Ein Abend in Gedanken... oder nicht?

  • Nachdem die Zimmer bezogen waren, die er für sich und seine Begleiter gemietet hatte, hatte er seinen Auftrag ausgeführt und war dann in die Taverne zurückgekehrt. Bald darauf waren seine Begleiter zu Bett gegangen und er hatte sich noch einen Becher Wein bestellt und resümierte seine bisherige Laufbahn und machte sich Gedanken wie die Reise weiter gehen sollte. Obwohl er in seinem Zeitplan bereits etwas zurück lag spielte er mit dem Gedanken hier in Mogontiacum ein Paar Tage auszuspannen. Das neu erlente Reiten strengte ihn doch noch mehr an als er erwartet hatte. Das lag wohl daran, dass er sich immer wieder im Sattel verkrampfte, weil er seinem Reittier einfach nicht vertraute. Ein Glück, dass er nie geplant hatte beim Postdienst eine Anstellung zu suchen.


    Er schrak aus seinem Gedanken auf als die Tür heftig aufgesoßen wurde und ein großer Germane eintrat. Zunächst drängte sich Hippocrates ob der Heftigkeit des Eintretens der Gedanke an einen Überfall auf, wurde jedoch eines besseren belehrt als der Riese sich eine Krug dieses seltsamen einheimischen Gebräus bestellte und auf ihn zu kam. Zu seinem Entsetzen musste Hippocrates feststellen, dass alle anderen Tische reichlich besetzt waren. Nur den seinen hatten die anderen Gäste gemieden, was er der Tatsache zuschrieb, dass er hier fremd war. Und es war ihm ganz recht gewesen. Was konnte der Kerl wollen?

  • Eigentlich hatte er nur einen Schoppen in der Taverne zu sich nehmen wollen, doch ein unbestimmtes Gefühl hatte ihn dazu gebracht, noch ein Wenig über das abendliche Forum zu spazieren, wo er sich, der selben Intiution folgend, die ihn zum Forum geführt hatte den Aushang ansah. Vielleicht war er auch tatsächlich auf der Suche nach einer neuen Arbeit gewesen, doch folgendes hatte er sich auf einer gerade noch ergatterten Wachstafel notiert:



    Gladiatorenschule Gloria et Honor
    in Tarraco steht zum Verkauf!


    Die Schule hat eine solide Infrastruktur, gutes Personal und eine vielversprechende Bilanz aufzuweisen.


    Bei Bedarf wird ein Kredit für die Übernahme der Schule von der Provinz Hispania zur Verfügung gestellt.


    Ansprechpartner ist der Proconsul Hispanias - Lucius Flavius Furianus



    Von dieser neuen Möglichkeit begeistert machte er sich nun also auf den Weg in die Taverne. Die Tür derselben flog fast aus den Angeln, als er swungvoll eintrat. Er bestellte sich einen Met und blickte sich dann im Raum um, um sich einen Sitzplatz zu suchen. Er fand tatsächlich einen, wenn der Tisch auch mit einem kleinen Mann Besetzt war, der augenscheinlich weder Römer noch Germane war. Möglicherweise einer dieser "Grichen" von denen ihm einst erzählt wurde. Mit einem breiten Lächeln nahm er Platz.


    Salve Fremder! Du gestattest doch, dass ich mich zu dir setze und mit dir auf mein Glück trinke?

  • Die fröhliche Direktheit seines Gegenübers überraschte Hippocrates nicht wenig. Doch er blieb höflich und antwortete während er seinen Becher zum Gruß erhob:


    Aber selbstverständlich, Fremder!


    Schließlich war ihm keine Name genannt worden.


    Ich trage den Namen Hippocrates ... und darf man auch fragen worauf sich dein Glück gründet?

  • Entschuldige bitte meine Unhöflickeit. Ich bin Faustus Duccius Brutus.


    Mit einem Schluck Met musterte er seinen Gegenüber. Der war wohl noch nicht lange dem Knabenalter entwachsen. A propos, ob alle Griechen - so er denn einer war - so schmächtig waren? Oder würde der noch wachsen? Der würde so ja im Stehen nicht größer sein wie er im Sitzen. Aber ein aufgeschlossenes Gesicht blickte ihm entgegen, wenn sich auch schon die eine oder andere Sorgenfalte erahnen lies.


    Ich glaube ich habe heute meine Bestimmung entdeckt. Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Auch wenn ich dazu meine heimat verlassen muss.

  • Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen.


    Na allerdings!

    Hippocrates nahm einen tiefen Schluck, nachdem er seinem Becher erhoben hatte.


    Und das mit der Heimat ist so schlimm nicht. Ich bin als Herumreisender aufgewachsen und kann dir sagen; es gibt überall schöne Flecken, wenn man sich arrangiert. Wohin geht es denn?


    Obwohl ihm der Andere ob seiner Größe und seiner Erscheinung noch immer immer unheimlich war - oder gerade deswegen - hiel es Hippocrates für ratsam, das Gespräch im Fluss zu halten um seinen Gegenüber bei Laune zu halten.

  • Hippoctrates drängte sich eine Vermutung auf und der wagte es Brutus ins Wort zu fallen:


    ... Lanista anzuteten?


    Auf den verdutzten Blick, der ihn nun erreichte, kam seine Antwort umgehend in Form mit eines lauten Lachens.


    Ich habe die Aushang angebracht, ich weiß bescheid. Auch ich reise nach Terraco und zwar direkt zum Proconsul. Wenn du willst kannst du dich meiner Reisegruppe anschließen, wenn du ein Pferd hast. Bisher war die Reise verdächtig ruhig und eine weiterer Bewaffneter kann nicht schaden. Zumal ich mich nicht auf dieses Handwek verstehe.
    Ich wollte ursprünglich morgen aufbrechen, doch ich glaube einige Tage Rast weden meinem Sitzfleisch gut tun. Dann hast du noch Zeit für Vorbereitungen. Was hälst du davon? Du musst dich ja schnell entschlossen haben, denn der Aushang hängt ja erst seit wenigen Stunden.

  • Auf die Erklärung Hippocrates' hin breitete sich ein Grinsen über Brutus' Gesicht aus.


    Ich hatte die Götter um Rat gefragt, sowie um ein Zeichen gebeten und sie waren es die meine Schritte zu eben jenem Aushang lenkten.
    Was dein Angebot zur Mitreise angeht, so nehme ich dies gerne an. Ich nehme an ich finde dich hier wenn ich bereit bin? Ich werde nicht lange brauchen um mich vorzubereiten.


    Brutus trank seinen Met aus und verabschiedete sich. Tatendrang erfüllte ihn und er wollte Hippocrates nicht zu lange warten lassen. Also machte er sich direkt auf den Weg zur Casa.

  • Das sich immer wieder wiederholende Lächeln und Grinsen führte zu wachsender Sympathie bei Hippocrates. Auch er verabschiedete sich um sich dann wieder Wein und seinen Gedanken hinzugeben. Diesen Auftritt musste er erst mal verdauen.


    Erneut schrak er hoch, als der Wirt mit der flachen Hand auf den Tisch schlug und ihn vorwurfsvoll anblickte. Er war wohl über seinem Wein eingedöst, denn die Gaststube war mittlerweile nahezu leer. Hatte er nur von dem Germanen geträumt, der Lanista werden wollte? Aber nein. Vor seinen Augen stand da dieser Becher, der eindeutig nach Met roch. Hippocrates rünfte die Nase. Es war also beschlossen. Ein paar wenige Tage Rast würde er sich hier gönnen.
    Er entschuldigte sich bei dem Wirt und begab sich dann zu Bett, mit der Hoffnung Cassander nicht zu wecken, mit dem er sich das Zimmer teilte.

  • Am darauffolgenden Abend betrat Cupidus die Taverne. Es war recht voll und er bestellte sich einen großen Krug mit Bier. Als er einen großen Schluck des süffigen Getränks hinuntergeschluckt hatte, sah er sich in dem Schankraum um. Einige Tische weiter sah er einige Zechbrüder, die laut grölten und irgend ein komisches Spiel spielten.


    Als er schließlich getrunken hatte und dem Wirt das Geld zugeworfen hatte, stand er von seinem Platz auf und ging zur Tür. Er hob den Kopf und blieb stehen. Dort stand dieser Brutus und starrte ihn ebenfalls an.


    Cupidus lachte. :"Heilsa mein Freund, so schnell sieht man sich wieder."

  • Brandinar hatte seine Vorbereitungen für die Reise abgeschlossen und wollte seine Reisebegleitung über die bevorstehende Abreise informieren. DAzu ging er in die Taverne wo diese ja residierten. Kam war er dur die Tür getreten als er auch schon über Cupidus stolperte. Ein flüchtiger Blick lies ihn Hippocrates nicht entdecken also wand er sich an den der da vor ihm stand.


    Heilsa! und wie gehts? Welch eine freudige Überraschung dich hier anzutreffen. Hast du es eilig zu gehen? Sonst setz dich doch auf einen Schoppen zu mir. Ich habe gute Nachrichten.

  • Nur einen Moment zögerte Cupidus. Schließlich hatte er eigentlich nichts wichtigeres zu tun, als sich zu betrinken. Er nickte seinem Gegenüber zu.


    "Gerne leiste ich dir bei einem Bier Gesellschaft. Ich bin begierig darauf, deine guten Nachrichten zu hören."


    Mit diesen Worten wies er auf einen leeren Tisch und beide setzten sich an selbigen. Cupidus bestellte zwei Bier und sah Brandinar gespannt an, während sie auf ihre Getränke warteten.

  • Auch Brandinar setzte sich.


    Die Götter haben mir endlich dem Weg gewiesen, den zu beschreiten mein Schicksal ist. Hier.


    Er kramte kurz in seiner Kleidung, um dann die Wachstafel hervorzuholen, die er stets mit sich führte.



    Gladiatorenschule Gloria et Honor
    in Tarraco steht zum Verkauf!


    Die Schule hat eine solide Infrastruktur, gutes Personal und eine vielversprechende Bilanz aufzuweisen.


    Bei Bedarf wird ein Kredit für die Übernahme der Schule von der Provinz Hispania zur Verfügung gestellt.


    Ansprechpartner ist der Proconsul Hispanias - Lucius Flavius Furianus


    Das habe ich gestern von einem Aushang auf dem Forum abgeschrieben und ich glaube das ist was für mich.

  • Scheint so; wenn das kein schlechter Scherz ist und mir nicht gerade jemand zuvor kommt. Daher bin ich in Eile. Ich morgen früh aufbrechen, sofern sich meine Begleiter mal heute hier noch blicken lassen.


    Ihre Biere kamen und Brandinar griff zu.


    Auf die Zukunft!

  • Hippocrates hatte den Tag genutzt um sich die Stadt ein wenig anzusehen. Eine nette Provinzstadt war dies, doch nicht mit vielen Städten zu vergleichen die er schon gesehen hatte. Die unverkennbaren germanischen einflüsser hier und da missfielen ihm, schließlich war er griechische und römische Architektur gewohnt. Was Cassander und die anderen Zwei getrieben hatten wusste er nicht doch besonders letztere schienen ihm, als er sie gesehen hatte irgendwie erschöpft gewesen zu sein. Nun entschloss er sich noch in der Gaststube etwas zu trinken. Er blickte sich um und erkannte diesen jungen Germanen mit einem weiteren Gast. Da er sonst natürlich niemanden kannte ging er zu ihnen.


    Guten Abend Brutus. Was machst du denn schon wieder hier?

  • "Prost mein Lieber" Cupidus hob seinen Krug und prostete Brandinar zu.
    Er überlegte einen Moment, bis er weitersprach, während er sich den Mund abwischte.
    "Ich hätte da ein Anliegen.... Wie du vielleicht weißt, verdient man sich als Soldat keine goldene Nase und man kann nebenher nicht einfach einen Laden führen. Trotzdem würde ich meine Kasse gerne ein wenig aufbessern. Ich habe mir vor kurzem einen Sklaven gekauft, Chimerion, ein anständiger Kerl. Da im Lager aber keine Sklaven erlaubt sind, musste ich ihn in Confluentes unterbringen. Im Moment kostet er mich nur Geld. Wäre es möglich, dass du ihn mitnimmst und als Gladiator ausbildest? Mit Gewinnbeteiligung natürlich, wenn er denn ein guter Kämpfer ist."


    Er hatte kaum geendet, als ein Mann mit griechischen Gesichtszügen auftauchte und sich zu ihnen gesellte. Cupidus nickte ihm zur Begrüßung zu und rutsche ein Stück auf seiner Bank, um ihm Platz zu machen.

  • Brandinar sah Hippocrates herankommen, während er Cupidus zuhörte. Als dieser geendet hatte sprach er zunächst Hippocrates an:


    Salve, Hippocrates. Setz dich zu uns. Ich bin bereit. Meinetwegen kann es morgen früh losgehen. Neben dir sitzt schon mein erster Kunde, wenn alles gut geht.


    Dann wandte er sich Cupidus Frage zu:


    Das ist schon möglich. Nur ist mir die Stellung ja nicht sicher. Außerdem kostet die Ausbildung auch ne Kleinigkeit schließlich muss der Kerl ja auch essen und so weiter.

  • Als der Fremde zu Seite rückte setzte sich Hippocrates mit einem dankbaren kurzen Lächeln auf den angebotenen Platz. Er hatte die letzten Worte von Cupidus gehört und schaltete sich nun ein:


    Ersteres Problem lässt sich leicht lösen: sollte Brutus die Stelle nicht bekommen so werde ich dafür sorgen, dass der neue Lanista die Aufgabe übernimmt. Unabhängig davon solltet ihr schon mal einen Preis aushandeln. Sollen wir das schriftlich fixieren? Ich muss ohnehin den anderen noch bescheid sagen.

  • Gut. Wir bestellen dir einen Wein während du das Schreibzeug holst.
    Also Cupidus.. kannst du den Burschen morgen früh vorbeibringen? Ich hoffe ich muss ihn nicht in Ketten nach Tarraco schleppen. Eine solche Überführung würde dann natürlich etwas mehr kosten. Schließlich ist es dann mein Risiko wenn ich ihn verlieren sollte. Was bist du bereit für die Ausbildung zu zahlen? schließlich hast du dann auch einen 1A Leibwächter, wenn du ihn brauchst.

    Brutus grinste seinen Gegenüber an. er hatte nicht vor sich hier und heute über den Tisch ziehen zu lassen. Schließlich war dieser aus harten Holz und ziemlich kantig.

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