Das Wassercastellum von Tarraco

  • Vielleicht dachte der Flavier, er würde leichtes Spiel haben, mich wieder aus dem Amt zu jagen, da ich vom Wasserbau nichts verstand und ich meine Arbeit vernachlässigen würde, doch da irrte er.


    Noch bevor ich irgendein Officium bezog, machte ich mich auf, vor Ort mir ein Bild der lage zu machen. Und wo war es besser zu beginnen, als im Wassercastellum, dort wo das Wasser des Aquaeduktes ankam, es gespeichert und auf die Anschlüsse der Stadt verteilt wurde.


    Noch auf dem Weg dahin, an dem ich an zahlreichen Brunnen vorbei kam, überlegte ich, ob die Erbauer des Castellums des Rat des Sextus Iulius Frontinus befolgt hatten, und die drei Abflüsse in verschiedenen Höhen angebracht hatten, damit eben die Versorgung der öffentlichen Brunnen immer gesichert war und bei Knappheit zunächst die privaten Anschlüsse kein Wasser mehr bekamen.

  • Das Wassercastellum lag dort, wo das Aquaedukt Tarraco erreichte. Ich ignorierte die prächtigen Verzierungen, die ihm namen des Erbauers dort angebracht waren, genauso wie ich die Tafel ignorierte, in der dem Erbauer gedankt wurde. Darüber mochten sich andere gedanken machen, mich interessierte viel mehr der bauliche Zustand diese für die Versorgung der Stadt so wichtigen Gebäudes.


    Daher umrundete ich es auch, klopfte mit der Faust hier und da gegen das Mauerwerk und nahm die Fugen zwischen den Steinen in Augenschein. Auf den ersten Blick schien alles soweit in Ordnung, aber was ein genauerer Blick noch enthüllen würde, konnte ich nicht sagen.


    Dann betrat ich das Wassercastellum.

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