannt wartete sie, Aintzanes Geschichte zu hören.

  • Aintzane erwiderte Fionas Lächeln. "Wieso sollte ich kein Verständnis haben? Ich mache nur einem einzigen Menschen einen Vorwurf... ich muss doch nicht sagen, wem?" Ihre Gesichtszüge verfinsterten sich, als sie an Callista dachte. Callista, die Schinderin, die Menschenquälerin.
    Den Gesichtsausdruck behielt sie bei, als sie Fionas Frage zuhörte und als sie dann schließlich, nach einer kleinen Pause, antwortete. "Meine Heimat sind die Berge Nordspaniens und ich entstamme dem Volk der Basken. Ich bin die Tochter eines Häuptlings, Sendao, der Herr von Pasadaia. Ich verbrachte eine glückliche Kindheit in meiner Heimat, in den Bergen, die die Römer Pyrenäen nennen...", sie blickte kurz zu Boden und dann wieder zu Fiona, "doch vor 14 Jahren gab es einen großen Aufstand meines Volkes gegen die römische Herrschaft. Mein Vater und mein Dorf, Pasadaia, nahmen daran Teil. Doch die Römer schlugen zurück. Mit ihren Soldaten eroberten sie ein Herrschaftsgebiet nach dem anderen... und schließlich kamen sie zu uns. Sie umstellten unser Dorf... niemand konnte mehr hinaus... sie verstellten die Wege nach draußen. Dann begann der Angriff." Sie schwieg kurz. "Mein Vater hatte mir schon, bevor die Truppen kamen, gesagt, dass der Aufstand ein Fehler gewesen war. Was er damit meinte, sah ich, als die Römer das Tor zu Pasadaia aufbrachen. Wie eine Welle...", ihre Hände zeichneten die Umrisse einer Welle in die Luft, "kamen sie. Sie töteten alles, was ihnen in den Weg kam. Sie...", sie griff sich mit der Hand an ihre Augen, "... sie schlachteten alle ab, die mir lieb und teuer waren. Meine Geschwister... 3 hatte ich, zwei Brüder, eine Schwester... töteten sie draußen, am Hof... und... meinen Vater... sie folterten ihn zu Tode... vor... direkt vor meinen Augen!"
    Sie nahm die Hand weg von ihren Augen. Die Pupillen waren von feinen roten Adern umrandet. "...und bis heute höre ich ständig die Schreie. Die Schreie meiner Mutter... die Römer schleppten sie nach oben, in das Schlafzimmer, und sie...", sie brach ab und hoffte, Fiona könte sich auch ohne ihre Worte vorstellen, was diie Römer ihrer Mutter angetan hatten. "Ich bin fortgerannt... durch den Rauch... diesen Rauch... sie hatten unser Dorf angezündet. Es brannte lichterloh. Dann packten mich zwei Arme. Sie gehörten Sevilius Ahala, einem Zenturio. So wurde ich Sklavin."
    Sie atmete tief aus, doch sie merkte, wie ihre Hände zitterten. Doch sie schaffte es, Fiona direkt anzuschauen. "Was haben die Römer dir angetan?"

  • Aufmerksam hörte Fiona Aintzanes Geschichte zu.
    Es war doch immer wieder die gleiche Geschichte. Sie hatte die wieder die Bilder vor Augen,von dem, was damals auf ihrem Hof passiert war. Wehe, wenn sich ein einstiges freies Volk erhob, mußte es mit den härtesten Konzequenzen rechnen. So war es mit Aintzanes Volk und so war es auch in Fionas Fall gewesen.
    Als sie mit ihrer Geschichte geendet hatte, schritt Fiona auf sie zu und umarmte sie tröstend. Einige tröstende Worte flüsterte sie ihrer Freundin ins Ohr.
    "Sei nicht traurig Aintzane! Sie sind an einem guten Ort!"
    Dann begann sie Ihre Geschite zu erzählen.
    "Ich lebte einst auf einem Hof nahe des Flusses Usk mit meiner Familie. Ich hatte drei Brüder und eine Schwester. Mein Vater war ein angesehener Krieger meines Stammes. Vor einer Generation kamen die Römer in unser Gebiet. Sie unterwarfen die Stämme des Westens und bauten ganz in der Nähe unserer Siedlung ein Castell-Isca Silurum. Wir lernten, mit ihnen zu leben. Mein Vater war Verfechter dieses neuen Friedens. Er verlangte von seinen Kindern, die Sprache der Besatzer in Schrift und Sprache zu beherrschen. Doch die Jungen unseres Stammes sehnten sich nach Freiheit. Sie wollte einen Aufstand. Ironischerweise war er einer der ersten, die wegen des bevorstehenen Aufstandes getötet wurden.
    Es ist, als wäre es erst gestern gewesen. Es war ein frischer Frühjahrsmorgen. Die ersten Strahlen der Frühlingssonne hatten den neuen Tag begrüßt. Mein Vater und meine Brüder wollten an diesem Morgen zur Jagd aufbrechen. Sie waren draußen und bereiteten alles vor. Ich hätte alles gegeben, an diesem Morgen auch mit zu gehen. Doch meine Mutter redete auf mich ein, ich solle gefälligst zu Hause bleiben und ihr zur Hand gehen. Wir hatten einen Streit. Hätte ich gewußt, daß dies das letzte Mal war, daß wir zusammen waren, hätte ich ihr niemals diese kränkenden Worte gesagt.
    Plötzlich hörte ich ein Getöse und Geschrei, das von draußen kam. Ich rannte nach draußen und sah wie sie kamen. Unser Gesinde, das auf dem Feld arbeitete, schlachteten sie gnadenlos ab. Mein Vater und meine Brüder hatten keine Chance. Ich versteckte mich mit meiner Mutter im Haus. Meine Schwester war draußen im Garten.
    Die Soldaten kamen ins Haus, zerstörten alles und schließlich fanden sie uns. Meine Mutter stellte sich schützend vor mich. Ich höre immer noch das hämische Gelächter der Soldaten. Vor meinen Augen schlugen sie sie nieder und ....
    Mich packten sie und zerrten mich vor die Tür. Alles war voller Blut! Draußen hatten sie bereits meine Schwester. Sie fesselten uns und verhökerten uns einige Tage später an einen Sklavenhändler.

    Völlig niedergeschlagen stand sie da und blickte zu Aintzane. Ja, sie hatten eine ähnlche Geschichte und beide hatten sie Geister, die sie ab und an heimsuchten.

  • Die Umarmung und die tröstenden Worte Fionas taten Aintzane gut, ebenso wie die Aufmerksamkeit, mit der Fiona ihren Worten zugehört hatte. Sie hatte seit langem niemanden ihre Geschichte erzählt. Es hatte auf eine eigenartige Weise gut getan, ihr das von der Seele zu reden.
    "Ein besserer Ort...", echote sie langsam und leise. Konnte das war sein? Auf jeden Fall waren sie an einem Ort, an dem es keine Tortur für Väter gab, keine Schändungen für Mütter, keine so horrenden Bilder für Kinder. Und an einem Ort, an dem es keine Römer gab. Dies schien ja eine substantive Verbesserung zu sein.
    Doch war es wirklich so? Aintzane dachte sich, sie würde es schön finden, wenn es wirklich so wäre.Dann würde sie auch irgendwann mit ihrer Familie vereint werden.
    Ihre neue Freundin begann nun ihrerseits, ihre Geschichte zu erzählen. Aintzane nickte, immer, wenn sie Stellen hörte, sie sich mit ihren Erlebnissen überlappten. Ein Dorf, dass an einem Fluss liegt. Das Castell in ihrer Nähe - Aintzane konnte sich noch erinnern, wie oft sich ihr Vater darüber empört hatte, wie nahe die Römer ihre Ansiedlung Pompaelo an sein Herrschaftsgebiet gebaut hatten. Ein Frühlingstag. Das Schlachten. Das Geschrei. Das Blut. Dieses brutale Lachen.
    Schließlich endete Fiona und blickte sie stumm an. "So weit sind unsere Heimaten entfernt...", meinte Aintzane schließlich, "und doch sind unsere Geschichten so ähnlich." Diesmal war es an ihr, Fiona zu umarmen. "Ich bin Baskin, und du bist Silurerin... und trotzdem könnten wir genau so gut aus dem selben Volk, der selben Familie, Geschwister sein."

  • Ja, in der Tat. Es war ein schönes Gefühl, einmal in den Arm genommen zu werden. Das hatte Fiona in all den letzten Monaten vermißt. Auch die Tatsache, daß Aintzane ihr nicht mehr böse war, ließ sie wieder etwas beschwingter werden.
    "Hör zu Aintzane! Sicher werden wir eines Tages wieder frei sein! Frei, zu gehen, wohin wir wollen. Ich möchte jedenfalls nicht für den Rest meines Lebens, als Sklavin dahinvegetieren. Weißt du noch, was Minna erst kürzlich gesagt hat?"
    Sich zuerst nach allen Seite umschauend, begann sie leise zu sprechen. Ihre Augen funkelten auf, als sie sich erinnerte, wie Minna erst vor wenigen Tagen davon sprach, eine Flucht planen zu wollen.
    "Du wirst es mir nicht glauben, doch dieser Stich des Skorpions hat mir wieder neuen Mut gegeben, nicht alles hinzunehemen, was sie wollen. Ich war am Abgrund des Todes, doch ich bin wieder zurückgekommen. Rhiannon selbst gab mir neue Kraft. "
    Herausfordernd sah sie Aintzane an. Sicher schlummerte auch noch in ihr ein kleiner Funke Freiheitswille.
    "Du sagtest, du hättest es schon einige male versucht? Ich werde mir das zurück nehmen, was man mir gestohlen hat! Zusammen werden wir es schaffen! Dessen bin ich mir ganz sicher. Mehr als sterben können wir hier auch nicht!"
    Fionas Augen strahlten. Sie war zu allem entschlossen. Würde sie in Aintzane eine Mitstreiterin finden?

  • "Frei!", erwiderte Aintzane mit einem deutlich hörbaren zynischen Unterton, und drehte sich dann verschreckt um. Gut, dass sie niemand gehört hatte. "Ich will ja auch frei sein... geben es die Götter, dass es mir einmal gelingt... aber wie soll das bloß möglich sein!", meinte sie nun im Flüsterton.
    Sie hörte sich die gewisperten Sätze Fionas an, und der Optimismus, der durch sie an Aintzane herangetragen wurde, milderte ihren Pessimismus ein bisschen ab. "Mut... ja. Das brauchen wir. Doch... wer ist diese Rhiannon?", fragte sie nach. Der Name kam ihr vage bekannt vor, doch sie konnte ihn nicht einordnen.
    "Sterben... das einzige im Leben, was man wirklich tun muss. Ist alles andere nicht egal? Durchleben wir nicht hier selbst so etwas wie einen Tod... ein psychisches Sterben, eines, das nie enden will?"
    Sie schwieg kurz. "In meinem Heimatland gibt es eine Legende. Es gibt eine Göttin die wir Ekhi nennen. Sie beshützt jeden Menschen, der sie anruft, vor Hexen." Sie lächelte. "Somit wären wir einmal vor Callista gefeit."
    Dann griff sie Fiona an ihre linke Schulter. "Ich mache mit. Ja, das werde ich tun."

  • Fiona mußte schmunzeln, als Aintzane die Göttin erwähnte erwähnte, die sie vor Callista beschützen würde.
    "Gut! Das ist wirklich schön, zu hören! Doch wir müssen auch Minna noch fragen. Ich bin mit Minna zusammen hierher gekommen und ich werde mit Minna auch hier wieder weggehen!"
    Entschlossenen Blickes schaute sie Aintzane an. Sie war sehr froh, daß sie nicht alleine da stand. Gemeinsam könnten sie es schaffen.
    Noch einmal schaute sie sich um. Sie war sich nicht sicher, hatte sie etwas gehört? Leise sprach sie weiter.
    "Außerdem habe ich noch immer dieses Messer unter meinem Lager versteckt! Aintzane, zusammen werden wir es schaffen! Es ist gleich, wohin wir gehen. Hauptsache weg von hier und wieder frei sein!"
    Diese Freude die sie innerlich spürte, war unbeschreiblich. Lange hatte sie sich nicht mehr so gefreut!
    "Ach ja, Rhiannon ist eine unserer Göttinnen. Sie ist die große Königin. Sie ist mir erschienen, als ich am Abgrund des Todes stand."

  • Nanu, hatte sie nicht eben ihren Namen gehört? Minna war gerade in den Gängen unterwegs, als sie weibliche Stimmen aus einem kleinen Seitengang vernahm. Neugierig wie sie nun einmal war, ging sie entschlossen in die Richtung, aus der die Stimmen kamen. Es waren Fiona und Aintzane, die sie schließlich entdeckte. Minna blieb vorerst hinter einer Säule stehen und beobachtete die beiden Sklavinnen. Sie schienen sich über irgendetwas Geheimnisvolles zu unterhalten. Ob sie die beiden stören sollte? Die beiden redeten sicherlich über den Vorfall in der Sklavenunterkunft. Aintzane sah noch etwas angeschlagen aus, aber sie schien nicht sauer auf Fiona zu sein. Ob Fiona sich bei ihr entschuldigt hatte?
    Da sie sich aber sicher war, dass sie soeben ihren Namen gehört hatte, beschloss sie schließlich auf sie zuzugehen. "Hallo ihr zwei! Ich hoffe, ich störe nicht... Ich hatte etwas gehört und wollte nachschauen. Wie geht es euch?"

  • Erschrocken fuhr Fiona um und erkannte Minna, die plötzlich hinter ihnen stand. Gerade noch hatte sie über Minna gesprochen und schon war sie da.
    "Du kommst genau richtig, Minna! Aintzane und ich möchten gerne etwas mit dir besprechen. Erinnerst du dich, worüber wir uns vor einiger Zeit unterhalten hatten?"
    Forschend schaute sie Minna an. Ob sie sich noch erinnern würde? Dann fiel ihr Blick auf Aintzane. Mit einer Geste bedeutete sie Aintzane, zu beginnen.

  • Das sie sich erschrecken, dass hatte Minna natürlich nicht vorgehabt. "Entschuldigt, dass ich euch so überrascht habe." Sie überlegte kurz, was Fiona wohl meinte. "Redest du etwa von.... der Flucht?" Ihre Stimme wurde immer leiser. Die Angst, erwischt zu werden, wurde dagegen immer größer. "Ja natürlich. Habt ihr etwa einen Plan, wie wir es schaffen könnten?" Hoffnung keimte auf. Ihre Augen fingen an zu leuchten. Erwartungsvoll schaute sie Aintzane an.

  • Als Fiona sich gerade darüber echauffierte, wie sehr sie sich darüber freute, dass Aintzane mit von der Partie war, kam eine Dritte dazu. Minna. Sie sah sich instinktiv erschrocken um, dachte schon, die Schritte hinter ihr wurden von einem Römer erzeugt... doch sie hörte nur Minnas Stimme, unverkennbar durch den germanischen Akzent.
    Fioan und Minna begannen ein paar Worte zu wechseln, und Aintzane sah, dass ihr das Reden in die Schuhe geschoben wurde. Na gut.
    "Ja, die Flucht.", bestätigte sie Fionas Worte. "Ich mache mit. Und einen Plan haben wir keinen. Um so besser! Ohne Plan sind wir viel flexibler." Konnte man da einen gewissen Sarkasmus heraushören? "Nun, einen Plan habe ich schon. 4 sogar. In meiner Kiste. Aber ich habe keinen Ausbruchsplan."

  • Verwirrt schaute Fiona zu Aintzane, als sie sagte, sie hätte keinen Plan, oder doch, sie hätte vier Pläne. Beschwichtigend griff sie ein.
    "Na ja, über die Ausführung können wir uns ja noch später Gedanken machen. Außerdem ist Flexibilität auch viel besser und wer weiß, kommt Zeit, kommt Rat! Nein, jetzt mal ehrlich, wann ist die beste Gelegenheit, um hier heraus zu kommen?
    Fragend schaute sie in die Runde und hoffte auf eine sinnvolle Antwort.

  • AIntzane bemerkte Fionas Verwirrung und musste Schmunzeln. "Ich meine Landkarten! Weisst du nicht mehr, wie ich dir über die Stadtpläne in meiner Kiste gesprochen habe? Ein Plan von Rom, einer von Ostia, von Tarraco und eine Strassenkarte Nordspaniens. ich wollte schon immer ausbrechen, nach Ostia gehen, dort ein Schiff nach Tarraco nehmen und dann wieder zurück nach Hause gehen..."
    Sie überlegte kurz. "Ich weiss nicht, wann die beste Gelegenheit ist. ich schätze, die Zeit ist gekommen, wenn wir einen guten Plan ausgetüftelt haben."

  • Ja, die Landkarten, von denen Aintzane schon einmal gesprochen hatte. Sie erinnerte sich wieder.
    "Du würdest wieder nach Nordspanien gehen wollen? Ich kann mir gar nicht so recht vorstellen, wie es dort ist."
    Dann schaute sie wieder hinüber zu Minna. Im Gegensatz zu ihr, hatte Minna noch ein Zuhause, wo man sie sicher vermißte und sie auch vermutlich auch wieder aufnehmen würde, käme sie denn je zurück.
    "Wo würdest du hingehen wollen, Minna?"
    Wo wollte sie selbst hingehen? Wieder zurück nach Cymru? Was hätte sie da noch zu erwarten? Nichts! Alle, die ihr je etwas bedeutet hatten, waren tot! Sie war heimatlos geworden!

  • Sim-Off:

    Ich antworte mal.


    "Nordspanien... nun ja. Es ist meine Heimat... vermutlich ist es schwierig, eine objektive Beschreibung zu machen. Es ist wundervoll dort. Hohe Berge. Tiefe Talschaften. Das Meer. Schafe. Rinder. Ziegen. Dort will ich wieder hin... selbst wenn es Pasadaia gar nicht mehr gibt.", meinte sie. "Es zieht mich hin. Doch, du hast recht... am Wichtigsten ist, dass wir erst aus diesem verruchten Italia herauskommen!"

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